Erwacht

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Anastasia Pov:

Es fühlte sich an als würden Gewichte auf meinen Augenliedern liegen. Mein Hals war trocken und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, da die Schmerzen in meinem Körper alles einnahmen. Meine Lunge fühlte sich genauso schwer an, dass ich Probleme bekam richtig zu atmen. Zudem bei jeder Bewegung meines Brustkorbes sich ein stechenden Schmerz an der Seite und am Lungenflügel breit machte, was es mir noch einmal erschwerte.

"Du bist wach." ertönte eine weibliche Stimme. Mein Gehirn nahm die Worte wahr, konnte sie aber nicht verstehen. Ich wusste nicht wo ich war, genauso wenig wie ich wusste, wer diese Person sein könnte die zu mir sprach. Ich wusste nicht einmal wer ich selbst war.

"Anastasia?" Erneut durchbrachen die Worte der Frau die Stille. Dieses Mal kam der Name bei mir an, doch erschien er mir fremd. Ich hatte keine Ahnung wer das sein sollte, weswegen ich mich auch nicht regte. Etwas in mir sagte aber, dass ich aufstehen und verschwinden sollte. Meine innere Stimme wies mir an wegzulaufen, mich in Sicherheit zu bringen, zu überleben. Doch schmerze meinen Körper so sehr, dass ich ihn kein Stück bewegen konnte. Er gehorchte mir nicht. So gut ich konnte schaute ich an mir herunter und erblickte Schläuche in meiner Haut, Verbände um meine Wunden und Handschellen die meine Handgelenke umschlossen, durch welche ich an das Bett gekettet wurde. Zu fliehen war somit keine Option, obwohl ich es aufgrund meines Zustandes sowieso nicht geschafft hätte.

Erschöpft ließ ich meinen Kopf ins Kissen fallen und schloss die Augen.

"Hast du starke Schmerzen?" kam es erneut von der Stimme im Raum, dass ich meine Augen wieder öffnete und versuchte die Frau auszumachen. Einige Sekunden starrte ich sie einfach nur an, bis ich bemerkte, dass diese Frau Natasha Romanoff war. Daraus schloss ich, dass ich mich hier bei S.H.I.E.L.D. befinden musste. So gut es ging, versuchte ich mich zu erinnern, was passiert war.

Madame B. hatte mich gefunden und zurück in die Akademie gebracht. Doch statt das sie mich umbrachte, wie ich es eigentlich erwartet hätte, ließ sie mich für meine Fehler büßen und quälte mich. Sie ließ in mir den Wunsch aufkommen zu sterben. Sie brach meinen Lebenswillen. Sie zeigte mir, dass ich keinen Platz besaß und sich niemand um mich und mein Leben kümmerte. Und das auf die schmerzvollste Art und Weise.

Das letzte woran ich mich erinnern konnte, waren die unglaublichen Schmerzen. Und Steve. Wie er vor mir kniete und mich mit seinen blauen Augen anschaute. Wie ich in seinen starken Armen lag und er mich aus diesem dunklen, staubigen Schuppen trug. Danach war nichts mehr.

Natasha holte mich aus meinen Gedanken, als sie mit langsamen Schritten auf mein Bett zugelaufen kam und sich an die Kante setzte, während sie die Arme vor der Brust verschränkte. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet, als würde sie sich nicht trauen mich anzusehen.

"Die Madame ist in Gefangenschaft und wird nie wieder jemandem etwas antun. Es ist vorbei." sprach sie mit ruhiger Stimme, was in mir einerseits Erleichterung auslöste, andererseits aber auch Unsicherheit.

"Es ist vorbei." wiederholte sie sich murmelnd, wobei es eher an sie selbst gerichtet war. Sie konnte anscheinend genauso wenig wie ich daran glauben, dass es nun wirklich vorbei sein sollte. Ob nun im guten oder schlechten Sinne, die Madame war immer präsent. In jeder Entscheidung die ich traf, war sie durch ihre Erziehung dabei. Romanoff ging es dabei wohl kaum anders. Sie hob ihren Blick und schaute mich mit ihren grünen Augen eindringlich an. Ich erwiderte ihren Blick ohne die kleinste Regung zu zeigen. Dazu wäre ich kaum in der Lage gewesen, denn selbst meine Augenlieder offen zu halten war anstrengend genug.

"Du bist bei S.H.I.E.L.D. Die Ärzte haben dich zusammengeflickt." erklärte sie mir schonungslos, doch erwartete ich von ihr auch nichts anderes. Ehrlich gesagt war ich ihr dafür sogar dankbar.

"Du warst einige Wochen im künstlichen Koma." Für einen Moment schien sie inne zu halten.

"Der Doktor wird gleich noch einmal vorbei kommen, um sich deine Wunden anzusehen. Bitte, bring ihn nicht um. Er will dir nur helfen. Du bist zwar verletzt und ans Bett gefesselt, doch bin ich mir sicher das wenn du wolltest, es trotzdem irgendwie schaffen könntest." Mit einem eher erzwungenen, kleinen Lächeln erhob sie sich wieder und ging zum Eingang.

"Schön das du wieder wach bist." flüsterte sie mit einem ehrlicheren Lächeln auf den Lippen. Dann ging sie aus dem Raum und schloss die Türe hinter sich. Somit war ich alleine im Zimmer und versuchte so gut es ging meine Gedanken zu ordnen, welche in Massen in meinem Kopf herumschwirrten.

Es vergingen einige Stunden, in welchen der Arzt vorbei kam und mich untersuchte. Ansonsten war ich alleine. Doch gelang es mir nicht, zur Ruhe zu kommen. Es war zu viel geschehen, als das ich es hätte verarbeiten können. So starrte ich die ganze Zeit über die graue Decke an, bewegte mich kein Stück und sprach nicht ein Wort. Auch nicht, als mich der Arzt nach meinen Schmerzen fragte. Ich hatte ihn nicht mit einem Blick gewürdigt, weswegen er es irgendwann aufgab und still seine Untersuchungen machte, die ich gezwungenermaßen schweigend über mich ergehen ließ.

Irgendwann vernahm ich ein leises Klopfen an der Tür, doch antwortete ich nicht. Ich war hier Gefangene, wer rein kommen möchte, wird so oder so reinkommen, weswegen ich das Klopfen für überflüssig hielt. Ich hörte wie die Klinke nach unten gedrückt wurde und die Türe aufschwang. Meinen Blick ließ ich allerdings stur an die Decke geheftet. Ich musste auch gar nicht an die Tür schauen um zu wissen wer dort stand. Allerdings wünschte ich mir, er wäre nicht hier.

Ich konnte mich zwar nur noch schemenhaft an die letzten Tage in der Akademie erinnern, doch ich wusste das Steve mich da rausgeholt hatte. Wie schwach er mich gesehen hat und nun noch immer sieht. Ich konnte mich nicht bewegen, war an Handschellen ans Bett gefesselt und mit Schläuchen in meinem Körper, welcher bei jeder Bewegung schmerzte. So wollte ich mich vor keinem zeigen, erst Recht nicht vor Steve.

Er kam auf mein Bett zu und blieb an diesem stehen. Er schaute mir in die Augen, doch erwiderte ich seinen Blick nicht. Allerdings ließ mich seine Anwesenheit nervös werden, dass ich bemerkte wie mein Herz einen Takt schneller schlug.

"Anastasia?" hauchte er sanft. Als ich ihn jedoch noch immer nicht ansah, griff er zögerlich nach meiner Hand, wodurch ich wie aus Reflex zusammenzuckte. Ich fühlte mich augenblicklich zurück in den Schuppen versetzt, als würde mich jeden Moment jemand schlagen und bis zur Bewusstlosigkeit verprügeln. Und ich konnte nur daliegen ohne mich zu wehren. So schwach und ergeben... so nutzlos.

Als mir die Erinnerungen wieder hochkamen, welche ich in den letzten Minuten erfolgreich verdrängt hatte, begann mein Herz noch schneller zu schlagen. Nur dieses Mal aus Angst. Aus panischer Angst erneut so unterlegen zu sein, dass ich einerseits um mein Leben fürchten musste, auf der anderen Seite mir aber nichts mehr wünschte als das es vorbei wäre.

Ich spürte wie er seine Hand seufzend wieder zurück zog. Es war merkwürdig. Einerseits war ich erleichtert das er mich nicht mehr berührte, anderseits war ich traurig. Ich wollte nicht das mir jemand zu nahe kommt, denn jeder Kontakt fühlte sich so an, als würde ich erneut geschlagen werden. Es war nur eine sanfte Berührung an der Hand und trotzdem ließ mein Gehirn mich dies als schmerzhaft empfinden. Gleichzeitig fühlte ich eine angenehme Wärme, was das erste Gefühl seit Wochen war, welches ich nicht als schmerzend empfand. Es war verwirrend.

Ein unangenehmes Schweigen legte sich über uns. Weder er, noch ich sagten irgendetwas. Ich konnte seine Anwesenheit gerade einfach nicht ertragen. Es war zu viel für mich.

"Geh." brachte ich so laut wie ich es konnte heraus, trotzdem war es nur ein Flüstern. Ich bemerkte selbst wie brüchig sich meine Stimme anhörte, doch er verstand es. Sein erstaunter Blick brannte auf meiner Haut. Er hielt für einen Augenblick inne, setzte sich dann aber schlussendlich doch in Bewegung. Meine Augen brannten und ich spürte wie Tränen in mir hoch krochen, weswegen ich meine Augenlieder schloss und angestrengt versuchte diese zurück zu halten.

Dennoch bemerkte ich seine Anwesenheit noch immer. Er stand weiterhin im Raum und schien zu zögern.

"Du bist in Sicherheit. Dir wird niemand mehr etwas antun, dafür sorge ich." Sein Versprechen war nur ein flüstern, als er die Tür öffnete und das Zimmer verließ. Somit war ich erneut alleine.

"Du bist in Sicherheit." Die Worte hallten mir nachdem er gegangen war ständig durch den Kopf. Ich konnte nicht anders als an die Worte von Peggy zu denken, als sie damals in den Red Room kam und mich befreien wollte.

"Euch wird nichts mehr passieren. Ihr seid in Sicherheit."

Sie hatte gelogen. Uns ist etwas passiert. Ich habe mich verändert, erlitt Schmerzen die ich nicht ansatzweise mit Worten beschreiben konnte und Tanja starb durch meine eigene Hand. Wo waren wir je in Sicherheit?

Ob ich wollte oder nicht, ich konnte Steves Worten keinen Glauben schenken. Sicherheit. Die größte Lüge. Ich war es nie und werde es auch nie sein.

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