(1) Explosion und Aufbruch

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Die Erde bebte.
Eine gigantische Rauchwolke stieg über dem Wald in die Luft.

„Oh bei Thor, was haben die denn jetzt schon wieder in die Luft gejagt?"
„Und wo ist Rotzbakke?"
Astrid und Fischbein sahen sich kurz an.
„Ich suche Rotzbakke! Sonst schlägst du ihm alle Zähne aus..."
Den letzten Satz hatte Fischbein nur gemurmelt, aber er wusste, dass Astrid ihn gehört hatte.
„Mach dir da bloß keine Hoffnungen, den Zwillingen könnten nachher auch einige Zähne fehlen!"
Dann lief jeder in eine Richtung.

Astrid fand die Zwillinge sofort.
Als sie wütend auf die kleine Lichtung schritt, lagen die Geschwister am Boden und hielten sich vor Lachen den Bauch.
„Was geht hier vor sich?!"
„Wir... haben gerade... hihihi..."
„Jaaaaa?!"
„Wir haben aus versehen das Öllager angezündet..."
„Ihr habt WAS?"
„Das Öllager angezündet!"
„Aber nur aus versehen!"
„Ich 'aus versehen' euch hier gleich eine! Ihr könnt den Rest des Tages damit verbringen, auf der Dracheninsel Nüsse zu sammeln!"
„Aber-"
„Nichts aber! Und wenn ihr nochmal sowas fabriziert, dann sperr ich euch für eine Woche in einer Höhle ein! Ohne euren Drachen!"
Jetzt hörten die Zwillinge auf zu lachen.
„Ist alles in Ordnung, Astrid?"
Raffnuss sah sie besorgt an.
Astrid war ja schon ziemlich temperamentvoll, aber so hatte sie ihre Freundin fast noch nie erlebt.

„Es ist alles Ok! Ich...
Ach, keine Ahnung!"
„Ich habe Rotzbakke gefunden!"
Fischbein kam nun auch auf die Lichtung gerannt, während er den schwarzhaarigen Wikinger hinter sich her zog.
Sofort war Astrid wieder sauer.
„Wo warst du? Du solltest doch auf die Zwillinge aufpassen!"
Bei dem letzten Wort starrte sie Rotzbakke so wütend an, dass dieser fürchtete, gleich von ihrem Blick durchbohrt zu werden.

„Ich, äh... ich war zu Hause und habe... äh...das Drachenbuch durchgelesen!"
Stolz auf seine geniale Ausrede verschränkte er die Arme.

„Ähm, Rotzbakke,  du kannst dir das Buch nicht durchgelesen haben, weil es nämlich noch bei mir liegt."
Fischbein war nicht der einzige, der dem faulen Wikinger nicht glaubte.
„Also echt! Du hast mit uns mehrere Jahre lang auf der Drachenklippe gelebt und durftest unsere genialen Streiche erleben, und jetzt fällt dir nichts besseres ein als 'ich habe das Drachenbuch gelesen'?", beschwerte sich Taffnuss und bekam ein zustimmendes Nicken von seiner Schwester.

Astrid verdrehte nur genervt die Augen.
„Dann kannst du dich jetzt gleich auf deinen Drachen schwingen und mit den Zwillingen zur Dracheninsel fliegen!
Über die Drachen, die dort leben, weißt du ja jetzt alles!
Und wehe, ihr kommt zurück, bevor alle Vorräte wieder aufgefüllt sind!"
Rotzbakke sah sie ungläubig an.
„Ich soll alleine mit Raff und Taff wegfliegen? Ist das dein Ernst?"
Astrids Gesichtsausdruck machte diese Frage überflüssig.
„Ja, und zwar sof-"
„Ich hätte da noch eine Frage,",wurde sie von Taff unterbrochen.
„Wir haben doch die Ölvorräte angezündet, nicht die Nussvorräte."
„Ganz genau, und deshalb werdet ihr drei morgen dann aus den Nüssen Öl herauspressen, verstanden?"
„Warum wir drei? Die beiden haben doch das alles angerichtet!"
„Und du hast es nicht verhindert! Also los jetzt!"
„Wann sollen wir los
fliegen?"
„SOFORT!"

Kleinlaut stiegen die drei Übeltäter auf ihre Drachen und flogen los.
Sogar die Zwillinge hatten keine Lust, Astrids Zorn auf sich zu lenken.

Etwas später in der großen Halle:

„Wo sind eigentlich Rotzbakke und die Zwillinge?"
„Auf der Dracheninsel, Nüsse sammeln."
Hicks sah seine Verlobte ungläubig an.
„Freiwillig?"
„Mehr oder weniger...", wich Astrid ihm aus.
„Von wegen, die hatten fast keine Wahl! Hicks, du hättest dabei sein müssen! Selbst die Zwillinge haben ihr nicht widersprochen.
Deine Verlobte kann sich echt durchsetzen."
Fischbein konnte einfach nicht seinen Mund halten.
Hicks sah sie überrascht an.
So kannte er sie gar nicht.
Astrid warf Fischbein einen bösen Blick zu.
Dieser machte sich daraufhin ganz klein.

„Sie haben unsere Ölvorräte in die Luft gejagt... als wäre es nicht so, dass wir schon genug zu tun hätten... ich meine, Berk wieder aufbauen, uns um all die vielen Drachen und Wikinger kümmern... das ist doch an sich schon genug, oder?"
Sie sah ihrem Verlobten verunsichert in die Augen.
„Ich denke, wir brauchen alle mal wieder eine Auszeit."
„Oh ja...", stimmte Fischbein seinem Anführer zu.
„Es ist zwar schön, sich um die Drachen zu kümmern oder kleinen Kindern etwas beizubringen, aber auch sehr anstrengend... nicht dass ich es nicht mögen würde, aber so viel Verantwortung auf einmal...
Ich bin froh, nicht in deiner Haut zu stecken, Hicks."
„Am besten wäre es, wenn sich ganz Berk mal eine Pause gönnt.
Schließlich ist fast alles wieder hergestellt und trotzdem kommen wir einfach nicht zur Ruhe."
Die beiden Jungs stimmten Astrid zu.

„Oh ja! Ferien wären echt cool! Am besten fliegen wir diesmal zu einer Insel, wo es keine komischen Würmer gibt, die unsere Drachen verrückt machen."
Die Zwillinge und Rotzbakke waren wieder da.

„ Am besten, wir fliegen für ein paar Wochen zur Drachenklippe, solange kann Valka hier doch für Ordnung sorgen."
„Ich rede heute Abend mal mit ihr, aber sie wird bestimmt nicht so begeistert sein..."
„Aber hallo! Wenn wir nicht mehr da sind, gibt es doch nur noch halb so viel zu tun!"
„Ja, wer räumt denn sonst immer über Nacht alles wieder aus und lässt die Yaks, Schafe und Hühner frei?"
Damit sicherten Raff und Taff sich missbilligende Blicke der anderen.
„Eret würde sich bestimmt auch gut um Berk kümmern... außerdem würde es ihm bestimmt gut tun, sich etwas mehr einzubringen, dann fühlt er sich vielleicht wohler..."
„Hä? Er kommt nicht mit? Das kannst du doch nicht ernst meinen, Hicks!"
Aber trotz Raffs bettelndem Blick ließ er nicht mit sich reden.

Hicks sah seine Mutter bittend an.
Er hatte sie gerade gefragt, ob sie sich für eine Weile um Berk kümmern würde.
„ Der Häuptling macht sich aus dem Staub und ich soll auf sein Dorf aufpassen?"
„Nein, so war das nicht gemeint, ich wollte doch nur-"
„Ich weiß, schon gut! War doch bloß ein Scherz.
Ich denke, deine Idee ist gar nicht so schlecht...
Es wird mir bestimmt nicht schaden, mich um die Wikinger zu kümmern... Aber bitte nimm die Zwillinge mit, sonst bekomme ich noch einen Anfall!"
„Keine Sorge, das würde ich dir nicht antun. Außerdem gehören sie auch zum Team."

„Ähem, Hicks, bist du dir wirklich sicher, dass ihr wieder weg solltet? Ich meine, du bist jetzt das Oberhaupt und so..."
„Eret, mach dir darüber keine Sorgen. Auch ein Anführer braucht mal eine Pause, außerdem müssen wir dringend mal wieder wo anders hin, sonst funktioniert hier gar nichts mehr.
Und ich bin mir sicher, dass du und Mutter gut auf Berk achten werdet."
„Wie lange soll eure Auszeit denn dauern?"
„Naja... so ungefähr 3 Wochen... also wenn nichts dazwischen kommt..."
„Jep, und da drei Wochen locker reichen, um sich einen neuen Erzfeind zu suchen, solltest du lieber damit rechnen, uns eine ganze Weile lang los zu sein.
Aber mach dir keine Sorgen, Hicks stirbt nicht so schnell. Und selbst wenn es eng für ihn wird, schlägt Astrid alle, die ihn bedrohen, zu Boden und bekommt davon nicht einmal Muskelkater.
Stell dir das doch mal vor!
Jeden Tag-"
„Okay Taff, das reicht. Wir sehen uns dann, Eret!"
Ohne eine Antwort abzuwarten schwang sich Hicks auf seinen Nachtschatten und flog los, dicht gefolgt von den anderen.

„Findest du nicht, dass du etwas zu, äh, aufdringlich auf Eret eingeredet hast? Er hatte ja keine Chance zu antworten."
„Und wenn schon! Fischbein, du wolltest doch auch endlich mal wieder raus und etwas erleben.
Also hör auf dich zu beschweren."
„Astrid hat recht. Es ist, als hätte jemand ein Yak von meinen Schultern genommen. So leicht habe ich mich ewig nicht mehr gefühlt- Moooooomentchen mal, warum ist Hakenzahn da vorne und ich hier? Raff, Taff, lasst das gefälligst sein!"
Wie zu erwarten hatten die Zwillinge Rotzbakke, als dieser unachtsam war, von seinem Drachen gehoben.
Jetzt ließen sie ihn los.
„Hey, was zum- aarghh, HAKENZAHN!!!!"
Der Riesenhafte Albtraum ignorierte seinen fallenden Reiter vorerst.
Im letzten Moment fing er ihn auf, tauchte ihn dann aber nochmal kurz unters Wasser.
Pitschnass und schmollend saß der schwarzhaarige schließlich wieder auf seinem Drachen und meckerte vor sich hin.

„Ob unsere Hütten noch stehen?"
„Sind unsere Wildschweine noch da?"
„Wie es wohl den Nachtschrecken geht?"
„Hoffentlich ist unserer Wildschweingrube nichts passiert!"
„Glaubt ihr, wir entdecken wieder was neues?"
„Ach, was machen wir bloß? Wenn unserer Wildschweingrube etwas zugestoßen ist, dann-"
„JETZT HÖRT DOCH MAL AUF MIT EURER WILDSCHWEINGRUBE!!"
„Na gut... ich freue mich schon auf Hühnchen! Oh nein! Ich habe gar nichts für sie bei... sie wird bestimmt sauer auf mich sein...
Aber ich könnte ihr Raffnuss schenken..."
„Nein, das wirst du ganz bestimmt nicht!"
„Natürlich nicht, das wäre doch eine Beleidigung für Hühnchen."
Raffnuss schnappte empört nach Luft.
Dann kam es, wie es kommen musste, und sie fingen an, sich auf ihrem Drachen zu prügeln.
„Ich hatte ganz vergessen, dass die Zwillinge sich überhaupt nicht verändert haben,", seufzte Hicks.

Am Horizont kam eine Insel in Sicht.
„Wir sind gleich da!", jubelte Astrid.
„Und es sieht alles noch heile aus!"
„Daran können wir aber sehr schnell etwas ändern, wenn ihr wollt."
„Danke, kein Bedarf. Wow, schaut mal! Da ist ein riesiger Drache auf unserer Insel... wir sollten schleunigst verschwinden..."
Doch alle lachten nur. Dann pfiff Fischbein und der „Drache" kam auf sie zu.
„Uhm, Leute, da kommt gerade ein Monstrum auf uns zu..."
Doch das ‚Monstrum' stellte sich als Nachtschreckenschwarm
heraus.
„Ja, Rotzbakke. Ein Monstrum! Pass bloß auf, dass es dich nicht zu Tode spielt!"

„Es sieht alles noch so aus, als wären wir gestern erst abgereist. Alles ist noch da..."
„Die Nachtschrecken haben die Drachenklippe wohl gut verteidigt."

Die Drachenreiter saßen noch bis spät in der Nacht draußen und genossen die Ruhe.
Plötzlich bewegten sich einige Sterne.
Dann war wieder alles ruhig.
„Was war das?"
„Vermutlich nur Sternschnuppen..."
„Hmm"
„Mir ist langweilig," maulte Taff.
„Was machen wir morgen?"
„Boa Taff, entspann dich doch mal!"
„Aber es ist so komisch, nichts vorzuhaben. Niemanden zu haben, der einen umbringen will oder den man besiegen muss... kein Hicks, der ständig alle damit nervt, Pläne zu schmieden..."
„Hey!"
„Ist doch so!"
Hicks verdrehte die Augen.
„Naja, ganz Unrecht hat Taff nicht. Es stimmt schon, nichts vorzuhaben ist komisch."
„Wir könnten morgen zur Insel des großen Überwilden fliegen, wenn ihr wollt."
„Und dann machen wir Ferien?"
„Taff, du warst der, der genörgelt hat!"

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Das Bild oben ist (wieder einmal) nicht von mir.

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