Kapitel 8

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Der nächste Tag war ein Sonntag. Cisco war – mehr oder weniger überraschend – viel zu früh zurückgekehrt und deshalb hatte Barry beschlossen, heute schon bei Felicity Smoak vorbeizuschauen und ihr Caitlin vorzustellen. Er hatte der Hackerin gesimst. Ihre Nummer hatte er sich nicht erst noch besorgen müssen, denn er hatte sie noch. Von vor drei Jahren, um genau zu sein. Da war mal etwas zwischen ihnen gelaufen, das aber zu nichts geführt hatte. Wie auch immer, sie hatte zugesagt.
Barry nahm Caitlin hoch und schob seinen Arm stützend unter ihre Kniekehlen, um ihr Halt zu geben. Ihre weichen Locken kitzelten an seinem Hals. Sie hatte ihre Arme um ihn gelegt.
Er konnte nicht abstreiten, dass er das Gefühl genoss. Und deshalb ließ er es länger andauern. Zumindest für ihn selbst.
Aber auch wenn man Flash ist, geht ein Moment irgendwann vorüber.
Er konnte Caitlin weiterhin spüren, aber nun rasten Gebäude, Straßen und Feldwege an ihm vorbei, sodass er sich nicht auf die Frau in seinem Arm konzentrieren konnte, ohne Gefahr zu laufen, einen Laster zu rammen.
Sie klammerte sich fester an ihn.
Kon-zen-trieren.
So sehr hatte er sich nicht von ihr beeinflussen lassen wollen. Ein bisschen hatte er sich erlaubt – und konnte nicht genug bekommen. Fast so wie vom Laufen. Er war kein Biologe, er hatte keine Ahnung, was genau am Laufen Suchtverhalten auslöste. Was an Caitlin so süchtig machte, war ihm genauso schleierhaft. Sie hatte keine Ahnung von Wissenschaft und war doch unbestreitbar intelligent. Sie war hübsch – aber das konnte ja wohl schlecht der einzige Grund sein. Ob sie nett war, fiel ihm schwer zu beantworten. Ihr anfängliches Verhalten in der Bar stand in zu krassem Gegensatz zu ihrem jetzigen Benehmen, wenn man mal von ihrem vorübergehenden Launenumschwung letztens absah. Irgendetwas hatte sich verändert. Als hätte sie eine gravierende Entscheidung getroffen, von der er nichts ahnte. Er wusste nicht, wie nah dran er war.
Doch seine Überlegungen wurden unterbrochen, als sie Starling City erreichten. Er hielt vorm Stadtrand und ließ Caitlin herunter.
„Was, hier?" Sie runzelte die Stirn. Ihr Haar wehte ihr in dicken Locken ins Gesicht. Zu gerne hätte er eine davon angefasst, um zu sehen, ob sie wirklich so weich waren, wie sie aussahen.
Er ließ sich nichts anmerken und schüttelte grinsend den Kopf. „Ab hier lässt du die Augen zu und machst sie erst auf, wenn ich es dir sage. Ich habe keine Lust, Arrow erklären zu müssen, warum Killer Frost sein Versteck kennt."
Ihre Augen wurden groß. „Wir gehen in Arrows Versteck? Bist du irre, Barry? Letztens meintest du noch, er würde uns umlegen, wenn er Wind von der Sache bekäme!"
Es war das erste Mal, dass sie Barry beim Vornamen nannte, und es fiel ihm sofort auf. Er bemühte sich, nicht wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen, und zuckte die Achseln. „Dort kann man am besten trainieren. Ich sagte ja, Felicity kennt Arrow." Er nahm Caitlin wieder hoch.
Sie legte einen Arm um seinen Nacken, um besseren Halt zu haben. Sie schloss die Augen. Ohne zu zucken, als vertraue sie ihm jetzt schon bedingungslos. Aber das wäre mehr als leichtsinnig, und diesen Eindruck hatte sie bei ihm bisher nicht hinterlassen.
Sie erreichten innerhalb weniger Sekunden das Verdant. Es war geschlossen, weit und breit niemand zu sehen. Barry suchte die Tür zum Keller, vibrierte hindurch und ließ Caitlin herunter, da es ihm zu heikel war, sie die steile Metalltreppe herunterzutragen.
„Wir sind da!", rief er vom Treppenabsatz aus. Ihm war nicht ganz geheuer dabei, einfach den Raum zu betreten. Nicht, dass Felicity Diggle nicht losgeworden war und dieser sie attackierte. Es war besser, auf sich aufmerksam zu machen.
„Barry!", war die sofortige Antwort. Eine junge Frau mit blondem Pferdeschwanz, Nerdbrille und einem schockierend farbenfrohen Kleid trat aus dem Halbdunkel und sah strahlend zu ihnen hoch. „Das ist also Caitlin!"
Den Nachnamen hatte er anscheinend verschwiegen. Verdammt, dass sie das nicht vorher mit ihm geklärt hatte – es hätte extrem schiefgehen können!
Caitlin zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Sie hatte Overwatch bei ihrem letzten Treffen nur ihren Codenamen genannt, mehr hatte die Hackerin auch nicht gebraucht. Felicity schien sie nicht wiederzuerkennen. Gut. Früher oder später würde sie es zwar herausfinden, aber später wäre Caitlin wesentlich lieber. Erst mal sollte sie sympathisch wirken. Und das ging schlecht, wenn Felicity sie die ganze Zeit über wie die Schwerverbrecherin behandelte, die sie nun einmal war.

~*~

„Stell den Fuß hierhin", wies Felicity sie an.
„So?" Caitlin kam sich unfassbar lächerlich vor. Seit knappen fünf Minuten versuchte diese Blondine, ihr den ‚sicheren Stand' beizubringen, jedoch ohne wirklichen Erfolg.
Jede Demonstration oder Erklärung löste bei ihr nur Verwirrung aus. Sie war nie gut in Sport gewesen. Einzig im Frost-Modus bewies sie ab und an ein wenig Kampftalent. Eine Rückwärtsrolle zum Ausweichen war da das Beste, was sie konnte. Und ihr Kinnhaken war auch nicht übel, aber den konnte sie auch so. Jedenfalls meinte sie das. Im Ernstfall zur Anwendung gekommen war noch nichts davon. Wenn man Eiskräfte hatte, brauchte man keine coolen Tricks. Das Eis war sowohl eindrucksvoll als auch effektiv genug. Doch Barry war der Meinung, dass diese Farce hier sich als Vorteil herausstellen könnte, sollten ihre Kräfte aus welchem Grund auch immer blockiert sein.
Der Gedanke beunruhigte sie. Ohne ihre Kräfte war sie ein Niemand. Nur eine überdurchschnittlich schlaue Psychopathin mit unterdurchschnittlich schlecht bezahltem Job und gelegentlichem Größenwahn.
Sie musste sich davon abhalten, Felicity anzuschnauzen. Die Hackerin, die sich Overwatch nannte, hatte definitiv was drauf. Und sie war nett. Außerdem ergäbe es keinen Sinn, sie anzufahren, wenn sie ihr doch so viel beibringen konnte. Ihre eigene Ungeduld musste sie hinten anstellen.
„Und jetzt die Hände vor die Brust."
Caitlin hatte absolut keine Ahnung, wie sie sich das vorstellen durfte, und ließ Felicity es vormachen.
Diese wirkte nicht einmal genervt. Sie zeigte sogar Verständnis: „Mir ging es früher so ähnlich. Okay, vielleicht war ich nicht ganz so begriffsstutzig – nichts für ungut –, aber leicht fiel es mir auch nicht."
Der Versuch eines Lächelns fand einen Weg auf Caitlins Gesicht, verschwand aber wieder, als sie auf eine Stange einschlagen sollte. Was nochmal tat sie hier?

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