seventeenth: it will be easier

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"Ich hab mich für Guggkie entschieden, Guggk fällt ja aus, weil Hoseok ihn so nennt, sonst wäre der Name nicht individuell."

Ich war ja sonst nicht so Typ, der die Sorgen und Anliegen anderer als nervig empfand, aber jetzt gerade, während wir unsere Fahrräder an der Promenade abstellten und die Treppen zu Strand hinunterstiegen, an denen wir uns mit Hoseok und Jeongguk verabredet hatten, hatte ich wirklich wenig Nerven für Tae und sein zugegebenermaßen belangloses Gerede.

Ich war nervös, auch wenn ich es mir selbst nicht eingestehen wollte, so konnte ich es nicht einfach ignorieren.

Neben mir selbst schien es aber auch Tae zu bemerken, dass etwas nicht mit mir stimmte, denn ein paar Augenblicke später drehte er sich zu mir um und versperrte mit somit den Weg.

"Okay, ich will jetzt endlich wissen, was los ist. Du bist seit gestern schon so komisch und ich kann mir das nicht länger geben." Er verschränkte die Arme und lehnte sich gegen einen Baum, der mitten auf dem Weg stand, während er mich prüfend musterte. Mist.

"Ich-äh, was soll sein." Überfordert fuhr ich mir durch die Haare und versuchte so gut es ging seinem eindringlichen Blick zu ignorieren.

"Lass mich es anders formulieren. Du sagst mir jetzt was los ist und lüg' mich nicht an, das geht nicht mehr, du lässt dir sonst nie eine Chance entgehen, an den Strand zu gehen."

Ich war so dumm gewesen. Wie hatte ich glauben können, dass der 16-jährige nicht merken würde, was los war? Er war zwar ein guter Lügner, aber leider war er noch besser darin Unwahrheiten zu durchschauen, besonders wenn die zu analysierende Person sein bester Freund war.

Dennoch, wenn ich ehrlich zu mir selbst war, konnte ich ihm seine Frage nur so halb und ganz sicher nicht zu seiner vollsten Zufriedenheit beantworten und das war mir ein Dorn im Auge.

Seitdem der Rothaarige in mein Leben getreten war, fühlte sich alles komisch an und ich hatte mich noch nicht so richtig entschieden, ob es ein gut-komisch oder ein schlecht-komisch war.

"Ich weiß es nicht. Es ist nur das, Ho-, ach vergiss es." Ich brach ab und kickte abwesend einen Stein von mir weg, mir war heiß, was ganz sicher nicht an der Sonne lag, die mir ins Gesicht schien.

"Ho? Zufällig Hoseok, huh?" Ich konnte hören, wie er grinste, auch wenn ich ihn immer noch nicht an sah.

"Du bist verliebt, wusste ich es doch", triumphierte er und lachte, was den Gefühlssturm in mir nur noch mehr begünstigte. War ich verliebt? Aber das ging doch gar nicht, man verliebte sich nicht einfach so in das selbe Geschlecht? Zumal die Gefühle gegenüber Hoseok doch nur Bewunderung und Faszination oder so waren, aber doch keine Verliebtheit, oder? Oder?

Ungewollt seufzte ich frustriert und hob schließlich den Kopf.

"Das ist genau das Problem, ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich mich anders fühle, wenn er in der Nähe ist und bevor du fragst, ob sich das gut oder schlecht anfühlt, ich habe keine Ahnung." Ich drehte mich von meinem besten Freund weg und starrte aufs Meer, in der Hoffnung dort wenigstens etwas Klarheit zu finden.

Jene fand ich zwar nicht, dafür gab mir das Rauschen der Wellen Beruhigung und ich spürte, wie ich mich langsam aber sicher entspannte. Das Meer war wie ein beruhigendes Mantra, das seine Wirkung nie verfehlte, wenn ich mich mal unwohl oder gestresst fühlte, es war ein wunderbarer Ort für meinen Körper und für meine Seele.

"Hör zu." Ich spürte wie der 16-jährige neben mich trat und mir freundschaftlich einen Arm um die Schulter legte.

"Sowas ist extrem verwirrend, davon kann ich dir ein Lied singen; du erinnerst dich sicher noch daran, als ich meinen ersten männlichen Crush hatte, oder?" Ich nickte, oh ja das tat ich.

Tae war so unglaublich verwirrt gewesen, mit allem und hatte alles und jeden hinterfragt, sogar seine Geschlechtsidentität. Es war ein langer und anstrengenden Prozess für ihn gewesen, das was er mochte zu definieren und schließlich auch zu akzeptieren, aber jetzt fühlte er sich wohler denn je, nachdem er nicht mehr auf Krampf sich wahllos ein Mädchen rauspicken musste, wenn er gefragt wurde, auf wen er stand.

"Vielleicht gehst du jetzt dadurch. Es heißt nicht zwingend, dass du schwul bist, aber vielleicht bist du ja bi oder pan oder asexuell, vielleicht passt auch gar kein Label auf dich. Das ist voll okay und ich hoffe du lässt es zu, nichts ist schlimmer, als sich selbst Gefühle für eine bestimmte Person zu verbieten, das macht das ganze nur noch anstrengender."

Das, was er sagte, klang plausibel und logisch, nur leider war das in der Praxis gar nicht so leicht umzusetzen. Ich wollte nicht auf Hoseok stehen oder irgendwelche komischen Gefühle ihm gegenüber haben, nicht weil ich etwas gegen Homosexualität hatte, sondern einfach, weil der Typ mich unweigerlich so aus allem werfen würde, was ich jemals als Konstante in meinem Leben gesehen hatte. Er hatte diese Aura, die ich weder definieren, noch benennen wollte, das einzige, was ich wusste, war, dass ich früher oder später die Kontrolle würde abgeben müssen und das war etwas, was es zu vermeiden galt.

"Du musst dir nicht sicher sein, das musst du nie", fuhr er fort und rückte ein Stückchen näher zu mir.

"Du musst es aber zulassen, vielleicht ist es jetzt mal an der Zeit die Kontrolle abzugeben, vielleicht wird es einfacher, wenn du dich drauf einlässt und nicht so hartnäckig dagegen ankämpfst, wie du es jetzt zu tun scheinst, oder?" Er blickte mich sanft an und ich widerstand dem Drang ihm zu sagen, dass ich das nicht wollte, weil ich Angst davor hatte.

Doch im Grunde genommen hatte er recht. Irgendwann musste ich wenigstens einen Teil meiner Kontrolle abgeben, wenn ich herausfinden wollte, wie ich mich wirklich fühlte, wie Hoseok sich fühlte. Allerdings wusste ich jetzt schon, dass das unglaublich hart werden würde, aber wenn es stimmte was Tae sagte, dann würde ich danach klarer sehen und das war es mir wert, zumindest hoffte ich das.

"Folgendes." Er löste sich von mir und das altbekannte Grinsen kehrte wieder auf seinen Lippen zurück.

"Wir gehen da jetzt runter und du lässt dich einfach mal treiben, wenn Hoseok etwas tut oder sagt, geh drauf ein, verschließ dich nicht, nur weil du Angst vor Kontrollverlust hast. Außerdem steht es dir immer zu gehen, wenn du nicht mehr willst und bin ich da, es kann also nichts Schlimmeres passieren." Prüfend musterte er mich und nach ein paar Augenblicken nickte ich zögerlich, versuchend die aufsteigende Angst in meinem Körper wieder dahin zu drängen, wo sie hergekommen war.

"Wunderbar und jetzt lass uns runtergehen und genießen, dass wir hier sind."

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