17 - Und zum Dessert ...

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Das Haus, in dem Charlotte wohnt, ist ein blaugrau gestrichener Altbau. Allerdings ist die Fassade dafür ziemlich unspektakulär und auch im Hausflur sehe ich keinen Stuck an den Wänden oder Decken. Es wirkt bieder, nur der Boden im Schachbrettmuster und die Lampen an der Decke, alles mittelgroße Kronleuchter, verraten, dass sich jemand Gedanken gemacht hat, wie man das Ambiente schlicht aber einladend gestalten könnte. Über die weißen Briefkästen hat jemand ein rotes Graffiti gesprayt mit dem eingängigen Schriftzug: FCK NZS. Offenbar hat sich keiner von Charlottes Nachbarn bisher darüber beschwert und das macht sie mir allesamt direkt sympathisch.

Mit flinken Schritten, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, erklimme ich die Treppen bis in den zweiten Stock. Engler, prangt auf dem Schild neben ihrer Tür, aber ich muss nicht klingeln. Mein Date erwartet mich bereits im Türrahmen.
„Na", begrüßt sich mich mit tieferer Stimme als sonst. Scheint als wäre sie gerade erst aufgestanden. Aber sie ist geschminkt, kleine Krümelchen ihrer Wimpertusche tummeln sich unter ihren Augen und ihre Lippen verführen im Feuerrot der Abenddämmerung.
„Hab ich dich geweckt?", frage ich sie grinsend und sie erwidert es. Ihr Lächeln ist süß, leicht asymmetrisch. Nur auf ihrer linken Wange bildet sich ein Grübchen, wann immer sie die Mundwinkel nach oben zieht.
„Hast du, aber sieh mich an." Sie gestikuliert an sich herunter und lässt die Zehen in den weiß-violett gestreiften Kuschelsocken wackeln. „Ich hab mich extra hübsch gemacht für dich." Da hat sie recht. Abgesehen von den gemütlichen Socken ist sie zweifellos eleganter gekleidet als ich, der ich vorhin nur in einen grauen Sweater - Merch von einer befreundeten Band - und eine Jeans geschlüpft bin. Charlotte hingegen trägt ein schwarzes, enges Minidress aus einem Samtstoff, das ihre Vorzüge betont. Es ist zwar vorne hochgeschlossen, aber als sie sich für mich dreht, kehrt sie mir absichtlich extra lang den Rücken, wo der Ausschnitt mir nur ganz knapp noch Raum für meine Fantasien übriglässt.

„Hast du auch so schicke Socken für mich?", frage ich sie. Wozu ihr ein Kompliment machen, wenn ich sie auch einfach ärgern kann? Ich bin sicher, Charlotte ist eine der wenigen Frauen, die sich selbst genug nette Sachen vor dem Spiegel sagen. Dabei braucht sie meine Unterstützung ganz bestimmt nicht. Sie lacht und automatisch bildet sich diese angenehme Gänsehaut auf meinen Armen, wie bei unserem letzten Date schon. Der Klang geht mir durch Mark und Bein. Irgendwas transportiert sie darin, das mich erfüllt und vollkommen zufriedenstellt. Ich kann es schlecht beschreiben, aber es macht süchtig und es weckt das untrügliche Bedürfnis in mir, sie dauernd zum Lachen zu bringen.

„Ich habe Hello-Kitty-Kuschelsocken, möchtest du die? Pink ist deine Farbe, ich seh's dir an", kontert sie, schließt die Tür hinter mir und deutet auf das Schuhregal neben dem Eingang. Ich gehe auf die Knie und schnüre meine Chucks auf.
„Never ever hast du Hello-Kitty-Kuschelsocken", strafe ich sie lügen und Charlotte schürzt die Lippen.
„Du hast mich erwischt, ich habe keine Hello-Kitty-Kuschelsocken ... Aber weiße mit rosa Pünktchen! Komm, die würden so süß an dir aussehen", meint sie schmollend, als ich mich aufgerichtet habe und nah vor ihr im Flur der Wohnung stehe, der durch die Garderobeninstallation und das Schuhregal rechts besonders schmal ist. Ich grinse auf sie herab. Ein regelrechter Energieblitz jagt durch meinen Körper, als ihre Hand auf meiner Brust landet und dort liegen bleibt, direkt über meinem klopfenden Herzen.
„Wenn die in deiner Größe sind, kann ich die aber nicht an den Füßen tragen, das ist dir schon klar, oder?", sage ich und berühre mit meinem Fuß leicht ihren wesentlich kleineren.
„Du könntest sie zweckentfremden", schlägt sie vor. „Als ein paar Ohrenschützer oder Eierwärmer ..."
„Was?", frage ich lachend.
„Was?", erwidert sie unschuldig. In einer fließenden Bewegung duckt sie sich unter mir weg.

„Möchtest du ein Bier oder was anderes trinken?", fragt sie mich, ganz die aufmerksame Gastgeberin.
„Bier klingt gut, was hast du da?" Ich folge ihr in die Küche, die links vom Flur abgeht und im Landhausstil gehalten ist. Rustikales Holz, gestrichen in einem zarten Grünton, verziert mit Malereien von Kornblumen. Charlotte steht vor der modernen Kühl- und Gefrierschrank-Kombination, einem nigelnagelneuen Modell von Samsung. Ich streiche über die verchromte Tür. „Exquisiter Geschmack bei Küchengeräten, was?", kommentiere ich.
„Urquell, Tannhäuser, Kindl, Jever ...", übergeht sie meine Bemerkung und zählt stattdessen Biersorten auf.
„Das hast du alles da drin?", unterbreche ich sie ungläubig und linse an ihr vorbei in den Kühlschrank. Tatsächlich stapeln sich in einem der Fächer - dem einzigen Fach, das randvoll ist - Bierflaschen der unterschiedlichsten Marken. „Bist du Braumeisterin, oder hast du ein Alkoholproblem?"
„Eindeutiges Jein zu beidem", antwortet Charlotte. „Ich habe mal überlegt, Brauereiwesen zu studieren, aber es gibt eine Menge Braumeister, die fantastische Arbeit leisten, während die guten Journalisten leider noch immer in der Unterzahl sind. Obwohl vor ein paar Jahren doch ich das Presse-Parkett betreten habe." Sie zuckt die Schultern, als könne sie sich den schlechten Ruf der Zeitungen seitdem nicht erklären.
„Was wohl noch am ehesten einer göttlichen Fügung ähnelte", komplettiere ich ihre Erzählung und sie bestätigt trocken: „Du hast es erfasst." Dann schenkt sie mir ein Lächeln, das ihre Arroganz als einen Scherz entlarvt. „Bedien dich einfach." Sie lässt mich vor dem Kühlschrank stehen und durchquert die Küche mit der Anmut einer Raubkatze. Meine Augen wandern runter auf ihren Hintern. Der Anblick kitzelt meine Triebe, aber sie provoziert mich auch auf diese Weise nur. Und sie weiß, was sie tut. Das schelmische Funkeln in ihren Augen verrät es mir, als sie sich gegen die Arbeitsplatte aus weißem, abgewetztem Marmor lehnt. „Wo du schon gerade so günstig davorstehst, könntest du rasch die Zutaten rausnehmen, bitte?" Bis vor zwei Sekunden hat sie noch neben mir gestanden und hätte das, was sie von mir verlangt, selbst erledigen können. Aber auch das ist etwas, dass ich mir bereits mental über Charlotte notiert habe: Sie behält gern die Zügel in der Hand und dagegen habe ich nichts. Irgendwann wird es mich sicher mal interessieren, was passiert, wenn die Ratten nicht nach ihrer Pfeife tanzen, heute Abend allerdings sieht der Plan anders aus und ich werde mir das nicht selbst vermasseln, indem ich ihre Grenzen austeste.

Gehorsam hole ich also aus dem Kühlschrank, was sie mir nennt: Tomaten, Zucchini, Fetakäse, Ei, frische Kräuter, Milch - was eben so in eine mediterrane Quiche gehört. Charlotte bleibt in der Zwischenzeit zu meiner Verwunderung nicht untätig. Sie wuselt von Regal zu Regal, greift hier nach einer Packung Mehl, dort nach einer großen Schüssel sowie einem Rührgerät. „Stört es dich, wenn ich Musik anmache?", fragt sie mich und ich stütze mich mit beiden Armen auf die Arbeitsfläche, wo sich die Zutaten vor uns auftürmen.
„Nur wenn dein Musikgeschmack scheiße ist", gebe ich zurück. Charlotte wackelt mit den Augenbrauen.
„Keine Sorge, das neue Album von DJ Bobo ist der Hammer."

+

Es ist leise Tango-Musik, die Charlotte abspielt und sie erzeugt exakt die Stimmung zwischen uns, die sich mit Worten nur mühsam herstellen ließe. Ich stehe dicht hinter ihr und meine Hände liegen auf beiden Seiten an ihrer Taille. Wenn ich einatme, berührt mein Brustkorb ihren Rücken und die Distanz, die unsere unteren Regionen noch voneinander trennt, schrumpft millimeterweise. Charlotte kämpft mit dem Teig der Quiche, den sie in die Form zu pressen versucht. „Du machst auch gar keine Anstalten, mir hier mal irgendwie zu helfen, oder?", murmelt sie schließlich, verschränkt die Arme vor der Brust und sieht verärgert zu mir auf.
„Ich könnte, aber dann müsste ich meine Hände da wegnehmen", erkläre ich unverblümt.
„Da tut's mir noch nicht leid, wenn du sie wegnimmst", schnaubt sie und ich grinse. Charlotte sieht niedlich aus, wenn sie sich aufregt. Wie sie die Nase dabei krauszieht, wie ein Zwergkaninchen. Meinem Impuls folgend, drücke ich sie von hinten sanft gegen die Arbeitsplatte und streiche langsam von ihrer Taille hinab in die Hüftregion, nur ein kleines Stück, alles unverfänglich bis jetzt.
„Hier?", flüstere ich ihr ins Ohr und beobachte, wie sie die Augen schließt.
„Wärmer", sagt sie leise. Ich lasse meine Hände weiter sinken und halte inne. Sie hat ausgeprägte Venusgrübchen, die das Kleid knapp verdeckt, die ich aber deutlich spüre, als ich nur wenige Zentimeter mit den Fingerspitzen unter den Saum ihres Rückenausschnitts fahre. Ich übe mit beiden Daumen gleichmäßigen Druck auf die Stellen aus und Charlotte seufzt; offensichtlich ungewollt, denn sie schlägt die Augen erschrocken wieder auf.
„Da also", stelle ich triumphierend fest, lasse von ihr ab und drücke den Teig in die kreisförmige Backform. Charlotte atmet zitternd aus. Als sie sich gefangen hat, umklammert sie meinen rechten Unterarm mit einer Hand.
„Lass das", fordert sie mich entschieden auf und krallt sich an mir fest.

Überrascht schaue ich in ihre braunen Augen, erkenne auf die Entfernung zum ersten Mal grüne Sprenkel darin, die sich willkürlich über ihre Iris verteilen, wie bei einem abstrakten Gemälde. Der Rhythmus, in dem sich ihre Brust hebt und senkt, geht schneller und ihr Blick ist so intensiv, dass ich für den Bruchteil einer Sekunde nicht weiß, was ich tun soll, nicht weiß, wo oben und unten ist, nicht einmal weiß, wer ich eigentlich bin. Ich vergesse alles. Bis sie mich küsst und ich mich an jedes Detail erinnere und sogar Dinge zu wissen meine, die ich vorher nicht gewusst habe. Wir ergänzen uns perfekt. Der Kuss ist erst vorsichtig und zart, dann leckt sie über meine Lippen. Ich öffne den Mund und unsere Zungen tanzen miteinander, als hätten sie nie etwas anderes getan. Ich drehe sie vor mir, damit sie mir zugewandt an der Marmorkante lehnt und presse meine Mitte unnachgiebig gegen ihre. Sie soll nicht denken, dass sie mir jetzt weglaufen kann. Wir lösen uns voneinander, atmen gleichzeitig ein und ihre Hand legt sie in meinen Nacken, als ich im selben Augenblick ihren Hals mit Küssen zu übersäen beginne. Charlottes andere Hand tastet meinen Rücken herunter. Unter dem Pullover, den ich trage, fahren ihre Fingernägel denselben Weg wieder aufwärts, diesmal über meine nackte Haut, und sie hinterlassen eine feine Gänsehaut als unverwechselbare Spur. Sie umfasst meine Schulter, als ich sie mit einem Ruck hochhebe und vor mir auf die Anrichte setze. Die Backform scheppert. Das Geräusch ist absurd, aber wenigstens müssen wir beide lachen.

„Hätte ich mal besser eine Punkrock-Playlist erstellt, darin wäre das Geklapper garantiert untergegangen", scherzt Charlotte und streicht mit dem Daumen über meine Lippen. Ich wende lachend den Kopf ab, stütze mich an der Kante der Arbeitsplatte mit den Händen ab und gehe auf Abstand. Charlotte nutzt das, um die Beine zu überschlagen. Die Stimmung ist nicht tot, aber einfach drauf zu scheißen und weiterzumachen wäre der falsche Weg. Das eben war zu besonders, um es durch einen schlechten, unnatürlichen Abklatsch vom Original zu ersetzen ... Charlotte nimmt ihre Haare am Hinterkopf zusammen und atmet mit geschlossenen Augen betont aus. Ihre Wangen sind gerötet.
„Ich öffne ein Fenster, okay?", frage ich, stoße mich von der Arbeitsplatte ab und tue, was ich selbst vorgeschlagen habe, ohne ihre Antwort abzuwarten. Ich brauche frische Luft, Sauerstoff, muss ihren Geruch aus meiner Nase vertreiben. Irgendwas daran, wie sie riecht, bringt mein Blut zum Rauschen und was auch immer es ist, ich nehme es nur umso stärker wahr, desto näher ich ihr bin.

„Ich hasse diese Ausgeburt des Teufels!", flucht sie und reißt mich damit aus meinen Gedanken. Ich drehe mich um und beobachte belustigt, wie sie mit beiden Fäusten auf den Teig in der Form eindrischt. „Vincent!" Sie stemmt die Arme in die Hüften und würdigt mich keines Blickes, aber es ist klar, dass das ein Kommando war und ich befolge den impliziten Befehl ganz brav.
„Beiseite." Ich schubse ich sie leicht und verteile den Teig mit der Geduld, die sie nicht hat, mühelos bis zum Rand hoch.
„Deswegen koche ich nie", schüttelt sie den Kopf.
„Danke, Vincent, dass du den Teig in die Form gepresst hast", bedanke ich mich bei mir selbst, weil Charlotte offenbar darauf verzichten möchte. Sie zeigt mir einen Vogel.
„Soweit kommt's noch, dass ich mich für solche Banalitäten bei dir bedanke", spottet sie. Ich ziehe fragend eine Augenbraue hoch.
„Bedankst du dich je für irgendwas?" Sie wiegt unentschlossen den Kopf hin und her.
„Selten", gibt sie dann zu.
„Wetten, ich kriege heute noch ein Danke aus dir raus?"
„Das erfordert Kraft, Ausdauer, Fleiß und Gehorsam." Ich muss lachen.
„War das jetzt 'ne Bestätigung oder 'ne Drohung?"
„Es ist, was du daraus machst", schnurrt sie, ehe sie sich die Schüssel mit der Gemüsemischung schnappt und den Löffel schwingt. „Los, ich bin hungrig." Sie zieht die Besteckschublade auf und drückt mir ebenfalls einen Löffel in die Hand.

Charlotte schiebt die Quiche in den vorgeheizten Ofen. Als sie sich wiederaufrichtet, habe ich mich noch lange nicht an ihrem Hintern satt gesehen. Innerlich seufzend leere ich meine Bierflasche. Ich habe an dem geräumigen Vierer-Esstisch Platz genommen und frage mich, wozu sie einen großen Tisch braucht, wenn sie a) nie kocht und dementsprechend vermutlich auch b) nie Freunde einlädt, die sie in ihrer Küche bewirtet. Automatisch frage ich mich, ob sie den Tisch hat, um sich darauf flachlegen zu lassen. Ich würde sie hier drauf flachlegen. Na gut, wahrscheinlich würde ich sie überall flachlegen.
„Vierzig Minuten", verkündet sie. „Lass uns ins Wohnzimmer umziehen. Die Couch ist bequemer."
„Bequemer als was? Als die Anrichte?", frage ich und Charlotte schenkt mir ein laszives Lächeln.
„Nur der Boden ist noch unbequemer als die Anrichte." Da spricht jemand aus Erfahrung.

Charlottes Sofa ist himmlisch weich, man hat das Gefühl auf einer Wolke aus Zuckerwatte zu sitzen. Wir sind nach dem Begrüßungsbierchen beide auf Wasser umgestiegen. Mein Glas steht seit zehn Minuten auf dem Couchtisch, aber Charlotte triezt mich mit einer langweiligen Geschichte über die Wehwehchen ihrer alten Großtante.
„Seit neustem sind jede Menge Hühneraugen dazugekommen -"
„Stopp, stopp, stopp", falle ich ihr ins Wort.
Charlotte, die nur darauf gewartet hat, stellt endlich ihr verdammtes Glas neben meins auf den Tisch und kaum hat sie es getan, hebe ich sie auf meinen Schoß. Unsere Gesichter nähern sich einander, doch unmittelbar bevor sich unsere Lippen finden, frage ich sie: „Wo sagst du, hat sie die Hühneraugen?" Sie verdreht lachend die Augen.
„An der Muschi." Ich krümme mich angeekelt.
„Is' ja widerlich", beschwere ich mich und weiche zurück, als Charlotte mich küssen will. Doch sie bleibt hartnäckig und ihre Lippen kitzeln an meinem Ohr, als sie wispert: „Weißt du was, Vincent?"
„Hm?" Sprechen ist fast unmöglich, weil sie ihre Hand vorn unter den Bund meiner Jeans geschoben hat.
„Großtante Elfriede gibt's gar nicht."

Die ekelhafte Vorstellung löst sich mit ihrem Geständnis in Luft auf und ich stöhne auf, als ihre Streichelbewegungen reibender werden, balle die Hände um je einen Zipfel der Kissen links und rechts von mir zur Faust. Charlotte löst eine von beiden und dirigiert sie an ihre Brüste. Sie passen in meine Handinnenfläche und als ich realisiere, dass sie unter dem Kleid keinen BH trägt, spüre ich, wie sich bei mir untenrum deutlich etwas regt. Diesmal ist es kein Scheppern, dass uns aus unserer Zweisamkeit reißt, sondern ein nervtötendes Piepen. Charlotte löst sich von mir. „Entschuldige", säuselt sie und ihr Tonfall lässt keinen Zweifel daran, dass es ihr überhaupt nicht leidtut. Sie dampft in die Küche ab, um die fertige Quiche aus der Röhre zu nehmen und lässt mich in meinem wehrlosesten Zustand auf ihrer Couch zurück.
Schwer atme ich ein und wieder aus, ein und wieder aus ... Toll, das bringt gar nichts.

„Wo ist das Bad?", frage ich sie. Charlottes Pupillen huschen kurz in meinen Schritt. Als sie wieder aufschaut, präsentiere ich ihr meinen Mittelfinger.
„Die Tür neben dem Wohnzimmer", gibt sie kichernd zurück.
„Hihihi", mache ich höhnisch und verschwinde durch die diagonal gegenüberliegende Tür, die in ihr beschauliches Badezimmer führt. Ein einsames Duschgel, ein Schaumbad, ein Shampoo und eine Spülung stehen auf dem Rand der Wanne. Charlotte ist die erste Frau, die ich kennenlerne, die all das nicht in mindestens doppelter Ausführung besitzt und das imponiert mir seltsam. Es sind diese unbedeutenden, dummen Kleinigkeiten ... Ich habe mich verliebt. Zwei Dates, nur wildes Rumgeknutsche und ein heißer Trockenfick. Schön, dass es nicht mehr als das braucht, Vincent, deine Ansprüche waren auch schon mal höher.

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„Schmeckt gar nicht mal so scheiße", befindet Charlotte und ich stimme ihr zu.
„In Anbetracht der Tatsache, dass wir beide Amateure in der Küche sind, werte ich das als gelungenes Experiment." Kaltes Wasser hat wie immer Wunder gewirkt und die Quiche reicht mir als Ablenkung vom Wesentlichen für den Augenblick aus. Charlotte grinst.
„Wir sollten das wiederholen."
„Welchen Teil?", hake ich nach.
„Den Guten." Ein süffisantes Lächeln umspielt ihre Lippen, von denen sich der rote Lippenstift inzwischen gänzlich verabschiedet hat. Schön ist sie trotzdem. Ihr Haar schimmert im Kerzenlicht golden und insbesondere ihre hohen Wangenknochen werden davon weichgezeichnet. Ich schiebe mir zuerst den letzten Bissen in den Mund und anschließend den Teller auf den Glastisch.
Charlotte lacht. „Du schlingst", beschuldigt sie mich.
„Erstens war's lecker, zweitens habe ich meine Gründe. Ich habe immer meine Gründe", informiere ich sie ernst.
„Wusstest du schon, dass ich super langsam essen kann? Nee, echt jetzt, ich habe mal eine Stunde an einer Reiswaffel geknuspert -" Ich habe ihr den Teller mit dem Rest der Quiche aus der Hand genommen, ihn auf meinen eigenen gestellt und küsse sie einfach.

„Na gut, dann lass uns zum Dessert übergehen", nuschelt sie und ich lächle, ehe ich sie wieder küsse und beständig runterdrücke, was gar nicht so leicht ist.
„Zehn Squads mehr pro Woche und das nächste Mal butterst du mich unter", kommentiere ich ihr Dagegenhalten und entlocke ihr ein wundervolles, klingelndes Lachen damit. Der nette Nebeneffekt davon ist, dass es ihren Widerstand bricht, zumindest den physischen.
„Wenn ich wollte, dass du unten liegst, wären unsere Rollen gerade vertauscht", sagt sie überzeugt und beißt im nächsten Moment in meine Unterlippe, und zwar nicht zimperlich. Ich blute nicht, aber viel hätte nicht gefehlt.
„Zwing mich", fordere ich sie heraus. Charlotte grinst wölfisch.
„Hast du dir das auch gut überlegt?"
„Ich bin neugierig. Na los, zwing mich."
„Fass mich an", erwidert sie, und ihr Tonfall ist auf einmal ein völlig anderer. „Ich weiß, du willst es, also tu's endlich." Sie nimmt meine Hand, küsst mich und verschränkt ihre Finger mit meinen, reckt mir ihr Becken entgegen und ich drücke mich hoch, sonst ist der Spaß gleich vorbei. Aber Charlottes Beckenbodenmuskulatur ist trainierter, als ich mir habe träumen lassen, sie klebt förmlich an mir. Es ist, als wäre wir längst miteinander verschmolzen, obwohl uns noch mehrere Schichten Kleidung voneinander trennen. Sie reibt sich an mir und süßer Schwindel ergreift mich. „Fass mich an", wiederholt sie flehentlich und würde ihrem Wunsch ja nachkommen, aber als ich ihre Hand loslasse und über ihre nackten Beine streiche, verlagert sich mein Schwerpunkt auf nur eine Seite. Sie nutzt ihren plötzlichen Vorteil voller Kalkül aus und legt mich aufs Kreuz, noch bevor ich überhaupt bemerke, was geschieht. Aus ihrer neuen Position, auf mir sitzend, streicht sie den Stoff meines Pullovers über meiner Brust glatt und lächelt dabei. „Siehst du?", triumphiert sie und knabbert an meinem Ohrläppchen. „Psychologie", erklärt sie.

Benommen lasse ich meine Finger durch ihr Haar gleiten, und so richtet Charlotte sich wieder auf und ihre Hand wandert dorthin, wo meine eigentlich liegen sollte. Ihr schwarzes Kleid rutscht höher. Kein BH, kein Höschen. Sie schließt die Augen und ich sehe einfach nur zu. Bis ich es über mich bringe, meinen Blick von ihr abzuwenden, vergehen Minuten und schließlich ist es ein Seufzen, das über ihre Lippen rollt, und für das ich nicht verantwortlich bin, das mich aus meiner Trance befreit. Ich löse den Knopf in ihrem Nacken, den einzigen Verschluss des Kleids, und es fällt wie ein schwarzer Vorhang. Charlotte blinzelt überrascht, als ich sie an den Schultern zu mir runterziehe, um sie zu küssen und meine Hand bald darauf zwischen ihre Beine schiebe. Warm und feucht.
„Warte." Ihre Stimme bebt und ihre Schenkel zucken. „Vincent", haucht sie meinen Namen und ich verschließe ihre Lippen mit einem Kuss, als sie mich auf einmal ohrfeigt.
„Au", beklage ich mich eingeschnappt, obwohl es kaum wehgetan hat.
„Ich sagte: Warte." Charlotte zerrt am Kragen meines Sweaters. „Du hast noch zu viel an", begründet sie die Ohrfeige, die sie mir gerade gegeben hat. Also richte ich mich auf, lasse mir das Oberteil von ihr über den Kopf ziehen, helfe ihr ganz aus ihrem Kleidfetzen und stöhne, als sie den Gürtel meiner Jeans mit den Zähnen öffnet, während sie mich über dem Stoff streichelt. Hose und Unterhose landen auf dem Boden. Charlotte durchsucht meine Taschen und wird fündig. „Du bist ein guter Junge", meint sie grinsend und reißt die Kondomverpackung auf.
„Safety first."

Sie ist geschickt im Umgang mit allem. Ich hatte noch nie dermaßen entspannten Sex, stelle ich fest. Charlotte erwartet weder, dass ich ihre Gedanken lese, noch wälzt sie die gesamte Arbeit auf mich ab. Hab ich alles schon erlebt.
„Komm." Ihr Zeigefinger vollführt die typische lockende Geste und ich richte mich auf, als hätte sie mich an einem Faden zu sich hochgezogen. Wir küssen uns eine ganze Weile bloß, dann sinkt sie mit dem Rücken auf die Couch und ich folge ihr, küsse sie weiter. Der Geschmack der Quiche ist längst verschwunden und zurück bleibt ein süßliches Aroma, Sirup oder Honig. Ich kann nicht aufhören sie küssen; spüre, wie sie sich kurz unter mir versteift, und sich schließlich entspannt. „Das fühlt sich gut an", spricht sie meinen Gedanken aus und ein Lächeln liegt auf ihren Lippen, die aufgeworfen und kräftig durchblutet sind. Ich lege eine Hand über ihre Brust, streiche über den harten Nippel und genieße ihr Stöhnen, als ich zustoße. Je näher sie ihrem Höhepunkt kommt, desto schlimmer kratzt sie mir den Rücken auf, aber es ist mir egal. Unter anderem, weil ich meinem eigenen Orgasmus schon so nah bin, dass mich kaum noch etwas von dem wahrnehme, was um mich herumgeschieht. Als ihre Mitte sich zusammenzieht, kribbelt mein ganzer Körper. Für fünf Sekunden ist es das krasseste Gefühl der Welt.

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Meine Atmung hat sich inzwischen stabilisiert, weshalb ich die Augen öffne und beschließe, ins Leben zurückzukehren. Ich liege nach wie vor auf Charlotte, den Kopf auf ihre Brust gebettet und sie hält mich im Arm, haucht einen zärtlichen Kuss auf meinen Haaransatz.
„Hi", sagt sie leise.
„Hey", gebe ich ebenso leise zurück und erwidere ihr sanftes Lächeln kurz, bevor ich ihr - und mir selbst - ein wenig Freiraum lasse.
„Das war schön", meint Charlotte versonnen. „Man pokert immer mit neuen Sex-Partnern, aber das war sehr schön", führt sie leise aus.
„Straight Flush", ranke ich die Erfahrung und Charlotte nickt.
„Dachte ich auch."
Es ist nur das zweithöchste Blatt beim Poker, aber es ist verdammt hoch gemessen daran, dass wir gerade zum ersten Mal miteinander geschlafen haben.

„Möchtest du ein Glas Wasser?", fragt sie mich.
„Ein Glas? Bring mir einen Krug." Charlotte gibt ihr klingelndes Lachen zum Besten, steht auf und reicht mir kurz darauf eine volle Karaffe, aus der ich gierig mehrere tiefe Züge trinke. Sie nippt indessen an ihrem 0,4l-Glas. Ihre braunen Augen mit den grasgrünen Sprenkeln sind auf mich gerichtet. „Woran denkst du?", frage ich und wische mir mit dem Arm den Mund trocken.
„Sag ich dir nicht", streckt sie mir frech die Zunge raus.
„Ich glaube, dir ist gerade eingefallen, dass du noch ein Bett hast", spekuliere ich. Charlotte stellt ihr Glas auf dem Couchtisch ab und pirscht sich auf allen Vieren an wie ein Pantherweibchen.
„Das lasse ich gelten", grinst sie und küsst mich. „Nein, ich dachte an die." Sie greift nach einer Metallschachtel, in der ich Bonbons oder Schokolade vermutet hatte, aber es sind Kondome drin. „Und deinetwegen denke ich jetzt, dass ich nebst meinem Bett auch noch einen klasse Küchentisch habe."
Ha, ich wusste es! Ich lächle in den nächsten Kuss hinein.

„Liegt die Entscheidung wirklich bei mir, oder ist das eine Falle und du haust mir gleich wieder eine runter?", frage ich sie schmunzelnd.
„Das hat dir nicht wirklich wehgetan, oder?", erkundigt sie sich besorgt.
„Nein, war okay", beruhige ich sie.
„Puh", macht sie. „Normalerweise frage ich vorher, ob sowas in Ordnung geht."
„Ist auch besser so", erwidere ich lachend.
„Zu meiner Verteidigung hast du dich sehr viel schneller ins System gehackt als erwartet." Ein Hauch Anerkennung schwingt in der Bemerkung mit, von dem ich mich nur zu gern durchfluten lasse.
„Ich hab schon mitgeschnitten, als ich zusehen durfte", sage ich, lehne mich wieder vor und hauche Küsse auf ihr Dekolleté.
„Nicht jeder ist so aufmerksam wie du", sagt sie und schickt einen Seufzer hinterher, in dem sich Enttäuschung und Erregung vermischen.
„Ist nicht immer einfach, den Ton anzugeben, hm?", philosophiere ich und nehme ihre empfindlichen Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger.
„Wem sagst du das ..." Wieder seufzt sie, dann nimmt sie mein Gesicht in ihre Hände und küsst mich hart, um jedes Geräusch zu unterbinden. „Weißt du, ich brauche keinen Sexsklaven, aber wenn Männer aktiv versuchen, meine Kontrolle zu untergraben, kommen nur sie selbst auf ihre Kosten", erläutert sie und schiebt meine Hände auf ihren Hintern. Ich massiere ihn und Charlotte seufzt schon wieder wohlig und schnalzt wenige Minuten später missbilligend mit der Zunge, als ich damit aufhöre.

„Bett oder Tisch?", frage ich nur kurz angebunden und packe wieder fest zu, stehe auf und hebe sie dabei mit hoch.
„Mir egal", säuselt sie.
„Ist es nicht", stelle ich trocken fest, denn in ihren Augen glitzert die Neugierde, ob ich die richtige Entscheidung treffen werde. Ich höre also auf mein Bauchgefühl und trage Charlotte in die Küche, wo ich sie auf ihrem Esstisch absetze. Sie lächelt einverstanden, schlingt beide Arme um meinen Hals, zieht mich zu sich runter und belohnt die Wahl, die ich getroffen habe, mit einem leidenschaftlichen Kuss. Ihre Beine umschließen mich von beiden Seiten und sie sinkt auf das glatte Holz. Ich küsse sie am Hals, beiße sie vorsichtig. Ihre Hände tasten über meinen Rücken, während ich tiefer wandere. Sie öffnet ihre Beine und vergräbt ihre Finger in meinen Haaren.
„Leck mich", fordert sie mich seufzend auf und drückt mich an den Schulter nach unten, in Richtung ihrer intimsten Region. Als ich mit der Zunge darüberfahre, krallt sie sich fester in mein Haar. Kreisende Bewegungen senden eine Gänsehaut in Wellen über ihren Körper und sie bestätigt mir mit einem deutlichen Ja, dass ihre Lust davon in schwindelerregende Höhen katapultiert wird. Ja ist nie gleichbedeutend, mit fester oder schneller, ja heißt genau so. Ich halte mich an diese Lektion, die ich im Laufe der Jahre gelernt habe, und es verfehlt seine Wirkung nicht. Doch als sie haarscharf vor ihrem Orgasmus steht, lasse ich von ihr ab. „Ist das dein Ernst?", zischt sie wütend. Ich lache nur und küsse sie, schiebe zwei Finger in sie.

Widerwillig löse ich mich von ihr, atemlos, als sie sich gegen mich stemmt. „Nein", wiederholt sie ernst. Sie legte beide Hände auf meine Brust, drückt mich in den Stand, dann rutscht sie von der Tischplatte runter und geht vor mir auf die Knie. Ich schließe die Augen. Jetzt bin ich es, der die Finger in ihren Haaren vergräbt und den die Gänsehaut in Wellen erfasst. Fuck, sie weiß genau, was sie tut. „Hör auf, dein Stöhnen zu unterdrücken", rät sie mir.
„Lieber nicht." Charlotte blickt aus großen unschuldigen Augen zu mir auf.
„Vertrau mir, lass dich fallen, ich pass schon auf", verspricht sie. Ich erinnere mich, dass ich zu meiner ersten Freundin exakt dasselbe gesagt habe, und daran, wie unnatürlich es aus meinem Mund klang. Charlotte strahlt im Gegensatz zu mir damals eine bewundernswert unangreifbare Selbstsicherheit aus. Also folge ich ihrer Empfehlung und meine binnen weniger Sekunden danach fast den Verstand zu verlieren. Das Pochen grenzt an unbeschreiblichen Schmerz, da geht sie plötzlich auf Distanz und ich sehe fassungslos auf sie herab. Charlotte grinst.
„Ach, fick dich doch", knurre ich.

„Ich habe eine bessere Idee: Du fickst mich." Sie lächelt und legt sich, den Bauch nach unten, die Arme über den Kopf gestreckt, mit dem Oberkörper auf die Tischplatte. Ich stelle mich hinter sie.
„Okay, komm her", flüstere ich ihr ins Ohr. Sie buckelt kurz wie eine Katze vor mir, damit ich von unten ihre Brüste umfassen kann und ihr entwischt ein kurzer spitzer Schrei, als ich in sie eindringe. „Aua", flucht sie. „Geht's vielleicht noch ein bisschen weniger rücksichtsvoll?", setzt sie ironisch nach.
„Klar, nächstes Mal dann ohne Vorspiel", antworte ich.
„Du kannst mir nur wehtun, wenn du mich ohne Vorspiel vögelst", kontert sie.
„Gleitgel wurde allein zu diesem Zweck erfunden", wische ich ihren Einwand beiseite.
„Nein", schneidet sie mich scharf und sieht über die Schulter hinweg zu mir hoch. „Ich reagiere allergisch auf das meiste von dem Zeug. Also versuch's gar nicht erst, sonst beiße ich dich da, wo's richtig wehtut."
„Aye Aye, Ma'am", murmle ich reumütig und lockere damit die Stimmung auf.
Charlotte verdreht lachend die Augen, ehe sie sie schließt und zittrig einatmet. Ihre Finger krampfen sich um die Tischkante, sodass die Knöchel weiß hervortreten. Es dauert nicht lange, bis sich vor mir windet. Ich lege eine Hand locker an ihren Hals, ziehe sie am Kiefer zu mir hoch und lege ihr zwei Finger in den Mund, an denen sie lutscht, als wären es Chupa Chups. Irgendwann gleiten meine Finger dann aber zwischen ihren Lippen hindurch und sie stöhnt laut, zuckt dabei unkontrolliert. „Nimmst du die Pille?", will ich wissen und entziehe mich ihr. Ihr Nicken ist mir Bestätigung genug. Ich löse das Kondom und komme auf ihrem prallen Hintern.

Charlotte sieht sich nach mir um und zieht eine Augenbraue hoch.
„Hör mal, Mr. Ich-mach-das-jetzt-einfach: Spätestens wenn du mir ins Gesicht spritzen willst, fragst du mich vorher explizit danach."
„Damit habe ich in der Vergangenheit mehr schlechte als gute Erfahrungen gemacht", winke ich desinteressiert ab.
„Das ist alles nicht so harmlos, wie's in Pornos aussieht." Sie legt sich auf die Tischplatte, rutscht nach links und klopft auf die Fläche rechts. „Mein rechter, rechter Platz ist leer - bla bla, und so weiter und so fort ..." Sie wird beim Sprechen immer leiser, die Augen fallen ihr zu, wie bei einer Puppe. Ich trolle mich auf den freien Platz neben ihr. Eine Weile liegen wir schweigend nebeneinander, dann hält Charlotte mir die Faust hin und ich gebe ihr grinsend den Fist Bump, auf den sie wartet. Die Geste ist albern, aber passend. Sie haucht einen Kuss auf meine Wange und steht auf. „Ich geh mich mal eben frischmachen. Trink was, und kannst du danach bitte den Tisch wischen?", fragt sie mich und ich nicke erschöpft. Ihr Gesicht taucht nochmal über meinem auf. „Danke", sagt sie lächelnd und küsst mich auf die Lippen.
„Gewonnen", triumphiere ich matt und recke die Sieger-Faust in die Luft. Charlotte lacht.
„Wir haben nicht gewettet."
„Trotzdem gewonnen."
„Du redest wie ein Kleinkind, Vincent."
„Und du bist 'ne schlechte Verliererin." Ihre Schritte entfernen sich langsam.
„Bin ich nicht!", ruft sie.
„Bist du wohl, nänänänänä."
Die Tür zum Badezimmer knallt zu. Derweil grinse ich in mich hinein, genieße noch einen Moment die Ruhe und die Euphorie, die mich durchströmt, bevor ich mich vom Esstisch erhebe und ins Wohnzimmer tapse, um mich mit Flüssigkeit zu versorgen. Was für eine Nacht. Das Adrenalin hält mich wach. Ich werfe einen kurzen Blick auf mein Handy. Dag hat mir geschrieben.

Wie läuft's mit ihr?

Könnte nicht besser sein 😊

Du Stecher.

Schmunzelnd lege ich das Handy weg und begebe mich wieder in die Küche, um den Tisch zu wischen. Es lohnt sich schließlich zu tun, was Charlotte sagt, so viel steht fest.

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