42 • Überwindung

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Pov Jeongguk

Ich klingelte an der Tür von Tae und hielt in der Hand eine Tüte mit den Sachen, die ich noch von ihm habe. Es hat mich viel Überwindung gekostet, wieder hier her zurückzukommen und der Fakt, dass ich ihn sehr vermisse, macht es mir wirklich nicht einfacher. Ganz im Gegenteil.. Ich bin seitdem ich wieder zurück nach Korea geflogen bin kaum nochmal raus gegangen. Lisa lässt mich aktuell bei ihr wohnen, was mir wirklich einiges erleichtert hat, da ich keine Lust auf Boyeon hatte. Allzu lange musste ich auch nicht warten, denn die Tür würde mir kurze Zeit später auch schon geöffnet, nur von seiner Mom. Es kam mir wirklich sehr gelegen, dass sie diejenige ist, die die Tür aufmacht und nicht Taehyung persönlich. Da ich genau weiß, dass Tae seiner Mom fast alles erzählt, wusste ich auch, dass sie von all dem, was zwischen mir und Tae passiert ist, weiß.

Sie hat nicht mit mir gerechnet, das konnte ich ihr deutlich ansehen. Sie schien auch ein wenig schockiert, denn auch habe ich in den letzten Tagen so gut wie nicht geschlafen und gegessen auch nicht. Alles in einem sehe wie früher auch einfach nur schlecht aus und das weiß ich. Mir geht es schließlich genauso wie ich auch aussehe. Ich habe mich auch diese Woche in der Schule krankgeschrieben, da ich wirklich keine Lust darauf hatte, irgendjemanden von dort vor die Nase zu laufen, auch wenn bald die Prüfungsphase kommt. "Jeongguk?" Fragte sie mich sichtlich überrascht über mein da sein und musterte mich von oben bis unten. Da es noch dazu schon seit Tagen schneit, war ich auch dementsprechend nass, doch stören, tut mich das irgendwie nicht mehr. Taehyung hat morgen Geburtstag. Ich habe ihm sogar schon etwas kleines gekauft, doch das hat sich somit auch erledigt. "Tut mir leid, wenn ich störe, aber ich habe noch ein paar Sachen, die nicht mir gehören. Könntest du sie ihm vielleicht geben?" Kam ich direkt zum Punkt und hielt ihr die Tüte entgegen. Sie war bereits in ihrem Pyjama, weshalb ich hoffte, sie nicht geweckt zu haben. Sie arbeitet schließlich auch sehr viel und da ich weiß, wie müde das einen machen kann, fühle ich mich schlecht, sie vielleicht vom Schlafen abgehalten zu haben.

"Sicher danke, dass du sie vorbei bringst. Du bist total nass, möchtest du nicht reinkommen?" Bot sie mir leicht lächelnd an, da sie zu bemerken schien, dass ich ziemlich fertig mit meinen Nerven bin und nahm mir zögerlich die Tüte ab. Lisas Wohnung ist ein gutes Stück von hier entfernt und bis ich dort bin, wird es wahrscheinlich über eine Stunde dauern. Einfach, weil Straßen meist überfüllt oder abgesperrt sind, wegen Glatteis. Ich aber schüttelte nur müde meinen Kopf, da ich es nicht weiter riskieren möchte, auf Tae zu stoßen. Vielleicht sogar auf ihn mit Taemin zusammen. "Wie geht es dir, Jeongguk?" Fragt sie mich vorsichtig, als sie bemerkte, dass ich eigentlich wieder gehen wollte und mich ein wenig besorgt musterte. Ich denke, ich brauche nicht zu leugnen, dass es mir mies geht. "Mir ging es schon schlimmer." Versuchte ich es dennoch ein wenig zu überspielen und wischte mir meine Haare, die ebenfalls ein wenig Nass waren, da die Kapuze nur temporär geholfen hat nach hinten. "Aber auch schon besser.." Fügte sie dann noch hinzu, wo ich ebenfalls nur stumm nicken konnte. Ich hänge noch sehr an ihrem Sohn und wünsche mir eigentlich nichts sehnlicher, als ihn wieder zu haben, nur gibt es da einige Faktoren, die mich davon abhalten würden, angenommen Tae und ich würden uns wieder vertragen. Es gibt einiges, was ich grade erst mal erledigen muss. Darunter fallen zum Beispiel Dinge wie meine Psyche in den Griff kriegen, an mir arbeiten und meine Aggressionen zu minimieren.

In dem Moment, wo Tae und ich uns gestritten haben und ich neben ihn geschlagen habe, habe ich in mir meinen Dad wieder erkannt. Auch wenn ich strikt gegen körperliche Gewalt bin, gibt es Momente, in denen mein Verstand ausschaltet und ich keine Kontrolle mehr über mich habe. Siehe mein Dad oder auch Taemin. Was ist, wenn Tae und ich uns irgendwann wieder streiten würden und ich wieder an den Punkt komme, wo ich handgreiflich werde. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ich Tae wirklich weh tun würde. Ich bin dann nicht besser als mein Dad. Wieder breitete sich die Einsamkeit und Leere in mir aus. Ich weiß nicht, wie ich mich fühle oder wie es in Zukunft bei mir weiter geht, aber wenn wir mal ehrlich sind, war es bei mir ja schon immer so. Nur fühlt es sich dieses Mal irgendwie ein wenig anders an, als sonst. "Ich sollte jetzt langsam wieder gehen." Sagte ich dann leise, weshalb sie leicht lächelnd nickte. "In Ordnung, pass auf dich auf und komm gut nach Hause. Melde dich, falls du etwas brauchst." Ich nickte ihr nur auch leicht lächelnd zu, bevor ich mich wieder umdrehte und ging. Ich hatte mit den Tränen zu kämpfen, doch ich versuchte diese irgendwie zu unterdrücken. Ich bin so unfassbar labil geworden und ich habe das Gefühl, dass es immer schlimmer wird. Mit den Jahren habe ich angefangen, meine Gefühle und Emotionen zu unterdrücken, doch seitdem ich mit Taehyung zu tun habe, ist all das irgendwie abhandengekommen. Ich habe das Gefühl, dass es seitdem sogar noch schlimmer geworden ist, vielleicht grade, weil ich es all die Jahre immer unterdrückt habe. Wie ich damit umgehen soll? Keine Ahnung.

Pov Taehyung

Als ich von der Gassi Runde mit Yeontan wiederkam, schmiss ich meine nasse Jacke auf die Heizung und trug Yeontan rüber ins Gästebadezimmer, um ihn dort auch ein wenig abzutrocknen. Er konnte es nicht lassen, sich im Schnee zu wälzen, weshalb er jetzt komplett nass ist, aber was solls. Wenn es ihn glücklich macht, dann soll es mir recht sein. Nachdem er trocken war, entließ ich ihn in das für ihn gigantische Haus und verließ das Badezimmer wieder. Ich hörte die Schritte meiner Mom, weshalb ich schnell die Leine von Yeontan und meine Schuhe wegräumte, da ich weiß, wie sehr es sie nervt, wenn ich es einfach liegen lasse. Als sie bei mir stehen blieb, hatte sie eine etwas komischen Blick drauf und eine Tüte in der Hand. Ich musterte sie verwirrt und versuchte auch ohne das sie es mir sagte zu verstehen, was ich verpasst hatte. "Hier, ich soll dir das zurückgeben." Waren ihre Worte, als sie mir die Tüte hinhielt, welche ich auch ein wenig zögerlich und verwirrt annahm. Ich schaute hinein und sah, dass es meine eigenen Sachen sind. "Von wem?" Fragte ich sie mit einer hochgezogenen Augenbraue, als ich wieder zu ihr schaute. Ich war doch nur 15 Minuten weg. Was habe ich denn schon wieder alles verpasst? "Jeongguk." Nachdem sie seinen Namen sagte, weiteten sich meine Augen und mein Herzschlag erhöhte sich wieder. Anscheint habe ich ihn verpasst..

"Warte, was? Er war hier?" Stellte ich ihr nur noch mehr Fragen und konnte nicht so ganz glauben, was sie mir da grade gesagt hatte. "Ja, vor nur wenigen Minuten. Er meinte, er möchte nur deine Sachen wiedergeben. Ich habe ihn gefragt wie es ihm geht und das du versuchst ihn zu erreichen, doch er ging nicht sonderlich darauf ein. Er sah nicht gut aus Tae. Überhaupt nicht gut." Erzählte sie mir und schien an die Situation von grade wieder zurückzudenken. Ich bemerkte, wie mein Herz anfing zu schmerzen, nachdem ich das hörte. Ich wünschte das ich grade die Tür geöffnet hätte und nicht unterwegs gewesen wäre, aber wie hätte ich das wissen können? "Hat er sonst noch etwas gesagt?" Wollte ich wissen und bemerkte, wie sich wieder mal ein Klos in meinem Hals bildete. "Nein, er ist dann wieder gegangen." Mittlerweile ist schon knapp eine Woche vergangen, seitdem wir zurück in Seoul sind, doch er ist nicht in der Schule gewesen. Ich habe meine Lehrerin gefragt, ob sie weiß, was mit ihm ist und sie meinte zu mir, dass er Krank sei. Ob er wirklich Krank ist und deswegen zuhause bleibt oder ob er sich Krankgeschrieben hat, obwohl er gesund ist, wusste ich nicht. Eigentlich habe ich gehofft, ihn direkt am Montag darauf anzusprechen und mit ihm über alles zu reden, doch somit wurde mein Plan gestrichen. Er hat mittlerweile all meine Nachrichten gesehen, doch ob er sich alles durchgelesen hat, wusste ich nicht. Er hat nichts dazu geschrieben, was ich nachvollziehen kann. Wie gesagt, ich würde nicht anders handeln, wenn ich in seiner Lage wäre.

Pov Jeongguk

"Gukk, ich weiß, dass es dir mies geht und ich weiß auch, dass Liebeskummer ein wirklich schlimmes Gefühl ist, aber es ist nicht richtig, dich Krankschreiben zu lassen und Schule deswegen zu schwänzen. Schon gar nicht wenn bald die Prüfungen anstehen und es langsam ernst wird." Versucht Lisa erneut bei mir ihr Glück und legt sich neben mir aufs Bett. Ich weiß, dass sie recht damit hat, aber jetzt grade fühlt es sich einfach gut an, nichts zu tun und nicht mehr raus zu gehen. "Ich weiß, aber ich möchte nicht in die Schule gehen und die beiden zusammen sehen." Antwortete ich darauf und kassierte von ihr ein seufzen. Ich bin seitdem auch eigentlich nicht mehr an meinem Handy gewesen und ich muss sagen, dass es sogar mal gut tut. "Ich glaube nicht, dass das zwischen den beiden lange hält. Ich habe Tae ja auch kennengelernt und ich kann mir nicht vorstellen, dass er dich einfach so gehen lassen würde, wegen so einem Idioten. Auch wenn es vielleicht ein wenig dauert, bis er das auch sieht, wird es irgendwann dazu kommen. Du solltest deswegen keinen Rückzieher machen oder dich vergraulen lassen, schließlich steht dein Abschluss quasi auf dem Spiel und das ist es wirklich nicht wert."

Ich wusste, dass sie nicht locker lassen wird, da sie immer sehr hartnäckig ist und nie als erstes aufgibt. Ich schaute sie erst nur stumm an, bis ich dann locker ließ und ich versprach, ab Montag wieder zur Schule zu gehen. So wirklich Lust, hatte ich natürlich nicht, aber wo sie recht hat, hat sie recht. Wegen ihm mir jetzt meinen Abschluss zu versauen, ist echt dumm. Letztendlich wird es in der Zukunft niemanden interessieren, wieso mein Abschluss so schlecht geworden ist. "Du wirst sehen, dass es dir besser gehen wird, wenn du deinen Alltag wiederfinden wirst, auch wenn es am Anfang vielleicht schwer werden wird. Wer weiß, vielleicht wird es auch gar nicht so grauenvoll, wie du denkst."

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Shujinn 

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