Wie uns Fledermäuse zu besten Freunden machten

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Flashback

,,Timi?'' Alex tippte mir auf die Schulter und ich drehte mich fragend zu ihr.
,,Hm?'', machte ich nur.
,,Kannst du mal bitte Mr. Darko halten?'', fragte sie mich lächelnd.
,,Wieso?'', harkte ich stattdessen nach.
,,Ich möchte da hochklettern und da kann ich ihn ja schlecht mitnehmen.'', erklärte meine beste Freundin, deutete auf das riesige Klettergerüst, welches Mitten auf dem Schulhof stand.
Ich nickte zustimmend, ehe sie mir ihre große Plüschfledermaus in die Hand drückte und auf das Klettergerüst stieg.

,,Was hast du vor, Alex?'', fragte ich meine beste Freundin grinsend, als sie zielstrebig bis nach ganz oben und völlig orientiert zu einer Stange kletterte.
,,Warte...'', befahl Alex mir bloß und blieb' an einer Stelle des Klettergerüstes stehen, bei der nur eine einzige Stange befestigt war.
Augenblicklich schwang sie ihre dünnen Beine um diese und hing dann kopfüber an dieser. Ich stellte mich nur mit Mr. und Mrs. Darko zusammen vor ihr und musterte Alex verwirrt.

,,Und was soll das jetzt?'', fragte ich meinen Gesichtsausdruck entsprechend und legte den Kopf schief.
,,Siehst du das etwa nicht, du Holzkopf?'', fragte sie stattdessen und ich schüttelte ahnungslos mit dem Kopf, weil ich wirklich nicht wusste, was sie darstellen sollte.
,,Ich bin eine Fledermaus.'', erklärte sie dann grinsend, breitete die Arme aus und meine Miene erhellte sich mit einem Mal.
,,Ach so.''

,,Als ob du das nicht erkannt hast!'', schmollte Alex und sah mich enttäuscht an.
,,Entschuldigung...'', entschuldigte ich mich direkt völlig verlegen.
,,Mr. und Mrs. Darko sind jetzt ganz traurig.'', erwiderte sie nur seufzend und deutete auf unsere beiden Kuscheltiere, welche ich fest in meinen Armen hielt und welche wir uns gemeinsam von unserem letzten Taschengeld vor genau einer Woche gekauft hatten.
Ich sah nur schuldbewusst und traurig zugleich auf das Fledermauspärchen und Alex kletterte in dieser Zeit wieder zu mir herunter.

,,Entschuldige dich!'', befahl mir Alex, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte und nahm mir die beiden ab, ehe sie mir diese direkt unter meine Nase hielt. Ich atmete einmal tief durch, grinste und sah Mr. und Mrs. Darko entschuldigt an.
,,Mr. und Mrs. Darko, es tut mir sehr Leid, dass ich Alex die kleine Fledermaus nicht erkannt habe.'', entschuldigte ich mich aufrichtig bei den beiden, doch konnte mir ein Lachen trotzdem nicht verkneifen.
,,Super.'', lobte mich Alex und lachte ebenfalls.

,,Timi!'' Alex tippte mir erneut auf die Schulter, als wir uns von unserem kleinen Lachflash erholt hatten und wieder sah ich sie fragend an.
,,Hm?''
,,Guck mal, der Junge da!'', meinte sie bloß und deutete in irgendeine Richtung. Ich drehte mich nur um und erkannte keine paar Meter entfernt, einen Jungen, welcher völlig alleine auf dem Schulhof stand und nachdenklich in der Gegend umher sah.

Ich wusste, wer dieser Junge war, denn er saß genau hinter mir und Alex und auch dort war er ganz alleine. Anscheinend gab es für ihn kein einziges bekanntes Gesicht in den gesamten ersten Klassen.
Dieser Junge war wohl mit niemanden von uns in den Kindergarten gegangen und musste wohl erst einmal ein paar neue Freundschaften schließen.
Wir hatten nämlich heute alle unseren allerersten regulären Schultag an der Grundschule und schon bei der Einschulung war er völlig alleine und ohne jegliche Seele gewesen.

,,Was ist denn mit ihm?'', fragte ich.
,,Guck mal, sein Kuscheltier.'', meinte Alex und ich sah etwas Schwarzes in seiner linken Hand hervorblitzen. Etwas irritiert schaute ich dieses schwarze Etwas an, doch verstand mal wieder nicht so recht, worauf meine beste Freundin eigentlich hinaus wollte.
,,Und jetzt?'', fragte ich perplex nach und Alex verdrehte die Augen.
,,Das ist eine Fledermaus.'', erklärte sie mir breit grinsend.

,,Komm' mit.'' Noch ehe ich etwas erwidern konnte, drückte sie mir Mrs. Darko in die Hand, griff nach meiner freien Hand und gemeinsamen rannten wir zu diesem uns unbekannten Jungen, der mutterseelenallein auf dem Schulhof stand.

,,Hey!'', begrüßte Alex ihn lächelnd und er schaute vom Boden auf.
,,Hey...'', grüßte er zurück und sah sich witerhin unsicher in der Gegend um.
,,Wie heißt du?'', fragte Alex grinsend nach.
,,Marcel, ihr?'', antwortete er und kratzte sich nervös am Hinterkopf.
,,Ich bin Alexandra und das ist Tim.'', stellte sie uns aneinander vor und wir beide lächelten uns an.

,,Ich mag deine Fledermaus, Marcel.'', lächelte Alex diesen Jungen an.
,,Oh, Danke. Ich mag eure auch sehr.'', bedankte er sich ebenfalls lächelnd bei ihr und deutete auf unser Pärchen.
,,Dankeschön.'', bedankten wir uns beide zur gleichen Zeit.

,,Hat deine Fledermaus einen Namen?'', fragte Alex dann und legte grinsend den Kopf schief. Marcel schüttelte als Antwort nur mit dem Kopf.
,,Mir ist leider noch kein passender Name eingefallen.'', fügte er zu seiner Geste noch hinzu und sah nachdenklich auf sein Kuscheltier.
,,Also unsere Fledermäuse heißen Mr. und Mrs. Darko.'', lachte ich.
,,Oh süß, sind die etwa zusammen?'', fragte Marcel grinsend nach und wir nickten.

Marcel biss sich nachdenklich auf die Unterlippe, hielt seine Baby-Fledermaus in beiden Händen fest und sah mich und Alex dann an. Wir beide musterten ihn nur leicht verwirrt, weil wir nicht wussten, was er wohl vorhatte. Entweder er überlegte sich fix einen Namen für sein Kuscheltier oder er dachte darüber nach, wie er uns am schnellsten wieder loswerden konnte. Aber ich hoffe sehr, dass Letzteres nicht zutreffen würde.

,,Das ist euer Kind.'', meinte er dann plötzlich und deutete auf seine Baby-Fledermaus.
,,Wie bitte?'', fragte ich irritiert nach.
,,Das ist jetzt das Kind von Mr. und Mrs. Darko.'', erläuterte er grinsend genauer und unsere Mienen erhellten sich.
,,Das ist Baby-Darki.'', lächelte Alex freudig und wir nickten alle begeistert.

,,Wie lange sind eure Fledermäuse eigentlich schon zusammen?'', fragte Marcel nach und rückte sich seine Brille zurecht.
,,Seit einer Woche.'', antwortete ich grinsend und spielte mit der roten Schleife von Mrs. Darko.
,,Wie lange hast du deine schon?'', drehte ich Spieß um.

,,Auch seit einer Woche.'', lachte er und wir beide stimmten mit ein.
,,Aus dem Kiosk?'', harkte Alex nach, weil wir genau da unsere Plüschtiere gekauft hatten. Wir hatten sie im Schaufenster gesehen und mussten sofort in den kleinen Laden stürmen, um diese Kuscheltiere an uns zu reißen, bevor es ein anderer getan hätte.
,,Genau da.'', bestätigte Marcel lächelnd.
Wir lachten und ich mochten diesen Kerl jetzt schon total. Marcel war so nett und dass er Fledermäuse genau so sehr mochte wie Alex und ich es taten, machte ihn verdammt cool.

,,Fledermäuse sind die coolsten Tiere auf der ganzen Welt.'', lächelte Marcel uns breit an.
,,Auf jeden Fall. Deren Zähne...'', fing ich an.
,,...wie sie fliegen...'', führte Alex meinen Satz fort.
,,...und wie sie ohne mit den Augen zu sehen, jagen.'', sagten wir dann alle gleichzeitig und kicherten vor uns hin.

,,Ich wäre verdammt gerne eine Fledermaus. Wie geht's euch?'', gab Alex zu und sah fragend in die Runde.
,,Hallo? Selbstverständlich!'', erwiderte Marcel sofort und grinste über beide Ohren.
,,Timi?'' Sah Alex mich nun fragend an.
,,Das fragst du noch?!'', sagte ich bloß gespielt empört und erneut lachten wir.

Als wir uns gerade von unserem kleinen Lachflash erholt hatten, klingelte es plötzlich zum Pausenende und ich bekam ein mulmiges Gefühl, weil ich wieder zurück in den Klassenraum musste, obwohl ich viel lieber hier draußen auf dem Schulhof bleiben und mit Marcel reden wollte. In den nächsten Schulstunden hatten wir dafür eher weniger Zeit und ich wollte ihn unbedingt noch etwas näher kennen lernen, weil er so verdammt nett, lieb und sympatisch mir gegenüber war.

,,Marcel?'', fragte ich ihn, als wir nebeneinander hergingen und zupfte an seiner Jacke.
,,Ja?'', machte er nur und sah mich fragend an.
,,Ähm...hast du nach der Schule vielleicht Zeit, um zum Spielen rauszukommen?'', fragte ich dann schüchtern grinsend und er lachte kurz auf.
,,Ja, habe ich.'', bejahte er es und grinste mich an.

,,Alex kommst du auch mit?'', tippte ich meine beste Freundin an und sie schaute fragend vom Boden auf.
,,Wohin?''
,,Heute Nachmittag zum Spielen raus. Marcel kommt auch.'', erklärte ich ihr und lächelte sie an.
,,Natürlich!'', bejahte sie meine Frage ebenfalls und machte einen Sprung in die Luft.

,,Dann kann unsere Fledermaus-Familie einen schönen Tag zusammen haben.'', grinste Marcel.
,,Ohja.'', strahlte Alex über beide Ohren.

,,Das wird toll.'', lächelte ich die beiden an und wir passierten den Schuleingang.

Wir gingen wie die letzten Vollidioten grinsend, die Treppe hoch, in unser Klassenzimmer und ließen uns sofort wieder auf den Stühlen nieder. Der einzige Unterschied an der ganzen Sache war, dass Alex und ich unseren Tisch näher an Marcel rückten und uns des öfteren mal zu ihm umdrehten, um mit ihm zusammen über unsere Fledermaus-Familie und heute Nachmittag zu quatschen. Zwar wurden wir deswegen hin und wieder mal von unserer Klassenlehrerin Frau Schmidt ermahnt, aber das war uns egal.

Als mein allererster Schultag nach schlappen vier Stunden endlich zu Ende war, packte ich fix meine wenigen Schulsachen ein, nahm die kleine Schultüte an mich, welche wir von einigen Viertklässlern als Willkommensgeschenk bekommen hatten, in meine Hand und mit meiner besten Freundin zusammen, machte ich mich auf den Weg nach unten.
Alex und ich unterhielten uns beim heruntergehen der Treppen darüber, was wir heute Nachmittag so machen würden und wie wir den ersten Schultag fanden.
Soweit fand ich ihn eigentlich ganz gut, aber trotzdem wollte ich am liebsten viel lieber draußen in den verschiedensten Wäldern oder Spielplätzen umhertollen, als fast den halben Tag auf diesen eher unbequemen Stühlen zu sitzen und etwas zu lernen.
Natürlich wollte ich liebend gern lesen, schreiben und rechnen lernen, aber nicht unbedingt jede Woche und das dann auch noch fünf tagelang. Ein paar Tage mehr Pause wären mir da echt viel lieber. 
Aber das Alex neben mir saß, machte die Schultage um einiges angenehmer und entspannter für mich, vor allem weil sie mir sicherlich gut helfen konnte, wenn ich einmal nicht weiterkam.

Draußen angekommen, rannten Alex und ich auch schon sofort zum Schultor, bei welchem meine Mama mit meinem gerade erst einmonatigen Bruder Luis stand, und nur auf uns warteten.
Ich sah Marcel auch an diesem stehen, doch es schien nicht so, als würde er von seiner Mama abgeholt werden.
Genau aus diesem Grund, raste ich auch sofort an meiner Mama vorbei, welche mich deswegen nur leicht verwirrt von der Seite musterte.

,,Marcel!'', tippte ich ihn an und er drehte sich lächelnd zu mir um.
,,Tim!'', lachte er.
,,Kommt deine Mama nicht?'', fragte ich verwundert nach und er schüttelte als Antwort mit dem Kopf.
,,Nein, Mama und Papa sind arbeiten.'', erklärte Marcel mir und ich sah nachdenklich zu meiner Mutter, welche sich grinsend die kleine Schultüte von Alex zeigen ließ.

,,Willst du dann mit zu mir kommen?'', fragte ich grinsend nach.
,,Erlaubt deine Mama das denn auch?'' Marcel sah mich unsicher an und ich zuckte nur mit den Schultern.
,,Ich kann sie ja mal fragen. Komm' mit.'', erwiderte ich auf seine Bedenken nur und gemeinsamen gingen wir zu meiner Mama. Ich begrüßte grinsend meinen kleinen Bruder und setzte dann mein liebstes Lächeln auf.

,,Mama?'', fragte ich grinsend.
,,Was möchtest du, mein Spatz?'', harkte sie sofort nach, weil sie meine Tonlage kannte, wenn ich etwas unbedingt wollte.
,,Darf Marcel zu uns kommen?'', fragte ich ganz lieb nach und sah sie bittend an.
,,Ähm...wer?'' Sie sah mich etwas irritiert an und ich deutete auf Marcel, welcher hinter mir stand.
,,Das ist Marcel, mein neuer Freund.'', stellte ich ihn meiner Mama vor und sie lächelte.

,,Ist denn auch seine Mama damit einverstanden, mein Schatz?'', fragte meine Mama sofort nach und beugte sich etwas zu mir runter.
,,Ich weiß nicht...'', sagte ich unsicher und biss mir auf die Unterlippe.
,,Seine Eltern sind noch arbeiten.'', fügte ich noch hinzu und Mama dachte kurz nach.

,,Marcel, hast du denn eine Telefonnummer von deinen Eltern dabei, damit ich ihnen Bescheid sagen kann, wo genau du steckst?'', wandte sich meine Mama nun an Marcel, sah ihn fragend an und er nickte.

Marcel stellte seinen Ranzen auf den Boden ab, öffnete diesen und kramte solange darin herum, bis er ein grünes Portmonee aus diesem zückte.
,,Da stehen Mamas und Papas Nummer drin. Einmal von Zuhause und von der Arbeit. Sie haben gesagt, ich soll mich melden, wenn ich Zuhause bin.'', erklärte er und gab meiner Mama das Portmonee.

,,Ah, okay.'' Meine Mama nickte verständnisvoll und blickte dann in die Runde.

,,So Kinder, wir gehen erstmal zum Auto, fahren nach Hause und dann rufen wir deine Eltern an, um ihnen Bescheid zusagen, wo du steckst, damit sie sich keine Sorgen machen brauchen.'', erklärte meine Mutter lächelnd und wir nickten alle, ehe wir uns auf den Weg zum Auto machten.

Sie verstaute unsere Ranzen im Kofferraum, machte Luis fahrbereit und dann fuhren wir auch schon zu mir nach Hause. Auf der Autofahrt erzählten wir meiner Mama mit einer riesigen Euphorie davon, wie spannend und interessant wir den ersten Schultag fanden und wie Alex und ich Marcel kennengelernt hatten. Meine Mama lächelte uns alle liebevoll an, freute sich für uns mit und auch beim Mittag ließen wir ihr mit unserem Gequatsche keine Ruhe.

Nachdem Mittag durften wir auch sofort nach draußen und gingen auf den Spielplatz, welcher in der Nähe meines Elternhauses lag, wo wir mit unseren Fledermäusen zusammen einen schönen Tag verbrachten, ehe Marcel und Alex, nach ewiger Diskussion, weil ich sie einfach nicht gehen lassen wollte, leider wieder nach Hause mussten.




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