Jeder Pinselstrich perfekt

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,,Hältst du es noch etwas aus, Baby?'', fragte ich grinsend nach, aber biss mir unsicher auf die Unterlippe. Ich setzte einige neue Pinselstriche auf die Leinwand und blickte in Lukas' wunderschönes Gesicht.
,,Ein bisschen. Meine Hand ist sowieso schon eingeschlafen -also eh egal.'', erwiderte Lukas lachend und sah zu seiner Hand, mit der er seinen Kopf auf einem angewinkelten Arm abstützte. Ich lächelte nur schief und glitt mit meinen Augen etwas weiter südlich.
Ich tauchte den Pinsel nochmal in die Farbe ein, die Lukas mir geschenkt hatte und musterte seinen Glücksstreifen, bis ich diesen etwas ausbesserte. Ich legte den Pinsel nur in den kleinen Becher, musterte die Zeichnung und legte den Kopf schief.

,,Hmmm...'', machte ich nur nachdenklich und glitt mit den Augen zwischen Lukas' wunderschönen, nackten Körper und meiner Aktzeichnung hin und her.
,,Was hm? Timi, das sieht schön aus!'', erwiderte Lukas direkt und lächelte mich aufmunternd an.
,,Das kannst du doch gar nicht beurteilen, Schatz, hast das Bild ja nicht gesehen.'', lachte ich, sah ihn einmal vielsagend an und er verdrehte nur die Augen.
,,Aber alles, was du zeichnest, sieht einfach toll aus!''

Ich seufzte nur leise, während ich die Schattierungen um seinen Hintern noch etwas mehr verfeinerte. Ich rückte mit dem Stuhl etwas von der Leinwand weg, die Lukas provisorisch auf den Tisch mit einigen Kartons als Stütze gestellt hatte.
Als Lukas und ich nachdem Duschen nochmal auf den Dachboden gegangen sind, um einige Brettspiele zu suchen, hatte ich eine leere Leinwand zwischen all den Kisten gefunden. Ich hatte ihm diese nur direkt begeistert gezeigt und mich kaum noch eingekriegt.
Sofort hatte mir Lukas angeboten, dass ich diese gerne haben könnte, weil sie hier oben eh nur verstauben würde. Unglaubwürdig, aber glücklich hatte ich mich strahlend bei ihm bedankt und gesagt, dass ich sie ja direkt mit den neuen Pinseln und der Farbe ausprobieren könnte.

Als ich Lukas gefragt hatte, ob ihm das nichts ausmachen würde, hatte sich nur ein dreckiges Grinsen auf seine Lippen geschlichen. Auf die Nachfrage, was denn schon wieder in seinem Kopf abging, hatte mein Freund nur den Vorschlag gemacht, dass ich ihn ja zeichnen könnte.
Sofort hatte ich diesem Vorschlag zugestimmt, denn es gab absolut keine bessere Vorlage, als diesen wunderschönen Menschen. Also hatte Lukas nur nach meiner Hand gegriffen und gemeinsam sind wir ins Wohnzimmer gegangen, um dort alles aufzubauen.
Als ich meinem Schatzi dann gesagt hatte, dass er sich ruhig positionieren könnte, hatte ich zugegebenermaßen nicht damit gerechnet, dass Lukas diese Art von Zeichnung von mir wollte. Ähnlich verwirrt hatte ich also geguckt, als dieser sich plötzlich ausgezogen hatte.

Lukas hatte darüber nur grinsend mit den Schultern gezuckt und gefragt, ob ich mir das nicht schon längst hätte denken können. Außerdem hatte er noch hinzugefügt, dass ich jetzt endlich eine richtige Aktzeichnung von ihm machen konnte.
Ich hatte darüber, mit leicht geröteten Wangen, gelacht und ein leises 'Jaja' von mir gegeben. Lukas hatte mir nur einen Kuss auf die Lippen gedrückt und mir einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht gefahren, bis er es sich auf der Couch gemütlich gemacht hatte.
Mit strahlenden Augen hatte ich ihn nur gemustert und am liebsten hätte ich mich direkt auf ihn gestürzt. Stattdessen hatte ich mich aber, bis auf die Boxershorts ausgezogen, um mich beim Zeichnen etwas freier zu fühlen.

,,Lukas Schatz, kannst du mir bitte einen Gefallen tun und nochmal so verliebt wie vorhin gucken?'', fragte ich mit meinen wohl besten Hundeaugen nach und Lukas wendete seinen Blick von meinen Füßen ab.
Er sah mir in die Augen und sofort legte sich das so verliebte Lächeln wieder auf seine Lippen, was mein Herz direkt einige Takte schneller schlagen und meinen Bauch wie verrückt kribbeln ließ.
,,Danke, Baby...'', bedankte ich mich lächelnd bei ihm, warf ihm einen Luftkuss zu und setzte den letzten Pinselstrich auf die Leinwand. Ich rückte wieder etwas weiter nach hinten, um diese zu mustern, aber war weitestgehend zufrieden.

,,Möchtest du mal gucken kommen, Baby?'', fragte ich grinsend und sah zu Lukas, der keine Antwort über die Lippen brachte, sondern sich augenblicklich von der Couch erhob, um sich hinter mich zu stellen.
,,Wow...'', bekam Lukas nur hauchend heraus und schlang die Arme einmal fest um mich. Er legte sein Kinn auf meinem Kopf ab, streichelte mir über die Brust und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe.
,,Das hast du wunderschön gemacht, Kleiner. Ich kenne ja schon einige Zeichnungen von dir, aber es flasht mich immer wieder, wie detailgetreu du das Alles machst.'' Unglaubwürdig schüttelte Lukas mit dem Kopf, während ich nur eine abfällige Handbewegung machte.

,,Ach komm', hör' auf so zu schleimen. Die Zeichnung ist okay.'', erwiderte ich gelassen und Lukas löste sich von mir, um mir einen leichten Klaps auf den Hinterkopf zu verpassen. Ich verzog nur leicht das Gesicht und drehte mich zu ihm.
,,Timi, hör' auf damit dich immer so schlecht zu machen. Die Zeichnung ist nicht okay, die ist der Wahnsinn! Das kriegt kein Zweiter so hin!'' Lukas sah mich wütend an, streichelte mir aber versöhnlich über den Hinterkopf.
,,Also, wenn ich dich nackt zeichnen müsste, würde das noch nicht mal im Ansatz so aussehen. Da würde man absolut gar nichts erkennen.'', lachte Lukas, zuckte mit den Schultern und musterte wieder mit glitzernden Augen die Aktzeichnung.

,,Ach komm', als ob du wirklich so schrecklich zeichnest. Du willst mir nicht sagen, dass man da überhaupt nichts erkennt.'' Lachend zog ich die Augenbrauen nach oben und sah ihn ernst von der Seite an.
,,Oh doch, glaub' mir. Alles, was ich zeichne sieht wie ein Autounfall aus.'', stritt Lukas es grinsend ab und griff nach einen der Pinsel.
,,Hier, ich weiß doch gar nicht, wie man mit sowas umgeht. Drück' mir den einmal in die Hand und du kriegst danach nur noch den Stiel wieder.'' Lukas inspizierte den Gegenstand unsicher und ich lachte.

,,Soso, beweise!'', befahl ich ihm nur grinsend, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte meinen Freund erwartungsvoll, der mich nur mit verdutzten Augen ansah.
,,Was soll ich denn bitte beweisen?'', harkte er irritiert nach.
,,Dass du nicht zeichnen kannst.'' Ich erhob mich lächelnd vom Stuhl und machte eine einladende Handbewegung auf diesen.

,,So, und jetzt? Was soll ich denn überhaupt zeichnen?'', fragte Lukas verwirrt und fuhr sich seinen viel zu langen Pony aus dem Gesicht, als ich ihm gerade ein A3-Papier aus dem Block riss, den Lukas noch gefunden hatte.
,,Jetzt machst du eine Aktzeichnung von mir.'', teilte ich ihm mit strahlenden Augen mit, räumte die Leinwand zum Trocknen weg und legte ihm das weiße Blatt Papier direkt vor die Nase.
,,Du willst mich gerade verarschen, oder? Timi, das willst du dir nicht antun, wirklich.'' Lukas sah mich mit großen Augen an und zog seine Augenbrauen nach oben. Ich drückte ihm nur einen Kuss auf die Lippen und entledigte mich meiner Boxershorts.

,,So Baby, welche Pose soll ich für dich einnehmen?'', fragte ich breit lächelnd, als ich auf der Couch die verschiedensten Posen ausprobierte. Lukas musste darüber lachen und biss sich einmal auf die Unterlippe, als ich mich auf den Rücken legte und die Beine etwas spreizte.
,,Weißt du...ähm...auf meinem Schoß ist es eigentlich recht gemütlich. Oder im Bett...wenn du... wenn du über mir liegst...'', erwiderte Lukas nachdenklich, sah mich mit Hundeaugen an, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf.
,,Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, Luki! Der Spruch müsste so einem kleinen Streber wie dir jawohl bekannt sein!'', verneinte ich es lachend und drehte mich einmal auf die Seite, um mein Bein weit von dem Anderen abzuspreizen.

,,Bleib' so, mein Kleiner! Das ist perfekt!'', erwiderte Lukas direkt, als ich das Bein eigentlich wieder herunternehmen wollte. Ich sah ihn nur mit großen Augen an und seufzte leicht genervt auf.
,,Ist jetzt nicht dein Ernst!'', erwiderte ich zickig.
,,Was denn? Ich sollte mir eine Pose aussuchen, in der ich dich zeichnen soll. Ich mache nur das, was du auch von mir verlangst...'', zuckte Lukas unschuldig mit den Schultern, während ich ihn nur wütend anknurrte.
,,Fick' dich!''
,,Ich dich auch!''

Lukas lachte nur, warf mir einen Luftkuss zu und mit dem Arm, den ich noch gerade so bewegen konnte, weil ich mich mit dem Anderen irgendwie abstützen musste, zeigte ich ihm den Mittelfinger. Er lachte noch viel lauter, musterte mich einmal und tunkte dann den Pinsel in einer der Farben.
Allein' davon könnte ich schon die Krise kriegen, denn Lukas hatte eindeutig viel zu viel Farbe genommen. Ich sah es jetzt schon kommen, dass die Zeichnung später völlig verschmiert und das reinste Chaos sein würde. Ich wollte es ihm nur nicht sagen, weil er dann gleich wieder aufhören würde.
Ich musste innerlich lachen, weil ich daran zurückdenken musste, wie ich Alex und Marcel, als wir noch zusammen in eine Klasse gingen, immer damit genervt hatte, dass ihre Sachen in Kunst doch bitte ordentlich machen sollten.

Nicht selten hatte ihnen einfach mal den Bleistift aus der Hand gerissen, um ihre Zeichnungen zu korrigieren, oder ein extra Blatt genommen, um ihnen zu zeigen, wie sie es richtig machen konnten und wie sie in nur wenigen Schritten an ihr gewünschtes Ziel kamen.
Immer wieder hatten die beiden darüber nur genervt die Augen verdrehte, gelacht und mir gesagt, dass ich ihre Zeichnungen doch direkt für sie fertigmachen sollte, wenn ich es scheinbar besser wusste.
Ich musste schmunzeln, als ich über diesen Kommentar nachdachte und fand es mal wieder so faszinierend, dass ich mich in Kunst so sehr in der Materie verlieren konnte, während ich in anderen Fächern absolut gar nichts geschissen bekam.

Aber Kunst hatte mich einfach schon immer wahnsinnig interessiert. Schon seitdem ich überhaupt denken konnte, hatte ich gezeichnet und musste als kleines Kind ständig vor dem Fernseher sitzen, wenn Sendungen wie Art Attack liefen.
Selbst, wenn irgendwelche Dokumentationen über bestimmte Künstler oder eine Kunstrichtung liefen, saß ich wie gebannt vor dem Fernseher und konnte einfach nicht weggucken. Dabei gab es nichts Schlimmeres für mich, als Dokus.
Keine Ahnung, Kunst ist einfach nicht wie all die anderen Unterrichtsfächer. Wenn es nach mir ginge, könnte es ruhig mehr als nur einmal pro Woche Kunstunterricht geben. Ich liebte es einfach, in diese Welt einzutauchen und Neues darüber zu erfahren.

Wahrscheinlich würde es man mir niemals glauben, aber Zuhause hatte ich tatsächlich einige Bücher über die verschiedensten Kunstrichtungen im Regal stehen, die ich sogar regelmäßig aufschlug, um darin zu lesen.
Ich ging auch sehr gerne mit Opa zusammen in Museen oder Ausstellungen, um mehr über die Welt der Kunst zu erfahren und neue Inspiration sammeln zu können. Es gab wirklich nichts auf dieser Welt, über was ich lieber sprach. Außer Lukas vielleicht.
Wenn ich könnte, würde ich mich am liebsten Tag und Nacht mit Kunst beschäftigten. Wenn ich es mir selbst nicht so verbauen und es wirklich Chancen für mich geben würde, würde ich meine berufliche Karriere auch sehr gerne in diese Richtung einschlagen.

Ich seufzte leise, aber schob diesen Gedanken beiseite, denn über meine Zukunft wollte ich jetzt nicht nachdenken. Ich sah zu Lukas, der gerade meine Beine musterte, sich auf die Lippe biss und etwas auf das Blatt kritzelte.
,,Na, nicht luschern!'', rief Lukas direkt, als ich gerade einen Blick auf dieses werfen wollte und griff einmal nachdem Karton, den wir als Stütze für die Leinwand genommen hatten, um diesen vor das Blatt zu schieben.
Ich verdrehte nur lächelnd die Augen, streckte ihm frech die Zunge entgegen und mein kompletter Körper begann angenehm zu kribbeln, als ich den verliebten, teilweise aber auch sehr konzentrierten Blick sah, der von Lukas auf mir ruhte.

Es fühlte sich immer wieder schön an, wenn Lukas diesen Blick auf mich legte. Ich fühlte mich durch diesen noch viel wohler in meiner Haut und so geborgen, wie schon lange nicht mehr. Lukas hatte einfach die Augen eines Engels!
Ich lächelte, verzog aber das Gesicht, als ich spüren konnte, wie mein Bein immer schwerer wurde. Ich atmete einmal tief durch, schloss die Augen und sah zu Lukas, dem ich am liebsten den Hals umdrehen wollte.
Aber eigentlich hätte ich mir ja denken müssen, dass Lukas mich quälen würde, sobald ich ihn zum Zeichnen zwingen würde. Ich kicherte nur leise und ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich diesen hübschen Jungen musterte.

,,Ich bin gleich fertig, Baby! Noch fünf Minuten und dann sollte es passen!'', beruhigte mich Lukas lachend, fuhr sich einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht und machte den Pinsel wieder mit etwas zu viel Farbe voll.
,,Fünf Minuten, willst du mich verarschen?! Ich hab' jetzt schon voll den Krampf im Bein!'', quengelte ich unzufrieden vor mich hin, verzog das Gesicht und Lukas musste nur noch viel lauter lachen.
,,Warte...'' Lukas biss sich nachdenklich auf die Unterlippe, musterte mit funkelnden Augen meinen Schwanz, was meinen Körper ganz heiß werden ließ und setzte tatsächlich die letzten Pinselstriche, bis er diesen in den Becher Wasser stellte und die Zeichnung betrachtete.

,,Weißt du, an die Pose könnte ich mich eigentlich gewöhnen...'', erwiderte Lukas nachdenklich, musterte mich mit schief gelegtem Kopf und erhob sich vom Stuhl, um sich direkt vor mich zu stellen.
,,Ich könnte mich auch daran gewöhnen, dir den Hals umzudrehen...'', knurrte ich ihn sauer an.
,,Na na na, was sind wir denn so frech?'', tadelte mich Lukas grinsend an und streichelte mir einmal sachte über das Bein.

Dieses begann aufgrund seiner Berührung herrlich schön zu kribbeln, ein breites Lächeln legte sich auf meine Lippen und zufrieden stöhnte ich auf, als Lukas mein Bein herunterdrückte. Ich winkelte dieses einmal leicht an und setzte mich aufrecht hin.
,,Alles gut, mein Schatz? Geht es?'', fragte mein Freund besorgt nach, setzte sich neben mich und griff nachdem Bein, um dieses auf seinem Schoß abzulegen und einmal sanft meine Wade zu massieren.
,,Armes Baby, ich wollte dich nicht so leiden lassen, wirklich.'', entschuldigte Lukas sich und hob das Bein einmal leicht an, um einige Küsse auf diesem zu verteilen. Dabei kitzelten mich der leichte Flaum an seinem Kinn, was mich leise kichern ließ.

,,Verzeihst du mir, dass ich so böse zu dir gewesen bin? Ich mache das auch nie wieder, ich schwöre!'' Lukas schlang die Arme einmal fest um mich, kuschelte sich an mich heran und drückte mir einen versöhnlichen Kuss auf die Lippen.
,,Ich verzeihe dir, wenn du mir jetzt zeigst, was du da Schönes gezeichnet hast, mein Engel.'', erwiderte ich lächelnd, stupste ihm gegen die Nase und sah ihn einmal befehlend an. Lukas biss sich nur auf die Unterlippe und wurde etwas roter um seine Wangen.
,,Ähm...willst du dir das wirklich antun?'' Lukas sah mich unsicher von der Seite an, mutierte zur höchsten Anzeige der Ampel und ich konnte darüber einfach nur lachen. Ich streichelte ihm über die überhitzte Wange und griff nach seiner Hand.

,,Na komm', so schlimm wird es schon nicht sein.'', machte ich ihm lächelnd Mut, erhob mich von seinem Schoß und streckte ihm meine Hand entgegen, nach welcher er zögerlich griff.
,,Aber erwarte jetzt kein Picasso-Werk oder so...'' Lukas sah mich mit schmollender Miene an und ließ sich widerwillig von mir in die Richtung seiner Zeichnung ziehen.
Ich musterte diese einmal und egal, wie sehr ich versuchte, es zurückzuhalten, ich konnte es einfach nicht. Ich prustete nur einmal laut los, um daraufhin in schallendes Gelächter auszubrechen, weil das, was Lukas da gezeichnet hatte, wirklich einem Autounfall glich.

,,Oh Gott...'', bekam ich gerade so unter Lachen heraus, schlug mir die Hand vor den Mund und konnte einfach nicht glauben, was ich da gerade sah.
,,Ich habe dich ja gewarnt....'', zuckte Lukas mit den Schultern, seufzte leise auf, aber stimmte in mein Lachen mit ein.
,,Aber, was hast du denn nur mit meinem Bein gemacht? Also, so dicke Oberschenkel habe nun wirklich nicht.'' Ich schüttelte mit dem Kopf und musterte den riesigen Kreis, der eigentlich mein Bein darstellen sollte.

,,Soll ich es wegwerfen? Das ist wirklich eine Schande und spiegelt deine Schönheit in keinsterweise wieder.'', fragte mich Lukas unsicher, als ich mich endlich eingekriegt hatte und mir einige Tränen aus dem Gesicht strich.
,,Nein, nicht wegschmeißen! Ich behalte das. Keine Ahnung, irgendwie hat das was. Außerdem ist es von dir das gehört nicht in die Tonne.'' Ich sah meinen Freund versöhnlich an und kraulte sanft über sein Kinn.
Ich legte die Zeichnung auf dem Wohnzimmertisch ab und drehte mich zu Lukas. Ich schlang die Arme um seinen hübschen Hals, lächelte ihn glücklich an und stellte mich leicht auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

Lukas lächelte mich an, legte seine Hände an meine Hüfte und strich über die Knochen, die ausnahmsweise mal nicht so herausstanden, wie es sonst immer der Fall ist. Auf meinen Oberkörper legte sich eine angenehme Gänsehaut und mein Bauch kribbelte.
Ich presste unsere Lippen aufeinander und küssend bewegten wir uns in die Richtung der Couch, auf der wir uns sofort niederließen. Lukas streckte nur einladend seine Arme aus und augenblicklich legte ich mich in diese.
Er schlang sie fest um mich, drückte mir einen Kuss auf die Haare und meine Kopfhaut begann angenehm zu kribbeln. Ich lächelte ihn an, schlang den Arm fest um seinen Bauch und verharkte unsere Füße miteinander.
,,So ist schön.''

,,Aber sei mal ehrlich, Schatz, wenn du mein Bild bewerten müsstest, was würdest du mir geben? Auf einer Skala von 1 bis 10.'', fragte Lukas irgendwann nach und kraulte mir durch die Haare. Ich hob den Kopf nur leicht an, um ihn besser in die Augen zu sehen und seufzte.
,,Hmmm, schwierig. Ich finde es eigentlich unfair Kunst zu bewerten, denn jeder interpretiert das ja anders. Du hast auch nicht die größte Scheiße gemacht, die Konturen sind dir wirklich gut gelungen. Es hat nur am Detail gehapert.'', lächelte ich ihn aufmunternd an.
,,Keine Ahnung, wenn du ein bisschen mehr üben würdest, würdest du das auch irgendwann hinkriegen. Ich habe anfangs auch nicht so schön gezeichnet, wie ich das jetzt mache und es ist noch lange nicht alles. Man kann immer an sich arbeiten und neu dazu lernen.''

,,Wann hast du eigentlich angefangen so aktiv zu zeichnen? Du meintest ja, dass du das schon seitdem du denken kannst machst. Warum hast du nie die Interesse daran verloren?'', fragte mich Lukas und kämmte mir einige Strähnen hinter die Ohren.
,,Keine Ahnung, irgendwie hatte ich immer Lust zu zeichnen. Also, natürlich habe ich auch mal meine Phasen, wo gar nichts geht und jeder Pinselstrich sich falsch anfühlt. Aber irgendwie habe ich immer wieder den Weg zum Stift gefunden.'', erklärte ich ihm lächelnd und setzte mich aufrecht hin.
,,Zeichnen hilft mir halt meine Gefühle und Gedanken zu verarbeiten. Wenn es mir schlecht geht, zeichne ich etwas, was zu der Stimmung passt. Es ist wie eine Art Selbsttherapie für mich.'', zuckte ich mit den Schultern und starrte nachdenklich auf den Stoff des Sofas.

,,Wo...ähm...wo ich für einige Monate in der Psychiatrie gewesen bin, habe ich total viel gezeichnet. Also, in meiner Anfangszeit nicht so, weil der Schock noch so tief saß. Aber...ähm... die hatten da auch so ein Kunstangebot, wo ich hingegangen bin. Als ich dort das allererste Mal gewesen bin und gezeichnet hatte, ist es das erste Mal in der ganzen Zeit gewesen, dass ich mich wieder lebendig gefühlt habe. Es hat mir sehr geholfen, die Zeit dort zu ertragen und das Alles irgendwie verarbeiten zu können.'', fing ich unsicher zu erzählen an und eine Träne rollte mir über die Wange.
,,Also...ähm...weißt du, ich habe mich wirklich sehr alleine und unwohl dort gefühlt. Ich hatte einfach niemanden und die anderen Kinder dort mochten mich auch nicht wirklich. Mein Zimmernachbar hat mich immer wieder ausgelacht und alle dort haben mich eh für den größten Psycho gehalten, obwohl wir ja quasi alle im gleichen Boot saßen. Keine Ahnung, die sind richtig fies zu mir gewesen und haben ständig gelästert. Ich bin ja auch nicht so gut in der Schule gewesen und wusste kaum was, das fanden die voll peinlich. Aber egal, darüber möchte ich jetzt nicht reden...'' Ich spielte nervös mit meinen Händen und Lukas setzte sich ebenfalls auf, um mich in den Arm zu nehmen.
,,Ähm...wo waren wir? Ach ja, also habe dort auf jeden Fall in jeder freien Minute gezeichnet, weil es mich so von meinen eigentlich Gedanken abgelenkt hat und ich mich dadurch so frei gefühlt habe. Ich konnte einfach richtig abschalten und alles um mich herum vergessen. Ich habe halt meinen Psychologen vor Ort gefragt, ob das auch in Ordnung wäre, wenn ich außerhalb dieses Angebotes zeichnen würde. Es ist halt nur etwas schwierig wegen den Anspitzern gewesen, weil...ähm...du weißt bestimmt, was da drin ist, wenn man den aufschraubt und was man damit machen kann...'' Lukas nickte einmal verstehend, streichelte mir beruhigend über den Rücken und fuhr mir die Tränen aus dem Gesicht.

,,Aber hat es denn trotzdem irgendwie geklappt?'', harkte er nach, legte den Kopf schief und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen, der mein Herz direkt einige Takte schneller schlagen ließ.
,,Ja, zum Glück. Ich hatte da die strenge Auflage, dass ich nur im Gemeinschaftsraum zeichnen durfte, damit die Betreuer mich beobachten konnten. Ich hätte ja auch irgendwas mit dem Papier und dem Stift anstellen können.'', erklärte ich schüchtern und biss mir auf die Unterlippe.
,,In dieser Zeit sind auch wirklich sehr viele krasse Bilder entstanden. Ich hab' die nach meiner Entlassung auch direkt meiner Mama gegeben und ihr gesagt, dass sie die bitte verstecken und mir nicht sagen soll, wo sie liegen. Ich weiß auch nicht, warum ich das gemacht habe. Ich hatte wahrscheinlich Angst, dass sie mich rückfällig machen könnten.'' Einige Tränen liefen mir über die Wangen und Lukas schlang seine Arme nur noch fester um mich.

,,Ich denke nicht wirklich gerne über diese Zeit nach und schäme mich eigentlich auch so dafür. Wenn das irgendjemand liest, drückt man mir doch direkt den Stempel für Psycho auf den Kopf. Mein Aufenhalt dort zeigt doch einfach, wie schwach ich in Wirklichkeit bin und, dass ich den Kampf gegen mich selbst fast verloren hätte. Auch total dumm, dass ich deswegen schon wieder heule und nicht so gerne darüber rede, ich hab's mir ja schließlich selbst zu zuschreiben...'' Meine Stimme brach immer mehr und ich vergrub mein Gesicht in Lukas' Brust, der mir nur immer wieder beruhigend über den Rücken streichelte.
,,Timi Schatz, du bist nicht schwach und du solltest dich auch nicht für deine Vergangenheit schämen. Sie gehört zu dir. Es ist okay, dass du deswegen weinst, damit zeigst du keine Schwäche. Es zeugt wirklich von so viel Stärke, wie du das Alles so meisterst. Du rappelst dich immer wieder vom Neuen auf, egal wie tief du gerade in deinem Loch steckst. Du kannst so stolz auf dich sein, mein Kleiner.'' Lukas löste sich etwas von mir, um mir in die Augen schauen zu können und legte seine Hände um mein Gesicht, um mir die Tränen immer wieder aus dem Gesicht zu streichen.
,,Es ist okay, wenn du nicht darüber reden möchtest. Ich kann verstehen, dass das Alles nicht einfach für dich ist. Ich möchte dich auch in keine Ecke drängen und dir die Zeit geben, die du brauchst. Du sollst aber wissen, dass du dich immer an meiner Schulter anlehnen und weinen darfst. Du musst diesen Kampf nicht mehr mit dir alleine ausmachen. Ich bin immer bei dir, versprochen.'', lächelte Lukas mich aufmunternd an und mein Herz zerbrach in tausend Teile, als ich sah, wie ihm eine Träne die Wange hinunter lief.

,,Aber trotzdem fühle ich mich total dämlich, deswegen schon wieder die gute Stimmung kaputt gemacht zu haben. Du hast mir ja schließlich nur eine normale Frage gestellt und schon heule ich...'', seufzte ich leise und ließ mir von Lukas ein Taschentuch reichen.
,,Timi, es ist alles gut. Du musst deine Gefühle nicht vor mir verstecken und Angst vor irgendwas haben. Wenn du weinen musst, dann weinst du halt, das ist in Ordnung. Es zu unterdrücken, macht es meistens nur noch viel schlimmer und das muss nicht sein.'' Lukas strich mir vorsichtig über den Rücken und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
,,Ja, ich weiß. Aber ich möchte dir schon irgendwann gerne mal erzählen, was es damit auf sich hat und wieso ich manchmal so reagiere, wie ich eben reagiere. Aber gerade fühle ich mich einfach nicht in der Lage dazu. Es ist nicht so, dass ich dir nicht vertraue, aber ich kann das gerade nicht. Ich hoffe, du verstehst das und bist mir nicht böse.'', schnaubte ich leise und sah ihn betrübt von der Seite an.

,,Es ist alles gut, Baby. Du sollst erst mit mir darüber reden, wenn du dich bereit dazu fühlst und dir sicher bist. Ich werde dir deswegen niemals böse sein, keine Angst.'' Lukas schloss mich fest in seine Arme, drückte mir einen Kuss auf die Schläfe und streichelte mir über den Rücken.
Auf diesen legte sich augenblicklich ein angenehmer Schauer und mein Bauch kribbelte. Ich schlang die Arme fester um ihn, vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und weinte leise gegen seine Brust.
,,Danke, Lukas. Danke, dass du immer so für mich da bist und mich nicht verurteilst. Du bist so ein Engel, das bedeutet mir einfach so viel.'', bedankte ich mich lächelnd bei ihm und er erwiderte dieses.
,,Dafür musst du mir nicht danken, Schatz.''

,,Aber erstmal alles gut soweit? Falls du noch über irgendwas reden möchtest oder ein paar Tränen übrig hast, die hier ist auch noch frei.'', fragte mich Lukas lächelnd und fuhr mir einige Strähnen aus dem Gesicht, während er seine rechte Schulter zu mir drehte.
,,Nein, es ist alles gut. Einfach nur Danke fürs da sein. Aber trotzdem bist du schon wieder so doof!'', erwiderte ich lachend, verdrehte einmal die Augen und verpasste ihm einen leichten Boxer auf den Arm.
Lukas stimmte in mein Lachen augenblicklich mit ein und nahm mein Gesicht zwischen seine weichen Hände, um unsere Stirnen aneinanderzupressen und mir einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken, der mein Herz schneller schlagen ließ.

Immer noch küssend drückte mich Lukas an den Schultern zurück auf den weichen Stoff des Sofas und legte sich dicht gepresst neben mich. Er packte mich am Kinn, um meinen Kopf zu sich zu drehen und sah mich mit seinen strahlenden Augen an.
Ich lächelte und griff nach seiner Hand, um unsere Finger ineinander zu verschränken und diese einmal fest zu drücken. Mein Bauch begann angenehm zu kribbeln, als ich spüren konnte, wie seine Adern leicht pochten.
Ich drückte ihm einen Kuss auf den Handrücken und streichelte mit meinem Daumen einmal sachte über diesen. Lukas rückte näher an mich heran und hauchte mir einen Kuss auf die Wange, was mich zufrieden aufseufzen ließ.

,,Du, Lukas?''
,,Ja, mein Schatz?''
,,Wie bist du eigentlich zum Gitarre spielen gekommen? Wieso hast du immer noch so viel Interesse daran?'', drehte ich den Spieß lächelnd um, als wir für eine kurze Zeit miteinander geschwiegen hatten und drehte mich auf die Seite.

Lukas lächelte mich nur an, drehte sich ebenfalls zu mir und fing direkt zu erzählen an. Lukas erklärte mir, dass er das Gitarre spielen mit sieben Jahren in der Grundschule kennengelernt hatte, weil es da so ein Nachmittagsangebot gab.
Doch wie Kinder nun einmal sind, hatte Lukas das Interesse am Gitarre spielen schnell wieder verloren. Woran genau das gelegen haben könnte, konnte er sich bis heute nicht erklären. Obwohl Lukas die Vermutung hatte, dass es daran gelegen haben könnte, dass ein Instrument zu lernen doch mehr Geduld und Zeit in Anspruch nahm, als er anfangs vermutet hatte.
Lukas hatte zwar immer noch einmal die Woche seinen Gitarrenunterricht gehabt, diesen aber öfters mal geschwänzt, weil er einfach keine Lust darauf hatte und keinen weiteren Nutzen darin sah, da er sowieso niemals irgendwas spielen können würde.

Zuhause hatte die Gitarre nur noch in der Ecke gestanden und eher als Staubfänger, als als Instrument gedient. Der Gitarrenunterricht wurde immer häufiger geschwänzt und irgendwann hatte Lukas völlig vergessen, dass dieser Kurs überhaupt noch existierte.
Doch vor circa einem Jahr hatte ihn die Lust wieder gepackt. Auslöser dafür ist seine Mama gewesen, die nämlich kurz davor war, seine Gitarre zu verschenken, weil Lukas schließlich eh nichts damit machen würde.
Lukas hatte sich aber direkt dagegen gewehrt und hatte versucht, seiner Mama weiß zu machen, dass er sehr wohl etwas damit machen würde. Nach ewiger Diskussion hatten die beiden schlussendlich einen Deal abgeschlossen.

Der Deal beinhaltet, dass Lukas mindestens einmal die Woche, natürlich außerhalb des Gitarrenunterrichtes für eine halbe Stunde die Gitarre in die Hand nehmen und irgendwas darauf spielen musste.
Er hatte sich darauf eingelassen und immer wieder in Anwesenheit seiner Mutter die Gitarre in die Hand genommen und versucht, sich irgendwas darauf beizubringen. Auch wenn Lukas anfangs überhaupt keine Lust darauf hatte, hatte er irgendwann doch Gefallen daran gefunden.
So viel Gefallen, dass aus nur einmal pro Woche spielen, zwei Tage wurden. Irgendwann wurden es drei, vier, fünf und ehe sich Lukas überhaupt versehen konnte, spielte er fast täglich und das für mehrere Stunden.

,,Ich habe einfach erkannt, dass ich durch den einstündigen Gitarrenunterricht nicht viel lernen würde. Unser Lehrer hat uns zwar öfters ans Herz gelegt, dass man auch einiges Zuhause machen muss, um besser zu werden, aber natürlich habe ich da nicht wirklich drauf gehört.'', lachte Lukas und zuckte mit den Schultern.
,,Aber durch das tägliche Spielen habe ich dann verstanden, was er damit gesagt hat. Selbst, wenn du die Gitarre nur für zehn Minuten pro Tag in die Hand nimmst, bringt dich das total weiter. Und ich habe gelernt, dass ich die Lieder, die ich gerne spielen möchte, nicht so schnell aufgeben sollte, wenn es einmal schwierig wird.''
,,Aber beim Gitarre spielen geht es mir ähnlich wie bei dir mit dem Zeichnen. Es lenkt mich einfach total vom Alltagsstress ab. Wenn ich lerne und eine kleine Pause machen möchte, um den Kopf freizukriegen, nehme ich einfach die Gitarre in die Hand. Keine Ahnung, sie hat einfach so einen beruhigenden Effekt auf mich.'', beendete Lukas lächelnd seinen Monolog und sah mir tiefer in die Augen.

,,Aber dafür, dass du erst seit einem Jahr wirklich aktiv Gitarre spielst, bist du wirklich verdammt gut. Ich hätte das gar nicht gedacht, dass das so schnell geht.'', erwiderte ich erstaunt und zog die Augenbrauen nach oben.
,,Das Schlüsselwort ist Üben. Keiner, der in irgendwas gut ist, hat das einfach so in die Wiege gelegt bekommen. Wenn es danach geht, kann man sehr vieles lernen, wenn man versucht strikt dabei zu bleiben.'', lächelte Lukas.
,,Das stimmt. Aber eine Sache gibt es, bei der du schon seit Tag eins Profi bist.'', lachte ich ihn an und drehte ihn zurück auf den Rücken. Lukas sah mich nur verdutzt an, verstand meine Worte aber sofort, als ich unsere Lippen aufeinander presste und diese daraufhin in zwei stieß.

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