7 》Code Red

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Aufgebracht trat ich in die Strandbar und knallte fast gegen Marceline.
"Oh, guten Morgen!", sie lächelte mich nichtsahnend an.
"Code Red", murmelte ich und sie schritt sofort beiseite. Wir hatten vor einigen Jahren eine Vereinbarung getroffen: wenn einer von uns den sogenannten Code Red aussprach, wollte er vom anderen in Ruhe gelassen werden, weil es in der Situation für beide das beste war.
Ich schmiss meine Tasche in den Personalraum und stellte mich dann hinter die Bar.
Es verging eine Weile, ehe Jonathan auch eintraf. Ich hatte nicht die Chance, ihm einen bösen Blick zuzuwerfen, denn er verschwand direkt im Lager.

"Also...", begann Marceline vorsichtig, als wir in unserer Pause gemeinsam auf einer Bank am Strand saßen. Für gewöhnlich liefen wir am Wasser entlang, aber ich hatte ablehnt, weil meine Füße bei jedem Schritt schmerzten.
"Frag' ruhig", erlaubte ich ihr seufzend. Ich wusste, dass sie nach Antworten brannte.
"Was ist zwischen dir und Jon vorgefallen? Ihr würdigt euch ja nicht einmal eines Blickes", merkte sie an.
"Ich war gestern in Santa Monica", berichtete ich ihr, "Den ganzen Tag. Bei meinen Eltern. Ich kam erst spät in der Nacht zurück nach Hause und heute morgen wirft mir Jon an den Kopf, dass ich eine Affäre hätte und der Besuch bei meiner Mutter nur ein ausgedachtes Alibi gewesen sei!"
Meine Wut kehrte zurück. Ich fand es unverschämt, dass er mir das unterstellt hatte. Ich war ein ehrlicher Mensch und eine solche Anschuldigung trieb mich nicht nur auf die Palme, sondern traf mich auch mitten ins Herz.
"Autsch", ihre Augenbrauen zogen sich mitleidig zusammen, "Das ist heftig. Jeder, der dich kennt, weiß, dass du sowas niemals machen würdest. Du bist keine fremdgehende Schlampe, entschuldige die Ausdrucksweise. Das müsste Jon nach all den Jahren eigentlich wissen."
"Genau das habe ich ihm auch gesagt!", erzählte ich, "Er will auch nicht verstehen, dass ich mehr Freiraum brauche. Im Moment steht es wirklich nicht gut um uns."
"Ich bin für dich da, egal was kommt", sie lächelte mich aufmunternd an und ich dankte ihr. Sie war nicht grundlos meine beste Freundin.

Wir gingen zurück zur Strandbar, aus welcher ein aufgebrachter Jonathan stürmte. Als er uns erblickte, lief er erleichtert auf mich zu.
"Elizabeth, ich muss mit dir reden", verkündete er aufgeregt, "Bitte."
"Ich bin dann mal drinnen", verabschiedete sich Marceline und ließ uns alleine.
"Was gibt's?", ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Ich war ja wirklich gespannt, was er zu seiner Verteidigung zu sagen hatte.
"Es tut mir schrecklich leid", er senkte den Kopf, "Ich habe einfach alles falsch gemacht."
Wenigstens sah er das ein.
"Aber ich wollte dich nie verletzen", sprach er weiter, "Ich habe dir etwas unterstellt, von dem ich weiß, dass du es nie tun würdest. Ich hatte einfach Angst davor, dass du mich nicht mehr liebst. Ich habe noch immer Angst davor, dich zu verlieren. Du bist mein Leben, Elizabeth."
Ich seufzte. Schon wieder war ich innerlich hin und her gerissen. Sollte ich ihm vergeben oder seine Entschuldigung ablehnen? Das Gute in mir entschied sich für ersteres.
"Dir tut es wirklich aufrichtig leid?", fragte ich ihn, worauf er nickte.
"Und du versprichst mir, dass das nicht mehr vorkommen wird?"
Wieder stimmte er zu.
"Nun gut", ich nickte, "Entschuldigung akzeptiert."
"Danke", er lächelte mich an, "Ich werde nicht nochmal so ausflippen, versprochen."
"Ist okay", ich schmunzelte. Er wirkte plötzlich so klein und angreifbar. Das kannte ich von Jonathan gar nicht. Er war stets tough, selbstbewusst und stark. Seine Ausstrahlung war unfassbar positiv und ein Lächeln schmückte seine Lippen zumeist.
Im Grunde war Jonathan ein wirklich netter Mensch. Ich hatte mich schließlich nicht grundlos in ihn verliebt. Aber seine gelegentlichen Wutausbrüche verunsicherten mich. Er war nie gewalttätig, keinesfalls, aber manchmal ging er einfach an die Decke - wie heute Morgen beispielsweise. Hinzu kam, dass er eine übertriebene und unbegründete Eifersucht in sich trug, die mich praktisch davon abhielt, männliche Freunde zu haben. Klar, es gab Männer, mit denen ich mich ganz gut verstand, aber diese waren Jonathans Freunde. Er kannte sie und vertraute ihnen seit geraumer Zeit.
Deswegen hatte ich ihm auch nicht von Tony erzählt. Er hätte ihn sonst bestimmt aufgespürt und ein zweites Mal verprügelt.

"Also: macht euch noch einen schönen Abend, ihr beiden", Marceline zwinkerte Jon und mir zu, als wir uns am Abend von ihr verabschiedeten. Der Tag hatte sich tatsächlich noch zum Guten gewendet.
"Das machen wir", Jon grinste vielsagend und legte einen Arm um meine Schulter. Ich warf Marceline ein schwaches Lächeln zu und ging schließlich gemeinsam mit Jonathan aus der Bar.

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"Bist du schon müde?", fragte mich Jon, als wir nebeneinander im Bett lagen. Mit starrem Blick schaute ich an die weiße Holzdecke.
"Nein", murmelte ich abwesend.
"Hast du Lust auf du-weißt-schon-was?", wollte er wissen. Ich verdrehte die Augen. Waren wir etwa im Kindergarten oder warum konnte er nicht einfach sagen, dass er von Sex sprach? Es war nichts, wofür man sich schämen musste. Vor allem nicht, wenn man mit seinem Partner darüber sprach.
"Ich weiß nicht", flüsterte ich und drehte mich zu ihm um. Zugegeben: wir hatten lange nicht mehr miteinander geschlafen. Vielleicht waren meine Gefühle für ihn deswegen etwas in Vergessenheit geraten, wer weiß.
"Komm schon, Babe", hauchte er und zog mich sanft an sich, "Es ist schon viel zu lange her."
Ich rang mit mir selbst und ließ mich schließlich irgendwie von ihm überreden. Aber ein Teil von mir schien es auch zu wollen.
Das absolut verrückteste war jedoch, dass ich - während Jons Stöhnen in meine Ohren drang und er immer wieder in mich stieß - nur an eine Person denken konnte. Und das war nicht mein Freund, sondern der braunhaarige Superheld, den ich anscheinend schon mehr in mein Herz geschlossen hatte als mir lieb war.

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Mal wieder eher langweilig und hauptsächlich als Übergang gedacht, aber ich kann versprechen, dass Tony noch eine größere Rolle einnehmen wird - schließlich ist dies ja im Grunde "seine" Geschichte :D
Ich hoffe, dass es euch gefallen hat <3

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