Byler OS

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

[Will's Pov]

Will hatte Mike vermutlich schon immer geliebt, nur als Will jünger war, hatte es sich nicht so falsch angefühlt. Es erschien ihm damals wie eine "normale" Freundschaft, allerdings war sie inniger als die, die er zu Lucas und Dustin pflegte.
Er dachte es sei so, weil er und Mike sich seit so langer Zeit kannten. Sie kannten sich seit dem Kindergarten, seit dem Tag an dem Mike beschlossen hatte Will einfach anzusprechen und ihn zu fragen, ob sie Freunde sein wollten.

Schon damals hatte er Mike bewundert. Es schien auch erstmals nur Bewunderung gewesen zu sein, doch irgendwann war diese Bewunderung in Liebe übergegangen, Will wusste selbst nicht mehr genau wann.

Ihre anfängliche Freundschaft war stark gewesen, es schien als hätte sie durch nichts erschüttert werden können, bis Will ins Upside Down verschleppt worden war. Es hatte sich so angefühlt, als wäre er in der Zeit stecken geblieben, während die anderen älter geworden waren, erwachsener. Nun ja, so erwachsen wie man mit 13 Jahren sein konnte.

Er kam zurück und plötzlich war da dieses ihm fremde Mädchen, Elf. Mike hatte sich in sie verliebt und alles, was er noch erzählte, drehte sich um sie. Es ging darum, wie sie sich getroffen hatten, an dem Tag, an den er verschwunden war, wie Elf Mike's Leben verändert hatte und wie die beiden sich fast geküsst hätten.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Will nicht gedacht, dass er in Mike verliebt sein könnte, allerdings war da dieses beißende Gefühl der Eifersucht, die ihn in der Brust stach, welches er nicht verspürte als Lucas mit Max zusammen gekommen war.

Jetzt würde Will seiner nun Adoptivschwester El nichts tun wollen, um keinen Preis. Aber damals, hätte er alles dafür gegeben, dass sie verschwand und nie mehr wieder auftauchte. Aber wem machte er etwas vor, manchmal wünschte er sich immer noch, sie würde nicht existieren. Vielleicht täte es dann weniger weh.

Sein Vater war auch keine Hilfe gewesen. Lonnie hatte schon immer geahnt, dass Will nicht "normal" war. Er hatte auch keine Gelegenheit ausgelassen, ihm zu sagen was für Freak er sei. Irgendwann hatte es dann dazu beigetragen, dass Will immer mehr in Selbsthass verfiel. Besonders jetzt.

Noch vor zwei Jahren hatte er diese Gefühle ausblenden können, da El tot oder verschwunden zu sein schien und er sich wieder blendend mit Mike verstand, doch nur ein paar Monate später war sie wieder aufgetaucht und Will war entgültige in den Hintergrund gerückt. Nicht Mal Lucas und Dustin waren noch für ihn da, denn sie hatten ebenfalls Freundinnen gefunden.

Die Freundesgruppe schien auseinander gefallen zu sein, da jeder nur noch seiner Eigenen Selbstsucht nachging. Die anderen hatten sich ohne Will weiterentwickelt.
Zuerst hatte er gedacht, dass er einfach nur ein Spätzünder sei, weil ihm ein Teil seiner Kindheit geraubt worden war, in den Jahren, in denen er in Hawkins gewesen war nach seinem Verwinden ins Upside Down, doch dem war nicht so.

Er hatte sich angesträngt Mädchen so zu mögen wie alle anderen seiner Freunde, aber es ging nicht.

In Kalifornien fiel ihm dann zum ersten Mal auf, dass etwas fehlte. Die Entwicklung, die seine Freunde vor ihm durchgemacht hatten, holte ihn ein und ihm wurde klar, dass er wirklich anders war. Das was sein Vater prophezeit hatte, das was seine Mutter gefürchtet hatte und das was er selbst sich so lange geweigert hatte zu glauben war wahr geworden. Er war in seinen besten Freund verliebt und es tat weh daran zu denken, wie er, Mike, glücklich werden würde, mit einem Mädchen an seiner Seite.

Irgendwann würden sie heiraten und eine Familie gründen und Will blieb zurück, allein und mit einem gebrochenen Herzen, welches nie geheilt werden konnte.

Und so weinte er in seine Armbeuge. Er saß auf einem Baumstumpf vor den Ruinen von Castle Byers und dachte über alles nach, was in den letzten vier Jahren passiert war. Wie er gelitten hatte und wie danach seine Freunde noch nicht Mal mehr nach ihm gesehen oder gefragt hatten.

Er war traurig und wütend und am liebsten hätte er Castle Byers noch einmal zerstört. Da dies nicht möglich war nahm er einzelne Holzbretter aus der Ruine vom Boden und pfefferte sie in den Wald hinein.
"ICH HASSE DICH, WILL BYERS", schrie er bei einzelnen Stöcken und es tat gut jemanden zu haben, der schuldig sein musste, auch wenn dieser jemand er selbst war.

Er hätte ihm im Auto klar machen müssen, dass er Mike mochte. Er hatte seine Rede nicht aus der Sicht von El erzählen dürfen, denn es war er, der von Mike wahrgenommen werden wollte, als Freund oder sogar mehr als das. Aber Will vermochte nicht auf das zu hoffen. Hoffen tat meist noch mehr weh als seine Gefühle wegzusperren und zu ignorieren, auch wenn sie noch so laut nach Liebe schrien.

Jonathan hatte in dieser Autofahrt gemerkt, wie Will dich abgewandt hatte, damit Mike seine Tränen nicht sah. Er hatte kapiert, was mit Will los war und ihn akzeptiert. Jemanden an seiner Seite zu haben hatte, wenn auch für einen Augenblick, hatte gut getan. Doch jetzt war er wieder allein, denn auch Jonathan hatte sich nun seiner Freundin Nancy zugewandt. Wieder blieb er alleine zurück. Es schien nicht anders zu gehen.

Erschöpft von seinem Wutausbruch ließ er sich auf den Boden fallen. Er war leicht feucht und das Moos war weich. Wenn er hier einschlief, würde es nichts ausmachen, es war Sommer und hier draußen würde er garantiert nicht erfrieren. Wenn er hier draußen übernachtete, könnte er weiterhin seinen Problemen entgehen. Die anderen würden sich vermutlich nicht groß sorgen wo er war, obwohl es Hawkins war und nicht mehr Kalifornien.

Will hatte in letzter Zeit viel zu lange Zeit allein verbracht. Das hatte ihn die Möglichkeit gegeben nachzudenken. Nicht nur über aktuelle Themen, die ihn interessierten, sondern auch über ihn selbst. Diese Zeit hatte ihm nicht gut getan.
Er erinnerte sich noch an die Nächte, in denen er wach lag und an einem nächsten Tag auf einen Anruf von Mike hoffte, oder auch nur irgendein Lebenszeichen von Mike. Etwas, dass ihn noch mit seinem alten selbst verband. Etwas, dass ihm zeigte, dass er noch existierte. Eine Meldung von Lucas, Dustin oder Max wäre auch schön gewesen, ein Beweis, dass er noch Freunde da draußen hatte.

Plötzlich erklang eine Stimme hinter ihm. "Hier bist du, wir haben dich überall gesucht! Es gibt Abendessen". Es war El.

Er wischte sich hektisch die Tränen aus den Augen und antwortete "Ist okay, ich komme gleich". El sah ihn besorgt an und fragte:
"Ist alles in Ordnung?"
"Ja, mir geht's gut"
"Bist du dir sicher?"

Sie sah ihn besorgt aus ihren großen braunen Augen an.
"Ja, mach dir keine Sorgen um mich", antwortete Will und zwang sich zu einem müden Lächeln. Er fuhr ihr durch die nun wieder kurz geschorenen Haare. "Hab ich dir schon gesagt wie gut dir die Frisur steht?"
"Nein, hast du nicht. Danke"

Den Rest des Weges verbrachten sie schweigend, es war ja nicht lang bis zu Hoppers Hütte, in der sie sich nun wieder eingefunden hatten.

Auch das Essen verlief für Will ziemlich schweigend. Die anderen schwatzten und redeten über das lang ersehnte Wiedersehen, lachten und amüsierten sich, soweit es kurz vor dem Ende der Welt möglich war. Will hatte keinen Appetit und sagte, nach dem er seinen Teller kaum halb fertig gegessen hatte: "Ich bin müde, ich sollte wohl schlafen gehen"

"Mach das, das Zimmer links dort ist deins, du musst es dir dann allerdings teilen, hier sind sonst nicht genug Zimmer", antwortete seine Mutter Joyce.

Er suchte nach irgendeinem alten Hemd von Hopper, welches er zum Schlafen anziehen konnte. Es war ihm viel zu groß. Er machte sich nicht die Mühe sich noch zu waschen, aber er putzte sich die Zähne.

Als er in das Zimmer kam, saß schon jemand auf der Luftmatratze neben seinem Bett. Es war Mike.
"Hi", sagte Will.
"Hey!" antwortete der Junge und lächelte.

"Hopper wollte mich nicht zusammen mit El in einem Zimmer schlafen lassen, also bin ich jetzt hier"
"Wieso schläfst du nicht zu Hause?"
"Es ist zu spät um jetzt von hier aus nach Hause zu laufen, ich hab kein Fahrrad mitgenommen und meine Eltern haben gesagt es ist okay"
"Okay", entgegnete Will.

Es war fast dunkel in den Zimmer, nur ein blasser Schleier von Mondlicht viel durch das Fenster. Im schwachen Licht konnte Will Mikes Züge ausmachen. Die leicht gebogene Nase, seine breiten Schultern und schmalen Hüften, und seine dunklen Augenbrauen, die sich bei jedem Lächeln leicht in die Höhe zogen.
Er war wunderschön.

Eine Hitze kroch Wills Nacken aufwärts in sein Gesicht. Es half nicht wirklich, dass Mike nur in Unterwäsche vor ihm saß. Zum Glück war das Licht so schwach, dass Mike Will nicht erröten sehen konnte.

"Ich glaub ich geh jetzt ins Bett, ich bin echt müde", sagte er um dem weiteren Gespräch aus dem Weg zu gehen. Mike sag enttäuscht aus, aber es war vermutlich das Licht, welches ihn täuschte. Er ging ins Bett und schlief mit einem Kloß im Hals ein.

Auf einmal hörte er eine Stimme hinter sich:
"Will? Bist du noch wach?"
"Jetzt schon, was zur Hölle ist los?"
"Ich kann auf der Luftmatratze nicht schlafen, kann ich zu dir ins Bett?"
"Wir können doch tauschen, einmal auf der Luftmatratze zu schlafen wird mir nicht schaden und-"

Mike unterbrach ihn.
"Du bekommst auf der Luftmatratze Rückenschmerzen und wir passen auch zusammen in das Bett also mach Mal Platz"

Will tat wie ihm geheißen und kurz darauf spürte er Mikes heißen Atem auf seinem Nacken. Wills Herz schien zu explodieren. Es war Jahre her seit sie sich so nah gewesen waren. Als Mike's Atem nach einer Weile regelmäßiger wurde, konnte Will sich sicher sein, dass er eingeschlafen war. Er begann sich nun auch langsam zu entspannen und flüsterte: "Ich weiß, dass du mich nicht hören kannst, aber ich habe dich geliebt. All die Jahre, die wir uns nun schon kennen, war ich in dich verliebt. Ich hoffe, dass es dir gut geht und dass du und El irgendwann heiratet und glücklich miteinander werdet, denn Hauptsache du bist glücklich. In deiner Geschichte geht es nicht um mich, aber ich will, dass du weißt, dass ich dich liebe und dass du der beste, wundervollste, hübscheste und verständnisvollste Mensch bist, den ich kenne. Ich liebe dich, Michael Wheeler".

Eine Träne floss seine Wange herunter. Es tat gut es ihm gesagt zu haben, ohne Folgen, da er es nicht gehört hatte. Das dachte er zumindest, denn hinter ihm hörte er ein leises "Ich liebe dich auch".

[1754 Wörter]

Ich hoffe dieser Oneshot hat euch gefallen! Ich hatte sehr viel Spaß beim Schreiben. Das hier ist das erste Mal, dass ich wirklich etwas, das ich geschrieben habe veröffentliche. Ich habe bis jetzt noch keine Kritik zu meinem Schreibstil bekommen also entschuldige ich mich, wenn es etwas zu trocken zum lesen ist.
Bitte lasst konstruktive Kritik da, sofern ihr welche habt und sagt Bescheid, was ihr euch für das nächste Kapitel wünscht und ob ihr überhaupt ein weiteres haben wollt :>

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro