246-H.

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Dear Honor.

Du weißt vielleicht noch genau, wie ich im Kindergarten deine Sandburg zerstört habe. Sicherlich erinnerst du dich noch an die Tage, an denen ich dich mit Louis durch die Schulflure gejagt habe, als wir dich beschimpften, da uns jeder dadurch toll fand. Du kannst mir bestimmt all die Details von dem Tag nennen, als wir deine Sporttasche auf das Dach der Turnhalle warfen.

Ich tue es nicht.

Keine Ahnung wie groß deine Sandburg damals im Kindergarten war, wie viele Türme sie besaß, die du mühsam errichtet hast, weil du Tollpatsch das kaum konntest. Unsere Beschimpfungen kenne ich nicht mehr alle, nur noch Freak und Psycho -um ehrlich zu sein. Ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern, welche Farbe deine Sporttasche besaß.

Viele Dinge vergaß ich in den 4 Jahren. Sehr viele Dinge!

Deswegen fiel es mir immer schwer mit dir zu reden, dich anzusehen. Wie sollte ich denn auch mit jemanden sprechen, dem ich immer mit Dingen verletzt habe, an die ich mich nicht erinnern kann?

Ich verwette mein ganzes Geld darauf, dass du dich auch an alles nach unserem Wiedersehen erinnerst.

Du weißt bestimmt noch, welche Farbe mein Shirt besaß -obwohl dies noch nicht so schwer wäre, oder? Meine Worte kennst du sicherlich auch noch. Ich glaube, dass ich mich über die Roller und Kinder aufgeregt habe und dich fragte, ob wir beide Sex hatten. Mein purer Charme, oder vielleicht auch die Verzweiflung.

Denn ich erinnerte mich zum ersten Mal nach vier Jahren an etwas.

An dich.

Und dann kam der Scham in mir hoch, weil ich kaum noch wusste, was ich jemals zu dir sagte. Und ich fragte mich, wie solch eine schöne Person aus dir werden konnte, die ich nie wahrnahm.

In diesen Wochen -ich konnte es ja gar nicht ahnen- überraschtest du mich noch viele weitere Male. Schöne Male.

Wahrscheinlich am meisten, als du mit mir aus deinem Zimmer geklettert bist, durch das Beet deiner Mutter ranntest und dann auf dem Friedhof gegen mich ankämpftest. Oder als du mich nach dem Essen mit deinen Eltern an schriest, auf offener Straße, dass du endlich Antworten haben möchtest. Plötzlich warst du so laut und willensstark.

Einen Schreck jagtest du mir ein, an dem Tag, an dem du mir im Regen entgegen gelaufen bist. Ein paar Tage nach unserem ersten Kuss. Darf ich ehrlich sein?

Der im Regen gefiel mir fiel mehr, weil ich irgendwie erleichtert wurde. Auf dem Parkplatz herrschte so viel Anspannung, da ich nicht wusste, wie du reagieren wirst.

Und jetzt denkst du dir wahrscheinlich, er erinnert sich doch an einige Dinge. Anders als er sagte. Ich meine ja immer, er unterschätzt sich selbst, wirst du dir denken.

Aber überlege mal.

Ich lasse die großen Dinge Revü passieren. Du die kleinen Dinge, die das zwischen uns wirklich ausmachen.

Dir geht es darum, was ich an den kleinen, regnerischen Tagen in deinem Bett sagte, du interessierst dich dafür, was wir zusammen, gemeinsam in allem hatten. Weil dir alles immer mehr bedeutete, du dich immer mehr reingehängt hast.

Mehr als ich.

Damals dachte ich mir auch, vielleicht kannst du Alles wieder gut machen, sie glücklich und man würde dir deine Fehler verzeihen. Gemma würde dir verzeihen. Deine Eltern. Aber vor allem Du.

Und du tatst es.

Dafür bin ich dir dankbar Honor.

Für all die Tage, Wochen, Monate und das halbe Jahr. Dass du es mit mir probiert hast.

Du sagtest einmal, dass jeder einen Freak braucht, ich mir nie helfen lasse und an diesem Tag dachte ich mir, vielleicht ist sie die Einzige, die mir helfen soll, eventuell ist sie diejenige, die dich von allem befreien kann.

Ich erhoffte es mir so sehr, Honor. Wirklich, so verdammt sehr.

Ich... Gott, fuck. Diesen Teil hatte er wieder durchgestrichen, doch ich konnte ihn trotzdem entziffern.

Die einsame Zeit in Corby war unerträglich. Du fehltest mir. Von Anfang an, Baby, von Anfang an war es wahre Liebe, was du nie bezweifeln darfst. Wegen wahrer, unbeschreiblicher Liebe, die ich nie zuvor spürte, fehltest du mir so sehr, dass ich schon alles im Kindergarten stehen und liegen lassen wollte.

Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich war, als du mich darum batst, nach London zu kommen. Es klingt kitschig und so was von, als habe ein kleines Mädchen dies geschrieben, aber mein Herz machte einen Hüpfer. Auch diesen letzten Satz hatte er energisch wieder gestrichen.

Unsere gemeinsame Wohnung.

Gott, war ich stolz und glücklich. Es war einfacher unser Zuhause, der Ort, an dem ich wusste, dass nur ich dich haben würde. Nur wir zwei, nur du und ich. Alleine.

Du schnarchst manchmal ganz leise, und auch nur, wenn du auf dem Bauch liegst, was nicht oft geschieht. Also konnte ich die kleinen, süßen Schweinegeräusche aushalten. Manchmal nervte es, wenn deine Haare direkt in meinem Gesicht lagen, ich ein Büschel in meinem Mund spürte, aber es störte mich nicht, da ich dadurch nur wusste, dass ich dich bei mir habe.

Über deine Kochkünste wollen wir lieber nicht reden. Sie sind katastrophal und man könnte meinen, du wurdest adoptiert. Deiner Mom oder Grandma gleichst du in diesem Falle kein Stück.

Trotzdem hast du es oft probiert, mit dir selber und vor allem den schweren Pfannen gekämpft. Da konnte man nur stolz auf dich werden.

Du wirst mir verzeihen, wenn ich dich jetzt an die Tage erinnere, an denen du -genau- deine Tage hattest und dich dafür einfach nur schämtest. Ich bin ein Mann und falls du es wissen möchtest, so ziemlich jeder Mann weiß, dass ihr Frauen einmal im Monat blutet. Bei unserem ersten Date, an ganz normalen Tagen, an denen du dann zickig warst oder müde, mit Bauchschmerzen im Bett lagst. Ich kümmerte mich gerne um dich und verzeihe dir auch all deine Periode bezogenen Drohungen.

Dass unser erstes Date anders als geplant endete, ist ja nicht deine Schuld, sondern Mutternatur. Und der Tatsache, dass dein Eltern ein Mädchen gezeugt haben. Ein weiterer Teil, den der Lockenkopf wegstrich.

Unser erstes Mal... Dein erstes Mal... Zum ersten Mal Sex mit dir... Jeder übliche Fick, war nichts im Vergleich zu dir... Als wir beide zum ersten Mal mit einander geschlafen haben... All diese Sätze strich er sehr stark weg und doch kann ich sie noch lesen, bemerke, dass er zum ersten Mal auch nicht weiß, wie er dieses Thema formulieren soll.

Jedes Mal, wenn wir uns ohne Worte, einfach nur durch Taten sagen konnten, dass wir uns lieben, bin ich noch mehr abhängig von dir geworden. Wenn du mich küsstest, deine Augenlider vor Erregung flatterten, ich dich so dicht bei mir halten konnte. Du weißt, wovon ich rede, und du wirst wahrscheinlich verstehen, wie viel mir diese Momente bedeuten.

Und nun fragst du dich, wieso ich trotzdem nicht in der Wohnung bin, nach all dieser Zeit mit dir über einen Brief rede, den ich schreibe, während sich die ersten Tränen in meinen Augen stauen.

Am Anfang erhoffte ich mir etwas, Honor.

Jetzt fühle ich mich für diese Hoffnung schlecht. Ich... Wir sind nicht füreinander bestimmt, verstehst du? Es gibt keinen Freak, den ich brauche, begreifst du?

Verstehe mich bitte einfach, weil ich es nicht weiter erklären möchte.

Jedes Mal wenn wir bei deinen Eltern waren, deine Grandma mich nach ihren Enkeln fragte, konnte ich sie mir bildlich vorstellen und ich liebte alleine diesen Traum. Der Junge hieß immer Jack.

Aber es war nur ein Traum und seien wir mal ehrlich -wir beide gehören nicht zusammen!

Irgendwann wirst du einen Mann finden, der genau weiß, wie man sich vor anderen Menschen verhält, der sich nicht prügelt und sofort ausflippt, wenn jemand nur einen Kommentar abgibt. Da wird es einen Mann in deinen Leben geben, der ordentlich zu seinem Schreibtischjob geht, genug Geld nach Hause bringt, wovon ihr euch einen teuren Golf oder VW leisten könnt. Ihr werdet in den Urlau fliegen und nicht nur an der Küste Englands am Strand lang watscheln, während ihr gegen den kalten Wind ankämpft. Deine Kinder werden keine Schimpfwörter von ihrem Vater lernen.

Und du musst nicht damit kämpfen, ihnen diese wieder auszutreiben.

Du wirst den Kindergarten deines Grandpas übernehmen, der stolz auf seinen erfolgreichen Schwiegersohn sein wird. Du wirst zu diesen typischen Müttern gehören, die ihr Haus immer sauber halten, mit einer Leichtigkeit alle schwierigen Aufgaben erledigen. Ich weiß es.

Aber all dies wirst du nicht mit mir haben. Glaube mir.

Dein Studium wirst du als Beste aller Zeiten bestehen, ohne meine Ablenkungen. Du wirst diese restlichen drei Jahre überstehen, weil du wahre Freunde besitzt, die dich bei allem unterstützen.

Ich werde kein weiterer Teil davon sein. Es ist besser so. Glaube mir!

Vielleicht denkst du dir, der Kerl redet so sehr durcheinander, krakelt das Zeug hier sehr unordentlich und wirr hin. Das geschieht, weil mir jetzt klar wurde, dass das mit uns nicht klappen kann.

Aber dies liegt nicht an dir, Honor, sondern an mir.

Ein Leben mit mir, würde für dich nie sicher sein, nie das, was du verdienst. Da würde immer etwas fehlen. Ich habe es leider erst jetzt und nicht damals bemerkt, bevor Louis den Kindergarten abfackelte, oder bevor Willoughby dich an grabschte. Vielleicht verzeihst du mir dies ja.

Du wirst es ohne mich besser haben, Baby. Glaube mir, bitte!

Ich bin jemand, der schon vom Anfang seiner Geburt verdammt zu Scheiße war. Meine Eltern konnten mich doch nie wirklich leiden und Gemma enttäuschte ich ständig. Dies möchte ich nun nicht dir antun.

Es sind Dinge geschehen, die mir klar machten, wie schlecht ich für jemanden wie dich bin. Dinge, aus denen ich dich raushalten möchte. Unbedingt!

So wird es besser für uns beide sein.

Überlege doch nur, dass aus uns nie etwas hätte werden können, wir beide nie zusammen passten.

Du bist immer so still, schüchtern, würdest in der Schule von mir gemobbt.

Ich bin der aufmüpfige, grimmige, fluchende Kerl mit den vielen Tattoos auf seinem Körper. Du warst von denen doch nie begeistert.

Erinnerst du dich noch daran, als du mich mit einem Trucker vergleicht hast?

Ja, der böse, alte Trucker gehört nicht zu dem jungen, ruhigen, klugen Mädchen!

Ich hatte bloß Hoffnung.

Während sich jeder für die Krone interessierte, für diesen George oder diese Charlotte, gab es nur dich, weil sich der Trucker erhoffte, dass er doch noch zu etwas für das junge Mädchen wird.

Nie wurde ich zu irgendetwas Gutem!

Dein Leben wird jetzt besser, einfacher und du kannst dich auf die Uni voll und ganz konzentrieren. Wir werden uns nicht mehr wiedersehen.

Bitte, Honor, genieße dein Leben, welches nun besser wird. Lebe es, lerne mit dir selber klar zukommen, höre nicht auf die Kommentare anderer und wehre dich auch mal.

Mir fällt keine bessere Erklärung ein, nur die, dass du nun sicher bist, dein Leben sicher, du es gut haben wirst. Ich habe schon vor Jahren Mist gebaut, für den ich nun bezahlen muss, doch dich raushalten möchte.

Du verdienst, nach allem... Nach Louis, nach Leo, nach dem Brand, nach der gesamten Schulzeit, dem Kindergarten und nach mir, kein Leid mehr, sondern nur noch vollkommenes Glück, welches du in naher Zukunft bestimmt finden wirst.

Du wirst es finden und dann glücklich werden.

Nie wieder in meinem Leben werde ich solch einen Brief schreiben, wirklich nie wieder und ich hoffe, dass du ihn, trotz meiner krakligen Schrift und dem ganzen wirren Zeug lesen kannst. Du wirst nicht verstehen, wieso ich dies tue und das ist gut so, weil ich dich aus allem heraushalten möchte.

Glaube mir, jemand anderes benötigt dich mehr, als ich es tue. Jemand anderes wird dir dein Glück, deine Liebe geben. Du wirst das bekommen, was du verdienst und was ich dir nie geben konnte, es aber so gut wie möglich probierte.

Jedoch bin ich ein Versager, Honor.

Ein Kerl, der nie mit sich selber klar kam, der andere ärgerte, um seine eigene Scheiße zu vergessen und nicht der Einzige sein wollte, der litt. Ich bin ein Wrack, ein verdammter Schisser, dass ich dir nur schreibe, nichts persönlich sage.

Ich bin ein Feigling, dich nicht schon vor einem halbem Jahr gerettet zu haben. Vor all den Katastrophen, doch am meisten vor mir.

Vielleicht kannst du mir verzeihen, vielleicht verstehst du nichts.

Aber ich möchte, dass du all die am Anfang genannten Dinge vergisst, denn sie tragen keine Bedeutung mehr. Es gibt kein Honor und Harry mehr, kein uns, weswegen diese Momente auch nicht mehr existieren.

Vergiss sie, lass sie los.

Vergiss mich. Die Taten, welche ich dir damals, so wie auch heute antat.

Beginne endlich zu leben, Honor.

H.


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