Kapitel 43: Zu fies für eine Hufflepuff

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Mit meinem neuen Discman hörte ich eine der CD's an, die Lea und Tris mir zusammengestellt hatten.

Ich saß in einem Abteil des Hogwartsexpresses und starrte aus dem Fenster, in meine Gedanken versunken.

In der Gepäckablage über mir schlief Eris, der mich zwar tatsächlich auf Schritt und Tritt begleitete, mich jedoch nicht näher als einen Meter an sich heranließ.

Meinen Freunden, mit denen ich mir ein Abteil teilte, ging es nicht anders. Bei jedem Blick, den sie ihm zuwarfen, wurden sie schon von seinem Todesblick durchbohrt.
Ansonsten verhielt er sich allerdings friedlich.

Er schien nur nicht allzu sehr mit der Situation zufrieden zu sein, einfach weggegeben zu werden. Ich fragte mich, ob Hestias andere Kinder noch anstrengender gewesen wären, schließlich hatte sie das ausgewählt, welches am besten zu mir passte.

Aber Jenny hatte mir ja schon gesagt, dass es Zeit brauchte, bis Kniesel sich an Menschen gewöhnten.

Immerhin schien Eris sich mit Eden zu verstehen, die in einem Käfig neben ihm saß. Wahrscheinlich hatte er schon öfter mit Eulen zu tun gehabt, als er bei uns im Wald gelebt hatte.

Die kleine Schleiereule hatte ihren Schnabel unter den Flügel gebettet und machte ein Nickerchen.

Ich sah zu Eris hoch, dessen Schwanz von der Ablage herunterbaumelte und anfing zu zucken, als er meinen Blick bemerkte. Schweigend erwiederte er mein Starren, während in meinen Ohren Highway to Hell von AC/DC dröhnte.

Jemand tippte mich an der Schulter an und ich wirbelte erschrocken herum.

Zack sah mich entschuldigend an und machte irgend eine Geste an den Ohren, was wohl heißen sollte, dass ich die Kopfhörer abnehmen sollte.

Ich stellte den Discman aus und rollte das Kabel um mein Headset zusammen.

"Wir kommen gleich an", meinte Zack, "pack schon mal deine Sachen."

"Schon?", fragte ich erstaunt und warf einen Blick aus dem Fenster. Zack hatte Recht. Ich konnte schon Hogsmeade ausmachen!

Terry tippte meinen Discman an. "Mit dem Ding da verpasst du ja alles um dich herum! Was ist das überhaupt für ein Muggelzeug!?"

Ich riss ihm den Musikspieler aus der Hand. "Finger weg! Damit kann man Musik hören!"

Terry stützte seinen Kopf auf seine Hände und musterte mich skeptisch.
"Komische Sachen, die du da zu Weihnachten gekriegt hast. Eine komische Scheibe, die dich von der Außenwelt isoliert und-", er warf Eris einen vielsagenden Blick zu, "eine äußerst unsympathische Katze. Wo hast du überhaupt einen Kniesel her? Von uns hast du den nicht."

Ich schluckte. "Jenny hat ihn mir geschenkt. Eris' Mutter hat ihr mal gehört."

"Ich dachte, Jenny wäre eine Muggel", warf Zack ein.

"Das dachte ich auch", erwiederte ich.

Zack wollte gerade weitersprechen, als der Zug zum Stehen kam. Sofort schnappte ich mir meine Tasche und eilte, dicht gefolgt von Eris, aus dem Abteil.

Unterwegs zog ich mir meinen Mantel über und setzte mich als eine der Ersten in eine der Kutschen, die nach Hogwarts fuhren.

"Na sieh mal einer an", ertönte es mir gegenüber, "Miss Pears."

Daugherty saß auf der Bank vor mir, die Beine überschlagen. Ihre Locken standen wild wie immer von ihrem Kopf ab, aber mir fiel auf, dass sie erschöpfter wirkte als sonst.

"Äh. Hi", erwiederte ich und stellte die Tasche zwischen meinen Beinen ab.
"Schöne Weihnachtsferien gehabt?"

Verwundert stellte ich fest, dass Eris sich neben sie auf die Bank eingerollt hatte.

Daugherty lehnte sich zurück und schloss die Augen.
"Vergiss es. Jede Minute Zuhause ist die Hölle. Aber das geht dich nichts an."

Ich legte den Kopf schräg. Jetzt hatte sie mich doch erst recht neugierig gemacht.

Aber ich beschloss, sie nicht weiter damit zu bedrängen. Sie sah so aus als wollte sie einfach ihre Ruhe haben.

"Meine Ferien waren auch nicht so dolle", erzählte ich stattdessen, "meine Freunde sind zerstritten, meine Heimleiterin, von der ich dachte, sie sei ein Muggel, ist meine Tante und mein Erzfeind ist mein Halbbruder und schwer krank. Und das Alles hab ich an nur einem einzigen Tag erfahren, nachdem ich jahrelang angelogen worden bin. Ich habe erstmal auch keine Lust, wieder zurückzufahren."

Das meinte ich sowas von ernst. Ich wollte weder mit Dylan, noch mit Matthew oder Jenny zu tun haben. Und Letztere würde beim nächsten Mal nicht so einfach davonkommen.

Diese ganzen neuen Informationen hatten mich komplett unter sich begraben, viel zu schnell, um sie irgendwie zu verarbeiten.

Aber jetzt staute sich Wut in mir auf.
Sie hatte mir nicht nur ihre Identität vorenthalten, sondern auch noch meine Natur und meine Familie, von der ich dachte, sie würde nicht mehr existieren.

Mein Bruder hatte mich jahrelang gehänselt und litt unter einem Obscurus, und weder ihm noch mir hatte sie davon erzählt, bis es nicht mehr ausweichlich war.

Und das alles nur, weil sie vor Jahren beschlossen hatte, in die Muggelwelt zu fliehen und all das davor zu vergessen! Wie konnte man nur so feige sein!?

"Pass auf, wem du das erzählst."
Daugherty musterte mich unter halb geschlossenen Lidern. "Ich könnte diese Information gegen dich verwenden."

Kurz hatte ich Angst, sie könne es wirklich tun, doch dann schüttelte ich wissend den Kopf. "Das würdest du nicht. Schließlich weiß ich auch Etwas über dich, das nicht einfach ausgeplaudert werden sollte."

Daugherty schnaubte. "Du bist zu schlau! Ein Gryffindor wäre total drauf reingefallen!"

Ich grinste. "Du bist viel zu fies für eine Hufflepuff!"

"Tja", erwiederte Angesprochene, "keiner hat gesagt, dass Hufflepuffs nicht fies sein dürfen! Schließlich treffen die anderen Eigenschaften auf mich zu!"

"Ich möchte ja nicht mit dir streiten, Daugherty, aber-"

"Aber ich bin nicht nett genug für Hufflepuff, das hast du eben schon gesagt. Weißt du, Pears, du kennst mich gar nicht gut genug, um darüber zu urteilen, in welches Haus ich am besten passe, genauso wenig, wie ich bewerten kann, ob du eine würdige Ravenclaw bist.
Bevor du so weit bist, lern erstmal dein eigenes Haustier kennen."

Sie strich mit der Hand über Eris' Fell, nachdem sie ihn kurz an ihrer Hand hatte schnuppern lassen und sprang daraufhin aus der Kutsche, welche zum Stehen gekommen war.

"Man sieht sich, Ravenclaw", rief sie noch über die Schulter zurück, bevor sie davon lief.

Die Schule begann wieder und während ich für alle möglichen Fächer büffelte und ab und zu mit Zack und den anderen Ravenclaws draußen Schneeballschlachten veranstaltete, verging die Zeit wie im Flug.

Eine Woche nach den Ferien hatte Zack ein Spiel gegen Slytherin, welches unsere Mannschaft jedoch knapp verlor.

Malfoy hatte beschlossen, die Bandagen von seinem Arm zu lösen und Slytherin spielte mit den fiesesten Spielstrategien eh und je, durch die sie unsere Spieler behinderten.

Eines musste man Malfoy lassen: er war ein verdammt guter Sucher ... was alledings nichts an der Tatsache änderte, dass er sich letztes Jahr in das Team eingekauft hatte.

Einmal hätte Zack fast einen Klatscher gegen den Kopf bekommen.

Doch er war mit dem Spiel zufrieden gewesen. Immerhin hatte er ganze drei Tore für Ravenclaw geschossen und hatte mit seinem wendigen Besen öfter zwischen den bulligeren Slytherins abtauchen können. Nach dem Spiel konzentrierte er sich vorerst wieder aufs Lernen.

Eris schien mich immer mehr zu mögen- oder eher immer weniger nicht zu mögen. Er ließ sich inzwischen von mir füttern und sogar anfassen, doch die meiste Zeit verbrachte er auf dem oberen Rahmen meines Himmelbettes, wo ich nur schwer herankam.

Meistens sah er von dort oben aus dem Panoramafenster heraus auf den verbotenen Wald hinab, den er anscheinend aber nicht betreten wollte. Darüber war ich ganz froh, denn dort lebten eindeutig schlimmere Kreaturen als im Wald zuhause.

Schon bei dem Gedanken an Du-weißt-schon-wen, dessen Überreste ich in meinem ersten Jahr gesehen hatte, schauderte es mir.

Ende Februar fand dann das nächste Quidditch-Match, Ravenclaw gegen Gryffindor statt. Wie immer war Zack vorher extrem aufgeregt, obwohl er sich als ein sehr wertvoller Spieler entpuppt hatte.

Jetzt würde der Gegner der Ravenclaws allerdings Gryffindor sein und am Morgen des Spiels hatte Zack dann wirklich allen Grund, nervös zu sein: Potter hatte einen Feuerblitz, welchen er beim Frühstück vor aller Augen präsentierte.

Damit war er Cho Chang und ihrem Komet komplett überlegen.

Wenn sie sich gegen die Gryffindors behaupten wollten, mussten sie auf dem Feld eine Differenz von mindestens einhundertsechzig Punkten schaffen. Denn es würde sich für Cho sehr schwierig erweisen, den Schnatz zu fangen, wenn ihr Gegner doppelt so schnell wie sie war.

Zusammen mit den Ravenclaws meiner Stufe hatten wir gute Plätze auf der Tribüne unseres Hauses gefunden.

Auf unserer Seite saßen auch die meisten Slytherins, die Gryffindor verlieren sehen wollten. Allerdings schimpften sie nun über unseren Torhüter und unsere Jäger, da Gryffindor schon mit Achtzig zu Null führte.

Zack schien von Minute von Minute gestresster zu werden, was sich auch noch dadurch verstärkte, dass Jordan, der Stadionsprecher die ganze Zeit die Gryffindors lobte.
Ständig bewunderte er Potters Feuerblitz und ich ertappte mich immer wieder dabei, diesem staunend hinterherzusehen.

Nach einiger Zeit schoss dann Davis das erste Tor für Ravenclaw und wir sprangen erleichtert auf und jubelten ihm zu. Vielleicht würde Ravenclaw noch den Spieß umdrehen können!

Chang hatte derweil eine Strategie entwickelt, Potter daran zu hindern, den Schnatz zu fangen. Wann immer er etwas zu sehen schien und dort hin schoss, blockte sie ihn ab und ließ den Schnatz wieder davon fliegen.

Nun holte Ravenclaw mit zwei weiteren Toren auf, von denen eines Zack geschossen hatte.
Er schien nun etwas zuversichtlicher zu sein, war aber immer noch angespannt. Es würde sich weiterhin als schwierig erweisen, gegen Gryffindor vorzugehen.

Es war mühsam für Cho, Potter zu verhindern und gleichzeitig nach dem Schnatz Ausschau zu halten und stressig für die Spieler auf dem Feld, Gryffindor zu überholen.

Unsere Sucherin hängte sich an Potter und wann immer er den Schnatz zu sehen glaubte, schoss sie hinterher.

Doch als Potter einen Sturzflug startete und Chang ihm folgte, riss er auf einmal seinen Besenstiel wieder nach oben und bremste sie so aus.
Er flog wieder hinauf und näherte sich einem goldenen Lichtpunkt dicht vor ihm-

"Oh nein!", rief ich aus.

"Hey, sieh doch!", Terry stieß mich an und deutete auf den Boden, von dem aus drei schwarze Gestalten zu Potter hinaufstarrten.

"Dementoren!", rief Padma aus und schlug die Hände vor den Mund.

Mit zusammengekniffenen Augen beugte mich vor.
"Die sehen irgendwie komisch aus-"

Auf einmal schoss von oben etwas Silbernes auf sie zu, woraufhin sie merkwürdig übereinanderfielen.

"Ein Patronus!", ertönte es von über uns und ich riss meinen Kopf hoch.
Kaum einen Meter über unseren Köpfen schwebte Zack höchstpersönlich und blickte zu uns herunter. "Hi, Freunde."

"Solltest du nicht spielen!?", fragte ich mit erhobener Augenbraue.

Zack schüttelte den Kopf. "Keine Chance. Das Spiel ist vorbei. Potter hat den Schnatz gefangen."

Er nickte zu dem schwarzen Knäuel herüber, das sich auf dem Boden des Stadions wälzte.
"Und so wie es aussieht, kriegt Slytherin heute auch ordentlich Ärger."

Ich folgte seinem Blick und stellte überrascht fest, dass es sich gar nicht um Dementoren gehandelt hatte.

In schwarze Umhänge gehüllt lagen dort Malfoy, Crabbe, Goyle und der Teamkapitän von Slytherin, Marcus Flint und versuchten sich, aus den verhedderten Stoffen zu befreien.

Ich schnaubte. "Wie blöd kann man nur sein?"

Zack musterte mit verschränkten Armen die vier Slytherins.
"Ich hoffe, Gryffindor gewinnt das Endspiel."

***

Fun-Fact 28 Sam hört gerne Rock-Musik

Soo, das Kapitel ist heute etwas kürzer geworden, aber wir hatten ja auch schon oft genug sehr lange Kapitel ; )
Das nächste wird wahrscheinlich wieder länger.
Das hier war jetzt eher ein Übergangskapitel

Wir sehen uns nächste Woche, bis dahin Tschüss (Ich fühle mich gerade wie CPP XD)
-Absolina

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