Kapitel 50: Unter Muggeln

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Ich streifte gerade mit Dylan durch den Wald, als ich auf die Uhr sah und feststellte, dass Zack und seine Familie schon in einer Viertelstunde im Waisenhaus ankommen würden.

Heute war Sonntag, der 21. August und morgen würde das Endspiel der diesjährigen Quidditch-Weltmeisterschaft stattfinden.

Ein Event, das ich als Hexe aus Muggel-Verhältnissen nicht verpassen durfte. Allein aus dem Grund, dass mein bester Freund auf Hogwarts ein riesiger Quidditch-Fan war.

Wir würden heute dort anreisen und zelten, um uns morgen dann das Spiel anzusehen.

Ich setzte Eris, der gerade aus dem Unterholz aufgetaucht war, um sich von mir streicheln zu lassen, ab und sah zu Dylan auf.

"Ich muss jetzt zurück, Zack kommt gleich", erklärte ich ihm, woraufhin Dylan verstehend nickte.

"Ich kann's nicht glauben, dass du auf ein richtiges Zauberer-Festival gehst!", grinste er und schloss mich in seine Arme.
"Ich muss mich gerade um was kümmern, deshalb kann ich nicht mitkommen, aber grüß Zack von mir. Ich wünsche dir ganz viel Spaß!"

Ich erwiederte Dylans Umarmung und drückte meine Schläfe an seine Brust, bevor ich mich von ihm löste.

"Danke. Wir sehen uns wieder an Weihnachten", ich verstummte kurz, als ich merkte, wie lange das noch hin war, "ich schreibe dir Briefe!"

Nach der Quidditch-WM würde ich die restlichen Ferien bei den Odairs in London verbringen, bevor ich mein viertes Schuljahr in Hogwarts beginnen würde.

Dylan, Jenny oder Matthew würde ich vorher also nicht mehr sehen. Bei letzterem war ich ganz erleichtert darüber.

Dylan wuschelte noch einmal durch meinen Pony, bevor ich ihm den Rücken kehrte und durch das Unterholz zurück zum Waisenhaus stapfte.

Eine leichte Vorfreude nagte an mir und als ich den Waldrand erreichte und die Grasebene betrat, auf der das Waisenhaus stand, konnte ich es kaum erwarten, mit den Odairs zu der WM zu reisen.

Erwartungsvoll lief ich in das altmodische Gebäude hinein und stürmte in Jennys Büro.

Die Brünette saß wie immer auf ihrem Bürostuhl und schien mich bereits zu erwarten. Ihre Augen huschten immer wieder unruhig zum Kamin herüber.

"Da bist du ja", bemerkte sie, sobald ich die Tür geschlossen hatte, "sie müssten jeden Moment eintreffen."
Ihre Stimme klang betont kalt und ich fragte mich, ob Jenny schon wieder Probleme damit hatte, Kontakt zu der magischen Welt aufzunehmen.

"Hast du alle deine Sachen?", fragte sie nun in neutralem Ton.

Ich nickte. "Die Sachen sind oben."
Jenny machte eine ausladende Handbewegung, "dann geh sie holen, ihr wollt ja nicht-"

In diesem Moment rieselte ein wenig Ruß aus dem Schornstein in den Kamin, woraufhin eine stämmige Gestalt daraus hervortrat. Ich erkannte Mr Odair, Zacks Vater.

"Guten Tag, sie müssen Sams Tante sein", begrüßte er Jenny, während er sich Staub von dem braunen Sakko abklopfte, welches er trug, "Zack hat mir schon viel von ihnen erzählt- zumindest das, was er von Sam weiß."

Mit diesen Worten drehte er sich zu mir um und schüttelte meine Hand. "Hallo, schön dich zu sehen."

Er wandte sich wieder Jenny zu. "Ich bin Lukas Odair, freut mich, sie kennenzulernen."

"Jennifer Pears", erwiederte Jenny mit einem höflichen Lächeln und stand auf, um ihm die Hand zu geben.

Doch meine Aufmerksamkeit lag nun wieder auf dem Kamin, aus dem nun Zack stieg, welcher grinsend auf mich zulief. "Mann, bin ich lange nicht mehr mit Flohpulver gereist! Wie geht's, Sam?"

Wir umarmten uns kurz, bevor zwei weitere Personen den Ofen verließen.
Die Eine erkannte ich als Zacks kleine Schwester Phillipe, deren rote Mähne kraus in alle Himmelsrichtungen abstand, während die andere offensichtlich nicht menschlicher Natur war.

Es handelte sich um ein kleines Wesen mit großen runden Augen, langen Fledermausohren und einer spitz zulaufenden Nase.
Sein Körper war von einem silbrigen Tischtuch umwickelt, während sein kahler Kopf unbedeckt war.

Zack bemerkte meinen Blick. "Ach, das ist Elly, unsere Hauselfe", stellte er das Wesen vor.

Die Hauselfe schien ganz verlegen zu sein unter der Aufmerksamkeit, die wir ihm schenkten und fuchtelte beschwichtigend mit den Händen.
"Oh nein, Meister Zack, sie müssen mich nicht vorstellen, ich bin doch nur eine Bedienstete", sie sah nervös zu Mr Odair herüber und stellte sich in eine unauffällige Ecke.

"Das ist also eine Hauselfe?", raunte ich Zack zu. Diese Wesen hatte er schon einmal erwähnt, doch ich hatte noch nie wirklich Eines gesehen.

Zack nickte. "Sie ist uns vom Ministerium zugeteilt worden. Sie kümmert sich um den Haushalt, weil Mom und Dad so selten da sind."

"Verstehe", erwiederte ich, bevor ich mich kurz mit ihm über die Ferien austauschte.
Irgendwann wandte sich Mr Odair mir zu. "Sam, holst du dein Gepäck? Wir müssen gleich los."

Ich nickte und öffnete die Tür, um das Büro zu verlassen.

Wie selbstverständlich folgte Zack mir und ließ mich von mir durch das Treppenhaus in den Mädchenkorridor führen. Einmal raste eine kleine Gruppe an Mädchen an uns vorbei, über die Zack fast gestolpert wäre.

"Hier bist du also aufgewachsen", stellte er fest und sah sich auf dem leeren Flur um, "sieht aus wie ein Klischee-Waisenhaus."

Ich grinste. "Das liegt daran, dass das Gebäude schon so alt ist. Aber Jenny ist weder streng gläubig noch gemein. Die Kinder haben sie alle gern."

Zack sah sich erneut um, als wir vor meiner Tür stehen blieben und sah in die Richtung, in die die Kinder verschwunden waren. "Das glaube ich dir sogar."

Ich gab ihm einen spielerischen Klaps auf den Hinterkopf, bevor ich mein Zimmer betrat.

Seit Lea nicht mehr mit mir zusammenwohnte und ich ein Einzelzimmer besaß, war der schwere Geruch von Duftstäbchen verflogen und an den Wänden hingen statt Postern von Boybands Skizzen und Zeichnungen von magischen Geschöpfen oder Charakteren aus meinen Lieblingsbüchern.
Über dem Bild einer Schlange waren ein paar Bilder eingerahmt, die Lea, Dylan und mich zeigten.

Zack betrachtete diese interessiert.
"Sag mal, warum hängen da denn keine Bilder von uns?", fragte er gespielt beleidigt.

Ich zuckte mit den Schultern. "Das wäre zu auffällig. Muggel kennen keine sich bewegenden Bilder und würden sich erschrecken."

"Achso?", entgegnete Zack erstaunt, "ich hab mich schon darüber gewundert, warum sie so komisch aussehen."

Ich wuchtete den Koffer hoch, in dem sich meine Schulsachen befanden und hing mir einen Rucksack über die Schultern, den ich für das Quidditch-Spiel gepackt hatte.
"Los, komm."

Gemeinsam liefen wir wieder den Gang zurück und trugen vorsichtig den Koffer die Stufen herab.

"Ah, da seid ihr ja", kommentierte Mr Odair erfreut, als wir wieder im Büro auftsuchten und wandte sich an seine Hauselfe. "Elly, bring Sam's Koffer in unser Haus und warte dort, bis wir zurückkehren. Und richte ihr das Gästezimmer her."

"Ja Meister", piepste die Hauselfe und eilte zu mir herüber, um mir den für sie viel zu großen Koffer abzunehmen. Mit einem plopp war sie verschwunden.

"Also dann", strahlte Mr Odair und ließ seinen Blick über seine Kinder und mich schweifen.
Er beugte sich zu Jenny herüber und reichte ihr erneut die Hand. "Wir brechen dann auf. Sam wird bei uns in besten Händen sein."

"Daran zweifele ich nicht", erwiederte Jenny freundlich, "ich wünsche ihnen viel Spaß."

"Auf Wiedersehen", verabschiedete sich Zacks Vater, bevor er, gefolgt von uns, hinaus auf den Flur lief.

Wir verließen das Waisenhaus und liefen über die Grasfläche des Grundstückes auf einen schmalen Kiesweg hinter dem Gebäude zu.

Ich wusste wo dieser Weg hinführte, ab und zu waren wir diesen Weg entlang gelaufen und hatten auf dem kleinen Hügel, an dem man auskam, ein Picknick gemacht. Von dort aus hatte man einen ganz hübschen Ausblick auf das Dorf, an dessen Rand wir lebten, doch nur selten mühte sich jemand hier hinauf, da es einfach interessantere Orte gab, an die man am Wochenende fahren konnte.
Aber wieso liefen wir jetzt dort hin?

"Dad, wo gehen wir jetzt hin?", sprach Phillipe meine Gedanken aus und zupfte am Ärmel ihres Vaters.

Dieser zog  schnell seine Hand zurück.
"Philly pass auf, das ist ein Muggelanzug, der darf nicht kaputt gehen", rief er besorgt und richtete sein Sakko. Er wandte sich mir zu. "Sieht doch realistisch aus, oder?"

"Ja, klar", erwiederte ich leicht verwundert, "wieso?"

"Ach, das weißt du gar nicht?", fragte er erstaunt und räusperte sich: "Das Stadion befindet sich auf Muggelgebiet, musst du wissen und da dürfen wir so wenig auffallen wie möglich. Wir campen auf einem Campingplatz in der Nähe und da sollte man natürlich wie ein Muggel wirken. Ah- wir sind da."

Tatsächlich hatten wir die kleine Anhöhe erreicht und hatten eine gute Sicht auf die Dorfkirche, deren Dach am höchsten in den Himmel ragte.

Mr Odair interessierte sich allerdings kein bisschen für den Ausblick sondern hob begeistert eine zertretene Coladose hoch.

"Da ist er ja", er sah mich an, "das hier ist ein Portschlüssel. Ein komplett gewöhnlich aussehender Gegenstand für Muggel, den sie normalerweise liegen lassen würden, aber der hier ist verzaubert. Zu einer bestimmten Zeit", er sah auf die Uhr, "in einer Minute, um genau zu sein, "wird er alle, die ihn berühren, an einen bestimmten Ort transportieren. Also los."

Der Reihe nach berührten wir alle die leere Dose.

"Schau mal, die hat die gleiche Farbe wie deine Haare", stellte Zack an Phillipe gewandt fest.

"Oder wie dein Blut", erwiederte die Rothaarige frech und streckte ihm die Zunge heraus.

In diesem Moment wurde ich abprubt nach oben gerissen.
Ich verlor den Boden unter den Füßen und wurde gegen Phillipe geworfen, die vergnügt kicherte.

Wir wurden von wilden Böen und Farbspiralen umwirbelt und kurz fragte ich mich, ob die Milch in meinem Müsli heute morgen schlecht gewesen war, bevor meine Füße auf festem Boden landeten und nach vorne stolperte.

Etwas stieß gegen meinen Rücken, sodass ich vornüber fiel und ein Gewicht auf mir landete.

"Hui", rief Phillipe begeistert, als sie von meinem Rücken stieg und sich umsah, "das war cool."

Zack half mir hoch, woraufhin ich mich nun auch mit meiner Umgebung vertraut machen konnte.

Wir befanden uns auf einem nebligen Feld, dessen Boden sich sumpfig anfühlte. Augenblicklich fröstelte ich ein weinig, als der kühle Wasserdampf auf meine Haut traf.

Uns gegenüber standen zwei seltsam gekleidete Zauberer, die offensichtich an dem Versuch gescheitert waren, sich wie Muggel zu kleiden.

Der eine, der auffällige Galoschen über seine Anzughose gezogen hatte, hatte eine goldene Uhr in der Hand, während der andere im Schottenrock und Poncho mit einer Feder auf einer Pergametrolle etwas abhakte.

"Guten Tag Mr Odair", grüßte der Mann im Anzug und nahm die Coladose entgegen.

"Guten Abend", erwiederte Zacks Vater lächelnd und legte seine Hand auf Phillipes Schulter ab.
"Ich will sie gar nicht aufhalten. Wo ist unser Zeltplatz?"

Der andere Zauberer überflog kurz seine Pergamentrolle.
"Sie müssen einfach von hier aus geradeaus gehen, dann stoßen sie auf Platz eins. Weiter rechts finden sie dann Platz zwei. Ihr Zelt ist ziemlich im Zentrum gelegen, natürlich schon aufgebaut."

Mr Odair nickte verstehend. "In Ordnung. Wir werden es schon finden."

Er wandte sich uns zu und bedeutete uns ihm zu folgen.
Wie wir angewiesen worden waren, liefen wir einfach durch den dichten Nebel geradeaus, bis wir an einem kleinen steinernen Häuschen ankamen. Durch den Nebel erkannte ich ein Tor, hinter dem sich die Umrisse von hunderten an Zelten abzeichneten. Das musste Zeltplatz eins sein.

Wir bogen nach rechts ab und liefen zum nächsten Häuschen herüber, welches wir einfach passierten.

Das Tor zum zweiten Zeltplatz stand offen und der Muggel, der in dem steinernen Häuschen saß, las Zeitung und schien sich nicht weiter für das Geschehen um ihn herum zu interessieren. Wahrscheinlich stand er unter irgendeinem Zauber.

Sobald wir uns auf dem Zeltplatz befanden, lichtete sich der Nebel und ich hatte Sicht auf unzählige Zelte, vor denen sich Zauberer aus aller Welt tummelten.
Sie alle trugen Muggelkleidung, die aber so schlecht zusammengewürfelt war, dass es unauffälliger gewesen wäre, in normalen Umhängen herumzulaufen.

Immerhin die Odairs schienen sich halbwegs mit Muggelmode auszukennen. Es war ja nicht schwer, einmal auf die Straße zu gucken und den Kleidugsstil der Passanten nachzuahmen.

Beinahe kam ich mir in T-Shirt und Shorts merkwürdig vor unter den ganzen sonderbar gekleideten Leuten.

Wir hielten auf die Platzmitte zu, wo viele prunkvolle Zelte standen. Auch unter den Zelten gab es nur wenig gewöhnlich Aussehende.

Einige hatten eingebaute Schornsteine, Vorgärten, Türen und ich sah sogar Zelte mit mehreren Stockwerken und Türmchen. Andere Zelte wurden offensichtlich von Fans bewohnt, die ihre Außenwände mit Kleeblättern für Irland oder mit Postern eines finster dreinblickendes Spielers geschmückt hatten.

Ich zeigte auf eines der Bilder. "Wer ist das?"

Phillipe wirbelte zu mir herum. "Das weißt du nicht?!"

"Klappe, Philly." Zack schob sie beiseite und erklärte: "Das ist Viktor Krum. Der Sucher von Bulgarien. Wahrscheinlich der beste überhaupt. Wenn es einen Grund gibt, auf Bulgarien zu wetten, dann ist das er."

Ich warf noch einen kurzen Blick auf das Bild, bevor wir weiterliefen.

Mr Odair führte uns zu einem relativ großen runden Zelt, welches silber schimmerte und ein schlankes Spitzdach trug. Davor stand ein weiß lackierter Picknicktisch, neben dem eine Feuerschüssel brannte.

Unauffällig war das Zelt definitiv nicht, aber zwischen den anderen Zelten tauchte es trotzdem wieder unter.

Mr Odair wartete vor dem Eingang darauf, dass wir es betraten, bevor er hinter uns hineinschlüpfte.

Staunend sah ich mich um. Das Zelt hatte von außen schon relativ groß gewirkt, aber es war definitiv mit einem Ausdehnungszauber belegt.

Wir standen in einem geräumigen Wohnzimmer mit modernen Möbeln und einem gläsernen Kronleuchter an der Decke, in dem schwarze Kerzen steckten.
Der Innenraum war außerdem mit einer eleganten Küche, zwei Badezimmern, einem Esszimmer und zwei  gemütlichen Schlafzimmern ausgestattet. Ich fühlte mich eher wie in einer Suite als in einem Camping-Zelt.

"Cool!", rief Phillipe aus und sah sich begeistert um, "siehst du Dad, hat sich doch gelohnt, ein Zelt zu kaufen!"

Mr Odair lächelte. "Ja, das hat es, Philly. Richtet euch ein, esst vielleicht noch etwas, in einer Stunde geht es los."

***

Fun-Fact 35 Jenny hat Angst vor Wespen und Spinnen

Soo, das nächste Kapitel ist fertig und Leute- ich hatte eigentlich vor, hier das Quidditch-Spiel und die Ereignisse danach zu beschreiben, aber jetzt hat es sich inhaltlich so in die Länge gezogen...naja.
Nächste Woche wird das Kapitel definitiv spannender (Wenn ihr auf Quidditch steht, hehe. Und Todesser. Hoffentlich).

Außederdem habe ich die Geschichte vor genau einem Jahr angefangen und ich hätte echt nicht gedacht, dass es so gut laufen würde. Ich habe in 52 Wochen 51 Kapitel geschrieben und damit bin ich echt mehr als zufrieden.
Auch ein fettes Danke an euch, diese Story hat inzwischen über 6K views und ist Platz 1 unter dem Hashtag #dracomalfoy, was ich, vor allem in der kurzen Zeit, echt nicht erwartet hätte.
Danke für eure Votes und Kommentare und auch an diejenigen, die diese Story einfach nur lesen❤,
es ist schön zu wissen, dass das was ich hier schreibe, gut ankommt und tatsächlich auch aktiv verfolgt wird.
Letztendlich ist mir scheißegal, ob ich jetzt auf Platz 1 oder Platz 136 bin, aber euer Feedback und einfach das Wissen, dass jemand das hier liest und anscheinend auch mag, motiviert mich echt. Wirklich, danke dafür <3

Wir sehen/schreiben/lesen uns dann nächste Woche wieder, bis dahin ciao!

-Absolina

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