9.

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»Ihr seht echt toll aus«, ist das erste, was meine Mom sagt, als wir erneut über die Türschwelle unseres Hauses treten. Meine Mom hat sich dazu entschlossen, sich die Haare von ihrer Freundin machen zu lassen, die das sowieso Hauptberuflich macht. Mit ihr und ein paar anderen geht sie dann auch zur Party.

Ach und wenn man sich fragt, wieso wir alle lange Kleider haben; der Dresscode besagt das so. Das ist angemessener im Hause der Quinns, außerdem hat es dort eine Klimaanlage.

Zurück zu meiner Mutter. Sie geht mit ihren Freundinnen, die demnächst hier eintrudeln sollten. Rubs, Cami und ich gehen zusammen, wobei wir im Hause der Quinns ganz bestimmt auf die Jungs treffen werden. Und da Rubs und Cami bestimmt mit ihrem jeweiligen Freund tanzen wollen, wird mir vielleicht noch Zeit dazu bleiben, Shadow auszuquetschen.

»Danke, Mom. Es fehlen aber noch die Kleider, die Schuhe und der Schmuck.«

Und für diese Dinge haben wir noch eine halbe Stunde Zeit, weil die Quinns auf ihren Einladungsplakaten deutlich geschrieben haben, dass die Türen eine Viertelstunde lang offen stehen werden, man in der Eingangshalle aber vielleicht etwas länger verharren wird, weil sie jeden persönlich begrüßen wollen. Meine Mom hat beschlossen, dass sie sofort aufbricht, wenn ihre Freundinnen da sind, und wenn man nicht vom Teufel spricht, klingelt es gerade.

»Ich gehe schon. Und passt auf euch auf, Kinder«, sagt Mom und zieht eine ihrer Freundinnen zur Tür, bewaffnet mit allem, was sie für den Abend braucht. Also, das alles in ihrer Clutch. Sie umarmt mich unterwegs so flüchtig, dass ich gar keine Zeit habe, sie zurück zu umarmen.

»Auf Wiedersehen, Mrs. Adams«, rufen Cami und Rubs meiner Mom im Einklang nach, während ich ein ›Bye‹ rufe.

»Man sieht sich, Kinder«, antwortet Mom, die schon unten im Treppenhaus steht. Von dort hört man nur noch gedämpfte Stimmen, ehe die Tür zugeschlagen wird.

»Also, wir haben noch 'ne halbe Stunde, Schätzchen. Ziehen wir zuerst die Kleider an und brechen wir dann ebenfalls auf.«

Ruby und ich nicken im Einklang und so machen wir uns bereit, allerdings nicht ohne dabei noch laut Musik zu hören und über Gott und die Welt zu reden.

°°°

Ich muss gestehen, dass das Anwesen der Quinns eindrücklicher ist, als das Quinnspaper es jemals abdrucken könnte. Vor dem Haus erstreckt sich ein riesiger Garten, der geschmackvoll nur mit blutroten und goldig schimmernden Blumen eingerichtet ist. In der Mitte des Gartens befindet sich ein wunderschöner Springbrunnen, natürlich hat er die Form einer Krone.

Der Weg bis zum Haus ist mit glatten Marmorsteinen gepflastert, wahrscheinlich um einmal mehr anzudeuten, wie mächtig und reich die Quinns tatsächlich sind. Überall stehen dazu noch kunstvolle Laternen, die den Vorgarten in ein Märchenbild verwandeln. Schon hier tummeln sich viele Leute. Die meisten machen Bilder, die sie wahrscheinlich irgendwann als Weihnachtskarten oder derartiges verschicken. Denn die Bilder, die hier entstehen würden bestimmt überall hinpassen.

Wir passieren den Garten, während wir über die Kleider anderer tuscheln und dabei versuchen, nicht all zu laut über unsere einfallsreichen Kommentare zu lachen. Schliesslich wäre das ungezogen. Aber durch diese Beschäftigung fällt mir erst auf, wie viele Menschen überhaupt hier sind. Es ist total unvorstellbar. Wenn im Vorgarten schon dutzende Menschen sind, sind in der Eingangshalle und dort, wo wir uns befinden werden, ganz bestimmt noch viel mehr Menschen.

»Tanzt du eigentlich gerne, Hope?«, fragt Rubs plötzlich. In ihren Augen liegt ein aufgeregtes Funkeln, weshalb ich mir nicht sicher bin, was ich auf diese Frage jetzt am besten antworten soll.

»Ja, ich bin sogar mal in einer Tanzgruppe gewesen«, sage ich schliesslich. Diese Gruppe ist ebenfalls eine witzige Geschichte. Das ist nämlich die Gruppe gewesen, wo ich mit den momentanen Cheerleaderinnen zusammen getanzt habe. Tja, was soll ich sagen. Irgendwann beginnt man gewisse Dinge eben zu bereuen. Besonders, wenn einem auf die harte Tour gezeigt wird, dass sie falsch sind.

»Tut mir Leid, was auch immer da passiert ist«, entschuldigt sich Rubs mit mitfühlendem Gesichtsausdruck. Ich nehme einmal an, dass ich ausgesehen habe, als hätte ich in eine Zitrone gebissen.

»Wenigstens wissen wir jetzt sicher, dass wir keine Angst haben müssen, wenn wir dich und Shadow zusammen auf die Tanzfläche schicken.«

Ich verdrehe die Augen, aber mir bleibt jeder Kommentar im Hals stecken, als wir die Villa der Quinns betreten. Und es liegt nicht an dem Haufen von Menschen, die sich in der wunderschönen und übertrieben grossen Eingangshalle tummeln, sondern an der Art, wie sie eingerichtet ist. Ich habe ehrlich noch nie gesehen, wie etwas dermassen schlicht Eingerichtetes so elegant und edel wirken kann.

Die Wände sind hoch und sind mit altgriechischen Säulenmustern bemalt, die Decke ist mit kleinen Leuchten übersäht, die den Raum in goldiges Licht tränken, während der Parkettboden aus lauter Kronen geschaffen ist. Das ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber trotzdem sind sie die gefühlt einzige steinreiche Familie hier, die keine Marmorhalle zeigt, wenn es um den ersten Blick in das Haus geht.

Und direkt vor der Tür die aus der Eingangshalle in den Raum führt, wo die Veranstaltung stattfindet, steht Shadow, direkt neben einem Mann, der Aussieht, wie eine ältere und weniger schöne Version von Shadow, woraus ich schließe, dass es sein Vater ist. Und Shadow, da kann ich echt nichts anderes sagen, als dass er total heiß aussieht.

Seine tintenschwarzen Locken fallen ihm in ordentlich in die Stirn, während er in einem Anzug steckt, wobei er jedoch sein Jaquette nicht anhat, wodurch man seine muskulösen Arme noch besser sehen kann. Er hat sein weisses Hemd nämlich an den Armen hochgekrempelt, bei denen man jedes Mal die Adern hervortreten sehen kann, wenn er jemandem die Hand schüttelt.

»Ich sehe schon förmlich, wie Shadow lächeln wird, wenn er dich sieht. Wenn er sich nicht dazu entschliesst, dir ein Kompliment zu deinem Aussehen zu machen, nachdem du dich so aufgemotzt hast, sind wir echt total beleidigt«, murmelt mir Cami ins Ohr, die meinen etwas zu lange anhalten Blick anscheinend bemerkt hat. Dabei grinst sie mich spitzbübisch an.

»Gehen wir langsam rein, Leute?«, fragt Rubs und ignoriert Camis Kommentar dabei gekonnt. Auch wenn ihre Augen mir verraten, dass sie es ganz ähnlich sieht.

»Ich frage mich, was die Quinns so auftischen. Jedenfalls habe ich langsam echt Kohldampf. Und ich brauche was zu trinken, nach diesem atemberaubenden Anblick«, klärt uns Rubs auf und zieht und Richtung Shadow und seinen Vater, die gerade jemanden in den Raum schicken, bei dem ich noch immer nicht weiß, ob es ein Saal oder eine Halle ist.

»Vater, das sind auch Mitschüler, wobei diese drei zu meinen Freunden zählen«, erklärt Shadow seinem Vater, als wir vor ihnen zum Stehen kommen, bevor er seinen Blick ausgiebig auf uns ruhen lässt und uns genau betrachtet - genauso wie es sein auch Vater tut.

»Dann freut es mich umso mehr, euch drei Engel, so seht ihr nun einmal aus, kennenzulernen. Es kommt so selten vor, dass ich Shadows Freunde kennenlerne. Er versteckt sie immer vor mir, als wären sie sein persönlicher Schatz«, lacht Shadows Vater worauf niemand einsteigt. Shadow versteift sich, während ich nicht anders kann, als verwirrt meine Stirn zu runzeln. Es wundert mich überhaupt, dass Shadow Freunde gehabt hat, nachdem er doch sein ganzes Leben lang von der Welt abgeschottet worden ist und als ein Mysterium in den Schatten dieser Stadt gelebt hat.

Da ich aber nicht will, dass dieser Abend in einer Kathastrophe endet, strecke ich Shadows Vater die Hand höflich entgegen, bevor unser Gespräch sich in eine verdammt komische Richtung entwickelt.

»Die Freude, Sie kennenzulernen, ist ganz unsererseits. Das sind übrigens Camila, Ruby und ich bin Hope«, stelle ich uns also dem Herren vor, aus dem man einfach nicht schlau wird. Ich frage mich, wieso er in den Zeitungen immer als solches Monster dargestellt wird, wo er mir überhaupt nicht so schlimm vorkommt. Ein weiterer Punkt, der mich verwirrt, ist, dass diese Zeitung ja angeblich zum Geschäft der Familie gehört. Wieso sollten sie also jemanden unnötig schlecht darstellen?

Leider ist das kein guter Zeitpunkt, um über solche Dinge nachzudenken, weshalb ich Shadows Vater nur die Hand schüttle, ehe mir es Cami und Ruby gleichtun.

»Ich hoffe, dass ich euch edlen Damen heute erneut über den Weg laufen werde und eine richtige Unterhaltung mich euch führen werde können. Und wenn nicht, hoffe ich doch, dass euch der Abend trotzdem ein Vergnügen wird.«

Egal wie aufrichtig die Worte erscheinen mögen - sie hören sich an wie eine Mantra, wobei mir nicht klar ist, was ich jetzt genau davon halten sollte. Und einmal mehr wird mir bewusst, wie geheimnissvoll die Quinns sind. Und was Geheimnisse hat, ist auch gefährlich. Nun ja, jedenfalls ist es nicht zu unterschätzen. Deshalb kleistere ich mir noch ein Lächeln ins Gesicht, bevor ich eine weitere Halle mit Cami und Rubs betrete. Oder nein, das ist vielmehr ein Saal.

Die Party kann beginnen🥳! Was wohl so passieren wird...?

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