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Als ich mir am Buffet etwas Wasser holen wollte, spürte ich eine warme Hand auf meiner Schulter und drehte mich um, um in das verschwommen erscheinende Gesicht von keinem Geringeren zu blicken, als Jungkook.

▪︎

Meine Augen versuchten ihn zu fokussieren, um herauszufinden, ob es sich bei seiner Erscheinung nur um eine Fata Morgana handelte, weil ich durch den ganzen Alkohol mittlerweile dehydriert war oder ob er tatsächlich vor mir stand.
Als ich mich versichert hatte, dass ich ihn mir nicht bloß eingebildet hatte, trat ich einen Schritt zur Seite, um ihm nicht den Weg zur Bar zu versperren. Er jedoch verringerte direkt wieder den Abstand zwischen uns, indem er ebenfalls zur Seite trat. Erst jetzt bemerkte ich die beiden kleinen Gläser in seinen Händen, in denen die durchsichtige Flüssigkeit fast überzuschwappen drohte.
"Kleiner!", hörte ich ihn über die Musik hinweg lallen. "Trink was mit mir!"
Ich blickte ihm verblüfft ins Gesicht. Er wollte also wirklich zu mir. Er wollte mir bestimmt den Alkohol ins Gesicht schütten oder mir mein Shirt ruinieren, das zwar nicht von Gucci war, aber der Tag würde kommen. Irgendwann.

Während ich mir in meinem Kopf, der zugegebenermaßen nicht mehr ganz so gut funktionierte wie sonst, ausmalte, was
Jungkook damit bezwecken wollte und wie er mir wohl am besten Leid zufügen könnte, antwortete ich schlicht "Wieso?".
"Wieso nicht?", entgegnete er rascher, als ich vermutet hatte.

"Weil du mich sonst immer behandelst wie Dreck?", hörte ich mich schneller sagen, als ich nachdenken und die Antwort überprüfen konnte.
Ich bildete mir ein, einen Funken Enttäuschung und sogar Schuld in seinem Gesicht zu erkennen, aber der Alkohol legte wahrscheinlich nur einen trügerischen Schleiher über meine Sicht.

"T-tut mir leid, ... Taehyung.", vernahm ich ein Flüstern aus Jungkooks Mund. Er wirkte auf einmal gar nicht mehr so furchteinflößend und das verblüffte mich. Sicherlich war das sein Plan.
"Versuch nicht, mich zu verarschen, ich bin nicht dumm, okay?!", fuhr ich ihn an.
"Das versuche ich nicht, ich ... Ich wollte nur ...", druckste er herum, wobei man auch seinen Pegel deutlich bemerkte.

"Was, Jungkook? Wenn du mich beleidigen willst, dann tu es doch einfach!", fauchte ich ihn an.
Er schloss kurz die Augen, als sei ihm das zu kompliziert gewesen und er müsse erst darüber nachdenken, ehe er sie wieder aufschlug, mich am Arm packte und mit sich in den Raum nebenan zog, wobei er nicht verhindern konnte, einige Male zu stolpern.

"Jungkook, ganz ehrlich, was willst du? Lass mich doch einfach in Ruhe, ich ertrag' dich nicht mehr.", sagte ich leidender, als ich beabsichtigte. Das Reden fiel mir schwer; ich wünschte ich wäre nüchtern, dann könnte ich ihm einfach meine Meinung geigen.

Als wir schließlich im Nebenraum, einem Lagerraum ankamen, setzte ich erneut zum Reden an.
"Was soll d-"
Weiter kam ich nicht, denn ich spürte einen stürmischen Druck auf meinen Lippen, der ... von seinen auszugehen schien.
Jungkook küsste mich ... tatsächlich???
Seine großen Hände ruhten an meiner Hüfte und von ihnen ging eine unglaubliche Hitze aus, die Besitz von meinem Körper zu ergreifen schien.
Das Glühen auf meiner Haut kehrte zurück, das ich schon vor Wochen einmal gespürt hatte, als ich davon träumte, was er diesmal wirklich tat.
Und die fließenden Bewegungen seines weichen Mundes auf meinem, der schleiherhafte Schwindel, den der Alkohol über meinen gesamten Körper legte und das Brennen in meinem Brustkorb, von dem ich nicht wusste, woher es kam, brachte mich dazu, dass ich mich ihm entgegenlehnte und mich ihm hingab.

Auf einmal harmonierten die Bewegungen unserer Lippen, unserer Körper und mich umgab ein Gefühl, das mich zu überwältigen versuchte. Ich versank fast in diesem Meer aus Feuer, das sich über meinem gesamten Körper ausbreitete.
Doch der Moment endete so rasch wieder, wie er begonnen hatte.

Als ich meine Augen wieder öffnete und in Jungkooks Gesicht blickte, erschrak ich. Denn es wurde in just diesem Moment von Schock eingenommen und in seinen Augen sammelte sich Verzweiflung. Doch ich konnte auch etwas anderes in seinen Augen erkennen. In diesen glitzerten ... Tränen? Ich war mir nicht sicher, die Vorstellung war absurd, doch als sie sich einen Weg über seine geröteten Wangen bahnten, konnte ich nicht leugnen, dass sie da waren.

Wer war dieser junge Mann, der da vor mir stand? Hatte Jungkook einen Zwillingsbruder, der soetwas wie menschliche Empfindungen besaß? Und hatte er ihn gezwungen an seiner Stelle diese Party zu besuchen?
Oder löste Alkohol in gewissen Mengen Halluzinationen aus?
Anders konnte ich mir nicht erklären, was sich da vor meinen Augen abspielte. Viel mehr Zeit das Ganze zu zerdenken blieb mir jedoch nicht, denn Jungkook drehte sich abrupt um und stolperte aus dem Raum. Ich blieb zurück, unfähig mich zu bewegen und wartete darauf, dass ich wieder aufwachen würde, wie das letzte Mal.

|Jimin|

Meine schon fast surreale, gute Laune schien sich unaufhörlich zu steigern und ich genoss die Party in vollen Zügen.
Irgendwann wurde Hobi jedoch zu meinem genauen Gegenteil. Er wirkte unheimlich bedrückt, so als würde er die Lasten jedes einzelnen Individuums auf seinen Schultern tragen. So als müsste er das Wort 'Lebensfreude', welches er normalerweise mit seinem gesamten Wesen verkörperte, im Wörterbuch nachschlagen, weil er beim besten Willen nichts damit anfangen konnte.
Er sah aus, als würde er sich gerade fragen, ob Wasser tatsächlich nass war oder wir einfach nur besonders trocken.
Um ihn nicht noch mehr zu belasten, wenn das überhaupt möglich war, versuchte ich mir einen anderen Gesprächspartner zu suchen, da mein eigentlicher Partybuddy ja gerade eine grundlegende Existenzkrise haben musste. Was jedoch kein Wunder war, wenn er jede einzelne Sorte Alkohol, ohne Ausnahme, mit Sprite mischte.

Aber irgendwie waren alle verschwunden.
Jin und Namjoon waren schon seit geraumer Zeit mit dem Buffet beschäftigt und Jungkook war auch nicht aufzufinden, was mich aber nicht sonderlich wunderte. Ich hatte schon damit gerechnet, dass er sich die erstbeste Statistin angeln und mit ihr die Party verlassen würde. Immer diese unbekümmerten, heterosexuellen Player, die sich alles erlauben konnten.
Aber auch Tae konnte ich nirgends erblicken. Vielleicht war ihm schlecht geworden? Es konnte ja nicht jeder so gut mit alkoholischen Getränken umgehen wie ich.

Ich erblickte jedoch Yoongi, der mit seinem bestimmt sechsundzwanzigsten Glas Wein in einer Ecke saß. Meine Motivation ließ mir gar keine Zeit darüber nachzudenken, ob das vielleicht eine dumme Idee war, weil es immer komisch wurde, wenn wir miteinander redeten, sondern trieb mich unaufhaltsam auf den ruhigen, zierlichen Mann zu.

Mir fiel auf, dass er in einem kleinen Buch zu schreiben und mich nicht sofort zu bemerken schien.
"Yoongi-Hyung, was schreibst du da?", sagte ich etwas zu laut und er zuckte zusammen.
"Jiminie ... hallo! Das? Ach, das ist nichts ...", bemerkte er und erholte sich langsam von dem Schock.
Ich erhaschte einen Blick in das Buch und auch, wenn meine Sicht nicht ganz klar war und die Buchstaben vor meinen Augen verschwammen, konnte ich ein Wort erkennen, das mich verwirrte.

"Yoongi-Hyung, wieso steht dort mein Name?", fragte ich verwirt und beugte mich ein Stück weiter zu ihm runter.
"Das ... das ist einer deiner Songtexte ... für das Musical.", erklärte mir Yoongi und nickte dazu bestätigend.
"Aber Namjoon-Hyung hat doch gesagt, alles ist fertig, deswegen feiern wir doch diese Party.", lachte ich und fand es total lustig, dass Yoongi das wohl vergessen hatte.
"Ja, weißt du ... Der Text ist ... in sein Aquarium gefallen und jetzt muss ich ihn nochmal aufschreiben.", antwortete er stockend.

"Namjoon-Hyung ... hat ein Aquarium??? OHHH, meinst du, er zeigt es mir?", fragte ich aufgeregt und klatschte in die Hände.
"Sicher, wieso gehst du ihn nicht suchen und fragst ihn?", fragte Yoongi und lächelte mich an.

Seine Wangen waren etwas rot, wahrscheinlich vom Wein und seine Haare waren total verstrubbelt. Namjoon hatte mir mal erzählt, dass er sich oft die Haare raufte, wenn er an Texten arbeitete.
Er war immer so distanziert und irgendwie kühl. Doch sein Lächeln war so sanft; es sah irgendwie niedlich aus, wenn er seine Zähne und dazu noch etwas Zahnfleisch entblößte und sich etwas in seinen Augen aufhellte.

Mir war nie aufgefallen, wie schön er eigentlich war. Er wirkte manchmal so zerbrechlich, was wahrscheinlich an seiner blassen Haut lag, die an Porzellan erinnerte, sowie seiner zierlichen Statur.
Doch gleichzeitig strahlte er so viel Stärke aus. Die Art, wie man sich eingeschüchtert fühlte durch seine apathische Teilnahmslosigkeit und wie er jeden, ohne sich anzustrengen, mit einem einzigen stechend scharfen und sarkastischen Satz zu zerstören vermochte, stellte einen Kontrast zu seiner Erscheinung dar.
Er war so einzigartig und Jimin bemerkte gar nicht, wie lange er ihn schon anstarrte.

"Jiminie?", riss mich seine Stimme aus dieser irrationalen Träumerei.
"Ja? Achso, entschuldige, Hyung. Mein Kopf ist nicht so schnell gerade!", brabbelte ich und eilte davon.

Ich hoffte mein Gestarre hatte ihm keine unangenehmen Gefühle bereitet.

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Hallooo, ich bin ganz furchtbar hyped und muss mal kurz mit allen, die das hier lesen teilen, dass ich in weniger als 2 Wochen eins der BTS Konzerte in Paris besuche und FUCKING HELL freu ich mich.
Ich leide gefühlt schon jetzt an post concert depression.

Wie dem auch sei, ich wünsche allen ein schönes Wochenende und viel Kraft für alles, was ihr die kommenden Wochen noch bewältigen müsst!

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