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"D-danke. Ich muss los.", brachte ich irgendwie heraus und stolperte im nächsten Moment schon aus dem Studio, den Song von Yoongi in meiner Hand fest umklammert.

▪︎

Ich bahnte mir schnellen Schrittes meinen Weg zurück ins Tanzstudio, in dem ich momentan den Großteil meiner Zeit verbrachte.
Ich hatte jedoch nicht viel Zeit meine aufwühlenden Gedanken in hartem Training zu ersticken, da mich Taehyung und Jin kurz darauf aufsuchten.

"Jimin, Schritt fünf unseres genialen Masterplans muss eingeleitet werden!", begrüßte mich Jin, als er meinen fragenden Blick bemerkte.
Ich war jedoch dadurch noch um einiges verwirrter als zuvor. "Schritt fünf?"
"Ja, Schritt fünf! Du weißt schon.
Schritt eins: Du und Taehyung tut so als wärt ihr in einer Beziehung miteinander; Schritt zwei: Jungkook eskaliert; Schritt drei: Taehyung stellt ihn zur Rede, Schritt vier: Er leugnet noch immer seine tiefen Gefühle für Taehyung und darauf folgt natürlich Schritt fünf: Wir feiern eine weitere Party, füllen Jungkook ab und lassen seine vom Alkohol berauschten Handlungen für sich sprechen!"

"Wir haben zwar keine Schritte für diese streng geheime Operation festgelegt, aber das ergibt natürlich Sinn.", meinte ich nur kopfschüttelnd. Ein Schmunzeln konnte ich mir dabei jedoch nicht verkneifen.
Auch auf Taehyungs Gesicht bildete sich ein amüsiertes Grinsen.

"Ihr wollt also eine Party als Vorwand benutzen, um den Alkohol als eine Art magischen Trank der Wahrheit anwenden zu können. Lass mich raten, Jin. Das war deine glorreiche Idee?", fasste ich zusammen.
"Darauf kannst du wetten. A little party never killed nobody.", antwortete Jin zwinkernd.

"Das denkst aber auch nur du, ich habe noch immer Kopfschmerzen von der letzten Party.", lachte ich.
"Dieses Mal solltest du vielleicht nicht bei jeder Gelegenheit einen Shot trinken.", redete mir nun Taehyung ins Gewissen.
"Immerhin musst du deine Rolle als mein Freund an diesem Abend glaubwürdig rüberbringen."

Mir stieg die Unterhaltung mit Yoongi wieder in den Kopf und ich bedauerte die Situation auf einmal. Was sollte das? Ich hatte dem Ganzen doch zugestimmt. Mir war doch bewusst gewesen, dass nicht nur Taehyung dadurch in den Augen der anderen vergeben war, sondern auch ich.

Ich erinnerte mich an die letzte Party. Sie war so anders, als diese hier werden würde. Ich wollte auf der letzten Party Taehyung um Rat fragen. Ich wollte ihn fragen, ob ich ein Gespräch mit Yoongi anfangen sollte; ob ich versuchen sollte, ihm an diesem Abend näher zu kommen. Und jetzt war ich Taehyungs Freund, zumindest von außen.
Ich wollte ihm doch helfen, wieso dachte ich so viel über Yoongi nach?

Das war doch sowieso alles eine ganz dumme Idee. Wieso sollte ich versuchen, Yoongi näher zu kommen? Er war so unnahbar, so unantastbar. Er war einfach ... distanziert. Wie sollte ein so schüchterner Mensch wie ich es überhaupt schaffen, sich ihm anzunähern? Und vor allem, selbst wenn ich ihn mochte ... irgendwie ... woher sollte ich wissen, ob er mich auch auf diese Weise mochte? Mochte ich ihn denn auf diese Weise?

Ich meine, wann immer ich ihn ansah, zog sich etwas in meiner Brust zusammen, aber es fühlte sich schön an. Ich fühlte mich dann so, als würde ich im Freizeitpark für eine Achterbahn anstehen. Ich war aufgeregt und freute mich, gleichzeitig wollte ich jedoch schnellstmöglich davonlaufen.
Aber das bedeutete ja nichts oder doch?
Vielleicht wollte ich es mir auch einfach nicht eingestehen. Es war einfach so ... surreal und verworren, aber immer dann, wenn ich mit ihm sprach, bemerkte ich wie real dieses Gefühl doch war.
Und ich spürte, dass es mich noch in Schwierigkeiten bringen würde.

"Und? Was sagst du? Denkst du, das funktioniert?", riss Taehyung mich aus meinen Gedanken. Ich richtete meinen Blick, der gerade noch verträumt in der Luft gehangen war, auf ihn und sah wie er mich abwartend anschaute; in seinen Augen die Hoffnung, dass der Plan aufging. Auch, wenn er wahrscheinlich nicht zugeben würde, dass er sich von dieser ganzen Sache etwas erhoffte, so vertraute er doch auf Jin und seine viel zu selbstsicheren Pläne und Versprechungen.

"Ich denke schon, ja. Ich meine, du hast erzählt, dass er dich auf der letzten Party geküsst hat. Aus heiterem Himmel. Wenn das auf der ersten Party passiert ist, was wird dann auf der nächsten passieren? Vor allem dann, wenn er eifersüchtig ist.", antwortete ich und wackelte mit meinen Augenbrauen.
Tae stieß mir mit dem Ellbogen in die Seite und lachte. "Was du dir wieder vorstellst."

Ich hatte für einen kurzen Moment mit dem Gedanken gespielt, mit den beiden darüber zu sprechen. Ihnen von meiner komischen Schwärmerei für den immerzu stillen Produzenten mit der blassen Haut und der rauen Stimme zu erzählen, aber ich entschied mich dagegen.

Es war nicht so, dass ich den beiden nicht vertraute. Jin war die erste Person, mit der ich so offen über meine Sexualität sprechen konnte. Er war wie ein großer Bruder oder eher noch eine Mutter und Taehyung war einer der buntesten Menschen, den ich je getroffen hatte; seine Anwesenheit war bereichernd für mich.
Ich hatte nur einfach das Gefühl, es wäre kontraproduktiv für den Plan und Taes Glück.

Er würde sicher ein schlechtes Gewissen bekommen, weil dieser Plan, der so gut für ihn war, so schädigend für mich sein konnte. Und ich wollte nicht, dass er sich Gedanken machte. Auch wenn ich Jungkook eigentlich hassen müsste, dafür wie er mit mir und anderen Menschen umgegangen war, wollte ich, dass es funktionierte. Vielleicht schaffte es Tae, ihm diese bittere Missgunst zu nehmen und ihn stattdessen glücklich zu machen. Denn er wirkte unglücklich und wütend. Und wenn man auf Jins Einschätzung vertraute, dann würde genau der Mensch, vor dem er sich auf diese Weise schützte, ihm grundlegende Freude verschaffen können.

Ich wusste es nicht; ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Ich wusste jedoch, wie ich mich gefühlt hatte, als ich herausgefunden hatte, dass ich homosexuell war und andere das nicht akzeptierten. Ich wollte es nicht wahrhaben, wollte es ändern. Und ich fühlte mich nicht angenommen und nicht angekommen, nie und nirgendwo.

Ich hoffte, Jin hatte Recht und Taehyung würde nicht verletzt werden. Und der Plan würde dazu führen, dass allgemeines Glück einkehre. Denn so oft wie Hobi und ich zusammen Yoga machen mussten, weil Jungkook uns den letzten Nerv geraubt hatte, konnte ich schon gar nicht mehr zählen. Vielleicht war Taehyung die Lösung aller Probleme, die das Klima in dieser Einrichtung betrafen und dazu wollte ich beitragen.

"Das ist das Schöne an Parties, niemand weiß, was passiert, aber es scheint als wäre alles möglich. Als befänden wir uns für ein paar Stunden in einem anderen Universum. Und durch den Rausch und die uneingeschränkte Unendlichkeit der Möglichkeiten, die auseinander resultieren, scheint nichts abwegig.", brachte sich Jin erneut ein.

"Aus welchem Drama ist das?", neckte ihn Taehyung.
"Es wird in dem vorkommen, das ich über diese Situation schreiben werde, wenn wir beim Happy End angekommen sind!", konterte Jin.

"Ich hoffe, das wird unser nächstes Skript.", lachte ich und vergaß beinahe alles, über das ich mir noch vor kurzer Zeit Gedanken gemacht hatte.

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