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Als Draco mich besuchen kam, starrte ich gerade das Bild von Belle Huntington an und fragte mich, ob das verzerrte Gesicht und der Name Tom nur ein Zufall gewesen waren.
Aber irgendwie wären das sehr viele Zufälle und als ich auf das Veröffentlichungsdatum schaute, sah ich, dass es nur wenige Jahre vor Voldemorts großem Aufstieg gewesen war.
Tom Riddle.
Tom.
Spring Affair.

Eine Hand hatte ich in das weiße Laken gekrallt und ich war mir sicher, dass ich ebenso weiß sein musste.
Das war doch unmöglich.
Ich musste inzwischen paranoid sein, das konnte nicht anders sein.
Aber verdammt nochmal, es passte.
Auch wenn ich es mir eingestehen wollte, der Mann auf dem Blatt sah genauso aus, wie Harry mir den jungen Tom Riddle beschrieben hatte. Das selbe dunkle Haar, ein wenig zu lang, als dass es seriös wirkte, es gehört geschnitten... dieselbe bleiche Haut und die Augen hatten bereits einen leichten Rotschimmer.

Wie viel Verlass war auf eine Zeichnung? Wie wichtig war das Detail des roten Schimmers, dass eine Amateurin es berücksichtigt hatte?

Im Buch wurden Toms kalte Charakterzüge beschrieben und dass er antifeministisch gewesen war, er hatte Annemare-Belle oft das Gefühl gegeben, weniger wert zu sein.
Was- so absurd das alles auch schien, verdammt nochmal- wenn das nicht an ihrem Geschlecht gelegen hatte... sondern an ihrem Blut?
Mir drehte es zum wiederholten Male den Magen um.
Dann hätte Voldemort eine Tochter. Eine inzwischen erwachsene Tochter, aber eine halbblütige Tochter.

Wäre es nicht eine Schande für ihn gewesen, sein Blut zu besudeln? Aber vielleicht hatte er Belle ja geliebt... ich schüttelte den Kopf.
Wo dachte ich da hin?
Es war so absurd... und gleichzeitig schien es wie das Logischste der Welt.
,,Nein", flüsterte ich, ,,nein, nein, nein."
Draco hatte dieses Buch auch gelesen. Wusste er es? Oder ahnte er es? Oder zog ich aufgrund meiner Ängste die falschen Schlüsse?

Es war lächerlich.
Tom war ein sehr häufiger Name und es konnte jeder, verdammt nochmal jeder, Tom sein.
Vielleicht der Wirt des Tropfenden Kessels. Vielleicht ein Bankier, dessen Grund Belle zu verlassen ein gutes Angebot einer Bank in New York gewesen war.
Ja, ich wusste es nicht, aber diese schreckliche Vorahnung ließ mich nicht los und für gewöhnlich war mein Bauchgefühl sehr gut.

Meine Lippen fühlten sich taub an, während sie immer wieder das selbe Wort formten.
Ich hörte ein leises Räuspern und zuckte zusammen. Das Buch rutschte durch meine Finger und fiel mit einem lauten Knall zu Boden.

Der schmerzerfüllte Ausdruck in Dracos Augen, nachdem er es hochgehoben- und seinen Titel gelesen hatte, bestätigte all meine Befürchtungen.
Er müsste nicht einmal mehr etwas sagen, ich konnte es an seiner Miene ablesen und es tat mir weh.
,,Du weißt es", hauchte ich, ,,es ist wahr." Tränen schossen in meine Augen. Das war das Buch, das uns zusammengeführt hatte. Voldemort hatte uns zusammengeführt.

,,Ja."
Es war nur ein schlichtes Ja, aber es sagte mehr aus, als tausend Worte es getan hätten. Schmerz und Ungläubigkeit, Hass und Liebe, all das schwang in diesem Tonfall mit.
Er legte das Buch beinahe zärtlich zurück auf den Kasten und strich mit den Fingerkuppen über den glatten Deckel.
Ich fühlte mich so, als wäre ich kurz davor, mich zu übergeben.
,,Er hat eine Tochter."
,,Ja."
,,Wie alt ist sie?"
Was interessierte mich das? War das alles ein schrecklicher Traum?

,,Vierunddreißig", erwiderte er diesmal gefasster und setzte sich auf die Bettdecke, ehe er vorsichtig nach meiner Hand griff.
,,Fass mich nicht an", zischte ich und sofort zog er sie zurück, als hätte er sich verbrannt. Er ließ sie auf das weiße Laken sinken.
,,Wieso weiß das niemand? Oh Gott..." Diesmal wehrte ich mich nicht dagegen, dass er meine Hand nahm, als ich mich zum wiederholten Male an diesem Tag geräuschvoll auf den glatten Linoleum-Boden erbrach.

Es war nur Magensäure und weißer Schaum, da ich bis jetzt noch nichts zu mir genommen hatte. Unpassenderweise meldete sich jetzt mein Magen und verlangte nach Nahrung.

,,Voldemort wollte das nicht. Er hat sie einer reinblütigen Familie gegeben. Für sie war das die größte Ehre- er hat sie als Reinblut verkauft und wer sollte schon ahnen... wer sollte schon wissen..."
,,Dass sie es nicht war? Dass die Tochter des größten Schwarzmagiers aller Zeiten ein Halbblut war, bei Merlins Barte?"

,,Beruhig dich, Mine. Es stimmt, was du denkst und ich verstehe, dass du dich aufregst, aber denkst du nicht, dass es ein wenig falsch ist, sie nur wegen ihres Blutes zu hassen? Soweit ich weiß, stand sie Voldemort nie näher als jeder andere Todesser. Vielleicht hat sie nicht einmal gewusst, wer sie war und dass sie einen solchen Vater hatte."
,,Du sprichst in der Vergangenheitsform, Draco. Ist sie noch am Leben oder nicht?", fragte ich und schloss die Augen.

,,Ich soll mich heute nicht aufregen. Hol jemanden, der das aufwischt. Wir reden morgen im Raum der Wünsche. Ich habe das Gefühl, dass du mir viel zu erzählen hast, hab ich Recht?"
Er nickte.
,,Wehe, du vergisst auch nur ein einziges Detail, Draco Lucius Malfoy."

All die Hints, die ich hinterlassen habe, zu verbinden... pfuh.

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