07 • Einsamkeit

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Pov Taehyung

Als ich so langsam wieder aufwachte, lag ich zur Hälfte auf jemand anderem darauf, was ich erst nach ein paar Sekunden realisierte. Verwirrt darüber, neben - oder eher auf wem ich denn schlafe, hob ich weiterhin müde meinen Kopf und schaute hoch zu der Person. Es war Jeongguk, welcher noch zu schlafen schien, was mich ein wenig erleichterte, da er somit nicht mitbekommen hat, wie ich angefangen habe, mit ihm zu kuscheln. Nun bemerkte ich auch, dass er einen Arm um mich gelegt hatte, was es für mich ein wenig schwierig machte, aufzustehen. Ich habe nichts dagegen, ihm so nahe zu sein, da ich gerne kuschel, aber wie es da bei ihm aussieht, weiß ich nicht. Ich würde ihn ungern in unangenehme Situationen oder so bringen. Als ich es geschafft hatte, mich langsam und vorsichtig von ihm zu entfernen, ohne ihn dabei zu wecken, setzte ich mich an den Bettrand und versuchte ein wenig wach zu werden.

Ich schaute auf die Uhr von meinem Handy und sah, dass es grade mal 08:35 Uhr ist. Die Müdigkeit bleib auch weiterhin bestehen, auch nachdem ich aufgestanden war, um ein Fenster zu öffnen. "Tae, komm wieder her.", hörte ich Gukk müde murmeln, welcher zögerlich seine Augen öffnet und mich verschlafen anschaut. Dass seine Morgenstimme ihn nur noch attraktiver für mich macht, muss ich, glaube ich, nicht erwähnen, oder? Ich war ein wenig verwundert, dass von ihm zu hören, da er anscheint, doch mitbekommen zu haben scheint, dass ich mich an ihn gekuschelt habe, oder irre ich mich grade. "Mit dir ist es gemütlicher.", fügt er noch hinzu, bevor er die Decke auf der Seite, wo ich gelegen habe, wieder wegzieht, um mir somit noch deutlicher zu sagen, dass ich wieder zu ihm gehen soll. Da ich mir das von ihm sicher nicht zweimal sagen lassen werde und ich ohnehin noch sehr müde bin, tat ich das, was er sagt und legte mich wieder zu ihm. "Habe ich dich geweckt?", fragte ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen, als ich wieder neben ihm lag, doch dieses Mal, ohne mich halb auf ihn zu legen. Auch wenn ich versucht habe, sehr leise zu sein, weiß ich nicht, wie leicht sein Schlaf ist. Vielleicht war ich so auch schon zu laut. "Nur in dem du weggegangen bist.", antwortete er leicht schmunzelnd, bevor er dieses Mal derjenige war, der sich halb auf mich legt. Ich ließ ihn einfach machen und genoss es, ihn so nahe bei mir zu haben. Ich fuhr ihm leicht durch seine Haare, welche weicher waren, als ich zuerst gedacht hatte, bevor ich wieder meine Augen schloss. Die Müdigkeit ließ nicht lange auf sich warten und zog mich wieder zurück in ihren Bann.

Mittags

"Was möchtest du Essen?", stellte ich eine Frage an meinen Gast gerichtet, welcher sich hinter mich gestellt hat und mir über die Schulter schaut. Ich hatte grade den Kühlschrank geöffnet, welcher bis oben hin mit Essen gefüllt ist, was ihn ein wenig zu überfordern schien. Meine Mom kauft immer sehr viel ein, da sie, falls sie spontan länger von zu Hause weg bleibt, sich so keine Sorgen um Hwasa und mich machen muss. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie glaubt, dass Hwasa und ich noch 7 Jahre alt sind. Als wenn wir, sobald unsere Mom mal ausgeht, direkt verhungern, weil wir nicht wissen, wie man sich etwas zu Essen macht. "Beim Essen bin ich überhaupt nicht wählerisch. Wenn du Müsli oder so was hast, bin ich damit auch vollkommen zufrieden.", antwortete er mir ein wenig ahnungslos, worauf ich direkt einging, da ich natürlich auch Müsli zu Hause hatte. Ich gab ihm alles, was er dafür brauchte und machte mir anschließend auch etwas zu essen. Mit unserem Essen setzten wir uns dann ins Wohnzimmer und schauten uns etwas auf Netflix nebenbei an.

"Hast du nach der Schule schon etwas vor?", unterbrach ich die kurze Stille und fing an zu essen, genauso wie Jeongguk auch. Wenn er isst und schläft, wirkt er so zufrieden und friedlich, was ich irgendwie niedlich fand. Ich weiß nicht wieso, aber alles an ihm fasziniert mich irgendwie. Ich bin ein hoffnungsloser Fall. "Ich bin eigentlich schon fast komplett durchgeplant, wieso fragst du?", antwortet er mir so, wie ich es eigentlich nicht hören wollte, weshalb ich aufseufzte. "Ich finde in der Schule sehen wir uns zu selten.", antwortete ich einfach ehrlich und schaute dabei weiterhin auf den Fernseher vor uns. Ich sah aus dem Augenwinkel wie Gukk zu mir schaute, doch war weiterhin auf den Monitor vor mir fixiert. "Aber wir sehen uns doch in jeder Pause und in manchen Kursen.", sagte er, bevor er einen weiteren Löffel von seinem Müsli aß. "Ja, aber irgendwie ist das trotzdem so wenig.", sagte ich dann schulterzuckend und schaute in seine Richtung. Ihm scheint zu gefallen das zu hören, zumindest schmunzelt er ein wenig, was mich ansteckte. Es ist keine Lüge, denn ich finde, in die Pause vergeht immer so schnell. "Ich kann dich bestimmt irgendwo dazwischen quetschen.", antwortete er mit einem Zwinkern, was in mir wahrscheinlich mehr auslöste, als mir recht ist, weshalb meine Wangen ein wenig warm wurden. Ich hoffe, das sieht man nicht zu sehr.

"Da hätte ich nichts gegen. Wir können ja die Jungs fragen, ob sie auch Zeit haben.", sprach ich meine Gedanken aus und aß nebenbei weiter. "Wir könnten aber auch nur etwas zu zweit machen.", äußerte er auch seine Gedanken und brachte mich beinahe dazu, mich zu verschlucken, doch zum Glück schaffte ich es, das zu verhindern. "Müssen wir aber nicht, wenn du nicht möchtest.", fügt er dann noch hinzu, da er anscheint bemerkte, dass mich das kurz aus der Bahn geworfen hat. Ich schaffe es auch ohne die anderen, mich vor ihm zu blamieren, wie schön. "Nein, ich hätte da nichts gegen.", stellte ich gleich klar, da ich mir diese Chance nicht entgehen lassen wollte. Innerlich drehte ich bei dem Gedanken, wirklich nur mit ihm zusammen etwas zu unternehmen, vollkommen durch, doch ich versuchte das erstmal zu unterdrücken. Ich kann das nachher feiern, wenn er nicht mehr in meiner Gegenwart ist. Außer, er möchte nochmal hier übernachten. Da bin ich der Letzte, der irgendwas dagegen sagen wird.

Pov Jeongguk

Der nächste Schultag verging meiner Meinung nach ein wenig zu schnell, da ich wusste, dass mein Dad auf mich zu Hause wartet. Darauf hatte ich natürlich überhaupt keine Lust, da ich nicht weiß, was er vorhat. Meistens wenn er will, dass ich Abends zu Hause bin, ist es nur, weil er mir nichts gönnt, weshalb ich ein wenig hoffte, dass es auch dieses Mal sowas ist. Ich verabschiedete mich von Taehyung und den anderen, bevor ich dann zusammen mit meiner Tasche auf mein Auto zulief und mich hineinsetzte. Für ein paar Minuten, saß ich aber nur stumm in meinem Auto und regte mich nicht. Ich genoss diesen Moment, da ich abschalten und einfach an nichts denken musste. Da mein Dad genau weiß, wann ich Unterrichtsschluss habe und wann ich deswegen zu Hause wäre, ließ ich mir nicht allzu viel Zeit und startete den Motor. Ich konzentrierte mich auf die Straße und schaltete ein wenig Musik an, um meinen Kopf freizubekommen. Da ich leider nicht allzu weit weg von der Schule wohne, kam ich für mein Empfinden viel zu schnell an und schaute für ein paar Sekunden stumm auf das riesige Haus. Meine Eltern haben viel Geld, werden in der Nachbarschaft sehr bewundert und sind hoch angesehen.

Meinen Eltern ist es sehr wichtig, wie ich mich nach außen hin gebe. Wie ich aussehe und auch wie ich mich verhalte. Mit wem ich mich sehen lasse und auch, wie meine schulischen Leistungen sind. Sie sind meist sehr intolerant und taktlos, doch das zeigen sie nach außen hin natürlich nicht. Ich darf niemanden wissen lassen, dass ich auch auf Männer stehe, damit wir weiterhin unseren guten Ruf bewahren. Mein Dad hat mir schon mehrfach gedroht, mich mit einer Frau zu verheiraten, um somit allen zu 'beweisen' dass ich Heterosexuell bin. An sich, wäre es nicht schlimm für mich, eine Beziehung mit einer Frau zu haben, doch ob ich eine wildfremde Frau, die mein Dad sich für mich ausgesucht hat, heiraten möchte, bezweifle ich stark. Wenn, dann möchte ich das lieber selbst entscheiden. Wenn sie herausfinden sollten, dass ich zu jemand Homosexuellen Kontakt habe, könnte es sein, dass mein Dad mich frühzeitig zum Militär schickt, da er mir damit schon öfter gedroht hat. Ich weiß, dass ich das ohnehin machen muss, da das jeder Mann in Südkorea muss, nur wird das bei mir noch strenger ablaufen, das hat er mir versichert. Er ist General und wird mir dort das Leben zur Hölle machen, das weiß ich.

Seufzend und auch deprimiert, da mich diese Erinnerungen sehr beschäftigen, stieg ich aus meinem Auto aus und lief den Rest zu meinem Haus. Ich schloss die Tür auf, zog die Schuhe im Eingangsbereich aus und hoffte innerlich sehr, dass meine Eltern noch nicht zu Hause sind. Da ihre Schuhe und Jacken nicht hier waren, denke ich, dass sie unterwegs sind. Mit schnellen Schritten lief ich hoch in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Da ich noch Hausaufgaben aufhabe und weiß, dass ich diese lieber machen sollte, bevor meine Eltern nach Hause kommen, setzte ich mich zusammen mit meinen Schulsachen an meinen Schreibtisch und versuchte mich irgendwie dazu zu überreden, das jetzt hinter mich zu bringen. Erst verschaffte ich mir einen Überblick darüber, was ich alles zu erledigen habe und fing dann einfach an. Ich muss das eh alles machen, also von daher ist es auch egal, womit ich anfange.

Tatsächlich schaffe ich es mich sehr gut zu konzentrieren, was vielleicht an dem Druck liegt, es meinen Eltern weitestgehend recht zu machen. Als ich ungefähr mit der Hälfte fertig war, hörte ich von unten Stimmen und wusste, dass es meine Eltern sind. Da unten meine Schuhe stehen, wissen sie auch, dass ich hier bin. Wie ich es mir auch schon denken konnte, hörte ich die schweren Schritte meines Dads auf dem Flur, welcher weiter auf mich zugelaufen kommt. Ohne vorher anzuklopfen, öffnete er meine Tür und schaut sich flüchtig in meinem Zimmer um, bevor er seinen Blick auf mich fixierte.
"Wie war die Schule?"
"Gut."
"Gibt es Termine für Arbeiten oder Prüfungen?"
"Nein."
"Sonst irgendetwas was ich wissen sollte?"
"Nein."
"Dann mach jetzt Hausaufgaben."
"Bin dabei."
"Diskutier nicht mit mir."
Mit diesen Worten verließ er wieder mein Zimmer und ließ dabei die Tür weit offen. Seufzend, da es immer dasselbe ist, stand ich von meinem Stuhl auf und ging rüber zur Tür, doch grade als ich dies schließen wollte, kam mir mein Dad wieder in die Quere. "Die Tür bleibt offen!"
Da es ohnehin keinen Sinn macht, zu diskutieren, atmete ich einmal tief durch, bevor ich es einfach akzeptierte und wieder zurück zu meinem Schreibtisch ging. Das alles ist so unfassbar frustrierend und das Schlimme ist, dass ich mich dabei so hilflos fühle. Ich habe hier rein gar nichts zu melden, werde nicht beachtet und werde behandelt wie ein Schwerverbrecher. Egal was ich mache, ich mache es falsch und egal was ich sage, es ist nicht richtig. Wenn ich stumm bleibe, bin ich feige und ein Opfer, wenn ich etwas sage, bin ich frech und respektlos. Ich bin überfordert mit allem und fühle mich einsam. Ich versuche mir einen Ausweg zu überlegen, doch egal wie ich es drehe und wende, ich ziehe immer den Kürzeren.  

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Ich überlege, ob ich diese Woche mehr schreibe und alles direkt veröffentliche. Es gibt einige Kapitel, die ich mittlerweile fertig habe, also sehe ich keinen Sinn, die nicht zu posten. Mal schauen, wie ich es am Ende schaffe xD

Shujinn 

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