Kapitel 15

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Ein weiteres Mal zog sich Barry in Sekundenschnelle um und flitzte zum Spiegel, um das neue Outfit in Augenschein zu nehmen. Es war... in Ordnung, aber so ganz war er noch nicht zufrieden. War die Weste nicht ein wenig altmodisch? Nicht völlig von seiner Kleidungswahl überzeugt, drehte er sich hin und her, um sich möglichst von allen Seiten zu begutachten. Kurzerhand entschied er sich um. Es war natürlich nicht seine endgültige Wahl. Die hatte er erst innerhalb von einigen Minuten getroffen, was für seine Verhältnisse doch sehr lang war.
Mit einem knappen Blick auf die Uhr stellte er fest, dass er bereits vor einer Minute bei Caitlin hätte sein sollen. Er raste die Treppe herunter, schnappte sich seine Jacke und wollte das Haus verlassen.
„Hast du heute was vor?", wollte seine Mutter wissen. Er hatte nicht gemerkt, dass sie am Türrahmen zum Esszimmer lehnte und ihn beobachtet hatte.
Mit einem breiten Grinsen drehte er sich zu ihr um. „Ich hab ein Date." Gespannt wartete er auf ihre Reaktion.
Nora Allen lächelte wissend. „Mit dem Mädchen, das du gestalkt hast?"
Er schnappte empört nach Luft, bekam die Freude aber nicht aus seinem Gesicht. Er fühlte sich, als wäre er lange gerannt. Atemlos und glücklich. „Ich habe sie nicht gestalkt", log er – denn genau das hatte er getan. Wie seine Mutter davon erfahren hatte, war ihm jedoch ein Rätsel. „Ich bin spät dran. Bis nachher!"
Binnen eines Wimpernschlags war er fort, auf dem weg zu Caitlin Snow. Er rannte gerade so schnell, dass seine Kleidung sich nicht entzündete. Macht 2 war das Limit. Die Häuser flogen an ihm vorbei. Die Scheiben der Autos auf der Straße klirrten. Sein Herz schlug schnell und nervös. Elektrizität umzuckte ihn in Form von roten Blitzen.
Da war die Infantino Street, dahinter der Stadtpark. Im hinteren Teil von diesem fand eine Veranstaltung statt. Am Rande dieser entdeckte er sein Date. Er ließ sich eine Sekunde länger Zeit, in der er sie betrachten konnte, ohne dass sie es merkte. Sie trug Alltagskleidung, sie schien sich nicht halb so viele Gedanken gemacht zu haben wie er. Ein wenig enttäuscht, aber nichtsdestotrotz aufgeregt, verschwand er hinter einem in der Nähe geparkten Lastwagen, um dann in normaler Geschwindigkeit zu ihr zu eilen.
Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht überraschte er sie von hinten, indem er unvermittelt ihre Hand nahm. Ohne zusammenzuzucken, als wäre sie sich seiner Anwesenheit schon lange bewusst gewesen, drehte sie sich zu ihm um. Sie sah hinab auf ihre ineinander verflochtenen Finger, dann sah sie mit einem bezaubernden Lächeln zu ihm auf.
„Können wir?" Barry versuchte erst gar nicht, seine Euphorie zu verbergen; sie war ihm unübersehbar ins Gesicht geschrieben.
„Und ich dachte schon, wir stehen hier den Rest des Tages und sehen uns die Show an, essen Zuckerwatte und all den Quatsch." Caitlin lachte warm, um ihre Augen und Nase bildeten sich dabei kleine Fältchen, über die Barry liebend gerne mit den Fingerspitzen gestrichen wäre. Doch da hielt er sich zurück, schließlich wollte er sie nicht verschrecken.
„Nein", antwortete er. Er spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. „Du hast heute ein Date mit Flash, also bekommst du auch ein Programm, das dem entspricht."
Sie strich sich eine karamellfarbene Locke hinters Ohr. „Wie darf ich das verstehen?"
Barry nahm sie an der Hand und verschränkte seine Finger mit den ihren. Woher er den Mut nahm, wusste er nicht. Caitlin hatte gerade noch genug Zeit, um zu ihrer beanspruchten Hand hinabzusehen, da hatte er sie schon hochgehoben und raste mit ihr auf dem Arm quer durch Central City. Sie mochte den Rausch, in den man bei dieser Geschwindigkeit geriet. Es war wie Achterbahnfahren, nur besser. Auf einmal war es, als würde die Welt kippen, die Schwerkraft ließ kurz nach – und dann standen sie auf dem Dach eines Hochhauses.
Überrascht stellte Caitlin fest, dass Barry dort ein Picknick organisiert hatte.
Er wirkte kurz verwirrt, dann setzte er sie vorsichtig ab. „Alles in Ordnung?"
„Klar, warum auch nicht?" Staunend sah sich Caitlin um. „Wow. Die Aussicht ist großartig." Sie hatte nicht erwartet, dass Barry dieses Date so gestalten würde. Ehrlich gesagt hatte sie sich auf ein gähnend langweiliges Essen in einem überteuerten Restaurant gefasst gemacht, wie man es eben von einem Firmenchef erwartete. Aber Barry Allen war ja nicht nur das, sondern auch Flash. Möglicherweise hatte sie ihn falsch eingeschätzt. Und vielleicht würde diese Verabredung doch noch etwas werden.
Barry setzte sich auf die karierte Picknickdecke, an die er sich nicht erinnern konnte, sie dort hingelegt zu haben. Ihm fiel auf, dass Caitlin ihn nachdenklich musterte, anstatt Platz zu nehmen. Er hielt ihr die Hand hin. Sie zögerte nicht, sie zu ergreifen, und setzte sich im Schneidersitz ihm gegenüber.
Im Picknickkorb fanden sie zwei Big Belly Burger, die seltsamerweise mit Wein kombiniert worden waren. Der Speedster konnte sich das nicht erklären. Als er den Korb geöffnet hatte, war ihm sofort ein Schild aufgefallen, das auf die Innenseite des Korbdeckels geklebt worden war: Für Barry und Caitlin. Du hättest dir vorher was überlegen sollen. Jetzt verhau das Date einfach nicht. Eilig hatte er den Zettel verschwinden lassen, doch ihn ließ das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmte. Wem lag etwas daran, dass sie zueinander fanden? Und, andere Frage: Wer schaffte es dafür auf das nicht öffentlich zugängliche Dach eines Hochhauses, das Barry gerade eben erst willkürlich ausgesucht hatte? Oliver etwa? Dieser Miesepeter? Oder Cisco? Aber der hatte ja Caitlin noch nicht einmal kennengelernt.
Barry beschloss schließlich, das Grübeln auf später zu verschieben und erst einmal den Abend mit Caitlin zu genießen. Erst stockte das Gespräch ein wenig, kam aber doch in Schwung, als sie auf das Thema Wissenschaft kamen. Offensichtlich las sie gerne und war wissenschaftlich interessiert, auch wenn sie es nicht studiert hatte.
„Was macht deine Firma eigentlich genau?", wollte Caitlin auf einmal wissen und legte fragend den Kopf schief. Die Stirn hatte sie in Falten gelegt, was Barry unglaublich süß fand.
Doch er riss sich zusammen und antwortete: „Verschiedenes. Ich finanziere meine Forschungsprojekte mit den Einnahmen aus chemischen Substanzen, die wir herstellen." Was die Forschungsprojekte anging, blieb er absichtlich vage. Denn die waren extrem geheim.
„Ich dachte gar nicht, dass du tatsächlich Ahnung davon hast, immerhin bist du nur der Firmenleiter", neckte Caitlin.
Lachend stupste er sie an. „Hey, ich bin als Chemiker auch ziemlich gut. Ich war mal CSI."
Interessiert stützte sie den Kopf auf der rechten Hand ab. „Wirklich? Kann ich mir bei dir gut vorstellen."
Barry grinste breit. „Immer zu spät am Tatort, ein Chef, der dich nicht wirklich ausstehen kann, das Talent, in jedwedes Fettnäpfchen zu treten... Ja, definitiv der perfekte Job für mich."
„So schlecht wirst du nicht gewesen sein", versuchte Caitlin ihn unnötigerweise aufzumuntern.
Hastig versuchte er, sich wieder in ein besseres Licht zu rücken. „War ich auch nicht. Nur die Arbeitsumstände waren nicht ganz meine Präferenzen."
„Und da hast du kurzerhand eine Firma gegründet?", hakte sie nach. „Woher das Geld?"
„Mein Vater ist Arzt, er verdient gut", wich Barry aus. Er bemerkte Caitlins ungläubigen Blick. Ja, seine Eltern waren wohlhabend – aber nicht reich genug, um ihrem Sohn eine Firma zu schenken. Glücklicherweise beließ Caitlin es dabei und rückte stattdessen näher. Barry merkte, wie ihm ganz warm wurde.
„Lassen wird doch all das Gerede über Geld", schlug Caitlin vor. „Und tun stattdessen das." Sie beugte sich vor und legte ihre Lippen auf seine.
Er hätte nicht überrascht sein dürfen, war sie doch praktisch der Inbegriff von Eigeninitiative, doch ihm stockte der Atem. Sie zog sich zurück, als er den Kuss kaum erwiderte, und sah ihm verwirrt in die Augen. Da warf er alle Zurückhaltung über Bord und schloss die Lücke zwischen ihnen wieder, indem er sie in einen innigen Kuss zog. Die Hände vergrub er in ihren karamellfarbenen Locken, während sich in ihm ein unbeschreibliches Glücksgefühl ausbreitete. Nach scheinbar endloser Zeit lösten sie sich atemlos voneinander.
Caitlins Frisur war ruiniert, doch das störte sie kein bisschen. Sie lächelte. Barry strahlte zurück. Nie hätte sie gedacht, dass es sie so berühren könnte, einen anderen Menschen so glücklich zu machen. Und auch wenn sie wusste, es würde kein Für immer geben – sie genoss den Moment.

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