Beerdigung

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Anastasia Pov:

Einige Monate später

Nachdenklich saß ich auf einem gemütlichen Stuhl und beobachtete die schlafende Peggy. Nachdem ich flüchten musste, bin ich nach England gereist um sie zu sehen. Ich hatte sie heute Nachmittag besucht, wo sie mir erzählte, dass sie ihre letzten Lebenstage in ihrem Heimatland verbringen wollte. Deswegen ließ sich die ehemalige S.H.I.E.L.D. Gründerin vor einigen Wochen hierher in ein Altenheim verlegen.

Ihre Demenz hatte sich in der vergangenen Zeit deutlich verschlimmert, sie brauchte lange um mich zu erkennen und konnte sich teilweise nicht mehr an unser letztes Gespräch erinnern. Dennoch war sie jedes Mal aufs neue glücklich darüber mich zu sehen. Ich besuchte sie oft, da ich ansonsten nicht viel zu tun hatte. Mein Leben bestand momentan nur noch aus kleinen Jobs, die schwarz bezahlt wurden, und Peggy besuchen. So wie auch heute. Dieses Mal bin ich jedoch geblieben, selbst als sie längst eingeschlafen war. Sie wirkte so friedlich und ruhig. Doch nach wenigen Minuten bemerkte ich, dass sie etwas zu ruhig wirkte. Prüfend legte ich meine Finger an ihr Handgelenk, wo ich jedoch keinen Puls fühlte. Auch nicht am Hals.

Panisch versuchte ich sie zu wecken, doch sie schien nicht einmal zu atmen.

Es schien nicht nur so, sie tat es nicht.

Panisch stand ich vor ihrem Bett und war mit der Situation vollkommen überfordert. Was sollte ich denn jetzt tun? Ich war darauf trainiert Leben zu nehmen und nicht welche zu retten. Sie konnte doch nicht einfach tot sein.

Ohne lange zu überlegen drückte ich den Notfallknopf an ihrem Bett, verschwand jedoch aus dem Zimmer bevor eine Schwester kam. Immerhin waren die Besuchszeiten vorbei, ich durfte gar nicht mehr hier sein.

Während also die ganzen Pfleger zu Peggy ins Zimmer stürmten, lief ich ungesehen hinaus. Am Eingang blieb ich jedoch stehen und hielt inne, als ich den leerstehenden Empfang und das offene Büro dahinter bemerkte.

Leise schlich ich in das Büro und suchte nach der Akte von Peggy Carter, welche ich auch schnell unter dem Reiter C fand. Es standen mehrere Notfallpersonen dort, eine davon war wie erhofft Steve, aber auch Sharon. Erst jetzt viel mir auf, dass sie Sharon Carter hieß. Ich habe nie eine Verbindung zwischen den beiden hergestellt, da Carter kein seltener Name war. Doch nun erschien es logisch, Sharon war mit Peggy verwandt.

Doch war das nicht die Information, welche ich eigentlich suchte. Ohne lange Zeit zu vergeuden schrieb ich mir Steves Nummer auf, welche unter seinem Namen vermerkt wurde.

Genauso leise wie ich reingekommen bin, bin ich auch wieder raus geschlichen. Dennoch blieb ich draußen stehen und beobachtete die Schwestern heimlich durch das Fenster.

Immer wieder versuchten die Pfleger es mit Herzmassage und Mund zu Mund Beatmung. Sie gaben ihr bestes, doch es war zu spät. Peggy war tot.

Eine stille Träne rollte über meine Wange, doch ich hatte bereits einigen Schmerz durchgemacht, um zu wissen, wie ich damit umgehen muss. Dennoch traf mich ihr Verlust. Immerhin war sie trotz allem ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und das bereits seit meinem fünften Lebensjahr. Seitdem ist kaum ein Tag vergangen an dem ich nicht an sie gedacht habe. Und nun war sie fort.

Betrübt zückte ich mein Tastenhandy, da dieses am billigsten und ein Wegwerfhandy war. Somit konnte mich niemand verfolgen. Ich tippte eine SMS an Steves Nummer. Er würde die Nachricht verstehen und wissen, dass diese von mir kommt, da war ich mir sicher.

>Sie ist gestorben. Im Schlaf. A.<

~

Ein wenig nervös stand ich Tage später vor den Eingangstüren der Kirche, in welcher soeben die Beerdigung von Peggy Carter abgehalten wurde.

Mir war bewusst das auch Steve hier sein wird, doch auf die Beerdigung musste ich einfach kommen. Sie hatte damals ihr bestes gegeben und vier von uns befreit. Ohne ihre Vorarbeit hätte Steve mich damals bestimmt nicht in der Akademie gefunden. Ich war es ihr schuldig. Und ihm.

Die Beerdigung hatte schon angefangen, der Pfarrer sprach bereits und schien mitten in seiner Abschiedszeremonie zu sein, als ich mich heimlich durch die großen Türen der Kirche reinschlich. Ich blieb hinten stehen, bedeckt in einer Ecke und lauschte still seinen Worten.

Mein Blick glitt durch den Saal und ich bestaunte das hohe Gewölbe, sowie die Bauart. Nach und nach beobachtete ich alle Menschen und hielt Ausschau nach jemand ganz bestimmten.

Ich bemerkte Steve, der in der ersten Reihe neben Sam saß. Schwer schluckte ich, als ich den blonden Haarschopf in der Menge ausmachte. Es war eine lange Zeit vergangen seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben.

Er schien sein Versprechen gehalten zu haben, denn Stark hat mich nie gefunden. Und dieser Mann hatte unglaublich viele Ressourcen, doch war ich eben auch eine Meisterin darin im Schatten zu verschwinden und nicht mehr aufzutauchen. Der Red Room wurde Jahrzehnte lang nicht gefunden, diese Fähigkeit haben sie uns in der Ausbildung beigebracht. Dennoch bezweifelte ich nicht für eine Sekunde, dass Steve ebenfalls seinen Anteil dazu beitrug.

Ich konnte mich nicht von ihm losreißen, mein Blick lag wie eingefroren auf ihm. Es war so lange her.

Zögerlich drehte Rogers seinen Kopf nach hinten und sah direkt in meine Richtung, als hätte er bemerkt dass ich da bin und ihn ansehe. Jedoch versteckte ich mich sofort hinter einem der Männer die vor mir standen, da nicht alle in der Kirche einen Platz fanden.

Irgendwie wollte ich nicht dass er mich sieht. Nicht hier, nicht in diesem Moment. Es war die Beerdigung von seiner besten Freundin, der Moment erschien mir unpassend für ein Wiedersehen.

"Und nun möchte ich Sharon Carter nach vorne bitten, um ein paar Worte zu sagen." bat der Pfarrer die blonde Frau nach vorne. Wie bereits vermutet, war sie eine Angehörige von Peggy.

So gut es ging versteckte ich mich also hinter den großen Männern vor mir und lugt nach vorne, um Carter irgendwie zu sehen, ohne das Steve mich dabei zu Gesicht bekam. Dieser schaute noch immer nachdenklich in meine Richtung, schien mich jedoch nicht zu sehen. Erst als Sam ihn anstupste richtete er seinen Blick wieder nach vorne und bemerkte nun ebenfalls die blonde Agentin. Erleichtert atmete ich aus. Die momentane Lage der Avengers mit ihrem Vertrag war weltweit bekannt und durch den Tod von Peggy hatte Steve bestimmt bereits genug um die Ohren. Da wollte ich ihn nicht auch noch mit meiner Anwesenheit verwirren, da ich davon ausging dass er sich freuen würde mich wiederzusehen. Ich hoffte es zumindest, denn ich freute mich ihn wiederzusehen. Doch nach dem was in seiner Wohnung passiert ist, konnte ich ihm ja wohl nicht egal sein. Nicht nach allem was er für mich getan hat.

"Margaret Carter kennen die meisten als Gründerin von S.H.I.E.L.D. Aber ich kannte sie nur als Tante Peggy." begann Sharon, die offensichtlich ihre Nichte war, ihre Rede.

"Sie hatte ein Foto in ihrem Büro. Tante Peggy stand neben JFK. Als Kind fand ich das cool. Aber damit mitzuhalten war nicht leicht. Darum habe ich nie jemandem erzählt dass wir verwandt sind..."

Leise ging ich ein paar Schritte nach hinten, zurück Richtung Eingang. Bevor alle Menschen hinausströmten, wollte ich rechtzeitig verschwunden sein, auch wenn ich nur wenige Minuten ihrer Beerdigung beigewohnt habe. Während ich also die Kirche verließ, hörte ich dabei den letzten Worte von Sharon Carter zu.

"Ich hab sie mal gefragt, wie sie in Diplomatie und Spionage erfolgreich sein konnte... in einer Zeit, in der niemand Frauen in diesen Bereichen Erfolg gönnte. Sie sagte 'Schließ Kompromisse wo du kannst. Aber wo du es nicht kannst, tu es auch nicht.' Selbst wenn dir alle sagen, dass etwas das Falsch ist, richtig wäre. Selbst wenn die ganze Welt dir sagt, dass du beiseite gehen sollst... ist es deine Pflicht, wie ein Baum vor ihnen zu stehen, ihnen in die Augen zu sehen und zu sagen 'Nein, ihr geht beiseite'."

Ich warf einen letzten Blick in das Gewölbe um mich zu versichern, dass mich niemand bemerkt hatte. Genau in diesem Moment drehte Steve seinen Kopf wieder nach hinten. Rechtzeitig schlüpfte ich durch den Spalt der offenen Tore und verschwand nach draußen, ohne das er mich dabei entdeckte. 

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