17 》Autopilot

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"Wo der Tag seinen Anfang findet?", wiederholte Tony mich und ich nickte, während ich in einen Apfel biss. Wir befanden uns am späten Morgen in seiner Küche; er saß breitbeinig und grübelnd auf einem Stuhl, ich dagegen lehnte nachdenklich an der Wand. Glücklicherweise hatte ich Dank seiner Anwesenheit noch ein paar Stunden schlafen können, doch noch immer saß der Schock tief und auch jetzt hatte ich Angst vor dem, was noch kommen würde, denn eines war sicher: es würde etwas kommen. Und das war bestimmt nichts Gutes.

"Also im Osten", stellte er fest, "Weil die Sonne dort aufgeht."
"Du bist genial", ich lächelte ihn schwach an. Ich wusste, dass es mir nur mit Tonys Hilfe möglich war, das Rätsel zu lösen.
"Das alte Holz", murmelte er, "Gen Süden? Eher unwichtig, denke ich. Das wichtigste scheint das Holz zu sein. Vielleicht ein Wald? Das Reservat südöstlich wäre denkbar."
Tony schien ganz in seinem Element zu sein, aber das wunderte mich nicht. Das war seine Welt. Eine Welt, die mir bisher fremd gewesen war, jetzt jedoch mit meinem stets normalen Leben kollidierte.

"Sollen wir das überprüfen?", fragte ich ihn mit unsicherer Stimme. Diese Sache, in die ich offensichtlich hineingeraten war, war mir alles andere als lieb. Mir war unklar, was genau dieser Irre eigentlich von mir wollte, aber etwas harmloses war es jedenfalls nicht. Und hinzu kam der Fakt, dass er sich auf irgendeine Weise in meinen Traum geschlichen hatte. Ich hätte zwar niemals gedacht, dass so etwas überhaupt möglich wäre, aber in einer Welt, in der sich ein Mann auf die Größe einer Ameise schrumpfen und ein anderer sich in ein großes, grünes Monster verwandeln konnte, war wohl alles möglich.

"Müssen wir", erwiderte Tony und sah mich ein weiteres Mal mit besorgten, rehbraunen Augen an, in denen ich mich trotz der gegenwärtigen Lage noch immer verlieren konnte.
"Aber...es gibt da ein Problem", fuhr er fort, nachdem er sich kurz geräuspert hatte, "Naja, im Grunde ist es kein richtiges Problem, aber du siehst das wahrscheinlich anders."
"Und das Problem wäre?", wollte ich wissen und zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
"Du musst mitkommen, weil nur du weißt, wonach wir suchen müssen. Aber wir können da nicht einfach so aufkreuzen, nicht nach dem, was gestern Nacht passiert ist", er seufzte und brachte sein eigentliches Anliegen schließlich auf den Punkt, "Du musst in einen Anzug. Nur darin bist du vollkommen sicher."
Ich ließ vor Schreck fast die Reste meines Apfels fallen.
"Bitte was?", ungläubig warf ich diese dann in den Mülleimer zu meiner Linken und drehte mich wieder zu Tony um, der nun ein müdes Grinsen auf seinen Lippen trug und sich vom Stuhl erhob, um mit vielsagendem Blick auf mich zuzuschreiten.
"Es kann und wird nichts schief gehen", versuchte er, mich zu beruhigen, "Vertrau' mir."
Er pfiff zweimal und keine Sekunde später flogen einige glänzende Teile eines Iron Man Anzuges auf mich zu. Vor mir blieben sie jedoch stehen und schienen auf weitere Anweisungen von Tony zu warten.
"Das ist bescheuert", entgegnete ich mit deutlich zu hörender Skepsis in der Stimme, "Ich bin kein Superheld. Außerdem weiß ich gar nicht, wie man mit so einem Ding fliegt."
"Das erledigt der Autopilot", er zwinkerte mir zu und stieß dann ein weiteres Mal einen Pfiff aus.
Die schwebenden Partien des Anzuges umhüllten meinen Körper. Ich stöhnte leise auf. Tonys Wort war Gesetz und Widerstand war augenscheinlich zwecklos. Aber ich verstand ja, dass er das Ganze nur zu meinem Schutz tat. Das musste ich jetzt wohl oder übel durch.

"Hier", Tony setzte mir das Visier aufs Gesicht und zuerst herrschte Dunkelheit. Dann jedoch blitzten einige leuchtende Symbole auf.
"Es freut mich, Sie näher kennenzulernen, Miss Danes", begrüßte mich Jarvis freundlich.
"Das kann ich nur zurückgeben", ich grinste, "Tony hat mir nur gutes von dir erzählt. Du bist anscheinend seine Lieblings-KI."
"Welch' eine Ehre", Jarvis Stimme klang ein wenig ironisch, weshalb ich lachen musste.
"Ich mag' dich jetzt schon lieber als die meisten Menschen", gab ich zu.
"Hey ihr beiden", sprach Tony, "Bloß nicht durchbrennen. Ich brauch' euch noch. Außerdem haben wir eine Mission."
Ich lachte lediglich und gab Jarvis dann die Erlaubnis, zu starten.
"Sie wollen den Anzug wirklich nicht selbst steuern, Miss Danes?", fragte er mich ein letztes Mal.
"Wir wollen doch nicht, dass jemand zu Schaden kommt, oder?", erwiderte ich schmunzelnd, "Flieg' mich einfach sicher ans Ziel. Und wenn ich kotzen muss, dann öffne bitte das Visier."

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"Das war das abgefahrendste, was ich je gemacht hab!", rief ich, noch immer voller Adrenalin vom Flug, nachdem wir sicher auf dem Boden gelandet waren. Selbst in einem Anzug zu stecken, war ein Erlebnis, welches ich sicherlich niemals vergessen würde.

"Das dachte ich mir auch, als ich das erste Mal mit einem Anzug geflogen bin", entgegnete Tony, "Aber nun zum Wichtigen: wir müssen das Rätsel lösen. Hast du eine Idee, wonach wir suchen müssen?"
"Leider nicht. Kann Jarvis uns nicht irgendwie helfen?", fragte ich hoffnungsvoll.
"Er kann deine Vitalfunktionen überprüfen, aber in deinen Kopf kann er nicht blicken. Er könnte aber nach Auffälligkeiten suchen...Jarvis? Bring' uns bitte nach oben", verlangte Tony. "Uns?", wiederholte ich ihn verwirrt, doch es war zu spät. Ein weiteres Mal schoss ich wie eine Rakete in die Luft.
"Irgendwelche Besonderheiten was das Relief betrifft?", fragte Tony seine künstliche Intelligenz.
"Nein, ich scanne keine Abnormen, Sir", erwiderte diese und Tony fluchte leise.

"Hallöchen!", erschreckte mich plötzlich eine andere Stimme und ich erstarrte. Der verrückte Stalker! Er hatte anscheinend die Kommunikationsprotokolle des Anzuges überschrieben und sich irgendwie hineingehackt.
"Was soll das?", fragte ich ihn und wollte wütend klingen, doch die Angst siegte.
"Elizabeth", begann er sanft, "Beruhige dich."
"Nein verdammt, ich will mich nicht beruhigen!", ich merkte, wie Tränen in meine Augen stiegen, "Warum terrorisierst du mich? Was ist das für ein absurdes Spiel?"
"Absurd?", er klang entsetzt, "Es ist kreativ! Du verstehst es nur noch nicht. Streng' dein Köpfchen an, ich weiß, dass du es besser kannst."
"Woher willst du das wissen? Du kennst mich nicht einmal!", schrie ich in Rage. Dieses kranke Spiel, welches er spielte, zerriss buchstäblich alles, woran ich bisher geglaubt hatte. Was machte mich so interessant, dass er sich ausgerechnet mich für seine psychotischen Spielchen ausgesucht hatte?
"Ich kenne dich Lizzy", entgegnete er mit ruhiger Stimme, "Und du kennst mich auch. Das müsstest du. Aber anscheinend erinnerst du dich nicht an mich. Das kann ich verstehen, es ist schließlich schon eine halbe Ewigkeit her."
"Wer bist du?", ich hielt das einfach nicht mehr aus. Dauernd sprach er davon, dass er ein Bekannter war, aber wer zum Teufel war er? Ich musste es einfach wissen.
"Ich gebe dir einen Tipp", sagte er schließlich und lachte, "Aber nur, weil du es bist."
"Einverstanden", ich seufzte und versuchte, mich mental zu sammeln.
"Hochmut kommt vor dem Fall."

Ich verstand nicht, wovon er sprach, doch ich konnte auch nicht weiter darüber nachdenken, denn die Schubdüsen meines Anzuges versagten und ich fiel - wie beim Free-Fall-Tower auf dem Jahrmarkt - in die Tiefe. Mit rasender Geschwindigkeit näherte ich mich dem Erdboden.
"Tony!", schrie ich verzweifelt und keine Sekunde später fing er mich auf.
"Deswegen wollte ich, dass du auch einen Anzug nimmst", sagte er lediglich und ich schlug ihm mit der Metallhand an seinen ebenso scheppernden Helm.
"Danke du verfluchter Besserwisser", erwiderte ich mit unfassbar laut klopfendem Herzen, doch er lachte nur leise auf.

"Oh wie romantisch!", unterbrach uns der Unbekannte wieder, "Tony Stark mit der kleinen Elizabeth! Ist sie nicht ein bisschen zu jung für dich? Es sind immerhin fast acht Jahre, die euch trennen. Was ist denn mit Pepper? Hm? Willst du Lizzy nichts von dieser Frau erzählen?"
"Pepper? Was hat sie denn damit zu tun? Woher weißt du überhaupt von ihr?", fragte Tony mit überraschtem und zugleich schockiertem Ton in seinen Worten, der mir eine unangenehme Gänsehaut bescherte. Pepper? Wer war die Frau, von welcher der Verrückte sprach? Was für Geheimnisse hatte Tony, die anscheinend so schlimm waren, dass ich sie um keinen Preis erfahren durfte?

"Ich weiß mehr, als ihr glaubt", der Irre lachte lässig auf, "Ich weiß alles."
"Das bezweifle ich", widersprach ich mit brüchiger Stimme. Kein Mensch konnte alles wissen. Das war unmöglich.
"Ach Lizzy, akzeptiere es doch einfach. Ich will dir kein Leid zufügen, ich will dich beschützen."
"Was?", stotterte ich verwirrt, "Warum?"
"Weil ich nicht möchte, dass du leidest. Du bedeutest mir sehr viel", stellte er klar, "Ach, um auf den Tipp zurückzukommen..."
"Ich dachte, du hättest mir schon einen gegeben. Hochmut kommt vor dem Fall", wiederholte ich ihn und kam nicht mit dem, was er sagte, mit. Er wollte mich beschützen? Das war ebenfalls absolut unmöglich.
"Nein, Quatsch. Das war nur ein Spaß", er lachte abermals auf, "Der eigentliche Tipp ist viel persönlicher."
"Nun gut, dann verrate ihn mir", forderte ich ungeduldig.
"Die Schaukel, Elizabeth, die Schaukel."

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Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen...mich würde brennend interessieren, was ihr von der Wendung der Geschichte haltet.
Ich selbst war mir diesbezüglich sehr unschlüssig und bin es noch immer.
Feedback und konstruktive Kritik sehe ich immer äußerst gerne ^^

Eine schöne restliche Woche!

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