15 》Sorgen

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"Dankeschön", ich lächelte die Kellnerin, die mir soeben meine Pizza auf den Tisch gestellt hatte, an. Es war bereits später Abend, demnach also schon dunkel, doch das machte die Atmosphäre nur noch schöner. Ich saß draußen alleine an einem kleinen Tisch einer neuen Pizzeria, die in der Nähe meines Elternhauses eröffnet hatte. Das warme Licht der Laternen erleuchtete die Straßenecke und umschmeichelte die rustikale Fassade des Restaurants.

Die letzten Tage waren seltsam gewesen. Ich hatte mich dazu entschieden, vorübergehend bei meinen Eltern zu bleiben. Mittlerweile hatte ich ihnen auch erzählt, dass ich mich von Jonathan getrennt hatte, Gründe hatte ich ihnen bisher jedoch nicht genannt. Sie beließen es glücklicherweise auch dabei und hakten nicht weiter nach. Die Arbeit schwänzte ich und auch Marcelines zahlreiche Versuche, mich dazu zu bringen, wiederzukommen, waren gescheitert, denn momentan wollte ich mein altes Leben einfach nicht weiterleben. Ich hatte das Bedürfnis nach einem Neustart. Ich wusste, dass es nicht fair war, sie einfach im Stich zu lassen, aber Tony hatte recht. Die letzten Wochen hatten mich buchstäblich überrollt und ich brauchte dringend etwas Ruhe und Entspannung, sonst drehte ich womöglich noch durch. Denn trotz der Tatsache, dass ich nachts recht gut in dem alten Bett im Hause meiner Eltern schlief, war ich so verdammt müde, dass ich für die nächsten zehn Jahre hätte schlafen können.

Mit Tony hatte ich nicht mehr geredet, seit wir meine Wohnung leergeräumt hatten. Das war nun schon knapp zwei Wochen her. Er hatte mir geholfen, die Umzugskartons in mein Elternhaus zu verfrachten und war dort zum Glück weder meiner Mutter noch meinem Vater über den Weg gelaufen. Ich hätte absolut keine Lust gehabt, ihnen zu erklären, dass ich neuerdings irgendeine Sache mit dem Tony Stark am Laufen hatte, die ich selbst nicht einmal verstand.

Seitdem hatte ich lediglich ein paar SMS mit Tony ausgetauscht, aber wir schienen beide keine großen Freunde von dieser Art der Kommunikation zu sein, denn unsere Nachrichten waren meist nur beschränkt auf wenige Worte und oberflächliche Fragen wie 'Wie geht es dir?' und ebenso lauen Antworten wie 'Ganz gut'.
Wir ließen es wirklich sehr langsam angehen, denn im Moment brauchte ich vorerst etwas Abstand von allem, um meine Gedanken ordnen zu können. Ich musste mir darüber klar werden, wie meine Zukunft aussehen sollte.

Ich schob alles unwichtige für einen kurzen Moment beiseite und biss stattdessen in ein Stück meiner Pizza, bevor diese kalt wurde. Als mein Handy auf der Tischplatte plötzlich vibrierte, verdrehte ich meine Augen. Eigentlich wollte ich mich jetzt nicht stören lassen, doch bei der dritten Nachricht warf ich dann doch einen Blick aufs Display.
Na, mundet es?
Eine unbekannte Nummer. Seltsam.
Ein wirklich schönes Lokal, das du dir da ausgesucht hast.
Im Anhang war ein Bild von mir aus der Ferne zu sehen. Ich erstarrte und blickte leicht panisch umher. Jemand hatte mich vor wenigen Augenblicken fotografiert. Ich erkannte nirgends eine Person in der Umgebung, weshalb mein Blick wieder auf das Handy fiel.
Oh, habe ich dir einen Schrecken eingejagt? Entschuldige.

Das reichte. Ich erhob mich vom Stuhl und betrat eilig das Lokal. Ängstlich ging ich auf die Damentoilette, weil ich hoffte, dort vorerst sicher zu sein. Was auch immer die Person von mir wollte...etwas gutes war es bestimmt nicht.

Ich überlegte nicht lange und wählte Tonys Nummer. Er wusste, was in einer solch gar grotesken Situation zu tun war.
Glücklicherweise nahm er nach einer halben Ewigkeit ab, was mich zum Aufatmen brachte.
"Hey Elizabeth, wie-", er wollte mich angemessen begrüßen, doch ich unterbrach ihn.
"Tony, kannst du zu mir kommen? Am besten in deinem Anzug. Ich, ich...jemand beobachtet mich."
"Wo bist du?", fragte er mich direkt.
"Ecke Roam Street und Westend Avenue, Pizzeria Pino", teilte ich ihm mit und langsam hörte mein Herz auch auf, so zu pochen, als spränge es gleich aus meiner Brust, weil ich wusste, dass Tony mich aus dieser Lage befreien würde.
"Ich bin sofort da", nach diesen Worten legte er auf.

Dennoch etwas besorgt trat ich aus der Toilettenkabine, zahlte schnell bei einem Kellner und wagte mich dann wieder vor die Türe. Ich blieb jedoch direkt vor dem Restaurant stehen, weil ich dort wenigstens ansatzweise ein Gefühl von Schutz verspürte. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, wenn ich daran dachte, dass mich jemand beobachtet und mir sogar geschrieben hatte. Woher hatte der- oder diejenige überhaupt meine Nummer gehabt? Tausende Fragen vernebelten meine Sicht, doch als
Tony wenige Augenblicke später in einem seiner Iron Man Anzüge vor mir landete, konnte ich wenigstens für einen kurzen Moment meine Sorgen vergessen, weil ich wusste, dass er mich beschützen konnte und es auch tun würde.

"Halt dich an mir fest", befahl er und ich klammerte mich an ihn, als hänge mein Leben davon ab.
"Schließ' am besten die Augen...ich möchte nämlich nicht wissen, was du heute Abend gegessen hast", sagte er und wären die Umstände nicht so ungewiss, hätte ich sicherlich gelacht. Aber ich tat wie aufgetragen und kniff meine Lider fest zusammen. Ich spürte, dass wir in die Höhe stiegen, und mich durchfuhr ein Kribbeln, wie ich es bisher nur von den Achterbahnen des Jahrmarktes kannte. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt, wenn ich ehrlich war.

Nach einigen Sekunden stoppte Tony jedoch mitten in der Luft und ich musste mich anstrengen, meinen Mageninhalt nicht hervorzurufen. Ich hatte mich wohl zu früh gefreut.
"Jarvis, scanne Wärmesignaturen", sprach er mit seiner künstlichen Intelligenz.
"Meine Radare sind gestört, Sir", erwiderte die mir bereits bekannte Stimme von Jarvis.
"Verdammt", fluchte Tony und flog mit mir in seinen Armen davon.

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"Und du bist dir sicher, dass du die Nummer nicht kennst?", fragte mich Tony nun schon zum vierten Mal. Wir saßen gegenüber voneinander an einem Tisch in der Werkstatt seiner Villa. Er hatte darauf bestanden, dass ich vorerst bei ihm blieb, da ich dort sicher wäre. Mir war das mehr als recht.
"Nein", ich stützte meinen Kopf in den Händen ab und atmete tief durch. Ich konnte noch immer nicht ganz fassen, was passiert war.

"Ich kann sie auch nicht zurückverfolgen", er seufzte, "Kurz nachdem dir geschrieben wurde, muss die Person das Handy zerstört haben. Anders lässt sich das nicht erklären."
"Aber wer sollte sich die Mühe machen, mich derartig zu terrorisieren?", ich verstand die Welt nicht mehr und sah mit verzweifeltem Blick zu Tony auf, dessen braune Augen mich besorgt musterten.
"Dein aufbrausender Ex wird es wohl kaum gewesen sein, dafür ist er nicht schlau genug", murmelte er nachdenklich.
"Wir dürfen nichts ausschließen", entgegnete ich und rieb mir entkräftet über die Stirn, "Aber du hast recht. Es ist sehr unwahrscheinlich."
Tony las sich nun schon zum hundertsten Mal die Nachrichten, die mir der Stalker geschrieben hatte, durch.
"Glaubst du, dass der Hack meines Kontos und das zusammenhängen?", fragte ich ihn und sein Kopf schellte in die Höhe.
"Der Hack...Moment", er sprang auf und rannte zu seinem Computer. Ich verstand nur Bahnhof. Sein Gehirn arbeitete schneller als meines.
Ich folgte ihm und blickte neugierig über seine Schulter.
"Hier hat sich der Hacker aufgehalten. Ich konnte seinen Aufenthaltsort bestimmen", er deutete mit seinem Zeigefinger auf den Bildschirm, "Ich war dort, aber es ist eine alte, verlassene Schlachterei. Nichts im Umkreis von zwei Kilometern. Die Hauptsache ist, dass dein Geld wieder da ist. Ganz so clever war der Hacker dann doch nicht. Ich würde trotzdem nur allzu gerne wissen, wie er oder sie das gemacht hat."
"Und ich will wissen, wer er oder sie ist", ich seufzte und senkte den Kopf. Dieser Stalker hatte mir nicht nur einen gewaltigen Schreck, sondern auch eine ganz schöne Angst eingejagt.
"Hey", Tony legte seine Arme um mich, als hätte er meine Gedanken gelesen, "Ich werde herausfinden, wer das war. Und bis dahin bleibst du hier."
"Je nach dem wie lange das dauert, bräuchte ich aber noch ein paar meiner Sachen", ich schmunzelte schwach, als ich seinen verdutzten Gesichtsausdruck sah. Daran hatte er wohl nicht gedacht.
"Ähm, klar", er nickte zögerlich, "Aber das hat bis morgen Zeit. Es ist schon spät, du solltest schlafen gehen."
"Und du?", fragte ich und musterte ihn ebenso besorgt wie er mich. Mir waren trotz des ganzen Trubels nicht seine tiefen, dunklen Augenringe entgangen.
"Ich...schau noch etwas fern, dann komm' ich nach", entgegnete er und räusperte sich kurz, "Schlaf' gut."
Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und schenkte mir einen letzten Blick voller Sorge.
"Gute Nacht", ich kehrte ihm den Rücken zu und ging die Treppe hinauf.

Im Schlafzimmer angekommen schnappte ich mir eines seiner T-Shirts zum Schlafen, jedoch nur, weil er es mir gestattet hatte, legte mich dann auf die breite Matratze und schloss meine Augen, aber ehe mich der Schlaf übermannte, waren sicherlich längst mehr als zwei Stunden vergangen, in denen ich die absurden Geschehnisse des Abends Revue hatte passieren lassen. Doch auch, als sich meine sorgenvollen Gedanken langsam aber sicher von mir verabschiedeten, war die andere Seite des Bettes noch immer leer.

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Mal ein etwas anderes Kapitel, das euch aber hoffentlich trotzdem gefallen hat :)

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