Kapitel 6

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Schon absurd, was Barry von ihr verlangte.
„Sie wollen, dass ich Ihnen bei der Planung und Durchführung eines Raubs helfe?", hakte Caitlin noch einmal nach. Sie war sich fast sicher, sich verhört zu haben. Immerhin war das Flash, der Held der Stadt. „Haben Helden nicht moralische Standards?" Wobei Arrow dafür auch nicht gerade das Aushängeschild war... „Habe ich jedenfalls bisher angenommen." Sie zog eine Schnute. „Kann sein, dass ich mich auch getäuscht habe. Weshalb sollten Sie so etwas tun?" Auf die Antwort war sie nun aber wirklich gespannt.
Er zuckte die Schultern. Vermutlich mochte er es nicht, sich vor ihr rechtfertigen zu müssen. „Ich habe es satt, immer nur etwas für andere zu tun. Die Leute verehren mich. Gut und schön. Aber ich will auch einmal einkassieren. Was habe ich bisher für meine Arbeit als Retter der Stadt erhalten? Eine einzige Medaille. Die würde ich auch kriegen, wenn ich bei Olympia im Langlauf mitmachen würde."
Caitlin ging nicht auf den Scherz ein. „Wollen Sie das Ganze anonym machen oder ganz offiziell als Kehrtwende des Guten in Central City?", fragte sie. Ihr schien das alles noch ein wenig abstrus.
„Anonym wäre mir am liebsten", gestand Barry.
„Und Sie wollen meine Hilfe, weil...?"
„... du die beste Ablenkung bist, die es gibt. Der Eismeta, über den, abgesehen von diesem Kriminellen-Profil, das du dir selbst erstellt hast, bisher nur Gerüchte und verwackelte Fotos existieren", sagte Barry grinsend.
Caitlin rutschte auf dem Drehstuhl ein Stückchen nach vorne. „Nehmen wir mal an, ich würde Ja sagen. Wer wäre noch mit von der Partie? Der Rest von Team Flash, wer auch immer das ist?"
Barry kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ehrlich gesagt, wissen die nichts davon. Ich habe bisher nur ein wirklich geniales IT-Girl angefragt. Sie ist dabei."
„Was kann die denn?", wollte Caitlin wissen.
Barry lächelte breit. „Hacken. Und zwar wirklich, wirklich schnell. Sie wird für die Überwachungskameras zuständig sein. Und die Wärmebildsignatur. Genau wie für das Vertuschen unseres Aufenthalts. Und für dein Training."
Caitlin war verwirrt. „Mein... Training?"
„Du musst dich im Notfall auch ohne deine Fähigkeiten verteidigen können. Oder hattest du schon einmal Kampfunterricht?" Auf ihr Kopfschütteln hin fuhr er fort: „Sie ist mit White Canary und Arrow befreundet, hat also ein paar Kniffe drauf."
„Warum fragen wir nicht die beiden?" Das war Caitlin wirklich ein Rätsel.
Barry brachte ein schiefes Grinsen zustande. „Weil die Nein sagen und uns noch vorm Raubzug zur Strecke bringen würden."

~*~

Caitlin stand vorm Spiegel im Badezimmer. Regungslos. Emotionslos. Sie dachte nach. Was würde sie zu Overwatch sagen? Sie hatte sich aus dem Kontext erschlossen, dass es sich um diese handeln musste. Denn welche andere absurd gute Hackerin hatte ein gutes Verhältnis zu den Helden von Starling City und konnte kämpfen?
„Guten Tag, mein Name ist Caitlin Snow", fing sie an. „Guten... Abend. Guten Morgen." Sie ging alle Begrüßungsfloskeln durch, die ihr einfielen, schließlich wusste sie nicht, zu welcher Tageszeit das Treffen stattfinden würde. „Schön, Sie zu treffen. Mein Name ist Caitlin Snow. Mr Allen hat vorgeschlagen, ich solle mich von Ihnen trainieren lassen."
Das klang ganz gut. Nun die Mimik. Lächeln? Oder doch eher kühl und professionell? Nein, das wäre vermutlich nicht so schlau.
Sie hatte Barry Allen gebeten, ihr mehr über Felicity zu erzählen. Sie kannte sie bereits, doch das musste Barry ja nicht wissen – und Felicity auch nicht. Laut ihm handelte es sich um eine fröhlich-nervöse junge Frau mit jeder Menge Humor, die zu viel redete und ein Talent dafür hatte, in jedes noch so kleine sprachliche Fettnäpfchen zu treten. So kannte Caitlin sie gar nicht. Aber gut, sie waren ja auch nicht befreundet, sondern hatten bisher nur auf rein geschäftlicher Basis miteinander zu tun gehabt. Und als Hackerin war Felicity nichtsdestotrotz sehr souverän und machte keine Fehler, das wusste Caitlin. Außerdem war sie die aktuelle Freundin von Milliardärssohn Oliver Queen – was das über sie aussagte, da war Caitlin sich noch nicht sicher.
Allgemein hatte sie das Gefühl, diese Beschreibung war alles, was es an mehr oder weniger öffentlichen Informationen über sie gab. Das Bild war mehr als unvollständig und das missfiel ihr. Wie sollte man sich mit einem Gesprächspartner vernünftig unterhalten, wenn man gar nichts über ihn oder sie wusste?
Sie entschied sich, in Felicitys Anwesenheit viel zu lächeln. Lachen könnte sie auch. Das Leuchten in den Augen nicht vergessen, andernfalls würde Felicity das durchaus angebrachte Misstrauen ihr gegenüber nie fallen lassen. Sie musste sich als Caitlin komplett anders geben als als Killer Frost.
Sie probierte es aus und sprach ihren Text. Nach drei Versuchen hatte sie es.
Felicity war ihres Wissens nach niemand, bei dem sie Angst haben musste, früher oder später am unteren Ende der Nahrungskette zu landen, also durfte sie sich ihr gegenüber sehr freundlich geben.
Sie hatte bereits einen Plan. Einen sehr genauen. Nun konnte sie nur noch darauf warten, dass er ins Rollen kam. Die Ereignisse müssten wie umfallende Dominosteine aufeinander folgen. Wenn der letzte fiel, hatte sie ihr Ziel erreicht.

~*~

Auf der Überwachungskamera vor S.T.A.R. Labs erschien eine weibliche Gestalt, die unschlüssig vorm Maschendrahtzaun stehenblieb.
Über Barrys Gesicht huschte ein Lächeln. Er drückte auf den Knopf zur Aktivierung der Lautsprecheranlage. „Komm rein. Einfach dem Weg folgen."
Sie war zusammengezuckt, sah sich um. Erst als sie den Ursprung der blechernen Stimme gefunden hatte, wandte sie sich dem Trampelpfad vor S.T.A.R. Labs zu und betrat das Gelände.
Cisco war vor zehn Minuten gefahren, er würde das Wochenende bei seiner Familie verbringen. Thea hatte angeboten mitzukommen, da ihr aufgefallen war, dass ihr bester Freund so gewirkt hatte, als befinde er sich auf dem Weg zur Guillotine.
Barry vernahm das Geräusch von Caitlins Absätzen. Schnell ließ er seinen Blick über den Cortex schweifen und stellte schockiert fest, dass überall Blätter auf dem Boden verteilt waren und das Glasboard unter Schlieren gewischt worden war. Theas Tasche mit Wechselklamotten stand wenig dekorativ auf ihrem Schreibtisch und der Kaffeefleck auf dem Boden, den Cisco heute Morgen in Panik verschuldet hatte, war auch nicht zu übersehen.
Blitzschnell rannte er los und beeilte sich, alles in Ordnung zu bringen, bevor seine Besucherin den Cortex betreten konnte. Er hatte nach seiner Einschätzung maximal noch fünf Sekunden.
Fünf... Das Einsammeln der Blätter brauchte viel zu lange, da sie ihm vor Nervosität immer wieder entglitten. Vier...
Drei... Die Tasche befand sich nun unter Theas Schreibtisch und er war sich sicher, dass Oliver Queens kleine Schwester sie vermutlich erst mal übersehen und ihn anschnauzen würde, wo ihr Zeug geblieben war.
Zwei... Er fand einen Lappen, stellte kurz das Wasser an, was er leider in Normalgeschwindigkeit tun musste, befeuchtete ihn und wischte den Fleck mit einem Durchmesser von einem halben Meter eiligst weg. Eins...
Null.
Er lehnte sich bemüht lässig an seinen Schreibtisch und gab sich jede Mühe, nicht so zu wirken, als hätte er sich auf irgendeine Weise positioniert.
Caitlin betrat den Raum. „Guten Tag." Sie sah ihn direkt an, schenkte der Umgebung keine große Beachtung, außer einem kleinen vorsichtigen Blick, ob sie hier nicht in eine Falle lief.
„Hi", erwiderte Barry. „Magst du dich setzen?" Er sah ihr Stirnrunzeln und ergänzte hastig: „Also, du musst dich nicht setzen, aber du kannst – wenn du willst, aber das ist ganz dir überlassen!" Er merkte selbst, dass er sich lächerlich machte, und versuchte, sich aus der Situation zu retten: „Wie geht es dir überhaupt?"
Sie bedachte ihn mit einem belustigten Blick. „Gut. Aber ich bin nicht hier, um Smalltalk zu führen, Mr Allen."
„Genau", stammelte Barry. Was war bloß mit ihm los? Gestern hatte er doch noch vernünftig mit ihr reden können! Er atmete tief durch. „Kommen wir zur Planung. Ich habe die Hackerin erreicht. Mir ist aufgefallen, dass ich dir noch gar nicht ihren Namen genannt habe. Sie nennt sich Overwatch. Ihr echter Name ist Felicity Smoak."
Caitlin wirkte nicht überrascht, sie nickte nur. „Und?"
Barry grinste. „Sie hat morgen früh als Zeitpunkt vorgeschlagen. Im Versteck von Arrow."
„In Ordnung", stimmte Caitlin zu. „Ich habe mir ohnehin für dieses Wochenende freigenommen."
Auf einmal stand Thea im Eingang, durch den Caitlin gekommen war, einen misstrauischen Gesichtsausdruck zur Schau tragend. Sie war aus dem Teilchenbeschleuniger zurück. Barry hatte gehofft, sie würde lange genug unten bleiben, dass er mit Caitlin den Cortex verlassen konnte.
„Sie kommt mir bekannt vor. Wer ist das?"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro