Teil19

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Es war nicht das Einfachste was Jimin tun sollte, doch seine Therapeutin meinte das es ihm gut tun würde, dass es nützlich wäre und das er seine Angst vor Menschen so überwinden konnte. Yoongi hatte sie gleich mitgeschickt. Dieser stand nun da und sah zu wie der Jüngere sich versuchte so cool wie möglich durch die Gänge des Einkaufszentrums zu schlängeln, doch er wusste das sein Verlobter schweißnasse Hände hatte, dass er zitterte und bibberte und es kaum überspielen konnte. "Hey, alles ist ok, ich bin da!", flüsterte er ihm zu und griff nach seiner Hand.

Jimin konnte es nicht verhindern das er leicht zusammen zuckte, als Yoongi ihn berührte. Er war einmal gern unter Menschen gegangen und hätte sich nie im Leben ausgemalt Angst oder gar Panik davor zu haben. Aber gerade wäre am liebsten einfach hinausgestürmt. Er sah gefährliche Schatten wo keine waren und fühlte sich angegafft. Trotz seines Trainings sah er immer noch aus wie jemand der eine starke Essstörung hatte. Und es half auch nichts das er sich in seiner schlabbrigen Kleidung versteckte, oder sein Baseballcap tief in die Stirn gezogen hatte und seinen Mundschutz trug. "Ich weiß gar nicht was wir kaufen sollen.", meinte er zu dem Rapper gewandt. Er blieb vor einem Regal mit Ramen stehen, nahm eine Tüte in die Hand und starrte auf das Etikett. "Wo haben wir den Einkaufswagen hingestellte?", fragte er weiter und drehte sich suchend um.

"Er steht hinter dir, Schatz!", sagte Yoongi liebevoll. "Worauf hast du denn Hunger? Irgendwas besonderes? Soll ich uns Huhn kochen?" Yoongi sah sich bereits nach den ersten Zutaten um, egal ob Jimin es nun essen würde, er konnte die Sachen ja einfrieren. "Oder magst du lieber ein saftiges Steak?", fragte er und sah ihn wartend an.

"Hm....."Jimin legte die Ramen zurück. Das er sie so legte, dass sie vom Regal fielen, hörte und sah er nicht. Er hatte jemanden gesehen, zu weit weg um erkennen zu können, ob er es war. Aber die Figur, die dunklen Haare... Jimin ging langsam den Gang entlang und folgte dem Fremden welcher in den nächsten Gang bog.

"Jimin... Jiminie!" Yoongi hob schnell die Ramen auf, legte sie zurück und lief hinter seinem Verlobten her. Er sah wie dieser beim laufen immer kleiner wurde, er praktisch in sich zusammensackte, während seine Augen nervös hin und her flogen auf der Suche nach etwas. "Babe?", fragte er leise als Jimin stehen blieb und fasste ihn sanft an der Schulter. "Jimin?"

"NEIN!", brüllte dieser erschrocken bei der Berührung auf und sprang fast aus seiner Haut. Mit einem Arm krachte er in ein Regal und räumte die Gläser mit Babynahrung darin herunter. Für einen Augenblick wurde es vor seinen Augen weiß und alles drehte sich. Abermals griffen Hände nach ihm. Er wollte sich wehren, doch sein Körper war wie versteinert und er konnte nichts sehen, die Bilder vor seinen Augen blendeten alles aus und vermischten sich mit der Realität um ihn herum zu einem Strudel, der alles verschwimmen lies.

"Fuck!", rief Yoongi entsetzt und versuchte Jimin auf den Beinen zu halten. Ein paar Leute blieben erschrocken stehen und sahen zu wie der dürre Koreaner in die Knie ging. "Geht weiter!", zischte der Rapper die Fremden an. "Jimin? Komm schon, alles ist ok." Er konnte sich genau vorstellen was passiert war.

"Er ist nicht hier, ok? Ich bin bei dir, es kann dir nichts passieren!" Er hob Jimins Kopf, so dass dieser sich auf ihn fixieren konnte. "Hörst du mich? Alles ok? Jimin?" Yoongi versuchte in seine nervöse Augen zu sehen und war froh als diese endlich an seinem Blick hängen blieben.

"Ich kann das nicht." Jimin schüttelte immer wieder den Kopf und er war kurz davor in Tränen auszubrechen. Der Schrecken war ihm dermaßen durch die Glieder gefahren, dass ihm schlecht wurde. Und er konnte sein Herz wild gegen seine Brust hämmern spüren. Aus dem Augenwinkel sah er zwei Männer auf sich zu kommen. Er kannte sie, es waren welche der Beamten, die ihnen folgten und das Haus bewachten. An sie hatte er gar nicht mehr gedacht. Frank war noch frei und man wollte kein Risiko eingehen. Trotzdem kam sich Jimin jede Sekunde die er lebte verletzlich und angreifbar vor. Er schloss die Augen und hörte nur halb zu wie Yoongi kurz mit ihnen sprach. Er wollte die gaffenden Leute um sich nicht sehen, nicht hören wie sie über ihn tuschelten. 




"Das war doch schon mal ein Anfang.", sagte Yoongi und lächelte als er durch die Straßen von Seoul fuhr. Nach Jimins Angstattacke verlief der Tag noch ziemlich gut, wenn man das so nennen konnte. Aber immerhin hatten sie es geschafft ein paar Sachen einzukaufen und mussten nicht am Hungertuch nagen. Doch er konnte nicht verleumden das er fix und fertig war und die Müdigkeit spürte, die sich über seine Augen legte als er sich auf die Straße konzentrierte. Er warf Jimin eine Tüte M&Ms in den Schoß ,die er aus seiner Jackentasche zog. "Hier. Die hab ich noch besorgt für dich!", grinste er und bog um die nächste Ecke.

Jimin sah auf als die gelbe Packung in seinen Schoß fiel. Der Vorfall im Shoppingcenter wurde nur kurz besprochen. Was sollten sie schon groß darüber reden? Diese Zwischenfälle waren schon häufiger passiert und beide konnten damit gut umgehen. Wenn er da noch an ein paar Wochen zuvor dachte, war dies heute fast schon lachhaft. "Vielleicht können wir, wenn es mir was besser geht, wieder in den Zoo. Dort gab es Walnachwuchs, stand in der Zeitung." Lust hatte er keine darauf, aber er wollte etwas unternehmen, wieder normal werden. Er spielte dabei mit der Packung und legte sie schließlich neben sich auf den Sitz. Appetit hatte auch keinen.

"Sicher können wir das", sagte Yoongi und fuhr in die Einfahrt. Er hielt den Wagen und machte den Motor aus. "Gott, ich hab so keinen Bock die Sachen ins Haus zu tragen.", stöhnte er und ließ den Kopf zurück auf die Lehne fallen.

"Na dann bleib noch was sitzen, ich trag schon mal etwas von diesem Großeinkauf rein." Jimin schnappte sich ein paar der Tüten vom Rücksitz, rubbelte Yoongi grinsend durch die Haare und stieg aus, um zur Türe zu humpeln.

Das mit seiner Hüfte war einer seiner kleinsten Verletzungen aber die, welche er wohl sein ganzes Leben lang behalten würde. Saß er zu lange, belastete er sie zu viel, dann machte sich die Verletzung bemerkbar und er lief die ersten Schritte wie ein alter Mann. Er musste grinsen als er daran dachte, wie ihn sein Verlobter vor ein paar Tagen aus dem Bett helfen musste, weil nichts ging. Ob er je wieder tanzen könne wie früher, war fraglich. Die Ärzte gaben ihm eine 50:50 Chance. Und er wollte es nicht wahr haben. Er wusste das Hoseok ihm half und er war sich sicher, dass er es in den Griff bekommen würde. Ganz sicher. Okay, vielleicht doch nicht so ganz.

Er schloss die Haustür auf und machte sich direkt auf den Weg in die Küche. Dort fing er an alles was in die Kühlung musste aus den Tüten zu suchen. Er räumte einige Minuten herum, bevor sein Blick zufälligerweise auf das Sideboard fiel und den dort befindlichen Zettel. Yoongi hatte am Vormittag erst besagtes Möbelstück aufgeräumt, da sie dort immer ihre Post und anderen Kram ablegten und es oft aussag wie Blitzkrieg. Als sie gefahren waren befand sich darauf nur der Laptop. Jimin war nicht mehr wie früher, er beobachtete seine Umgebung genau um Gefahren rechtzeitig zu erkennen.
Der Zettel war keine Gefahr, aber eine Veränderung in seinem Umfeld. Er schnappte sich das Papier, welches recht zerknittert war und als er erkannte, um was es sich handelte, glaubte er seinen Augen kaum.

So schnell er konnte lief er wieder nach draußen. Er stürzte in den Wagen, in dem immer noch Yoongi saß und eingedöst war und fing panisch an nach dem Handy zu suchen. "Wo... verdammt... Hyung, fahr los... shit, shit, shit, wo ist das verfickte Telefon? Yoongi du sollst fahren!"

Der Rapper zuckte zusammen als Jimin ihn anschrie. Er wusste gar nicht was los war, er sah ihn nur irritiert an. Es dauerte ein paar Sekunden bis sein Gehirn in die Gänge kam. "Was ist denn los?", fragte er aufgeregt. "Wieso soll ich fahren? Und wohin?" Seine Hand lag bereits auf dem Zündschlüssel, aber er wartete noch auf Jimins Antwort.

"Frank ist im Haus!", brüllte Jimin ungehalten los, während er den Inhalt seines Rucksacks auskippte. Tränen aus Angst und Panik liefen an seinen Wangen herab. Dies war keine Traum, keine Erinnerung, es war Realität und Jimin war völlig überfordert. Da liefen Szenarien in seinem Kopf ab, was passieren könnte, oder hätte können, das es ihn immer wieder würgte.
Er zitterte dermaßen das er nichts greifen konnte und die Tränen vernebelten alles. "Nein, das passiert alles nicht... wo ist denn das Handy... Yoongi... ich..." Er merkte das sie immer noch vor der Türe standen und rastete völlig aus. "Du sollst verdammt noch mal fahren, du Arschloch!", schrie er hysterisch und schlug wie wild auf die Armatur.

Yoongi saß da wie versteinert. Jimin hatte ihn noch nie so beschimpft, er hatte ihn noch nie so angeschrien und das machte ihn unglaublich wütend. Es verletzte ihn zutiefst. Aber das Schlimmste war, dass er wusste wem er dies zu verdanken hatte. Wem er seine jetzige Situation zu verdanken hatte, wer Schuld daran war, dass sie beide und ihre Familien durch die Hölle gegangen waren. Die Wut kochte in ihm auf als er sah wie fertig der Jüngere war, wie hysterisch. Frank hatte ihr Leben zerstört. Vor Yoongis innerem Auge tauchten Bilder auf aus der Zeit von Wito. Wie er ihn die Treppe hatte hinunterstürzen lassen und wie die Drecksau es trotzdem überlebt hatte und zurück kam.

Nein. Diesmal sollte es anders sein. Niemand sollte Jimin je wieder zu nahe kommen, das hatte er seinem Verlobten versprochen.

Er blickte ihn kurz an und nickte ihm zu, während er ihm sein Handy gab. "Du rufst die Polizei!", sagte er in einem ruhigen Ton und stieg aus. "Verriegel den Wagen, hörst du?" Mit diesen Worten stieg er aus und lief auf ihr Haus zu.

Für Jimin stand einen Moment lang alles still, bevor er ebenfalls die Türe aufschlug und fassungslos hinter Yoongi her rannte. Er erwischte ihn noch vor der schweren Eingangstür und packte ihn von hinten. Wäre er noch gebaut wie vor ein paar Monaten, hätte er seinen Verlobten einfach packen und wegziehen können. So aber sah das Ganze etwas anders aus. Er riss Yoongi mit seinem gesamten Körpergewicht zu Boden, packte in seine Jacke und versuchte ihn wegzuziehen. "Nein, nein, nein!", schrie er immer wieder panisch. Er rutschte auf dem Kies aus und legte sich flach, aber er ließ ihn nicht los. Mit Händen und Füßen kämpfte er gegen ihn an.

"Lass los!", zischte Yoongi. Und versuchte aus Jimins Stahlgriff zu entkommen. "Jimin!", versuchte er es wieder, doch er sah die pure Panik in dessen Gesicht, in seinen Augen. "Verdammt nochmal!", fluchte Yoongi nun. "Geh ins Auto und verriegel es, er wird dir so nichts tun können!" Seine Augen funkelten fast schwarz vor Zorn. Er meinte es ernst. Todernst. Frank würde Jimin nicht bekommen. Niemals. Er würde es verhindern!

Jimin kroch über Yoongi und packte ihn am Hemdkragen. Er schüttelte ihn wie wild durch. "Mir tun??? Was soll er mir noch antun?! Er wird dich umbringen, du Idiot!" Seine Stimme überschlug sich. "Ich will dich nicht verlieren, hörst du?!" Mit einem Schlag schwand all sein Kampfgeist und seine Kraft aus seinem Körper und er brach zusammen. Er wollte Yoongi noch mehr sagen, doch nur verzweifelte Schluchzer kamen aus seiner Kehle, während er sich an ihn presste.

Yoongi lag unter ihm und war völlig fertig. Er konnte nichts weiter tun als ihn so fest wie er konnte in seine Arme zu schließen. Das Schluchzen von Jimin schüttelte ihn und trieb ihm selber die Tränen in die Augen. "Ich will dich beschützen, hörst du? Du wirst mich nicht verlieren! Niemals!", flüsterte er ihm ins Ohr. Es zerriss sein Herz seinen Verlobten so zu sehen, er spürte die ersten Anzeichen seiner Krankheit, doch er schob sie so weit weg wie er konnte und konzentrierte sich auf seinen Freund. Er küsste Jimins Haar und flüsterte erneut. "Niemals!"

Bei den Worten drehte sich dem Jüngeren alles um. Er hievte sich hoch und stand auf. Tronte fast schon über seinen Freund. "Wie kannst du es wagen solche Versprechungen zu geben? Du beschützt mich nicht dadurch. Meinst du, ich wollte das MIR so etwas passiert? Man kann nicht steuern was einem widerfährt. Dinge passieren einfach. Was willst du denn machen wenn du ihn erwischt? Ihn umbringen und dann im Knast landen weil es eventuell keine Notwehr war?? Bist du bescheuert?! Du beschützt mich nicht, wenn du dich in Gefahr bringst. Wenn du in das Haus gehst, dann bin ich weg." Jimin ging zum Wagen und startete ihn, stieg abermals aus. "Ich liebe dich und ich will dich nicht verlieren. Hörst du?" Seine Stimme brach und er fing abermals an zu weinen. "Komm her, bitte!", flehte er.

Yoongi sah ihm nach. Er wollte etwas sagen, wollte sich rechtfertigen, öffnete seinen Mund, doch es kam nichts heraus. Jimin hätte es nicht verstanden. Er war in seiner eigenen Welt gefangen und in der war es ihm nicht möglich ihn zu verstehen. Er konnte verstehen das er Angst hatte, doch was nicht in seinen Kopf wollte, war, dass er darüber sprach als wäre nichts passiert. Als wäre es für  ihn nicht schlimm gewesen, dass er sich mehr Sorgen um ihn machte.
Er  war nicht derjenige der Verletzt wurde, der für den Rest seines Lebens mit den Folgen der Verletzungen zurecht kommen musste. Es wäre so einfach in das Haus zu gehen, sich seine Waffe zu schnappen, die er gut versteckt hielt und den Typen zu erledigen, so dass er niemandem mehr etwas antun konnte. Es würde Notwehr sein, er wäre unzurechnungsfähig. Yoongi blickte zwischen der Haustür und Jimin hin und her und so sehr sich sein Herz auch dagegen wehrte, er stand auf und ging zum Auto. Ohne ein Wort stieg er ein und schloss die Tür.

Der Wagen raste mit quietschenden Reifen los und der helle Kies flog peitschend davon. Auf der Straße blickte sich Jimin hektisch um. "Wo sind die Typen, die sonst das Haus observieren?" Er fuhr um ein paar Ecken und blieb dann einfach auf der Fahrbahn stehen, ignorierte das sofortige Hupen der Fahrer hinter ihnen. "Ich... ich kann mich nicht erinnern wo die Polizeistation ist." Er blickte sich dabei um als könne er sie wo entdecken. Mit zitternden Händen fuhr er sich über die Augen und durchs Haar. Er war völlig verloren, egal was er auch tat immer wieder landete er am falschen Ende. Immer wieder musste er diese Angst ausstehen. "Ich weiß nicht mehr weiter.", kam es resigniert von ihm.

"Du kannst doch nicht mitten auf der Fahrbahn stehen bleiben!", schimpfte Yoongi. "Los, lass uns Plätze tauschen!" Er stieg aus und kam auf die Fahrerseite. Die Autos hinten ihnen hupten wild. "Is ja gut!", schrie er sie an und er hielt Jimin die Tür auf.

Anstatt auszusteigen, beugte sich Jimin aus dem Wageninneren und erbrach sich vor Yoongis Füße. Er zitterte mittlerweile so stark, dass seine Zähne aufeinander schlugen. Mit einer Hand hielt er sich am Lenkrad fest, mit der anderen an Yoongis Jeans. Erschöpft legte er seinen Kopf auf seinen ausgestreckten Arm. "Scheiße.", raunte er mit belegter Stimme.

Das Hupen hinter ihnen wurde immer lauter. Jimin, der sich vor ihm erbrach und fast zusammenklappte, all das baute einen unheimlichen Druck in Yoongi auf. Er blickte auf seinen Verlobten, dann blickte er auf die Autos hinter ihnen. Er schob den Jüngeren zurück in den Wagen, schloss die Tür und ging auf den ersten Fahrer zu, um dessen Autotür aufzureißen. "Hast du ein Problem, oder was?!", schrie er den bulligen Fahrer an und schnaufte schwer. Der Mann blickte ihn seltsam an und schüttelte den Kopf dann verneinenden. "Gut für dich!", schrie der Rapper weiter und ging zurück zu seinem Wagen.



Inzwischen war Jimin auf den Beifahrersitz gekrochen und Yoongi konnte sehen wie blass er war. Er schwang sich hinter das Steuer, knallte die Tür zu und fuhr weiter.

Jimin reagierte nur noch. Stellte man ihm Fragen, beantwortete er diese. Das F.B.I. tauchte wieder auf, es herrschte absolutes Chaos. Sie saßen immer noch auf der Wache und ein Notarzt nahm abermals Puls und Blutdruck. Er hatte ihm irgendwas gespritzt und Jimin genoss gerade einfach die Wirkung davon. Ihr Haus, die Umgebung, alles wurde gerade auseinander genommen.

Frank hatte ihm den alten Brief hinterlassen, den er damals vorlesen sollte. Den, in welchem die ganzen Lügen über ihn standen und wo er zugeben sollte, das er Schuld war. Drunter hatte Frank in großen Buchstaben "Das ist noch nicht vorbei!" geschrieben. Jimin sah zu Yoongi der neben ihm saß. Er spielte mit seinem Pillendöschen. "Wirken sie schon? Also meine Dosis hier wirkt wunderbar."

"Schön für dich.", sagte der Ältere monoton. Ja, sie wirkten. Es war das erste gewesen nachdem er die Ärzte gefragt hatte. Er hatte Jimins Blick gesehen als er die rote Pille eingenommen hatte, aber er hatte es ignoriert. Und jetzt gerade war es ihm sowieso egal. Er fragte sich nur immer wieder wie es soweit gekommen war.

"Wie soll es nun weiter gehen?" Jimin sah seinen Zukünftigen lange an, da dieser nicht reagierte. "Ich......." Er brach ab und starrte auf seine Hände. "Ich hab solche Angst. Ich verdränge es deshalb so, weil wenn ich zu sehr darüber nachdenke, dann... du bist der einzige Grund, warum ich mich noch nicht aufgehangen habe."

Yoongis Kopf drehte sich langsam zu ihm. Irgendwie war er trotz der Tabletten noch sauer. Er wusste selber nicht worüber genau aber wahrscheinlich auf alles. Und dieser Kommentar half da gerade nicht wirklich. Das Problem war einfach das er gerade so zugedröhnt war, dass er nicht wusste was er sagen sollte. "Du..", sagte er, doch der Satz blieb ihm im Hals stecken. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren und so blickte er wieder auf das wilde umher rennen der Polizisten um sie herum. "Chaos.", sagte er nur.

In Jimin hingegen staute sich abermals alles an. Die Geschehnisse heute waren zu viel für sein Baugerüst an Verdrängung und Selbstlügen. Er spürte den aufkommenden Druck und kurz darauf die Nässe in seinem Gesicht, schmeckte die salzige Flüssigkeit wie sie über seinen halboffenen Mund liefen, an seinem Hals entlang und von seinem Hemd aufgesaugt wurden. Seine Lippen bebten und er atmete schwer. Da war ein Riemen um seine Brust der ihn einfach nicht richtig atmen ließ und egal wie oft er auch über seine Augen wischte, die Tränen wollten nicht versiegen. Er schimpfte sich selber eine Heulsuse und Schwächling, doch das half herzlich wenig.

Yoongi blickte ihn mit halb offenen Augen an und legte dann erschöpft seine Hand auf Jimins Knie um sanft zuzudrücken. "Ich liebe dich.", brachte er hervor, bevor er kurz seine Augen schloss und eindöste.

Man fuhr sie ins Sheraton Hotel in die Innenstadt. Bewachung rund um die Uhr. Die Presse hatte Wind gekriegt und es lief in den Nachrichten. Tom Strauß wollte sie nicht in ihr Haus zurücklassen, aber Jimin erklärte ihm das mit der geplanten Alarmanlage und Bodyguard.
Von Yoongi kam nur ein wütendes Gekeife, dass sie sich nicht mehr verstecken würden. Jimin behielt seinen Kommentar für sich. Er schlief genau wie sein Partner erst einmal seinen Rausch aus. Der war immer wieder aufgewacht und eingeschlafen, und Jimin stand ihm in nichts nach. Jetzt war er wieder wach und wartete auf den Rapper, der schnarchend neben ihn lag. Auch dieser war völlig verschwitzt und er konnte den Gedanken alleine Duschen zu gehen gerade nicht ertragen. Er hoffte das Yoongi sie mit ihm teilte.

"Warum starrst du mich so an?", fragte der Ältere plötzlich ohne die Augen zu öffnen. 

Jimin holte tief Luft. "Hast du schon mal deine eigene Pisse vom Boden geleckt?"

Yoongi zog die Augenbrauen zusammen und drehte sich zu ihm um. "Was?", fragte er irritiert.

"Beantworte die Frage!", kam ruhig aber bestimmt zurück. "Oder hast du den Boden abgesucht nach Essbarem, und wenn es auch nur Sand und Dreck war?! Denn sehen kannst du nichts,  weil es kein Licht gibt."

Yoongi drehte sich völlig zu dem Jüngeren herum und sah ihn besorgt an. "Worauf willst du hinaus?", fragte er ihn und stützte sich auf seinem Ellbogen ab.

"Frag nicht so dumm!" Jimin schleuderte die Decke von sich und stand auf. "Du kannst dir nicht mal ansatzweise vorstellen wie es ist, nichts machen zu können, absolut hilflos zu sein und abhängig von seinem Peiniger. Du Blödmann wärst heute da rein marschiert! Du hast nicht mal nachgedacht. Der Wichser war beim Militär, der kennt genügend Kniffe um einen zu überrumpeln. Der hat mich von einer gut besuchten, Kameraüberwachten Tankstelle entführt! Glaubst du, der lässt sich von dir überraschen?" Mit den Händen in den Hüften stand er nun vor dem Bett und sah auf Yoongi hinunter.

Yoongi setzte sich auf. "Sag mal, ich glaub es hakt! Wie redest du überhaupt mit mir!Ich bin noch immer dein Hyung und ich hab die Schnauze voll, mir deine Beleidigungen anzuhören! Ein bisschen mehr Respekt wäre angebracht! Hättest du mich da rein gehen lassen, dann hätte ich die Sache zu Ende bringen können aber nein, Mr. Park zerbricht sich lieber seinen Kopf weiterhin darüber was nun geschehen wird. Wird der böse, böse Mann wieder auftauchen? Was wird er als nächstes tun?!" Er war richtig wütend. Er hatte alles getan um Jimin zu helfen, doch alles was dieser tat war in Selbstmitleid zu ertrinken, dass musste endlich aufhören. Er hörte das Rauschen in seinen Ohren. Nein, diesmal nicht, dachte er bei sich, ich kann nicht so weiter machen! Er stand auf und stellte sich Jimin gegenüber. "Natürlich hast du Recht und die Aktion war unüberlegt! Aber hör endlich auf, ständig an mir rum zu meckern! Die Polizei wird sich um den Mistkerl kümmern und ich werde nicht zulassen, dass er dir jemals wieder weh tut!", grummelte er zornig, während er immer näher auf Jimin zu kam.
Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. 

"Wenn ich dich da hätte rein gehen lassen, wärst du nicht mehr rausgekommen. Und du sagst es ja, es war unüberlegt! Die Polizei soll sich um ihn kümmern und nicht du! Ich muss mir nicht den Kopf zerbrechen, was er tun wird, er hat es nämlich wunderbar aufgeschrieben auf den Zettel der in der Küche für mich bereit lag. Es ist noch nicht zu Ende!" Es kostete Jimin einiges an Beherrschung nicht laut los zu schreien. Yoongi sah einfach nicht seinen Standpunkt der Dinge. Er glaubte, er wäre Herr der Situation und könnte alles regeln. Für einen kurzen schrecklichen Moment wünschte sich Jimin das sein Freund sehen könnte, was er gesehen hatte, fühlen könnte, was er gefühlt hatte, vielleicht wäre er dann nicht so überheblich.

"Ich...", begann der Ältere und rieb sich müde über seine Augen. "Ich kann das einfach nicht mehr. Wir drehen uns hier im Kreis, ich weiß nicht was du von mir willst und ich hab jetzt auch keinen Bock darüber zu diskutieren!" Er drehte Jimin den Rücken zu und suchte seine Jeans die er dann schließlich überzog. "Du bist nicht mehr der Jimin, den ich kenne, du bist ein überhebliches, arrogantes, verletzendes Arschloch geworden und ich... bin damit fertig!" Er zog sich sein Shirt über und schnappte seine Brieftasche. „Ich werde jetzt einfach gehen. " Mit diesen Worten nahm er sich seine Autoschlüssel und ging Richtung Tür. "Wenn du deinen Kopf aus deinem Arsch gezogen hast kannst du dich gerne melden." Mit diesen Worten war Yoongi aus dem Zimmer verschwunden und machte sich auf den Weg zum Fahrstuhl.



Jimin hätte sich nie träumen lassen, dass es mal soweit kommen würde. Doch aus der Auseinandersetzung im Hotelzimmer, wurde während eines späteren Telefonats ein richtiger Streit. Einer, wo von beiden Seiten Dinge gesagt wurden, welche schmerzten und auch verletzend waren. Es gab auch Vorwürfe. Jimin war damals Yoongi nicht hinterher gegangen, weil er dachte sein Freund bräuchte nur etwas Zeit um etwas Dampf abzulassen.

Was er nicht wusste, war, dass dieser über zwei Stunden in der Lobby auf ihn gewartet hatte, weil er gehofft hatte der Jüngere würde ihm folgen. Der Streit schaukelte sich dermaßen hoch, das Yoongi, noch bevor Jimin ihn zu Hause erreichen konnte, seine Sachen gepackt hatte und in ein anderes Hotel gezogen war. In einem späteren, weiteren Telefonat erklärte er jedoch, dass er den Abstand nun einfach bräuchte, es aber nicht das Ende ihrer Beziehung wäre.

Jimin wurde nach und nach klar, dass er im Grunde selber Schuld war. Ja, er wusste nicht was er von Yoongi wollte. Er wusste häufig selber nicht was er überhaupt wollte. Früher lebte er einfach in den Tag hinein und ließ sich überraschen, was dieser ihm brachte. Heute tat er sich schon schwer zu entscheiden ob er lieber Apfel- oder Kirschkuchen essen wollte. Aus ihm war ein Grübler geworden, ein Mensch der nicht mehr glücklich sein konnte. Und der Einzige der ihm Halt gab, Liebe und Sicherheit, diesen Menschen hatte er in den letzten Wochen immer wieder angegriffen und traktiert, bis dieser nicht mehr konnte und gegangen war. 

Allein der Gedanke, das sein Verlobter vielleicht nicht mehr zurück kommen könnte, ließ ihn fast wahnsinnig werden. Sie kannten sich nun schon so lange, verbanden so viele Erinnerungen.
Wie oft er vor dem Telefon stand? Er wusste es nicht mehr, aber er rief nie an. Aus Angst Yoongi damit noch weiter von sich zu drängen. Auch verließ er sein Haus nicht mehr, ging zu keinen Therapiestunden. Wenn jemand anrief, schaute er nur auf die Nummer, außer für Yoongi hob er nicht ab. Doch der rief nicht an. Es vergingen Nächte, in denen er sich wünschte Frank würde kommen und sein Versprechen einlösen, doch das Haus wurde von allen Seiten überwacht. Der neue Bodyguard wohnte im Gästehaus, Jimin kommunizierte nur per Haustelefon mit ihm. So vergingen Wochen, doch er nahm das nur am Rande zur Kenntnis.




Yoongi öffnete die Tür zu seinem Hotelzimmer und stellte die braunen Einkaufstüten auf den Tresen in der kleinen Küche. Er zog seine Jacke aus, seine Schuhe und hing sie im Flur an den Kleiderhaken. Vor dem Telefon blieb er stehen. Keine Lampe blinkte, keine Nachricht für ihn, in der Zeit wo er weg war. Er nahm den Hörer ab, jedoch wählte er nicht. Einen Moment lauschte er dem gleichmäßigen Freizeichen, dann legte er auf und seufzte. Das war es nicht, wie sein Leben aussehen sollte. 

Ein paar Mal hatte Jin bereits angerufen, hatte gefragt wie es ihm ginge, wie es mit Jimin laufen würde, wie es mit der Hochzeit aussehen würde. Die anderen Jungs wussten, das es derzeit Probleme gab, aber wussten nicht wirklich, wie sie sich verhalten sollten. Hochzeit? Daran dachte er am wenigsten. Auch wenn er Jimin gesagt hatte, diese Trennung wäre nur auf Zeit, es verletzte ihn zutiefst, dass dieser nicht einmal anrief und anscheinend so gar kein Interesse mehr daran hatte, wie es ihm ging. Keine Entschuldigung, nichts. 

Der Rapper öffnete nun den Kühlschrank und begann die Einkäufe einzuräumen. Jeden Tag und jede Nacht vermisste er Jimin und er wünschte sich nichts sehnlicher zurück, als die Person mit der er im Garten getanzt hatte, der er den Ring an den Finger gesteckt hatte. Und auch wenn er wusste das es unrealistisch war,  hatte er jedoch nicht erwartet das seine große Liebe sich so sehr verändert hatte. Er stellte die letzte Dr. Pepper in den Kühlschrank und schloss die Tür um die Papiertüten wegzuräumen.




Jimins Stimmungsschwankungen waren nach wie vor ein konstanter Begleiter. Sie konnten ihn von einem schluchzenden Häufchen Elend in ein rasendes Ungeheuer verwandeln, dass seine Wut an der Innenausstattung rausließ. Am Vormittag vermisste er Yoongi noch so sehr, dass es ihn körperlich schmerzte. Am Nachmittag verfluchte er ihn und wünschte ihm Gift und Galle.

Gerade stand er im Bad und redete sich ein das er niemanden brauchte, vor allem keinen Verlobten, dem er am Arsch vorbei ging. Er konnte duschen gehen, er konnte seine Haare waschen! Das Wasser ertragen. Es war nur verdammtes Wasser. Das Wasser hatte ihm nichts getan, es war nicht sein Feind. Frank war es.

Hastig zog er seine Klamotten aus uns stieg entschlossen in die große Duschkabine. Er hielt die Brause von sich weg, als er den Hahn aufdrehte. Langsam ließ er den warmen Wasserstrahl an seinen Beinen nach oben gleiten. Er konnte das schaffen, Stück für Stück. Seine Atmung beschleunigte sich, je höher er kam. Bis zu seinem Bauch ging es, dann war jeder Zentimeter ein Kampf. Er hielt inne versuchte sich zu entspannen, als er auf Brusthöhe war, schnaufte er so schnell das ihm Punkte vor den Augen tanzten. Mit der freien Faust schlug er gegen die Fliesen und gab sich einen Ruck. Er hob die Brause über seinen Kopf. Erschrocken zog er die Luft ein und einige Tropfen Wasser drangen in seinen Mund und Nase. 


Die Szenerie änderte sich und plötzlich war er nicht mehr in seiner Dusche. Er lag wieder auf den harten Tisch, gebunden und wehrlos. Er spürte Frank hinter sich. Panikartig wirbelte er herum, die Brause schlug mit einem lauten Knall auf den Boden. Stolpernd lief er in den Flur. Frank war da, er hatte ihn gespürt. Sein rationales Denken war ausgeschalten, dass er sich das nur einbildete kam ihm gar nicht in den Sinn. Der Flur verengte sich so sehr, dass er ihm vorkam wie ein Nadelöhr. Die Angst ein weiteres Mal entführt und gequält zu werden, war so mächtig das er es nicht nieder kämpfen konnte. Er rannte nach unten und schnappte sich das Telefon. Nach mehrmaligen vergeblichen Versuchen die Tasten richtig zu drücken, schrie er hysterisch auf. Als er hörte das abgenommen wurde, war ihm egal wer dran war, selbst wenn er sich verwählt hätte. Alles was er konnte war immer wieder "Hilfe" in die Muschel zu schreien. Dann machte er das Nächste was ihm einfiel, er versteckte sich. Kroch in das kleinste Eck, das er finden konnte und wartete.





Yoongi lief durch den Garten seiner Eltern in Daegu und genoss den Sonnenuntergang. Er spürte die leichte Sommerbrise und roch das Grillfleisch was sein Dad zubereitete. Er hörte ein Geräusch und drehte sich danach um als seine Mom vor ihm stand. "Dein Handy!", sagte sie. Er stand da wie angewurzelt, während das Klingeln immer lauter wurde. "Geh ran Darling, geh ran!", wiederholte sie immer wieder und mit einem Ruck wurde Yoongi aus seiner Traumwelt gerissen und landete auf dem weichen Teppichboden vor dem Sofa seines Hotelzimmers. 

Erschrocken schaute er auf den laufenden Fernseher wo eine Dokumentation über Robben lief. Erst da bemerkte er das tatsächlich das Telefon klingelte und er beeilte sich den Anruf anzunehmen. "Hallo?!", fragte er verschlafen. Eine Sekunde später lief es ihm eiskalt den Rücken runter, als er Jimins Schreie hörte.




"Jimin!", rief er verzweifelt in den Hörer als er die pure Panik in der Stimme seines Verlobten hörte, doch eine Antwort bekam er nicht, es wurde nicht aufgelegt aber es wurde totenstill. Ohne zu zögern sprach er so ruhig wie es ging ins Telefon. "Jiminie... wenn du mich hörst, ich bin auf dem Weg, ich komme!", und dann legte er auf. Er ignorierte das er barfuß war, schnappte sich seinen Autoschlüssel und stürzte die Treppen hinunter wobei er fast eine Servicekraft umgerannt hätte. Er hatte keine Zeit sich zu entschuldigen, er rannte so schnell er konnte in die Tiefgarage und zu seinem Wagen, mit dem er in einem Affentempo los raste. 

Unterwegs versuchte er mehrmals per Handy zu Hause anzurufen, doch beim Haustelefon war besetzt und an sein Handy ging der Jüngere nicht ran.
Nach etwas das ihm vorkam wie eine Ewigkeit, hielt er mit quietschenden Reifen vor ihrem Haus und kaum kam der Wagen zum stehen sprang er aus dem Auto und rannte auf die große Eingangstür zu. Innen brannte Licht. 

"Jimin?!", rief er und drückte die Klingel. Doch nichts geschah, er hörte auch nichts als er an der Tür lauschte. "Jimin! Mach auf oder ich tret die verfluchte Tür ein!", schrie er und als auch darauf nichts erwidert wurde nahm er ein Stück weit Anlauf und schmiss sich gegen die Holztür, die zuerst nur ein Stückchen nachgab. Er musste nochmal Anlauf nehmen und diesmal brach er samt Tür ein, wobei sich ein Holzstück in seinen Oberarm bohrte. "Arghhhh!! Verfluchte scheiße!", presste er hervor als er auf dem Boden lag und sich seinen Arm hielt. Er biss die Zähne zusammen und sah sich suchend nach Jimin um.

 
Langsam kam er wieder auf die Beine. "Jimin?!", rief er und wollte gerade die Treppen nach oben gehen als er das Chaos im Haus bemerkte. "Holy shit!", entkam es ihm entsetzt. "Jiminie?", rief er erneut und plötzlich fiel sein Blick auf die leicht angelehnte Tür der Besenkammer. Langsam schlich er sich ran und öffnete sie. "Jimin?", fragte er geschockt als er das Häufchen Elend vor sich sah. Der Jüngere saß dort, nackt, von Kopf bis Fuß nass, in der Ecke und zitterte am ganzen Körper während ihm die Tränen herunter liefen.


Erschrocken sah Jimin auf, als die Türe abrupt aufgerissen wurde. Doch als er sah, wer ihn mit großen Augen anstarrte, war es eine unglaubliche Erleichterung. Yoongi war gekommen. Er vergrub sein Gesicht an dessen Hosenbein und zog ihn Stück für Stück zu sich. "Du bist es.", hauchte er leise. Obwohl er schwitzte, schüttelte es ihn von innen her kalt ab. Selbst die warme Umarmung seines Verlobten konnte ihn nicht schützen. Er schrie laut auf, als lautes Fußgetrampel und Geschrei aufdröhnte. Blaue und rote Lichter füllten die dunklen Schatten um sie herum. Ohne es zu merken kroch er noch weiter in die staubige kleine Besenkammer und versuchte Yoongi mit hinein zu ziehen.

"Baby... es ist alles ok!", versuchte der ihn zu beruhigen und hielt seine Hand, als er danach griff. Yoongi war schockiert darüber wie heruntergekommen der Tänzer aussah. Nach nur 5 Wochen hatte er wieder an Gewicht verloren, er war unrasiert und, auch wenn er es nicht wahr haben wollte, er stank. Doch er hatte keine Zeit darüber nachzudenken als von hinten laut ertönte: "Seoul Police! Hände auf den Rücken und umdrehen!"

Das er womöglich den körperlichen Kontakt zu der einzigen Person verlieren könnte, der ihn gerade davon abhielt total auseinander zu brechen, ließ Jimin ausflippen. Als er merkte das sich sein Freund zu den Polizisten umdrehen wollte und sich von ihm löste, griff er mit aller Macht zu.
"Nein, lass mich nicht alleine!", schrie er verzweifelt auf. Er wusste das Yoongi nicht weggehen würde, das hielt ihn jedoch nicht auf, sich in dessen Hemd zu verkeilen. Obwohl er hörte das dieser ihm ruhig zuredete... es kam einfach nicht an. Plötzlich entstand ein Handgemenge und es waren viele Hände über ihnen. Sie wollten Yoongi von ihm wegziehen und Jimin hielt ihn mit aller Macht fest. Er hörte Schreie und Befehle. Eine Hand griff in sein dunklen Haare und zogen schmerzhaft daran und Jimin biss hinein.

Dann hörte er Yoongi schreien und für einen Augenblick sah er ihn. Dieser trat nach allem was ihnen zu nahe kam. Die Hände verschwanden so plötzlich wie sie gekommen waren, nur seine blieb bei ihm, fuhr ruhig und sanft über sein Gesicht und Kopf. Mit einem Daumen, strich er ihm sanft über seine Schlüsselbein. Es waren kleine Bewegungen. Doch Yoongi schrie immer noch, er tobte und wirbelte wild mit einer Hand umher. Es war lange her, dass er seinen Hyung so gesehen hatte.
Jimin hörte gar nicht zu, um was es da ging. Es war ihm egal. Sein bester Freund und seine große Liebe war wieder bei ihm, das war gerade alles was zählte. Erschöpft legte er sich an die Kühle Wand und blendete alles aus.

Yoongis Herz raste vor Adrenalin und Wut und er starrte die Polizisten an. "Wisst ihr eigentlich was ihr da tut, ihr verdammten Idioten?!", schrie er aus vollem Halse. "Nehmt eure Pfoten weg von uns! Wo wart ihr scheiß Bullen als ich die Tür aufgetreten habe? Ihr sollt hier aufpassen und keine Burger fressen! Ich schwöre bei Gott, ich werde euch verklagen, denn wenn ich dieser Wichser Frank gewesen wäre, dann wärt ihr zu spät! Ich werde dafür sorgen das ihr entlassen werdet! Alle!!!" Sein Brustkorb hob und senkte sich schwer als er sich wieder Jimin zu wandte. "Jiminie.", sagte er und nahm das Gesicht seines Verlobten in beide Hände. "Sieh mich an. Komm schon!", sagte er liebevoll.

Zu gern wäre Jimin an diesem ruhigen Ort geblieben, doch die ihm so bekannte Stimme ließ nicht locker und schließlich öffnete er langsam wieder die Augen. Yoongi hielt alle Leute von ihm weg und erst nach einigen Hin und Her ließ er es zu das sich eine junge Ärztin zu ihnen gesellte.

Sie hatte eine warme Decke dabei, untersuchte ihn und versuchte ihn dazu zu kriegen aus der Kammer zu kommen. Aber selbst Yoongis Zureden half nichts. Er fühlte sich im Augenblick dort sicher, keine neugierigen Blicke, keine Fragen. Er merkte das er immer wieder seine Umgebung ausblendete und zuckte zusammen, als ihn etwas in die Hüfte pikste. Es brannte zuerst, doch dann strömte ein angenehme Wärme durch ihn.

Beruhigungsmittel, stellte er fest. Die Frau lächelte ihn an und verschwand wieder aus seinem Blickfeld. Dafür trat Yoongi wieder in den Vordergrund. Er setzte sich neben ihn und rangierte ihn so, das sein Kopf auf seinem Schoß lag. Jimin hörte die fremden Leute in seinem Haus, spürte den warmen Körper seines Verlobten, roch ihn und ließ sich nach und nach in den Schlaf ziehen.

Es hatte zwei Stunden gedauert, nachdem Yoongi Jimin in sein Bett getragen hatte, bis auch der letzte Polizist das Haus verlassen hatte. Der Rapper schaute nochmal nach dem Jüngeren, doch diese schlief tief und fest und so machte er sich daran das Haus aufzuräumen. Es war wirklich nicht schön mit anzusehen, überall lagen Essensreste, halb gegessene Sandwiches, Pasta die bestimmt älter als zwei Wochen war, Papiertücher überall. Angewidert schüttete Yoongi eine Schale mit Cornflakes aus, jedenfalls schätzte er, dass es mal welche waren. Er verzog das Gesicht bei dem sauren Milchgestank und stellte die Schüssel in den Geschirrspüler.




Das Fenster stand weit offen und frische Luft strich über seinen nackten Oberkörper. Jimin lag seit einigen Minuten wach im Bett. Sein Kopf fühlte sich an wie mit Watte gefüllt und seine Bewegungen waren schwerfällig und träge. Er brauchte zwei Anläufe bis er seine Beine über die Kante schwang und aufsetzte. Alles um ihn herum schien irgendwie gedämpft zu sein, als würde es gefiltert werden. Schlurfend lief er auf den langen Flur, schon dort konnte er erkennen, das jemand am aufräumen war. Riechen konnte er es auch, das Putzmittel waberte immer wieder an seine Nase. Mühselig stieg er die Treppe nach unten, eine Stufe nach der anderen. In der Küche fand er Yoongi, welcher dabei war den Kühlschrank zu entleeren. Dieser schien ihn gehört zu haben, da er sich plötzlich zu ihm herumdrehte.

"Hey!", grinste der Rapper ihn an. "Wie fühlst du dich? Gut geschlafen?" Er warf die letzten beiden abgelaufenen Joghurts in den Müll und schloss den Kühlschrank.

Mit seinen Fingern fuhr sich Jimin durch seine Haare, strich sie nach hinten und schaute nach unten. "Oha." Erst jetzt merkte er, das er immer noch nackt war. Aus einem Haufen Schmutzwäsche, welcher in einer Ecke lag, zog er eine dunkle Joggingshose. Er musste sich hinsetzen zum überziehen und genervt stellte er fest, dass er sie verkehrt herum angezogen hatte. Doch er beließ es dabei. Das ihn Yoongi was gefragte hatte, war ihm irgendwie entgangen. "Hey.", sagte er nur.

Yoongi lehnte sich seitwärts gegen den Kühlschrank, verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete seinen Freund. "Alles klar?", fragte er erneut.

"Fühlt sich alles komisch an. Außen wie innen und denken und so. Was hat die mir wohl gespritzt?", redete er mehr mit sich selber. Doch dann sah er Yoongi an. "Danke das du gekommen bist."

"Was ist passiert?", fragte der Ältere ihn und strich sich müde mit der Handfläche über seine Augen.

"Ich wollte duschen gehen und... und du warst nicht da... ja und dann, dann hat sich alles in Scheiße verwandelt, wie es seit einigen Jahren ständig der Fall ist. Und egal wie du oder ich es auch machen, es ist immer falsch und selbst wenn wir es schaffen uns etwas frei zu schaufeln, wir landen immer wieder in der Scheiße." Wütend trat er nach einem Stuhl, doch seine Koordination war dank der Drogen in seinem Kreislauf daneben und er stieß sich nur schmerzhaft den Zeh. "Oh, scheiße!", schrie er genervt auf und versuchte sich den Fuß zu halten, aber dank seiner Hüfte bekam er das Bein nur halb hoch. Er fluchte laut auf und schlug auf den Küchentisch. Dann fing er das Lachen an. "Siehst du? Das meine ich, nichts funktioniert." Immer noch lachend, legte er seinen Kopf auf den schweren Holztisch.

"Jimin, so kann es nicht weiter gehen. Sieh dich doch mal um. Ich hab den ganzen Scheiß hier geputzt, seit Stunden. Verschimmeltes Essen, überall Müll. Und sieh dich mal an, hast du mal in den Spiegel geschaut? Du stinkst!", sagte Yoongi ernst und wartete auf eine plausible Erklärung.

Mit dem Kopf immer noch liegend, schaute Jimin stur aus dem Fenster. Sicher wusste er das alles. "Es gab keinen Grund mehr mich darum zu kümmern, hat doch keiner gesehen."

"Es reicht!", entkam es dem Älteren wütend und seine Faust donnerte auf den Küchentisch, so dass dieser vibrierte. "Was zum Teufel ist nur los mit dir?! Du läufst rum wie ein Penner, hier sieht es aus wie im Saustall! Du wirst jetzt duschen gehen, Jimin! Auf der Stelle! Ich kann deinen Gestank nicht mehr ertragen!", fluchte er ungehalten. So sehr es ihn auch schmerzte, er musste irgendwas tun um seinen Verlobten aus der Reserve zu locken, er musste ihn wach rütteln.

Träge hob Jimin nun den Kopf hoch und stand auf. "Manchmal frag ich mich ob wir überhaupt die gleiche Sprache sprechen. Was los mit mir war? Noch mal langsam für dich, damit du es auch verstehst. DU warst nicht mehr hier, weil ich ein Arschloch war. So, als du weg warst gab es für mich keinen Grund hier noch was zu machen, zu putzen, du duschen, zu essen. Hast du es jetzt verstanden?! Es hat für mich keinen Sinn mehr gemacht. Und heute wollte ich duschen und schau was passiert ist. Ich kann das alles nicht ohne dich schaffen, aber du musst auch verstehen, das ich mich nie tatenlos daneben hinstellen werde und zuschauen werde wie du eventuell in deinen Tod läufst, weil du glaubst mich beschützen zu müssen. Es reicht völlig, wenn du für mich da bist. Mehr verlange ich gar nicht." Er holte tief Luft. Einige seiner Wörter waren lallend aus seinem Mund gekommen, weil er so müde war.

"Ja richtig, ich bin gegangen weil du dich wie ein kleiner 5 Jähriger Junge benimmst! Du willst das ich hier bleibe? Dann tu was dafür, denn ich werde bestimmt nicht dabei zusehen wie du dich selber kaputt machst! Denn ich habe auch Gefühle, ich habe ebenso gelitten, wenn auch anders! Also, haben wir uns jetzt verstanden?", fragte Yoongi in einem ruhigeren Tonfall. "Krieg endlich deinen Kopf aus deinem sexy Arsch und hör auf damit. Es sei denn du willst das nicht mehr! Soll ich lieber gehen? So sehr du mich auch damit verletzten würdest, es wäre deine Entscheidung!"

Ja ich möchte das du gehst, zu deiner eigenen Sicherheit. Wenn das alles hier vorbei ist, könnten wir von vorne Anfangen. So muss ich keine Angst haben, dass du dich dank deiner guten Absichten mir gegenüber umbringen lässt. Das waren die ersten Gedanken, die Jimin am liebsten gesagt hätte. Doch er war zu egoistisch. Er wusste, wenn er das sagen würde, würde er Yoongi für immer verlieren. Und vielleicht kamen sie ja doch noch heil aus dieser Sache. Und er wusste auch, dass wenn die Rollen vertauscht wären, er kein bisschen anders reagieren würde. Er wäre wahrscheinlich noch schlimmer. Deswegen sagte er stattdessen: "Natürlich sollst du bleiben, aber... pass nicht nur auf mich auf, auch auf dich." Damit ging er wieder langsam nach oben, zog sich aus und wartete im Bad auf ihn.

Yoongi folgte seinem Freund nach oben. "Wo bist du?", fragte er, als er am Treppenabsatz ankam.
Er hörte ihn im Badezimmer und klopfte an. "Jimin? Alles ok?" Er öffnete die Tür und starrte seinen Verlobten an. Er war nackt. Und egal was im Moment um sie herum geschah, egal wie verschmutzt und heruntergekommen er war, ihm verschlug es fast die Sprache, wie wunderschön er trotzdem war. Zwar waren die extremen Muskeln von früher fast gänzlich verschwunden aber der Tänzer war noch immer gut gebaut. Von seinen Verletzungen waren noch kleine rote Narben zu sehen, doch das meiste war fast komplett verheilt.

Als Jimin die Blicke merkte, nahm er sich ein Handtuch und wickelte es um seine Lenden. Nicht weil er sich schämte, es war einfach ein Reflex. "Ist es okay wenn ich mir ein Bad einlasse?" Das er einfach matt und fertig war und eine Dusche seine Kräfte wohl übersteigen würde, sagte er nicht dazu. Er drehte die Hähne auf und stellte die Temperatur hoch, ihm war kalt.

"Du brauchst doch nicht fragen. Natürlich.", sagte Yoongi . "Soll ich bleiben oder willst du lieber deine Ruhe?", fragte er.

"Wenn du willst das ich meine Haare wasche, dann denk ich, solltest du hier bleiben. Hab es ja vorhin selber versucht, mal wieder, und am Ende war das Haus voller Bullen und ich saß nackt im Schrank." Mit einem leicht amüsierten Ausdruck zog er seine Augenbrauen nach oben. "Ich mach auch dieses gute Cocos Badeöl ins Wasser, welches uns deine Eomma geschenkt hat. Ich glaube, manchmal hat sie ein falsches Bild von uns. Jedes Mal schenkt sie uns so Mädchensachen." Die Wanne füllte sich immer mehr und der Wasserdampf stieg auf und legte sich über alles wie ein Nebel. Jimin hoffte das der Rest des Tages ruhiger ablaufen würde.

"Ich mag das Badeöl. Schon immer!", sagte Yoongi irritiert und beobachtete Jimin dabei wie er nach der Wassertemperatur fühlte. Der Dampf war sehr warm und Yoongi zog sich sein Shirt über den Kopf und warf es über den Handtuchhalter.

"So? Na dann erklärt das auch warum du das Mädchen in unserer Beziehung bist."

"Das hättest du wohl gerne.", grinste der Rapper leicht. "Los, zack zack in die Wanne du Cowboy!" Er ließ den Kopf sinken und fuhr sich mit einer Hand durch seinen verschwitzten Nacken.

Es schüttelte Jimin ab und Gänsehaut kribbelte über seinen Körper als er in das warme Wasser stieg. Die Wanne war nicht mal halbvoll, er ließ nach und nach Wasser dazu. Jetzt drehte er nur das heiße auf, weil es ihm immer noch kalt war. Früher wäre er einfach kurz untergetaucht um die Wärme ganz aufzunehmen, jetzt brachte alleine der Gedanke daran Panik. "Glaubst du, das wird mal besser?", fragte er den Älteren.

"Ich kann es dir nicht sagen, Jimin, wir müssen es versuchen. Du wollten doch immer mal nach Haiti. Wäre doch schöner wenn du dann ins Meer könntest statt nur zu zusehen, oder?", erinnerte sich Yoongi an einen von Jimins Träumen. Er hatte damals, am Tag ihrer Verlobung, daran gedacht ihm diesen Wunsch als Flitterwochen zu erfüllen, doch so wie es im Moment aussah, wäre es unmöglich. "Vielleicht hilft es dir, wenn du daran denkst... Haiti... das Meer. Was meinst du?" Er stand auf und setzte sich auf den Rand der Badewanne.

"Hmm, wäre toll." Jimin schlang seine Arme um Yoongis Hüfte. "Wir könnten schnorcheln gehen und wir könnten diese tollen Cocktails trinken, aus den Kokosnüssen." Er stützte sein Kinn auf Yoongis Oberschenkel ab, dann begann er zu weinen. "Es tut mir leid, Hyung. Es tut mir so leid das wir uns so gestritten haben. Ich bin froh das du wieder hier bist. Ich weiß, ich bin nicht mehr so wie früher und oft anstrengend, aber da sind so viele Dinge in meinen Kopf, so viel schlechte Dinge, das ich die Guten häufig nicht mehr sehe."

"Ich weiß." Yoongi scheffelte etwas von dem warmen Badewasser mit seiner Hand und ließ es über Jimins Schulter fließen. "Ich liebe dich,Jiminie. Es tut mir auch leid.", flüsterte er und begann den verkrampften Nacken zu massieren.

Jimin schloss die Augen und versuchte sich nur auf die leichte Massage zu konzentrieren. Nur Wasser, es ist nur Wasser, wiederholte er immer wieder in seinem Kopf. Ein Therapeut hatte ihnen gezeigt, wie sie es richtig machen mussten. Sich langsam vorarbeiten und Yoongis Aufgabe war es, ihn nach jedem Schritt wieder zu entspannen und auch abzulenken. Trotzdem spannte sich sein ganzer Körper an, als Yoongi etwas mehr Wasser nahm. "Ich hasse das.", presste der Jüngere gestresst zwischen seine Zähne hindurch.

"Shhhhh", sagte der Rapper nur und strich ihm zart über die Oberarme."Ich liebe dich." Wieder nahm er etwas Wasser und ließ es über Jimins Brust perlen. Er merkte wie dessen Atem schneller ging. "Shhh", wiederholte er. "Saranghae."

Jimins Hände verkeilten sich in Yoongis Jeans und er konnte sich nicht wehren als er sich immer mehr daran hochzog und aus dem Wasser hinaus. Als die ersten bildlichen Erinnerungsfetzen seiner Folter auftauchten, riss er die Augen wieder auf. "Nein...", hauchte er.

"Jimin, komm schon, lass los, du kannst das!", versuchte Yoongi ihn zu beruhigen und strich ihm durch die noch fettigen Haare. "Denk an Haiti, denk daran wie schön es wäre dort zu sein... in unseren Flitterwochen, wie es wäre im Wasser herumzutoben... wie es wäre wenn wir uns in der Brandung lieben würden, stell es dir vor Jiminie, du kannst es, ich weiß es!" Erneut nahm er etwas mehr Wasser und wusch seinen Hals vorsichtig.

Der Jüngere versuchte es, doch alles was er sah und spürte war das Tuch über seinem Gesicht und das Wasser welches darüber geschüttet wurde. Als Yoongi mit dem Wasser an seinen Hals kam, war das zu viel für ihn. Panisch zog er die Beine an und kniete sich hin. Dabei spritze ihm Wasser ins Gesicht und das löste eine Kettenreaktion aus und er reagierte ungewollt wie ein Ertrinkender. Er griff nach seinem Hyung und schnappte nach Luft.

"Jimin, beruhig dich, ich bin's , dir kann nichts passieren!" Yoongi griff ihm unter die Arme und zog ihn zu sich hoch, so dass er wieder Boden unter den Füßen hatte.

Jimin stand dort, nach Luft japsend, seine Arme um seinen Oberkörper geschlungen und zitterte. "Weißt du was?", sagte Yoongi, "Ich wollte sowieso baden gehen." Schnell zog er sich seine Jeans und seine Unterhose aus und stieg zu ihm in die Wanne. Zum Glück war diese wirklich groß, sie fasste etliche Liter und glich fast einem Whirlpool, nur ohne den Strudel halt. Damals hatten sie absichtlich Wert auf diese Größe gelegt, da zusammen Baden etwas war, das sie relaxen ließ, und daran dachte der Ältere jetzt gerade. Relaxen. Er musste Jimin zeigen das ihm nichts geschehen würde. Er nahm seine Hand und während er sich ins Wasser setzte zog er seinen Verlobten mit sich hinunter. "Komm her, es wird nichts passieren, ok? Ich bin da."

Vorsichtig setzte Jimin sich wieder in das Wasser. Yoongi lehnte sich an und platzierte ihn zwischen seine angewinkelten Beine. "Okay. I--ich denke das kommt von dem Stress heute." Zitternd lehnte er sich an Yoongis warme Brust, ließ seinen Kopf auf dessen rechte Schulter sinken. Es dauerte einige Minuten, bis er sich soweit wieder im Griff hatte.

Erst dann spürte er die Hände seines Lovers, wie sie langsam über seinen Oberkörper fuhren, über seine ebenfalls angewinkelten Beine, seine Arme, seinen Hals. Yoongi griff immer wieder in das Wasser und verteilte es. Schließlich nahm er einen der Badeschwämme und seifte ihn ein. Dann wiederholte er alles. Doch Jimin konnte es einfach nicht verhindern das er jedesmal zusammenzuckte, wenn er das Feuchtigkeit an seinem Gesicht spürte. Als er sah das Yoongi den kleine Becher nahm, den er immer benutzte um seine Haare nass zu machen verkrampfte er sich wieder. "Hyung....", kam es unsicher von ihm.

"Ganz ruhig.", sagte dieser leise, füllte den Becher und ließ das Wasser erstmal über Jimins Brust laufen. Wieder strich er über die langen Beine seiner Liebe, massierte sie zart und nach und nach wanderten seine Finger vorsichtig zu Jimins Glied, welches er dann sanft in seine Hände nahm und ebenfalls massierte.

Überrascht von dieser Wendung, sog der Jüngere scharf die Luft ein. Entspannte sich aber sofort wieder und blickte an sich herunter, folgte dem Arm in das Wasser und sah die kleinen rhythmischen Wellen, welche sich dort bildeten. Er ließ seinen Kopf wieder auf Yoongis Schulter fallen und küsste ihm am Kiefer entlang. "So einer sind sie also Mr. Min." Er leckte ihm über den Hals.
Er seufzte laut auf, als Yoongi anfing seine Hoden zu massieren. Willig öffnete er seine Beine weiter und drückte sich nach hinten in Yoongis Schritt, wo er spüren konnte, dass dieser bereits selber erregt war. Als er ihn aufforderte sich gerade hinzusetzen kam er dem nach und ließ sich von ihm den Rücken waschen. Er lehnte sich seitlich gegen dessen Knie, und stöhnte ungehalten auf, als der Rapper ihm mit dem Daumen hart über die Eichel fuhr.

"Stell dir vor ich mache das mit dir am Strand, Jimin-ssi...", hauchte Yoongi ihm ins Ohr und leckte über die Ohrmuschel. Er genoss es wie Jimin auf seine Berührungen reagierte. Zu lange war es her, dass sie sich geliebt hatten. Er begann sein Glied langsam zu pumpen und sein eigener Schwanz wurde noch härter, als er sah wie Jimins Halsbeuge rot wurde vor Erregung. "Jimin-ssi", stöhnte er in dessen Ohr.

Die Kälte welche Jimin vorhin noch spürte war restlos von einem Feuer vertrieben worden. Einem Feuer, dass jede Faser seines Körpers einnahm. Er spürte die Hitze in seinem Gesicht, wie sie in seinen Lippen tuckerte. Er drehte sich leicht nach hinten und sah in Yoongis Augen, sah die Lust dort. Er fuhr mit seinem Daumen über dessen halb offenen Mund, über seinen Adamsapfel, seine Brust. Durch das Badeöl war alles mit einer Schicht überzogen, welche die Haut weich und geschmeidig machte. Er griff in das Wasser und um Yoongis hartes Glied. "Ich möchte das du mich liebst."

"Okay.", sagte Yoongi und küsste Jimins Lippen. Er drehte ihn zu sich um, so dass dieser nun mit gespreizten Beinen auf seinem Schoß saß. Er zog eine feine Spur aus Küssen über Jimins Kinn, seinen Hals hinab, während seine Hände an den Armen entlang strichen und seinen Rücken wieder hinab. Der Rapper leckte über Jimins Zunge, plünderte seinen Mund und konnte sich selber ein Stöhnen nicht unterdrücken.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro