Kapitel 54

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Spät in dieser Nacht, da das Krankenhaus relativ ruhig war, bekam Jungkook endlich das Okay, Taehyung zu sehen. 

Diesmal hatte Tae etwas Glück. Die inneren Verletzungen der Vergewaltigung waren weniger schwerwiegend als erwartet, und nachdem die Wunden genäht wurden, stand einer Genesung nichts mehr im Wege. 

Jungkook hatte mit Namjoons iPhone online nach einer „Kolostomie" gesucht und war fast in Panik geraten, nachdem er die Details herausgefunden hatte. Dann kam das Wort von den Chirurgen, dass Taehyung in Ordnung sei und kein so großes Verfahren benötige. Es gab jedoch einen Punkt zuvor, an dem Namjoon Jungkook physisch davon abhalten musste, nach Jeffreys Zimmer zu suchen und die Arbeit zu beenden, die sie mit dem Baseballschläger begonnen hatten, und er musste Jungkook an den Polizisten erinnern, der vor dessen Krankenzimmer stationiert war. 

 Jetzt, da Tae endlich wegen all seiner Verletzungen behandelt worden war und sich in Ruhe erholen konnte, traf Jungkook die Erschöpfung des gesamten Tages erst wirklich. Er trat zögernd durch die Tür zu Taes Zimmer, eifrig, aber ängstlich. Schläuche und Drähte waren an seinem Körper befestigt, wütende, unzählige schwarze Stiche an der Seite seines schönen Gesichts, die Ränder gerade sichtbar unter dem Rand des Verbandes, an dem er sich etwas gelöst hatte. Noch eine Narbe. Eine weitere, grausame Erinnerung daran, die er immer gezwungen sein würde, mit sich zu führen. Es war alles zu viel, zu schrecklich und Jungkook spürte wieder die Tränen in seinen Augen, als er den Atem anhielt und ein verzweifeltes Winseln des Schmerzes zurückhielt. 

Taehyung schlief, ruhte sich bequem aus und Jungkook wollte nichts sehnlicher auf der Welt, als ihn zu berühren, aber er wollte ihn auch nicht aus dem Schlaf wecken, den er so dringend brauchte. Um so leise wie möglich zu sein, setzte er sich ans Bett und legte beide Hände um eine von Tae. Er achtete darauf, dass die Infusion vernünftig durchlief und genoss die Wärme seiner Finger, welche bewies, dass das Leben immer noch in ihm existierte.

Taehyung sah so friedlich aus, nichts ahnend was um ihn herum geschah. Sein helles Haar breitete sich auf dem Kissen unter seinem Kopf aus. Er lag auf dem Bauch und Jungkook vermutete, dies lag daran, da sich die Schnitte und Verletzungen überwiegend auf seinem Rücken befanden. Sanft zeichnete er kleine Muster und Bögen auf Taes Haut. Er versuchte ihm auch im Schlaf zu zeigen, dass jemand da war, dass sich jemand um ihn kümmerte und bei ihm war und über ihn wachte. 

 "Es tut mir so leid", flüsterte Jungkook. "Es tut mir so leid, dass das passiert ist. Es tut mir leid, dass ich es zugelassen habe und dass ich es nicht aufhalten konnte. Ich dachte du wärst in Sicherheit. Ich dachte... " Er seufzte und wurde wütend. „Warum muss dir all die schreckliche Scheiße passieren? Das ist nicht fair. Warum können wir nicht einfach... einfach zusammen sein... einfach wie alle anderen leben? Wie sind wir in dieser ständigen Hölle stecken geblieben? Es hört einfach nicht auf und passiert immer wieder. Ich liebe dich so sehr, Tae. Ich liebe dich. Es ist wie ein Schmerz in meiner verdammten Brust. Ich kann es fühlen. Ich kann es fast anfassen. Es ist das, woran ich gerade festhalte. Vielleicht können wir es gemeinsam nutzen, um zusammen den Ausweg zu finden, wenn ich mich nur fest genug und lange genug daran festhalte. Ich werde dich für immer lieben, Tae. Ich werde auf dich aufpassen. In Ordnung? Was auch immer ich tun muss, um zu helfen, ich werde es tun. Wir werden das bis zum Ende durchstehen, du und ich, und dann können wir einfach glücklich sein. Das wünsche ich mir für uns, für dich. Ich möchte dich lächeln sehen und ich meine es wirklich ernst. Ich möchte dich glücklich sehen."

~*~


Namjoon und Jin waren nach Hause gegangen und hatten versprochen, am nächsten Tag mit richtigem Essen und Wechselkleidung für Jungkook und Jimin wiederzukommen. 

Yoongis Familie flog zu ihnen und würde voraussichtlich auch am Morgen eintreffen. 

 Jungkook verbrachte die Nacht an Taehyungs Seite und ließ ihn die ganze Zeit über nicht los. Er wusste, dass Jimin dasselbe für Yoongi tat. Beide Operationen waren ein voller Erfolg und beide Männer erwartete eine vollständige Genesung. 

Jungkook wollte Yoongi besuchen und nachsehen, wie es ihm ging, konnte es aber nicht ertragen, Tae alleine zu lassen. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er aufwachen würde und sich absolut niemand an seiner Seite befand. Es dauerte lange, bis er einschlafen konnte, trotz der Müdigkeit, die in ihn eingedrungen war und sich knochentief eingegraben hatte. Er hatte Angst, dass, sobald seine Augen sich schließen würden und er Tae nicht mehr beobachten würde, etwas anderes Schreckliches passieren würde. Aber irgendwann schlief er doch ein. 

 In den frühen Morgenstunden, kurz vor Tagesanbruch, wachte Tae auf. Seine Augenlider flatterten, seine Erinnerungen waren ein dichter Nebel, den er nicht ganz durchdringen konnte, er schwebte auf einer Wolke aus starken Medikamenten und Schmerzmitteln. Als er die Monitore an seiner Seite bemerkte, die Knöpfe auf dem Bett, in dem er lag, wurde ihm langsam bewusst, wo er sein musste. Er war dankbar für die Medikamente, die sie ihm gaben, und für das dumpfe, verschwommene, taube Gefühl, das den zerreißenden Schmerz überlagerte, der sich direkt unter der Oberfläche versteckte. Er verdrängte alle Gedanken an sich selbst, an seine missliche Lage und an das, was er ertragen hatte und sah Jungkook an. Dessen Kopf lag auf dem Bett, direkt neben seiner Hand, die fest in seiner eigenen lag. Er saß immer noch auf einem der Stühle, war aber nach vorne gekippt. Es sah so aus, als wäre er ohnmächtig geworden, während er dort saß und Wache hielt.

Tae zog ihre ineinander verschränkten Hände näher an seinen Körper und verschränkte ebenfalls ihre Arme. Er steckte Jungkooks Arm unter seinen eigenen und wollte ihn nah fühlen, als die Erschöpfung ihn langsam wieder bewusstlos machte. Die Erinnerungen drohten zurückzukommen, ihn zu überfluten und ihn daran zu erinnern was geschehen war, aber er wehrte sich gegen sie und beobachtete nur den schlafenden Mann, der ihm so viel bedeutete. Der kleine, kindliche Schmerz in seiner Brust, die Sehnsucht nach seiner Familie, dass seine Mama an seiner Seite war und ihn tröstete, tat etwas weniger weh, als er sah, wie sehr Jungkook sich um ihn sorgen musste, um noch bei ihm zu bleiben. Geschlagen, missbraucht, zerrissen und in Scheiben geschnitten, gebrochen und zerschlagen, und trotzdem dachte er an nichts anderes, als daran, wie unglaublich glücklich er sich schätzen konnte, diesen jungen Mann an seiner Seite zu haben. Und so schlief Taehyung wieder ein.

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