Kapitel 2

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Die Morgenluft war unangenehm warm. Eigentlich hatte Barry nichts gegen Hitze – er hatte ja auch oft genug mit ihr zu tun, wenn er rannte und Elektrizität ihn umströmte – aber wenn ein Tag mit diesen Temperaturen begann, verhieß das nichts Gutes.
Typisch für ihn, war er mal wieder zu spät zur Arbeit unterwegs. Und er musste auch noch wie ein normaler Mensch rennen, weil seine Kräfte verrücktspielten. Offensichtlich war die Droge, die er gestern genommen hatte, alles andere als gut für Speedster. Musste er sich merken. Und da er nicht die geringste Lust verspürte, bei einer Geschwindigkeit von Macht 3 in die nächstbeste Glasscheibe reinzurennen, musste er sich wohl oder übel durchschnittlich schnell fortbewegen.
„Das ist einer dieser Tage, an denen ich bereue, kein Auto zu besitzen", keuchte Barry vor sich hin. Seine überfüllte Tasche schlug in unregelmäßigem Rhythmus gegen seinen Oberschenkel. Immerhin konnte er sich sicher sein, dass er keine blauen Flecken davontragen würde.
Er sah nicht die Kellnerin vom gestrigen Abend in der Bar, die überrascht stehengeblieben war, als sie ihn erblickt hatte. Misstrauisch runzelte sie die Stirn, ehe sie sich abwandte. Konnte es wirklich einen solchen Zufall geben, dass sie demselben Typen zwei Tage aufeinander in einer Großstadt wie Central City begegnete? Sie wurde das Gefühl nicht los, dass Snart etwas damit zu tun hatte. Manchmal spielte er seine Spielchen mit ihr. Und das Schlimmste war, sie konnte es nie beweisen. Mal sehen, wohin dieses seiner Experimente führte.
Und wenn sie Leonard das nächste Mal sah, würde sie ihn zur Rede stellen. Aber momentan war da nur ein junger Mann, dem sie zweimal begegnet war. Dass er sich wie ein totaler Idiot verhielt, war an sich nicht Misstrauen erregend. Aber irgendetwas sagte ihr, dass irgendetwas an ihm besonders war. Mal ganz abgesehen davon, dass er nicht schlecht aussah...
Für diesen Gedanken biss sie sich heftig auf die Unterlippe. Eine Beziehung wollte sie zurzeit nicht. Dass sie sich ein paar Mal mit einem Cop getroffen hatte, war sowieso das Dümmste gewesen, was sie dieses Jahr zustande gebracht hatte. Als er ihr auf die Schliche gekommen war, hatte sie das Problem auf die eher unschöne Art und Weise lösen müssen. Schade drum.

~*~

Vier Straßen weiter, dann rechts abbiegen", tönte Theas Stimme durch die Kopfhörer in Barrys Anzug, die sie ‚Comms' nannten, kurz für ‚Communication tools'.
„In Ordnung!", rief Barry im Laufen und hatte die erwähnte Straßenecke fast erreicht, da sprach Cisco ins Mikro und der Speedster hielt inne.
„Nein, doch noch eine Straße weiter, dann aber dahin, wohin Thea dir den Weg eben beschrieben hat. Baustelle und so. Warum sind in diesem Viertel so viele Baustellen?" Das letzte ging an Thea.
Barry musste sich das Grinsen nicht einmal verkneifen, heute war er zu schlecht gelaunt, um sich zu irgendeinem Ausdruck von Freude durchzuringen. Julian war ihm heute mal wieder extrem auf die Nerven gegangen. Warum musste sich Chief Albert bei Problemen immer an ihn wenden, nur weil der letzte Forensiker gekündigt hatte? Er mochte Forensik nebenbei studiert haben, aber eigentlich war das nicht sein Fachgebiet. Es war stressig gewesen und eigentlich hatte er genug von diesem Tag.
Wenige Sekunden später, die ihm jedoch um ein Vielfaches länger vorkamen, hatte er die Kreuzung erreicht, zu der Thea ihn hatte lotsen wollen. Tatsächlich stand dort das Metawesen, auf dessen Verhaftung er so lange hingearbeitet hatte.
„Hallo, Tony. Ich würde ja sagen, schön, dich wiederzusehen, aber das würde nicht der Wahrheit entsprechen", sagte Barry mit vibrierender Stimme, die dadurch tiefer wirkte. „Hier ist Endstation für dich."
Der Metallmeta war komplett verwandelt und glänzte im Licht der späten Nachmittagssonne. Sein Name war Tony Woodward. Barry kannte ihn aus Schulzeiten. Und er konnte nur wenige, wenn nicht sogar keine positiven Erinnerungen mit diesem Namen verknüpfen.
Tony wirkte aggressiv. „Verpiss dich, Flash."
Barry musterte ihn mit unverhohlener, ungläubiger Belustigung. „Ich glaube, das werde ich... nicht tun." Blitzschnell war er vorgeschossen und hatte Tony die spezial für Metawesen angefertigten Handschellen angelegt. „Mach dir nichts draus, Kumpel. Vielleicht ein andermal."
Er konnte das High-Five von Cisco und Thea durch die Comms hören. Doch er wusste, er wollte mehr als ein Zwei-Leute-Team, das ihn stillschweigend feierte. Er wollte mehr. Mehr Menschen, die hinter ihm standen. Und nicht zuletzt: Mit ihnen mehr erreichen.

~*~

Barry checkte gerade die Überwachungskamera, die seinen Feind aus Schulzeiten im Teilchenbeschleuniger zeigte, als sein Handy klingelte. Es lag noch neben Ciscos Computer, er hatte es dort abgelegt, bevor er sich auf den Weg gemacht hatte, Tony Woodward zu schnappen.
Der Bildschirm zeigte Julian Alberts Nummer. Widerstrebend nahm er den Anruf an. „Hey", begrüßte er seinen ehemaligen Vorgesetzten mit kaum vorhandenem Enthusiasmus. „Gibt es ein Problem?"
Ja, sonst würde ich Sie wohl kaum anrufen, Allen", schnappte der Brite. „Wir haben hier zwei Tote. Der eine ist auf mysteriöse Art zerplatzt, der andere wurde von Wasser erstochen. Sehen Sie sich das an. Sie sind doch hier der Metawesen-Experte."
„Das ist Iris West, nicht ich. Ich bin bloß ihr ehemaliger Forensiker, der ganz gut über Metas informiert ist", korrigierte Barry hastig, einerseits der Gerechtigkeit halber, andererseits aus Gründen der Tarnung. „Aber gut, wo seid ihr?"
„Central City Bank, Lagerhalle eins, direkter Anschluss ans Gebäude. Seien Sie so schnell da wie Sie können." Er legte auf.
Barry steckte sein Handy weg und wandte sich Cisco und Thea zu, die gerade über eine Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen von S.T.A.R. Labs diskutierten. „Leute, es wird unappetitlich. Wir haben einen Meta im Visier, der Menschen platzen lässt und sie mit Wasser ersticht, wenn man Julian Albert denn Glauben schenken darf", verkündete er. „Irgendwelche Ideen, was für eine Art Meta es sein könnte?"
„Ein Wassermeta?", schlug Thea ratlos die Schultern hebend vor.
Cisco verdrehte die Augen und lehnte sich in seinem Drehstuhl zurück. „Also bitte! Wo ist deine Kreativität? Es muss komplexer sein!"
„Schreibt mir, wenn euch etwas einfällt", bat Barry eilig, dann war er in einem roten Blitz verschwunden.
Thea grummelte vor sich hin: „Machen wir doch gerne. Lass uns darüber philosophieren, was für eine Art Meta Menschen platzen lässt wie Luftballons und mit Wasser ersticht. Jetzt sei mal kreativ, Cisco!"
Dieser hob abwehrend die Arme. „Schon gut, krieg dich wieder ein."

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