7)

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Das konnte jetzt nicht wahr sein.
Wenn man mich kneifen würde, würde man mich aufwecken. Ein lautes Wimmern verließ meinen Mund, noch ehe ich verstand, was da vor sich ging. Es schnürte mir die Kehle zu. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie mich hören würden.
Am liebsten wäre ich zu ihnen gelaufen und hätte sie von Ron weggerissen, hätte ihre ekelhafte Hand aus seinen roten Haaren genommen.
Ich hätte sie zu Boden geworfen und sie geschlagen.

Aber als Ron sich umdrehte, die Augen traurig, erkannte ich das ehrliche Bedauern in ihnen. Er hatte mich geliebt, aber auf eine andere Art und Weise.
Vielleicht hätte er mich nicht sosehr geliebt wie sie, aber wir wären glücklich geworden. Jetzt hatte er mich endgültig verloren.
,,Hermine..."
Seine Stimme brachte mich zum Weinen.

Ich drehte mich um und lief davon.
Ja, eigentlich hatte ich in die Bibliothek gewollt, aber ich hatte noch mein Buch holen müssen, um weiterzulesen. Deswegen hatte ich noch in den Schlafsaal der Mädchen gehen müssen. Sobald ich durch das Portrait der fetten Dame gestiegen war, hatte ich Ron und Lavender sich küssend gesehen.

Dank dem Gespräch mit Ginny hatte ich von Rons wahren Gefühlen gewusst, doch es war ein unglaublicher Schock gewesen, den direkten Beweis für ihre Worte zu erhalten. Zumal es so aussah, als wären sie beide nicht glücklich.
Vermutlich verstand ich wirklich nichts von der Liebe.
Wieso lächelte Ron nicht?

Was hielt ihn davon ab, auf mich zuzugehen und mir zu sagen, dass er Lavender liebte? Wieso schickte er seine Schwester vor?
An all das dachte ich, während ich die Gänge von Hogwarts entlanglief, um zur Bibliothek zu gelangen.
Vermutlich war er sich seiner Gefühle nicht ganz so sicher wie er dachte. Ein wenig Hoffnung keimte in mir auf, erstarb aber sofort wieder, als ich mir in Erinnerung rief, wie leidenschaftlich er sie geküsst hatte.

Atemlos stieß ich die schwere Flügeltüre zur Bibliothek auf und sog den Geruch nach altem Pergament und Tinte in mich auf.
In diesem Raum befand sich Wissen und Erkenntnisse von Tausenden von Jahren. Arbeit von so vielen Zauberern.
Nur wenige verstanden, wie wichtig es war, zu lernen und immer sein bestes zu geben.

Voldemort hatte sich sein Wissen zur dunklen Magie angelesen, da war ich mir sicher.
Unzählige Stunden hier hatten ihm die Möglichkeit gegeben, seine kranken Vorstellungen zu verwirklichen.
Wissen konnte gefährlich sein, wenn es in falsche Hände geriet.

Aber ich war nicht alleine.

,,Granger?"

Ich zuckte zusammen, als ich eine mir nur allzu bekannte Stimme hörte. ,,Malfoy."
Er legte sein Buch beiseite und stand von der roten Leder-Couch auf.
,,Lass mich raten: du willst deine Ruhe haben?" ,,Wäre ganz nett. Bin nicht so gut drauf."

Seit wann konnte man mit Malfoy ein ganz normales Gespräch führen?
Ich dachte an den Brief von gestern.
Der Blonde musste sich ganz schön verändert haben.
Draco lächelte schief. ,,Wieder Streit mit dem Wiesel?" ,,Gut geraten oder Gerüchten gelauscht?"
,,Granger, Granger. Auch Slytherin bleibt nicht von den neuesten Dramen in Hogwarts verschont. Du hast Weasley geschlagen. Er hat etwas mit Lavender- sie sind beide nicht zum Essen erschienen."

Ach ja, die Wände in Hogwarts hatten Ohren... ich überdrehte die Augen.
,,Schön, dass man hier so eine wunderbare Privatsphäre hat. Ich finde es echt toll."
Draco kicherte.
Warte.
Draco fucking Malfoy kicherte.
Draco Malfoy kicherte.
Das musste ich irgendwo festhalten, sonst würde mir das hier niemand glauben. Irgendwie kam es mir gar nicht so vor, als würde ich hier mit dem Jungen reden, den ich bereits in der ersten Klasse zu meinem persönlichen Todfeind und erklärt hatte.

Der Blonde merkte wohl, dass ich ihn angestarrt hatte und sein Gelächter verstummte. Unsicher sah er mich an.
,,Stimmt etwas nicht?"
Sofort schüttelte ich den Kopf. ,,Nein, nein. Ich finde das alles hier etwas... ungewohnt."
Zustimmend nickte er.
,,Ja. Ist es. Aber Menschen können sich ändern, weißt du?"

Irgendwas an seiner Art war seltsam, schleimig. Nur hatte ich momentan keine Lust, mir darüber weitere Gedanken zu machen.

Menschen konnten sich ändern...
Das konnten sie.
Denn nichts war bleibend.
Freunde kamen und gingen, viele Dinge geschahen nur aufgrund von Veränderungen. Manchmal war das der Grund dafür, dass Menschen sich auseinanderlebten. Ich veränderte mich.
Meine alten Muggel-Freunde hatte ich nie wieder getroffen, seit ich in Hogwarts war. Sie gingen ihren Weg und ich meinen.
Würde irgenwann der Tag kommen, an dem sich das goldene Trio auseinanderleben würde?

,,Ich denke schon", meinte ich und lächelte. Es fühlte sich ganz einfach an, zu lächeln, anders als bei Ron und Harry.
Bei dem Gedanken an den Rothaarigen pochte der Schmerz plötzlich und unvermittelt durch meine Adern.
Ich musste wohl zusammengezuckt sein, denn Draco musterte mich besorgt.
,,Ist alles okay?"

,,Ja... du, hättest du gedacht, dass Ron und Brown etwas zusammen haben könnten?"
Der Blonde schwieg einen kurzen Augenblick. ,,Niemand weiß genau, was Menschen in ihrem tiefsten Inneren fühlen. Sie verstecken es sogar vor den jenigen, die ihnen am nächsten sind, um sich selbst zu schützen." Er sah nachdenklich aus, als würde ihn etwas besonders beschäftigen.

,,Wie meinst du das?"

,,Ich kenne dich zu wenig, als dass ich dir meine Geheimnisse erzählen würde. Vielleicht irgendwann. Vielleicht auch nicht."
Das klang zumindest so, als würde er Interesse daran haben, sich mir zu öffnen.
Meine Neugierde war geweckt, aber ich wollte nicht das dünne Eis zerbrechen, auf welchem wir uns bewegten.
,,Okay."
,,Wenn ich etwas an Mädchen nicht verstehe, dann ist es ihr okay", meinte er und verzog die rosigen Lippen zu einem Lächeln. Er war sehr hübsch, wenn er nicht gerade damit beschäftigt  war, mich als Schlammblut zu beschimpfen oder sonst etwas zu tun.
Sofort verwarf ich diesen Gedanken wieder. Gute Freunde... gute Freunde.

Noch vor Tagen wäre dies undenkbar gewesen. Aber ich mochte es, mit ihm zu reden. Nur zu reden. Klar musste ich aufpassen, aber manchmal war er recht nett.

,,Wie meinst du das?" - ,,Wenn ein Junge okay sagt, meint er das auch so. Aber bei einem Mädchen", er schüttelte den Kopf, ,,dann ist es eher so ein Ok-kommt-darauf-an-was-du-als-nächstes-sagst."

Okay...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro