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Eingeschnappt ging Hana im kleinen Grundschulbüro von Seoyoung auf und ab. Ihre Arme hatte sie vor ihrer Brust verschränkt während ihre Nasenflügel etwas bebten. „Ich kann es nicht fassen, dass der Idiot sich einfach nicht meldet", knurrte sie etwas, ehe sie sich auf den Stuhl gegenüber Seoyoungs niederliess. „Sie sind bereits seit vier Wochen da drüben und er hat mir nicht einen Brief geschickt."

Ein kleines schmunzeln breitete sich auf Seoyoungs Lippen aus, ehe sie ihre Notizen zur Seite legte und ihre jüngere Freundin anblickte. „Noch nie habe ich dich so aufgewühlt gesehen, nur weil Taehyung sich nicht meldet". Ein Schnauben entwich Hana. „Ist jetzt nicht so das ich andauernd daran denke oder so..." „Ach nein?", erwiderte Seoyoung belustigt und hob eine ihrer Brauen.

Seufzend ließ Hana ihren Kopf zurückfallen und blickte ihre ältere Freundin an. Natürlich störte sie es. Es störte sie mehr als alles andere, das Taehyung es nicht für nötig hielt ihr einen Brief zu schreiben. Alle anderen bekamen fast jede Woche einen Brief, nur sie nicht. War sie ihm nicht wichtig genug, dass er Briefe schrieb?

„Hana... wenn es dir so wichtig ist, dann schreib doch du ihm einen Brief. Schreib ihm was du fühlst, wenn er sich nicht bei dir meldet. Ich weiß du wirst es nicht zugeben, aber es ist offensichtlich was du für Taehyung empfindest und es stört dich enorm, dass du nicht von ihm hörst. Also schreib ihm."

Seoyoung konnte sich nur gut vorstellen wie schwer es sich Hana und Taehyung machten. So wie sie den attraktiven Soldaten kannte dachte er viel darüber nach was er seiner besten Freundin schreiben sollte.

Yoongi tat es sich jedes Mal schwer ihr einen Brief zu schreiben. Seoyoung war eine aufmerksame Leserin und las jedes Wort zwischen den Zeilen. Egal wie viel Mühe sich Yoongi gab ihr vorzugaukeln dass alles in Ordnung war, in ihren Antwortbriefen gab sie ihm immer einen Rat, auch wenn er nichts von seinen Problemen geschrieben hatte. Wie sehr sie sich immer gefreut hatte, öffnete sie den Briefkasten und entdeckte einen Brief von Yoongi. Es war für sie immer die Bestätigung, dass er am Leben war und an sie dachte.

Yoongi's letzter Brief war nun schon über ein Jahr her. Immer wieder kramte sie den Umschlag aus der kleinen Kiste unter ihrem Bett, in der sie über die Jahre alle seine Briefe gesammelt hatte. In seinem Brief schrieb er bereits von seiner Rückkehr, dass sie nächste Woche aufbrechen würden. Sie sollte schon mal einen Tisch in ihrem Lieblingsrestaurant reservieren. Als sie die Zeilen gelesen hatte hüpfte ihr Herz vor Nervosität. Sie hatte nicht vergessen was Yoongi vor seiner Abreise zu ihr sagte.

"Aber wenn er mir keinen Brief schreibt, dann will er vielleicht auch nicht, dass ich ihm schreibe", gab Hana betrübt von sich und ließ ihre Schultern etwas sacken. Normalerweise sprühte die junge Kunststudentin voller Selbstbewusstsein, doch in den letzten Tagen hatten sie Zweifel eingeholt.

Schon lange war ihr klar, dass Taehyung für sie nicht nur ihr bester Freund war. Bereits mit siebzehn hatte sie den ersten Verdacht gehabt, dass sie im Unterbewusstsein romantische Gefühle für ihn hegte. Doch erst seit seiner ersten Abreise zu einem Auslandsaufenthalt wurde es ihr bewusst. Noch nie war ihr Herz so schwer gewesen und noch nie hatte sie ihn so sehr vermisst. Andauernd schweiften ihre Gedanken zu dem gutaussehenden Koreaner. Ging es ihm gut? War er verletzt? Aß er auch genug? Seitdem versuchte sie mit diesen verwirrenden Gefühlen klar zu kommen, die Taehyung in ihr auslöste.

"Wie lange kennt ihr beiden euch jetzt schon? Ich bezweifle, dass Taehyung sich nicht über einen Brief von dir freut. Vielleicht weiß er auch einfach nicht, was er dir schreiben soll?" "Meinst du wirklich Unnie?" "Aber klar. Hana... steh zu deinen Gefühlen. Schreib ihm einen Brief. Sei ehrlich zu ihm. Dass du ihn vermisst, dass du hoffst das es ihm gut geht, dass du dich um ihn sorgst und dass du dich über einen Brief von ihm freust. Ihr seid beste Freunde seitdem ihr denken könnt. Ihr redet doch sonst auch über alles. Also rede mit ihm auch über deine Gefühle für ihn"

Entschlossen erhob sich Hana und nickte. In ihren Augen funkelte die Entschlossenheit. "Du hast Recht. Kim Taehyung zieh dich warm an. Du erhältst einen Brief von mir!"

Mit einem kleinen Lachen blickte Seoyoung ihrer jüngeren Freundin hinterher, die hektisch ihre Tasche erhob, sich schnell verabschiedete und aus ihrem Büro hechtete. Hoffentlich war Taehyung bereit für einen solchen Brief von Hana.





5.354 Kilometer weiter westlich von Seoul schüttelte sich Taehyung etwas während ihm ein kleiner Schauer über den Rücken lief. "Alles okay Tae?", fragte Jimin etwas besorgt, der gerade dabei war seine Schuhe auszuziehen. "Jaja alles bestens", erwiederte Taehyung, der gerade seine Jacke auszog und diese auf das Feldbett warf. "War sicher nur ein kühles Lüftchen oder so etwas"

Gerade als Jimin erwiedern wollte, wie warm es doch sei, öffnete sich der Zelteingang und Hoseok trat ein. "Seokjin und Namjoon erwarten uns in 5 Minuten. Es gibt Anzeichen für einen Anschlag heute Nacht auf ein kleines Flüchtlingslager" Sofort erhob sich Jimin und tauschte einen kurzen Blick mit Taehyung ehe sie beide nickten und ihre Uniform wieder anzogen.

Die Nächte in Afghanistan waren wärmer als in Seoul, doch die heutige Nacht erschien Seokjin kühler, obwohl das Thermometer 23 Grad anzeigte. Irgendwas schien ihn an dieser Nacht zu stören. Seine Sinne hatten ihm gesagt nochmal den Funk durch zugehen, bevor er sich schlafen legen wollte und tatsächlich hatte er einen verschlüsselten Code über den Funk abgefangen.

Sofort alarmierte er die restlichen Männer und informierte das Blaue Haus über den Einsatz. Kaum hatten sich die sechs jungen Männer versammelt machten sie sich bereits auf den Weg.

Es kam ihm wie ein Deja-vu vor.

Auch Yoongi hatte zur späten Stunde nochmal den Funk abgehört bevor sie zum letzten Einsatz des Hauptmannes aufgebrochen waren. Sollte sich Seokjin Sorgen machen? War das ein Zeichen? Sollten sie doch nicht aufbrechen und den Anschlag riskieren?

Nein. Das könnte er nicht mit sich vereinbaren, sollten unschuldige Menschen ums Leben kommen und er hätte es verhindern können. Er könnte es aber auch nicht ertragen sollte eine der Jungs heute Nacht nicht zurückkehren. Vielleicht sollte er alleine gehen und die restliche Gruppe schützen.

"Du bist wieder in deinen Gedanken versunken"

Seokjin blinzelte einige Male, ehe er Namjoons Gestalt vor sich erblickte. Er hatte gar nicht bemerkt wie sein Freund auf ihn zugekommen war. Wie hatte er ihn übersehen können? Namjoon war der Größte von ihnen und seit einiger Zeit trainierte der Dunkelhaarige mehr wodurch seine Schultern und seine Brust breiter und trainierter waren. War Seokjin so abgelenkt, dass er nicht mal das um sich wahr nahm?

"Du tust es schon wieder."

"Entschuldige Joon." Ein Seufzen entwich Seokjin und für einen Moment strich er sich durch seine kurzen schwarzen Haare. "Ich hab nur so ein ungutes Gefühl in mir. Es erinnert mich alles so an...-" "Yoongi.", vervollständigte Namjoon seinen Satz und blickte seinen Freund mitfühlend an.

Namjoon wusste wie sehr ihn den Verlust des Hauptmannes verfolgte. Sie alle hatten damit zu kämpfen, doch Seokjin und Yoongi hatten eine besondere Verbindung. Seitdem sie in Afghanistan gelandet waren war der sonst so lebensfreudige Seokjin ruhiger geworden und immer öfter in seinen Gedanken verfangen. Nicht einen seiner sonst so lahmen Sprüche oder Witze hatte er gebracht. Er schien wie ausgewechselt und die restlichen Männer hatten ihre Besorgnis gegenüber Namjoon bereits erwähnt.

"Was wenn diese Mission genauso ausgeht und wir wieder mit einem weniger zurück kommen? Vielleicht ist dies ein Zeichen, dass wir nicht aufbrechen sollten" "Jin. Ich versteh deine Beunruhigung, aber du und ich wissen genau, dass wir diese Menschen nicht einfach sterben lassen können. Wir müssen gehen. Yoongi würde uns das nie verzeihen, wenn wir den Funk ignorieren."

Seufzend blickte Seokjin seinen Freund an. Namjoon war im Recht, keine Frage, doch dieses mulmige Gefühl welches sich tief in seiner Magengrube ausbreitete ließ den jungen Mann einfach nicht los. Sein Blick schweifte über das Team, ehe ihn ein laues Lüftchen umhüllte. Für einen Moment schenkte ihm dieses den Mut weiter zugehen. Als würde der Hauptmann neben ihm stehen, ihm die Hand auf die Schulter legen und versichern, dass er schon das richtige tat.

Kurz atmete Seokjin noch einmal tief durch, ehe er dem Team das Signal zum vorrücken gab.

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