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Ein Glück kam er zurück, bevor ich meiner Wut Ausdruck verleihen konnte.
Aber hätte ich etwas getan? Vermutlich nicht...

▪︎

|Yoongi|

Ich arbeitete nun schon seit fast drei Stunden am gleichen Beat und suchte noch immer vergeblich nach dem, was mir fehlte. Ich vermisste irgendetwas; ich hatte das Gefühl, der Beat war noch unvollständig. Ich kam jedoch nicht darauf, woran es lag.

Schließlich beließ es nach langer Überlegung dabei und schnappte mir noch die ausgedruckten Lyrics, bevor ich den Theatersaal ansteuerte.

Schon als ich durch den Eingang trat, konnte ich von Weitem Jimin sehen, wie er auf der Bühne eine perfekte Pirouette hinlegte. Ich konnte nicht anders und klatschte laut in die Hände.

Vielleicht hätte ich das überdenken sollen, denn der Applaus erschrak ihn so sehr, dass er über seine eigenen Beine fiel und mit dem Gesicht auf dem Boden landete.
Fuck, sah das witzig aus.

Ich lachte laut auf, beschleunigte aber meinen Schritt, um ihm aufzuhelfen. Er saß auf dem Bühnenboden und hielt sich fluchend den Kopf.
Wenigstens war er nicht von der Bühne gefallen. Namjoon hätte es geschafft, sich ungefähr alles zu brechen.

"Nicht witzig, Hyung!", fuhr er mich an.
Ich schmunzelte nur, hielt ihm meine Hand hin und zog ihn wieder auf die Beine. Eine leichte Röte schmückte seine Wangen und er sah etwas beschämt zu Boden.

"Wolltest du etwas?", fragte er schließlich leise und sah zu mir auf. Ich riss mich von seinem gerötetem Gesicht los und mein Blick fiel auf meine Hände, in denen ich noch immer das Blatt Papier hielt.

"Äh ... Ja!", ich räusperte mich kurz.
"Ich arbeite gerade an einem Song für das Musical ... und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht kurz, naja ... den Text für mich singen könntest?", stotterte ich vor mich hin und legte meine Hand in meinen Nacken.

Er sah mich überrascht an. "Arbeitest du nicht sonst mit Jin an den Texten?", fragte er mich neugierig.

"Ja ... eigentlich schon, aber er hat momentan ... so viel zu tun. Also dachte ich, ich schau' mal ob du vielleicht Zeit hast. Ich muss prüfen, ob der Beat mit dem Text harmoniert, weißt du?", entgegnete ich und kratzte mich am Hinterkopf.

Auf Jimins Gesicht schlich sich ein Lächeln. "Klar helf ich dir!", sagte er zuversichtlich.
Das beruhigte mich; ich war ungewöhnlich nervös dafür, dass ich nur jemanden fragte, ob er mir Hilfe leisten würde.

Das lag wohl daran, dass ich in letzter Zeit viel zu viel Zeit mit dem Produzieren von Musik verbrachte. Meine sozialen Fähigkeiten waren wohl eingerostet, kein Wunder, dass mir das gerade so schwer fiel. Ich sollte echt mehr mit anderen reden.

Ich spielte meinen Beat über den Lautsprecher der Bühne ab und reichte Jimin den Text, der ihn sich aufmerksam durchlas.
Ganz zaghaft stieg er ein und fing leise an, den Text vor sich hin zu singen.

Er wurde nach kurzer Zeit immer sicherer, obwohl man ihm anmerkte, dass er etwas aufgeregt war.
Ich war verwundert darüber, denn ich hatte immer gedacht, dass Musicaldarsteller nach einer Zeit nicht mehr so leicht Aufregung verspüren würden.

Aber ich hatte ja noch nicht oft alleine mit Jimin gearbeitet und es war bestimmt ungewohnt für ihn, so ohne musikalische Begleitung vor mir zu singen.

Als ich ihm so zuhörte, rückte der Beat immer mehr in den Hintergrund. So privat hatte ich ihn noch nie singen hören. Es war pur und seine Stimme fesselte mich irgendwie.

Fehlte dem Song wirklich etwas? Je länger ich zuhörte, desto mehr zweifelte ich an meinen eigenen Zweifeln. Er wirkte auf einmal gar nicht mehr so unvollständig.

Ich hatte den Song zuvor noch nicht in Verbindung mit dem Text gehört und er harmonierte ohne Zweifel mit dem Beat, das war nun bewiesen. Aber ... Jimins Stimme gab dem schnellen Takt etwas Sanftes. Sie rundete ihn ab, gab dem Song etwas Anmutiges. Es passte alles perfekt. Der Song musste zu einem von Jimins Solos werden.

Seine weiche Stimme wurde plötzlich von einem dumpfen Geräusch unterbrochen, das mich schließlich aus meinen Gedanken riss.
Mein Blick schweifte zur Tür, durch die gerade Hoseok trat.
"Oh sorry, störe ich?", rief er uns gut gelaunt entgegen.

Ich bemerkte erst jetzt wie sehr mein Gesicht glühte und wie warm mir auf einmal war. Ich riss Jimin kurzerhand das Papier aus der Hand und wandte mich an Hoseok.
"Nein, nein, ich wollte sowieso gerade gehen.", sagte ich und verließ auch schon schnellen Schrittes den Raum.

Mein Gesicht fühlte sich an, als würde es brennen, als ich mir meinen Weg zurück ins Studio bahnte und erleichtert die Tür hinter mir schloss. Was war denn das gerade gewesen?

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