315-Wortunfall

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Wie oft hattest du jetzt schon dieses flaue, unwohle Gefühl in deinem Magen? Diese Vermutung, dass etwas Schlimmes passieren wird? Oder du dich einfach nur übergeben musst?

Wie oft ist dir das jetzt schon passiert?

Und vor allem, wie oft hast du dich einfach nur zu sehr verrückt gemacht, total überreagiert oder einfach wirklich deinen wenigen Mageninhalt in der Toilette entleert?

Genau, viel zu oft, Miss Honor Ruthilda Chapel! Unbegründet!

Sehr häufig verspürte ich morgens oder über Nacht dieses Kribbeln in meinem Magen, begleitet von einem schmerzhaften Ziehen. Und ganz schön oft schon geschah ich, dass ich aus meinem Bett wenige Minuten später taumelte und ins Badezimmer sprintete.

Damals, vor meinem ersten Tag in der Schule, als ich Angst vor meiner Lehrerin hatte. Schließlich befand ich mich jahrelang in der Obhut von Mrs. Jenkins und sollte nun einer neuen, völlig fremden Person vertrauen. Oder nach den Sommerferien, in denen entschieden wurde, ich würde in Harrys Klasse kommen. Das war für mich das Schlimmste, was passieren konnte, schließlich ärgerte er mich schon im Kindergarten, wo ich jedes Mal froh war, wenn er krank Zuhause blieb. Eine leichte Andeutung von diesem Grummeln besaß ich häufig vor wichtigen Klausuren oder Prüfungen, auch vor meiner Fahrprüfung. In der Nacht zu der Aufführung im Kindergarten ging es mir nicht anders, während ich mich hin und her wälzte.

Mein Kopf spielte jedes Mal verrückt, was sich auf meinen gesamten Körper -halt vor allem auf meinen Magen- auswirkte. Einige Male waren meine Sorgen berechtigt -wie zum Beispiel bei der Aufführung. Manchmal waren es aber eben halt nur Befürchtungen einer Teenagerin, die seit ihrer Kindheit, eigentlich seit ihrer Geburt zu viel Angst besaß.

Ich fürchtete mich vor Hunden, vor Katzen, vor der Dunkelheit, vor Louis, Emma, Charlotte und Harry.

Genau dieser neben mir schlafende Mann ist der Beweis dafür, dass ich manchmal übertreibe und nicht alles schlecht endet. Auch wenn wir unsere Probleme besaßen, mein Magen sich früher nur bei den Gedanken an ihn verknotete, bildet er heutzutage die schönsten und prächtigsten Schmetterlinge.

Deshalb, aus diesem Grund, beende ich nun meine Selbstgespräche, welche ich in meinem Kopf führte, und werfe verträumt einen Blick zu dem makellosen Gesicht, mit den markanten Wangenknochen, über die ich nun sanft, zaghaft, als könne ich ihn verletzten, mit meinen Zeigefinger streiche.

Ehrfürchtig verfolgen meine Augen die Bahn meines Fingers. Nachdenklich beiße ich mir, bei der Berührung seiner Lippen, auf meine eigenen. Sie sehen so schön und verlockend aus, haben diese halluzinierende Wirkung, bei der man sich nur nach vorne beugen möchte.

Harry macht mich immer so glücklich und nachdem ich ihn besser kennen lernte, sorgte ich mich auch nicht mehr, verspürte keine Angst mehr wenn wir uns trafen. Da herrschte eher Freude in mir. Ebenso ein großes Verlangen, jedes Mal wenn ich ihn nicht sah, endlich wieder auf ihn zu treffen.

Selbst wenn wir für nur wenige Minuten getrennt waren.

Langsam stütze ich mich nun auf meinen Ellenbögen ab, richte mich so auf, dass ich mein rechtes Bein über den schlafenden, ruhigen Körper des Mannes bewegen kann und mich direkt auf ihn legen. Dies tue ich ruhig, sowie bedacht ihn nicht zu wecken.

Mein Kinn lege ich auf die sich leicht heben und senkende, nackte Brust, meine Beine gebeugt, mit den Schienbein in die Matratze drückend.

Zum Glück wacht der Lockenkopf nicht auf, sondern schläft friedlich weiter, wobei ich ihn wieder fasziniert beobachte.

Ich horche auf seinen Herzschlag, der direkt gegen meine Handflächen pocht, konzentriere mich auf seine Atmung, während ich mit ansehe, wie er seinen Gesichtsausdruck leicht im Schlaf ändert.

Sonnenlicht fällt von draußen durch die Fenster schwach in den Raum ein, strahlt direkt auf das nicht sehr große Bett, in dem wir uns gemeinsam befinden. Trotzdem reicht es uns beiden zu genüge aus, da wir sowieso meist miteinander kuscheln, was irgendwann meistens darin endet, dass der Mann mich auf sich zieht, womit viel mehr Platz gemacht wird.

Ein wenig müde gähnend schließe ich für einen kurzen Augenblick meine Augen. Nur um mich an die letzte Nacht zu erinnern.

Es kommt mir so vor, als könnte ich Harrys Küsse weiterhin auf meinen Körper spüren, als würden wir immer noch so tief miteinander verbunden sein. Ein Schauer läuft über meinen Rücken, als ich mich daran erinnere, wie nah er mir war, wie viel Mut er mir schenkte und wie lustig es gleichzeitig wurde, als wir gegen drei Uhr, mitten in der Nacht nochmals aufgewacht sind und erneut einfach nicht die Finger voneinander lassen konnten.

Zu meiner Verteidigung, der Lockenkopf hatte angefangen, als er mir, noch halb schlafenden Person, einfach so einen Knutschfleck an meinem Hals verpasste, den ich für die nächsten Tage bestimmt nicht loswerde.

Erneut gähnend betrachte ich ihn noch einmal, ehe ich nochmals versuche zu schlafen, was irgendwie nur halb klappt.

Auf der einen Hälfte schlafe ich, döse vor mich hin, auf der anderen Seite bin ich hellwach und warte nur sehnsüchtig darauf, dass der Mann unter mir sich bewegt und allmählich wach wird.

Bequem auf seiner Brust liegend, meine Augen zu, der Mund leicht offen, lausche ich dem beruhigenden Herzschlag, bis auf einmal die raue Morgenstimme ertönt, die leise, liebevoll spricht. "Morgen!"

Freudig ihm entgegen lächelnd hebe ich meinen Kopf an. Seine Augen strahlen mich an, fahren musternd über meinen nackten Körper, der sich auf meinen befindet, was heute früh -so gegen vier- noch anders aussah. Frech grinse ich, während der Blick von dem herrlichen Grün sich nicht mehr von mir lösen will.

"Wenn ich mich recht entsinne", beginnt er, dabei jedoch seine Arme mit den warmen Fingern um mich schließend, um unsere Körper noch dichter aneinander zu ziehen. "dann lagst du gestern Abend noch neben mir."

"Heute früh um vier", korrigiere ich ihn, kann mir mein Grinsen erneut nicht verkneifen.

Als Antwort erhalte ich eine erhobene Augenbraue und zusätzlich kleine Falten auf der Stirn des Lockenkopfes, der kurz darauf müde seufzt. Doch ich bin mir sicher auch ein Stück Aufregung herauszuhören.

"Ich muss mich langsam anziehen", teilt er mir dann mit, worauf ich sofort einen Schmollmund forme. Sein entschuldigender Blick macht es auch nicht besser.

Mir wäre es am aller liebsten, wenn dieser grauenhafte Tag einfach schon vorbei ist und wir endlich frei von allem sind.

Frei von den Problemen, der Angst, dem Stress und am aller meisten: Frei von Harrys Vater!

Quengelnd bettele ich: "Nur noch fünf Minuten!", erhalte jedoch ein Kopfschütteln.

"Aus denen dann zehn, dann fünfzehn und irgendwann eine Stunde werden", meint Harry ernst, wobei er die Decke von meinem Körper zieht, unter der ich mich noch vor wenigen Minuten warm einkuschelte.

Erschrocken rolle ich von ihm herunter, den Stoff wieder um mich schlingend. Missmutig, ebenso traurig beobachte ich aus dem Bett, meine Unterlippe mit meinen Zähnen bearbeiten, wie der Mann mir erst seinen nackten Po entgegen streckt, ehe er sich eine Boxer anzieht und darüber eine Jogger.

So schlecht war der Anblick ja nicht. Trotzdem gucke ich beschämt weg, merke nicht, wie er sich plötzlich wieder vor mir befindet, seine Hände auf die Bettkante gestützt. "Kommst du mit frühstücken?", erkundigt Harry sich, mich bettelnd mit den grünen Augen ansehen, denen man gar nicht anders als mit 'Ja' antworten kann. Er manipuliert mich mit seinen Blicken.

Denn eigentlich hatte ich mir gerade noch vorgenommen, schmollend im Bett sitzen zu bleiben, um ihn dazu zu bekommen, doch noch fünf Minuten länger zu schlafen.

Doch ich lasse mich an meiner rechten Hand hochziehen, mit der linken die Decke um meine Brust haltend. Hektisch renne ich, halb taumelnd, zum Kleiderschrank, aus dem ich mir eine Unterhose und ebenso einen schwarzen, für mich viel zu großen Pullover von Harry ziehe, in das ich beides schnell hineinschlüpfe.

"Entweder kannst du nicht mir, oder einem leckeren Rührei widerstehen", scherzt Harry, worauf ich mich nur frage, wie er jetzt auf diesen Gedanken kommt, der zudem nicht einmal lustig ist.

"Wusstest du denn nicht, dass ich total auf Eier stehe?", entgegne ich feixend, meine Arme vor meiner Brust verschränkend.

Der Mann bleibt augenblicklich neben mir stehen, sieht mich ganz verdattert an, bis er amüsiert grinst. "Also wie mir gestern Abend aufgefallen ist, gehst du sehr vorsichtig und zurückhaltend mit Eiern und so manchen anderen Dingen um. Muss schon eine große Schwärmerei sein, wenn du so schüchtern wirst."

Währenddessen er redet, schlingt er seine Arme liebevoll um mich, drückt mich fest an mich, einen Kuss auf meine Wange drückend. "Hörst du dich selber manchmal reden?", flüstert er leise an mein Ohr.

Meinen Satz wiederhole ich in meinem Kopf nochmals, und dann wird mir diese Zweideutigkeit selber bewusst, weswegen ich beschämt meine Hände vor meinen Mund halte. Das ist mir eher so rausgerutscht und war keineswegs so beabsichtigt.

"Also eigentlich wollte ich dich nur ärgern und andeuten, dass ich mich nur wegen dem Rührei hoch bewegt habe", meine ich, versuche verzweifelt meinen Wortunfall zu erklären. "Nicht wegen dir, und ich... War nicht so gedacht", bringe ich dann nur noch beschämt hervor.

"Ich liebe dich trotzdem noch!" Harry zieht mich nun leicht damit auf, meine Hand ergreifend. "Und jetzt lass uns deine heißgeliebten Eier zu Rührei verarbeiten."

Einverstanden nickend folge ich dem Mann, barfüßig über den Flur tapsend, in meine Küche, wo er den Kühlschrank öffnet, welcher schon etwas leer ist, und ein paar Eier hervor holt. Diese legt er auf die Theke, nimmt sich eine der größeren Pfannen, welche ich nicht verkauft habe, und stellt diese auf eine Herdplatte, welche er anzündet.

Während er sich um das Essen kümmert, decke ich den Tisch mit zwei Tellern, Tassen, Messern und Gabeln, suche ebenfalls Milch aus dem Kühlschrank. Für Olivia decke ich nichts auf, da wir sie noch schlafen lassen wollen. Sie wird sowieso als erstes ins Schlafzimmer laufen, wenn sie wacht wird, und dann merken, dass wir uns nicht dort befinden werden. Danach kommt sie wahrscheinlich in die Küche.

Trotzdem möchte der Lockenkopf kurz nach ihr gucken gehen, bittet mich deshalb: "Kannst du kurz etwas rühren und aufpassen?"

Einverstanden gehe ich zu dem Herd, wo ich mit der Kelle in der Pfanne verträumt rühre, skeptisch die Fließen an der Wand betrachten, welche ich jetzt -nach all den Jahren- irgendwie sehr hässlich finde. Wieso haben wir sie damals nochmal eingebaut?

Die Tür des Wohnzimmers höre ich noch zu gehen, als der Mann auch schon hinter mir steht, seine Arme um mich schlingend und die weichen Lippen auf meinen Hals drückend. Langsam küsst er sich auf die andere Seite.

Und ich hebe meine Finger zaghaft an, prüfend über die Stelle streichend, an der er gestern sehr stark saugte. Tatsächlich spüre ich den Schmerz leicht durch meinen Hals ziehend, drehe mich mit einem etwas verzogenem Gesicht zu dem Lockenkopf um, der mich abwartend ansieht.

"Wenn meine Mom das sieht", teile ich ihm, halb besorgt, halb belustigt mit, meine Hand nicht von der Stelle nehmend.

"Wenn meine Mom das nachher sehen wird", kontert er, womit er Recht hat.

Was wird Anne sich denn bitte denken -von ihrem Sohn, sowie von mir- wenn sie diesen riesigen Knutschfleck sehen wird?

Etwas besorgt gehe ich ins Bad, wo ich einen Blick nun in den Spiegel werfe, aufmerksam auf meinen Hals gucke, den Kopf etwas schräg legend. Man erkennt deutlich diesen roten, leicht lilanen Fleck und zum Glück etwas schwacher Harrys Lippenform. Trotzdem hat er ihn genauso platziert, dass ich nicht einfach einen Pullover mit einem guten Kragen anziehen kann, unter dem der Fleck versteckt wird.

Und Schminke will ich auch nicht unbedingt rauf klatschen, weil ich es alleine schon im Gesicht komisch finde und mir dann erst recht immer an diese Stellen fasse, oder es dort juckt.

Ein Schal wäre zu auffällig, schließlich haben wir Sommer und ich besitze nur diese fetten Winterdinger, die manchmal das ganze Gesicht mit einschließen.

"Honor, sie wird sich nichts dabei denken", ertönt es von Harry, der sich locker, total gelassen in den Türrahmen lehnt, seine Arme vor der angespannten Brust verschränkend. "Sie hatte sowas bestimmt auch, als sie jung war."

"Das sieht aus, als wurde ich von einem Paintball getroffen", meine ich nur hysterisch als Antwort, weil er es so runter spielt. "Oder, als ob ich von einem Pferd gebissen wurde."

"Hey!"

"Was denn? Du musst damit nicht durch die Gegend laufen", beschwere ich mich bei ihm, leicht pampig auf den Lockenkopf zu laufend, der schon seine Arme für mich öffnet, in die er mich zärtlich nimmt.

"Beim nächsten Mal küsse ich dich an einer anderen Stelle, die niemand so schnell sieht", säuselt er in meine Haare, wobei ich mir schon denken kann, dass er wieder ein verschmitztes Grinsen besitzt.

"Du bist blöd", maule ich. Dies kann bei ihm nur wie ein gedämpftes Grummeln -also ganz schlecht angekommen sein- da ich mein Gesicht noch mehr an seine Haut drücke.

"Sagte diejenige, die total auf Eier steht", entgegnet er nur noch, ehe ich hochgehoben und zurück in die Küche getragen werde, mein Kinn auf seiner Schulter abgelehnt.

Eigentlich dachte ich, er würde mich direkt auf den Boden absetzen, jedoch nimmt er auf einem der Stühle Platz, seine Hände weiterhin an meiner Hüfte und einen liebevollen Kuss auf meine Nase drückend.

"Wollen wir essen?", fragt Harry erst nach einer Weile.

Hungrig hocke ich auf meinen Stuhl, während er das Essen auf die Teller füllt, welche er zum Tisch bringt, auf seinen eigenen Stuhl sich setzend, dicht an mich ran gerückt.

Wir essen ruhig, schweigend mehr, aber genießen es, bis es an der Haustür klingelt. "Das muss Niall sein", meint Harry. "Der kommt bestimmt wieder früher, weil er sich was vom Essen erhofft."

Gemeinsam stehen wir auf, doch als mir immer mehr ein Gedanke kommt, verschnellere ich meine Schritte, bis ich mit einem großen Abstand zu Harry an der Tür ankomme und diese mit viel Schwung aufreiße. Meine Finger umklammern sofort den Stoff seines Shirts, an dem ich ihn kräftig in die Wohnung ziehe, die Haustür zuknallen lasse.

Hart knallt er gegen die Wand, mich voller Angst anblickend, stark vor Schreck keuchend.

"Du hörst mir jetzt gut zu, Niall Horan! Haben wir uns verstanden?", knurre ich leicht bedrohlich, erhalte ein eingeschüchtertes Nicken und werde von den blauen Augen groß angesehen.

https://youtu.be/eM_FR7I2Ttw

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