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Flashback

Sunia nahm die Hand aus der von Dad- nein, Alexander- und reichte sie stattdessen Pansy.
Ihr Gesicht war in Sorgenfalten gelegt, die Pansy nicht verstand. Wieso sah Mom so aus, als wäre sie kurz davor zu weinen?
,,Sag Alex, dass du ihn lieb hast, Schatz", befahl sie und ihre Stimme zitterte leicht.

Die Angst und Eindringlichkeit in ihrem Tonfall ließen das sechsjährige Mädchen zusammenzucken.
,,Ich hab dich lieb, Alex", sagte sie und sie wusste, dass sie es so meinte.
Pansy war ein kluges Kind.
Sie wusste auch, dass etwas geschehen war und dass sie jetzt in dieses dunkle Haus gehen würden, wo die Männer auf sie warteten.

,,Tschüss, Kleines."

Ein leichter Schmerz ließ Pansy erneut zusammenzucken. Mom drückte ihre Hand fester als zuvor, ihre Lippen bebten.
,,Sie werden bald hier sein, Alex. Verlass das Land so schnell du kannst. Wenn... wenn es nicht schon zu spät ist", flüsterte sie, ehe die beiden disapparierten und an die Stelle, an der sie gestanden hatten, leer war.

Alexander starrte noch lange auf den grauen Beton und fühlte, wie die Angst ihn überwältigte. Er drehte sich um und rannte los. Es hatte keinen Sinn, das wusste er. Nichts hatte mehr einen Sinn, aber davonrennen erschien als eine passende, wenn auch unnötige Reaktion.

Derweil hatte Pansy fest die Augen geschlossen und wartete darauf, dass dieses schreckliche Gefühl aufhörte, was es in wenigen Sekundenbruchteilen auch tat.
Sie hasste Apparieren.
Wie erwartet stand sie nicht mehr auf dem harten Fußweg des kleinen Anwesen in Gloucestershire sondern fühlte weichen Kies unter ihren Füßen. Das Malfoy Manor sah von hier wie eine dunkle Festung aus, furchterregend und düster.
An diesem Ort gab es keine Freude, hier gab es Schmerz, das war bereits in Pansys Gedächtnis verankert.

Sie sah in das schöne, wenn auch sehr blasse Gesicht ihrer Mutter und senkte dann den Blick.
,,Können wir nicht wieder gehen, Momma? Ich mag es hier nicht."
,,Niemand mag es hier, mein Liebling. Aber heute kann ich es nicht vermeiden."
Der Kies knirschte im Takt ihrer beider Schritte und sosehr sich Pansys Inneres auch dagegen sträubte, ihre Mutter zog sie einfach mit.

An manchen Tagen, wenn die Sonne schien, sah das Manor wie ein freundlicher Ort aus.
Die Blumen, Hecken und Wiesen, das dunkle Holz, alles ließ auf einen herrschaftlichen Sitz schließen. Früher einmal hatte sie mit ihrem Draco gespielt, dass es eine Burg war, die es einzunehmen galt.
Wobei sie meist eine schöne Ritterin und er der König war.

Manchmal, Wärme breitete sich in ihr aus, hatte er sie am Ende eines solchen Spieles vorsichtig auf die Lippen geküsst. Zwar nur für maximal eine Sekunde, aber es waren Küsse gewesen.
Diese Unbeschwertheit war längst verschwunden. Das Funkeln in Dracos Augen war verloren gegangen und mit dem Funkeln auch seine Lust auf Spiele.

Manchmal sah er so aus, als hätte er große Schmerzen. Dann hielt sie ihn und weinte mit ihm, aber früher, da hatten sie manchmal Spaß miteinander gehabt.
Ob Mam sie zum Spielen herbrachte? Aber wozu hätte sie dann in Dadd...- Alexanders Haus geweint?

Komplett in Gedanken versunken musste die Dunkelhaarige sich nicht einmal auf den geschwungenen Weg konzentrieren, der zu dem Anwesen führte.
Sie war ihn schon so oft gegangen, dass sie ihn sogar im Schlaf hätte entlanggehen können. Mama ging schneller als sonst. Sie zerrte Pansy beinahe schon mit, den Kopf leicht gesenkt, während immer noch unerbitterlich Regentropfen auf sie hinabprasselten.

Dann waren sie auch schon im Haus. Pansy hängte ihren nassen Mantel auf einen Messing-Haken, unter dem mit Bleistift auf der Holzvertäfelung ihr Name stand.
Der andere Dad kam.
Packte Mam.
Schlug ihr ins Gesicht.
Damit hatte Pansy nicht gerechnet. Der andere Vater war ein mürrischer, oft schlecht gelaunter und vor allem oft regungloser Mann, es überraschte sie, wie wütend er aussah.

Pansy wusste, dass er und Mam heiraten sollten. Deswegen trug sie einen schwarzen Eisenring am Finger. In manchen Heften hatte sie gesehen, dass Verlobungsringe schön sein sollten- schön verschnörkselt und verziert, aus Gold und mit Edelsteinen. Mams Ring war das nicht.
,,Du kleine Schlampe", fauchte er und holte erneut aus.

Aus dem Augenwinkel sah Pansy, dass auch Dracos Vater da war. Sie hasste das Grinsen, das nun seine Lippen schmückte.
Und sie hasste ihn.
Sie hasste ihn, weil er laut Draco der böseste Mensch auf Erden war- er war derjenige, der ihm wehtat. Deswegen wunderte es sie auch nicht, dass er nur dastand und keinen Finger rührte, während Sunias Kopf mit einem dumpfen Knall gegen das dunkle Holz traf.

Dann fiel ihr auf, dass in der Ecke, mit roten Satin-Bändern gefesselt, Alexander stand. Satin-Bänder? Als ob man Menschen damit fesseln konnte? Aber es waren verdammt viele Bänder...
Außerdem war Alexander ein Muggel, er hatte vermutlich Angst, denn der Zauberstab von Lucius schaute in die falsche Richtung.

Aber er sagte kein Wort, als Sunia mit blutender Nase und Unterlippe zu Boden sank und von dort aus auf ihn zu robbte.
Der andere Dad trat ihr in den Rücken- es knirschte, als ihr Rückgrat brach. Pansy schloss in dieser Sekunde die Augen, aber das Geräusch brachte sie trotzdem dazu, in Tränen auszubrechen.

Alles war so schnell passiert... sie hatte keine Ahnung wie und weshalb, aber sie hatte das Gefühl, dass dieser Tag ihr gesamtes Leben beeinflussen würde. Gleichzeitig wusste sie, dass sie das Geräusch nie wieder vergessen würde.
Es verging eine Sekunde, Pansy nahm nichts mehr war.

,,Ist sie deine Tochter, Alexander?"
Zaghaft öffnete die Sechsjährige die Augen. Wenn er lügen würde, würden die ihn töten. Doch das würden sie auch tun, wenn er die Wahrheit sagte. ,,Ja."
Lucius lachte.
,,Avada Kedavra."

Der grüne Lichtstrahl brannte sich unwiderruflich in Pansys Gedächtnis ein. Alexander war tot.
Dad war tot.
Und auch Mom würde sterben.
,,Hört auf!", brüllte sie.
Nie hätte sie damit gerechnet, dass tatsächlich jeder in seiner Bewegung erstarren würde. Eine Welle der Erleichterung machte sich in ihr breit, doch sie harrte nicht lange.

,,Pansy? Ja?", fragte der andere Vater, der wohl nie ihr Vater sein würde.
,,Lasst Mom am Leben", flehte sie und schüttelte wild den Kopf, wobei Tränen in alle Richtungen spritzten, ,,wenigstens sie. Er... er hatte sie verführt. Sie kann nichts dafür."

,,Was bist du bereit, dafür zu tun, Pansy Parkinson?", fragte Lucius höhnisch und ging auf sie zu.
Seine Schritte auf dem blutbefleckten Marmor, die zusammengesunkene Gestalt am Boden, das Lächeln in seinem Gesicht- Bilder, die später einmal die Form von Albträumen annehmen würden und sie vernichten würden.
Aber nicht jetzt.
Jetzt musste sie Mom retten.

Pansy holte tief Luft.
,,Alles", flüsterte sie, ,,ich würde alles dafür tun."
Hinter der Türe begann Draco zu weinen. Niemand hörte es, weil es von Lucius Lachen übertönt wurde- aber er weinte, weil sie sich mit Körper und Seele dem Bösen versprochen hatte.
Und solche Versprechen konnte man nicht einfach so brechen.

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