Kapitel 7

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Kilian

Sobald die anderen Jungs uns erblickten, verstummte das Stimmengewirr schlagartig. Die Neuankömmlinge musterten Damian und Kilian misstrauisch.

Schließlich ergriff ein junger Mann mit kurzen braunen Haaren das Wort. "Warum seid ihr schon hier?", fragte er.

Kilian sah hilfesuchend zu Damian. Die sieben Jungs wirkten nicht besonders freundlich. Eigentlich rechnete er nicht damit, dass Damian, der plötzlich kein vernünftiges Wort mehr herausbekam, sie aus dieser Situation retten konnte.

Damian überraschte jedoch alle Anwesenden, indem er laut loslachte. Strahlend machte er einige Schritte auf den Braunhaarigen zu und zog ihn dann in eine freundschaftliche Umarmung.

Verwundert beobachtete Kilian nun das, was sich vor seinen Augen abspielte. Wie auf ein geheimes Kommando stimmten die anderen Jungs in Damians Gelächter ein und der Braunhaarige erwiderte die Umarmung.

Nun begannen alle Anwesenden wild durcheinander zu reden und stellten sich alle vor. Kilian hatte nach kurzer Zeit die Namen wieder vergessen bis auf den des Braunhaarigen: Blake.

Nachdem dieser zunächst so abweisend gewirkt hatte, entpuppte er sich nun als fröhlicher und warmherziger Zeitgenosse. Auch Damian eine hatte Verwandlung durchgemacht: Er wirkte nun total aufgeschlossen und nicht mehr so nachdenklich und geheimnisvoll.

Verwirrt schüttelte Kilian den Kopf. Er war gerade seit wenigen Stunden hier und schon gab es unlösbare Geheimnisse. Kilian wollte davon am liebsten nichts mitbekommen. Er war hier, um ein Sternenläufer zu werden und nicht, um in irgendwelche Intrigen verstrickt zu werden.

"Will jemand mitkommen und das Gelände erkunden?", rief Blake irgendwann übermütig. Die meisten stimmten zu, doch Damian beklagte sich über leichte Kopfschmerzen und dass er sich lieber ausruhen wollte.
Kilian entschuldigte sich ebenfalls, mit der Ausrede, auf Damian aufpassen zu wollen.
So zogen die sieben anderen los und ließen Kilian und Damian in dem kleinen Haus allein zurück.

Sobald die anderen verschwunden waren, setzte Damian sich auf. Natürlich hatte er seine Kopfschmerzen nur vorgetäuscht.

"Wir hast du das gemacht?", fragte Kilian neugierig.
"Was gemacht?", erwiderte Damian knapp.

"Na, dass die anderen und insbesondere Blake auf einmal so nett zu uns waren. Du hast gelacht, Blake umarmt und plötzlich waren sie komplett andere Menschen."

Damian zuckte nur mit den Achseln.

Langsam wurde Kilian wütend. "Hör zu. Ich habe am Anfang echt gedacht, dass du in Ordung bist. Aber das, was du hier gerade abziehst, ist einfach nur idiotisch. Egal was ich frage oder sage, du blockst es ab. Entweder du erklärst mir, was mit dir los ist, oder du lässt mich in Ruhe."

Durch diese kurze wütende Ansprache hatte er es tatsächlich geschafft, dass Damian ihm den Kopf zuwandte. Er musterte ihn durchdringend und Kilian hatte das Gefühl als könnte er bis auf den Grund seiner Seele gucken.

Scheinbar hatte Damian dort etwas erkannt, denn er straffte die Schultern.
"Ich würde dir gerne vertrauen. Aber das kann und darf ich nicht. Ja, ich habe Geheimnisse, aber ich kann dir das nicht sagen. Du würdest in Gefahr schweben und das möchte ich nicht. Ich bitte dich einfach darum, meine Entscheidungen und Handlungen nicht anzuzweifeln und zu akzeptieren, auch wenn du es nicht verstehst." Bittend sah Damian Kilian an.

Dieser gab sich einen Ruck. "Ich werde versuchen, dir zu vertrauen. Aber dann sei einfach nicht mehr so abweisend zu mir."

Damian nickte bestätigend und grinste Kilian schief an. Kilian verdrehte die Augen. Wenn Ari doch wüsste, was hier bereits für merkwürdige Dinge passierten.

Ari

Nachdem Ari sich von ihrem Bruder verabschiedet hatte, schlenderte sie ziellos durch Buralis.
Sie verfluchte sich dafür, dass Kilian ihr gesamtes Geld bei sich trug und sie vergessen hatte, etwas mitzunehmen. So konnte sie die ganzen Kostbarkeiten und den anderen Schnick-Schnack nur bewundern.

Angeblich war Buralis so groß, dass man über zwei Tage benötigte, um vom einen Ende zum anderen zu gelangen.

Als es langsam Abend wurde, beschloss Ari zur Westseite von Buralis zu wandern, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Nach vielen Erzählungen, besaß Buralis in jeder Hinmelsrichtung auf einem erhöhten Felsen ein riesiges Tor. Von dort aus sollte man einen spektakulären Blick auf Sonnenauf- und Untergänge haben.

Ari durchquerte einige Straßen. Plötzlich spürte sie eine Berührung an ihrer linken Hand. Erschrocken zuckte sie zurück. Erst dann erblickte sie eine alte Bettlerin am Straßenrand, die ihre Hand nach Ari ausgestreckt hatte.

Verwundert sah das junge Mädchen die alte Frau an. Eigentlich gab es in Buralis doch keine Bettler, oder?

"Komm näher Kind.", krächzte die Frau und zeigte mit ihrem knochigen Finger auf Ari. Diese blickte zögernd die Straße hinab. Außer ihr befand sich keine Menschenseele in dieser düsteren Gasse.

"Hab keine Angst.", sprach die Alte und sah bittend zu Ari auf. Sie ließ sich erweichen und machte einige Schritte auf die Frau zu.

Als sie direkt vor der Frau stand, streckte diese plötzlich ihre Hand aus und packte Ari damit an ihrem Unterarm. So sehr Ari sich auch wehrte, die alte Bettlerin schien unfassbar stark zu sein und ließ keinen Millimeter nach.

"Etwas Schreckliches wird passieren. Aber hab keine Angst. Es ist dir bestimmt so zu handeln wie es passieren wird. Hab keine Angst. Du bist etwas Besonderes Arumilla."

Auf einmal zog die Bettlerin ihre Hand zurück als hätte sie sich verbrannt. Humpelnd verschwand sie in eine Seitengasse.

Ari wurde abwechselnd heiß und kalt. Was war das denn gewesen? War das eine Art Prophezeihung? Sollte sie der alten Frau glauben? Warum waren ihre Handlungen angeblich vorherbestimmt?
Ari glaubte nicht an Schicksal. Sie hatte einen freien Willen und wollte sich nicht irgendeiner göttlichen Macht unterwerfen.

Unter anderen Umständen hätte sie das Geschwafel als blanken Unsinn abgetan, doch eine Sache ließ sie zweifeln: Woher hatte die alte Frau ihren vollen Vornamen gewusst?

Verwirrt und in Gedanken versunken, setzte Ari ihren Weg zum Westtor fort.
Die Sonne ging langsam unter und als sie die pure Schönheit des Sonnenuntergangs erblickte, waren all ihre Sorgen für einen Augenblick vergessen.

Der Himmel leuchtete in wunderschönen Rottönen. Warmes Gelb ging in leuchtendes Orange über, was in einem sanften Rosa endete.
Die Mauer des Tores reflektierte die Himmelswunder und Air fühlte sich geborgen und beschützt.

Ein Glücksgefühl durchströmte sie und das Gefühl grenzenloser Freiheit erfüllte ihr Herz und ihre Seele.
Langsam verzogen sich Aris Lippen zu einem Lächeln. In diesem Moment waren all ihre Sorgen und Probleme unbedeutend. Es zählte nur der weite Himmel und das Leben.

Noch lange, nachdem die letzten Sonnenstrahlen bereits am Horizont verschwunden waren, stand Ari immer noch bewegungslos an das Tor gelehnt und starrte in die dunkle Nacht.

Nur langsam konnte sie sich von dem Anblick und dem Gefühl, was er hinterlassen hatte, lösen.
Sofort holten ihre Probleme sie wieder ein. Vor allem ein sehr dringendes: Wo sollte sie die Nacht verbringen?

Nun verfluchte sie sich dafür, dass sie Kilians Rat, so bald wie möglich ein gutes Gasthaus zu suchen, ausgeschlagen hatte. Nicht einmal Geld hatte sie bei sich. Stöhnend rieb Ari sich die Schläfen und machte sich wieder auf den Weg in die Stadt hinab.

Als sie wieder bei dem Tempel vorbeikam, schlich sich unweigerlich der Gedanke an die alte Bettlerin und die merkwürdige Prophezeiung in ihren Kopf.

Was sollten diese düsteren Worte nur bedeuten?

Plötzlich blieb Ari stehen, weil ihr ein ungeheuerlicher Gedanke gekommen war. Erschrocken sog sie die Luft ein.

Etwas Schreckliches wird passieren.

Das hatte die alte Frau gesagt. Ari war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass es sich auf sie beziehen würde.
Aber was war, wenn sie gar nicht in diese schlimme Sache verwickelt war?

Was war, wenn die Prophezeiung Kilian betraf?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro