Kapitel 1

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Ein lautes Poltern riss Min Yoongi aus dem Schlaf. Mit kleinen Augen blinzelte er auf den analogen Wecker, der neben seinem Bett auf dem kleinen Beistelltisch stand, und dessen hellblaue Schrift ihm sagte, dass es grade gegen fünf Uhr morgens war.

Er stützte sich auf seine Ellbogen ab, um aus seiner Schlafposition zu kommen, und merkte wie seine Arme dabei begannen zu kribbeln. Er musste wohl auf dem Bauch geschlafen haben, und so schüttelte er sie, um das unangenehme Gefühl verschwinden zu lassen.
Müde drückte er sich von der Matratze hoch und hob den Kopf. Den ließ er allerdings erschöpft wieder sinken, als ihm bewusst wurde, dass er gerade mal zwei Stunden Schlaf bekommen hatte. Lange hatte er an seinen Songs gearbeitet und die Zeit war nur so verflogen. Er hätte wohl besser durch gemacht, dann wäre er nun wesentlich fitter.


Wieder ein lautes Poltern.
Erst jetzt begriff er, dass jemand unermüdlich gegen seine Haustür klopfte.
Es half alles nichts; erschöpft setzte er sich auf und schwang seine Beine über die Bettkante, woraufhin seine Fußsohlen den weichen, gräulichen Teppich berührten, für den er sich damals beim Einzug entschieden hatte, weil er es hasste nachts Barfuß über kalte Fliesen zu laufen. Und er hasste es mit Socken zu schlafen. Und seine Pantoletten lagen meist verteilt im Zimmer herum, wenn er diese erst suchen musste, war er wieder hellwach und richtig schlecht gelaunt.


Erneut klopfte es, diesmal noch energischer. Wer immer es sein mochte, derjenige wollte nicht wieder gehen.
"Ich komme ja schon", murmelte Yoongi genervt und rieb sich mit seinen Handinnenflächen über seine müden Augen, bereit jeden Menschen, der ihn um seinen Schlaf brachte, zu erwürgen.
Er gab sich einen Ruck und schlurfte nur mit Shorts bekleidet aus dem Schlafzimmer, den Flur entlang und die Treppe hinunter, zur Haustür.


"Yoongi?! Bist du da?", rief eine ihm wohl bekannte Stimme und es hämmerte erneut gegen die große Holztür, die unter der Kraft der Schläge erbebte.
Das ist doch Jimin!, dachte Yoongi verwundert und beeilte sich an die Tür zu kommen, um diese schließlich zu öffnen.


"Was zur ...", wollte er gerade sagen, als sein Freund in seinem Blickfeld auftauchte. Dieser drückte sich an ihm vorbei ins Haus, zog Yoongi mit sich weiter in den Raum hinein und knallte hektisch die Haustür hinter ihnen zu. Er schob den Sicherheitsriegel vor und sah durch das Guckloch nach draußen.
Erst als Jimin sicher schien, dass ihm niemand gefolgt war, zumindest nicht bis zur Haustür seines Bandkollegen, atmete der Tänzer erleichtert auf und drehte sich schließlich zu Yoongi um. Völlig fertig lehnte er sich schwer atmend mit dem Rücken gegen die Wand im Eingangsbereich. "Danke", sagte er erleichtert.

Yoongi blickte ihn irritiert an. Jimin hatte eine kleine Wunde über dem linken Auge, ebenso hatte er eine Verletzung unter dem rechten Auge und eine aufgeplatzte Lippe.
"Was zur Hölle ist mit dir passiert?", fragte der Ältere erschrocken und nahm seinen Kopf behutsam in seine Hände, um ihn genau zu betrachten.

Jimin schloss unter der zarten Berührung seine Augen, was Yoongi dazu brachte zu denken, dass er Schmerzen haben musste. "Was ist passiert?", fragte er nochmals, und blickte dann selber durch das Guckloch nach draußen, doch niemand war zu sehen. "Ist jemand hinter dir her? Wurdest du verfolgt? Sag schon!", bat er eindringlich, als er keine Antwort bekam.

Jimin lächelte ihn schief an. "Reporter. Ich hatte einen kleinen Unfall, ich hab ein Video aufgenommen für VLive und bin dabei gestolpert und halb die Treppe runter gefallen!", sagte er leise und lächelte noch immer.
"Meine Güte. Bist du sonst wo verletzt?", wollte Yoongi wissen und deutete ihm an, mit ihm ins Wohnzimmer zu gehen. "Setz dich!", sagte er und zeigte auf das große Sofa.
"Mir geht es gut.", antwortet der Jüngere, setzte sich aber trotzdem.
"Sicher?"
"Ja, wirklich. Danke!"
"Wie üblich... du bist tollpatschig und wer muss darunter leiden? Ich!", murrte der Ältere.

Wenn du nur wüsstest, dachte Jimin. Er versuchte zu lächeln, woraufhin seine aufgerissene Lippe spannte und er hielt sich die Finger dagegen.
"Tut es sehr weh?", fragte Yoongi besorgt und sah sich die Wunde genauer an. Es war nur eine kleine, aufgeplatzte Stelle auf der weichen Haut, dennoch sah es schmerzhaft aus.

"Es geht schon!", antwortete der Jüngere schnell. Yoongis Hände an seinem Gesicht und seine Augen, die ihn fürsorglich betrachteten, ließen ihn nervös werden, doch gleichzeitig fühlte er sich nirgends sicherer, als hier.
"Ich denke, ich hab dich jetzt genug belästigt, Hyung. Ich werde nach Hause gehen! Dan Yi wartet sicher schon!"
"Spinn nicht rum. Du kannst auch hier übernachten, wir rufen sie einfach an und erklären was passiert ist.", meinte Yoongi.
"Danke. Aber mir geht es wirklich gut." Jimin stand auf und ging zur Haustür. Als er sie öffnete, sah er noch mal zu seinem Freund zurück, der ihm etwas verwirrt hinterher blickte.
Jimin hatte wirklich ein schlechtes Gewissen ihn einfach so stehen zu lassen. "Wir sehen uns morgen, Hyung!" Mit diesen Worten verließ er das Haus und zog die Tür hinter sich zu.

Inzwischen war es stockfinster draußen und dicke Wolken hatten sich vor den Mond geschoben. Jimin beeilte sich nach Hause zu kommen. Er war zu Fuß unterwegs, aber es war nicht sehr weit. Nur ein paar Straßen trennten sein Haus von dem seines Hyungs, sie waren praktisch in der selben Nachbarschaft. 

Wie hatte er nur so dumm sein können, zu Yoongi zu gehen? Betrübt schüttelte er seinen Kopf. Wie hätte er ihm denn erklären sollen, was passiert war? Das sein jetziges Leben eine komplette Lüge war? Yoongi war einer seiner engsten Freunde, keine Frage. Aber wie sollte er ihm erklären, was ihn so schwer belastete?

Er durfte es einfach niemals herausfinden.

***

Yoongi konnte einfach nicht wieder einschlafen. Er hatte sich erneut vor seinen Computer gesetzt und sah sich Mitschnitte der Grammy Awards auf YouTube an. Jimin ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wie er da gestanden hatte; im ersten Moment fast zerbrechlich, ängstlich. Und dann hatte er alles heruntergespielt. Der Jüngere war ein schlechter Lügner und es war ihm sofort klar gewesen, dass die Erklärung, die er ihm gegeben hatte, nicht der Wahrheit entsprach, was ihn stutzig machte. Welchen Grund hatte Jimin ihn anzulügen? Das war gar nicht seine Art.

Jimins ganzes Verhalten war seltsam, und wenn er so darüber nachdachte, war dies seit ein paar Tagen so. Allerdings hatte er sich bisher nichts dabei gedacht. Hatte nicht jeder mal eine Phase, in der er nicht wie er selbst schien?
Ein Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass Jimin bereits zu Hause angekommen sein musste, und so griff er nach seinem Handy. Das alles ließ ihm keine Ruhe.
Er wählte seine Nummer und wartete. Es klingelte mehrere Male, aber niemand nahm ab.
Frustriert legte er wieder auf. Dann versuchte er das Haustelefon. Dan Yi würde ihn sicher dafür umbringen, dass er um diese Uhrzeit noch anrief, aber er machte sich einfach Sorgen. Doch auch hier meldete sich niemand.
So langsam wurde er nervös. Vielleicht hätte er Jimin doch nach Hause fahren sollen.
Es waren zwar nur wenige Gehminuten, aber wenn er doch mehr verletzt war, als angenommen? Oder überfallen wurde?
Schließlich wählte er Dan Yi's Handynummer.
Es läutete einige Male und gerade als er auflegen wollte, ertönte ein verschlafenes "Hallo?" in der Leitung.
"Dan Yi... hier ist Min Yoongi. Entschuldige, dass ich dich um diese Uhrzeit anrufe, aber bei euch geht keiner ans Telefon. Kannst du mir Jimin kurz geben? Es ist wichtig!"
Einen Moment lang war es still in der Leitung und er fragte sich schon, ob sie aufgelegt hatte oder die Verbindung unterbrochen wurde. Um sicher zu gehen, schaute er nochmals auf sein Display.
"Yoongi, bist du betrunken?" fragte Dan Yi ernst.
Er räusperte sich und lachte dann unsicher auf. "Nein! Wieso fragst du das?"
"Jimin und ich sind schon seit zwei Monaten getrennt! Das weißt du doch... oder?"

Yoongi schluckte den plötzlich immer größer werdenden Kloß in seinem Hals herunter und räusperte sich erneut. Nein, er hatte nichts getrunken, aber trotzdem fühlte er sich in diesem Moment genau so.
"Dan Yi... entschuldige.. ich muss.." Er legte einfach auf.
Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er fühlte sich, als hätte man ihm ein Brett vor den Kopf geschlagen. Was zur Hölle war hier los?

Eine weitere Stunde verging, in der Yoongi weiterhin auf dem Sofa saß und vor sich hin starrte.
Was war das für ein Unsinn? 2 Monate getrennt? Wieso hatte Jimin nichts davon gesagt?
So wie er in Dan Yi verliebt gewesen war, musste er durch die Hölle gegangen sein!
Und vor allem, wieso hatte er nichts davon bemerkt?
Ein toller Freund bin ich doch, so aufmerksam!, dachte er ironisch.


Auf der einen Seite hüpfte sein Herz ein wenig, unangebracht, aber dennoch vor Freude, denn dieses Mädchen hatte alles gehabt, was er nicht haben konnte.
Sie hatte Jimin. Und auch wenn er es niemals zugegeben hätte, es hatte ihn rasend vor Eifersucht gemacht, die beiden zusammen zu sehen. Vor allem weil sie auch noch ein außerordentlich hübsches, intelligentes, liebes und respektvolles Mädchen war. Auf der anderen Seite hätte er sich auch nichts anderes für Jimin vorstellen können.

Yoongi schüttelte den Kopf, um diese Gedanken los zu werden.
Doch er war seit so langer Zeit in seinen Freund verliebt, dass er nun eine Art Hoffnung empfand, die er lange als verloren glaubte. Jimin war wieder frei. 

Yoongi wusste schon immer, dass er nicht auf ein bestimmtes Geschlecht stand, sondern Pan - Sexuell war. Er hatte viele Beziehungen gehabt... besser gesagt, Affären, mit wunderschönen Frauen, mit anderen Männern, doch nichts kam dem nahe, was er fühlte, wenn er mit dem Jüngeren zusammen war. 
Jimin war der Typ Mann, den jede und jeder haben wollte. Und er konnte sie alle haben, wenn er nur mit seinen wunderschönen Augen zwinkerte. Er war sanft und zerbrechlich, humorvoll und tiefgründig, er sorgte sich um das Wohl anderer, war immer hilfsbereit. Aber wenn er auf der Bühne stand und tanzte, war er ein Gott. Er war ein Perfektionist, der unglaublich streng zu sich selber war, der hart arbeitete und der genau wusste, wie er alles und jeden um seinen Finger wickeln konnte. Kraft und Eleganz auf der einen Seite, Schüchternheit und Zerbrechlichkeit auf der anderen.

Yoongi dagegen war nach außen hin ehr mürrisch, oft einfach nur weil er so müde vom arbeiten war. Die meisten dachten, er wäre emotionslos, ein Stein ohne Gefühle, viele trauten sich gar nicht erst, ihn anzusprechen.

Aber das stimmte ganz und gar nicht und Jimin war einer von wenigen Menschen, die das wussten und dadurch ergänzten sie sich einfach perfekt. Bei ihm konnte er sein wie er war, ohne Schutzmauer, und diese Erfahrung hatte er im Leben nicht oft gemacht.

Bei dem Gedanken, lächelte er. Aber die Hoffnung, mehr als Freundschaft von Jimin zu bekommen, die hatte er bisher ganz tief in sich vergraben.

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Anmerkung Autor:

Hallo ihr Lieben :)

Ich habe mich entschlossen diese, wie auch meine anderen Stories, nach und nach wieder online zu stellen und dies zu nutzen um sie zu überarbeiten.

Ich möchte nochmal eine Warnung aussprechen. Es geht hier um düstere Themen, (Vergewaltigung, Suizid Gedanken, Selbstverletzung ect.) die viele nicht ertragen können. Ich bitte euch, wer es nicht lesen will oder kann... hier ist eure Chance zu gehen! Ohne Witz, ich meine es verdammt ernst! Hier gibt es keinen rosaroten Regenbogen und Zuckerwatte!

Wer weiter lesen will... Willkommen. Ich hoffe ihr mögt meinen Schreibstil. Auch wenn es hier nicht viel zu lachen geben wird... ich würde mich trotzdem über konstruktive Kritik, Feedback und Sternchen freuen. Schaut gerne demnächst auch bei meinen anderen Stories vorbei, ich würde mich freuen.

Liebe Grüße, 

Eure Lunamin



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