Freiheit, wir kommen (morgen vielleicht)!

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2 Monate später.

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          Die Gestalt, die die Höhle des Orakels betrat, war fast nicht als Frau zu erkennen. Dunkle Tücher waren um ihren gesamten Körper geschlungen und mit weißem Schnee bedeckt, bis sie kaum mehr Form oder Figur war.

Das Orakel erwartete sie, die Beine über ihren blutroten Sessel geschwungen. Sie sah nicht zu ihr hinüber, als sie sich schwer atmend ihrer Maskierung entledigte. Stattdessen pickte sie Dinge unter ihren Fingernägeln hervor, von denen niemand wissen wollte, ob sie noch lebten, während Schnee in Klumpen auf ihren Fußboden fiel.
„Was suchst du hier?"

Einem anderen Besucher hätte sie sich nicht gezeigt. Doch das Mädchen erweckte eine derartig jämmerliche Erscheinung, dass sie nicht widerstehen konnte, ihre übernatürlichste Gestalt zu wählen. Eine die durchsichtig leuchtete wie Sternenlicht und Träume.

„Meinen Willen zu leben?", die letzte Bandage abstreifend, schüttelte Kaïa Schneereste aus ihren schwarzen Haaren. Sie wusste genau, was das Orakel tat. An diesem Punkt musste beinahe schon ein Ritual sein, das sie alle hundert Jahre wiederholten. „Ich muss mich verlaufen haben."

„Witzig." Das blonde Mädchen ihr gegenüber schlug die Beine über die Lehne und setzte sich auf, wie eine blutige Königin, die den Riffraff der Straße empfing.
„Deine Maskerade ist erbärmlich. Du stinkst bereits wie sie."

Der Hieb saß besser als sie erwartet hatte. Sie kostete den Effekt in Kaïas Gesicht vollkommen aus, während das Mädchen für mehrere Herzschläge die Augen schloss, als könne sie so besser damit umgehen. Aber das Orakel hatte von ihren Eskapaden gehört. Audienzen bei dem jungen Usurpator. Vereinbarungen mit dem Onkel des flüchtigen Caraiden.
Sie konnte eben nicht damit umgehen. Sie war verzweifelt.

„Wann hast du das letzte Mal deine Maske abgenommen und warst stolz darauf, was du bist?"

Sie erwartete eine schnippische Antwort. Eine provokant hochgezogene Augenbraue und verschränkte Arme. Doch Kaïa klopfte nur weiter Schnee von ihrer Kleidung, ehe sie sich das erste Mal in der Höhle umsah. Ihre Enttäuschung färbte die Luft um sie herum.
„Du bist nicht stark genug", ihre Augen, durchscheinend hier oben im Zwielicht, fanden niemals die des Orakels, „Das hier...", sie deutete ausholend auf die Höhle um sie herum, „... hat dich geschwächt. Und ich brauche dich noch für etwas."

Ihr Bedauern ließ das Orakel würgen. Sie wollte sich nicht ausmalen, was sie mit so viel Macht anstellen würde, denn es bestand tatsächlich die Möglichkeit, dass sie einen Kampf mit Kaïa nicht überleben würde.

Aber sie konnte auf sie heruntersehen, als wäre sie wirklich nicht mehr als das, was sie unbedingt sein wollte.
„Ich habe nicht, was du wirklich suchst."

Kaïa lehnte sich gegen ihren Altar und spielte mit dem Saum ihres Vorhangs.
„Ich weiß inzwischen, wer deinen kleinen Edelstein geklaut hat."

Es war nur ein Luftzug, der sie vorwarnte, ehe das Orakel vor ihr stand, die langen, dünnen Finger nach ihrem Hals ausgestreckt. Doch Kaïas Messer in ihrem Bauch hielt sie auf Abstand.
Kaïa lächelte müde, als sie das bestialische Glimmern in den Augen des Dämons sah.
„Nicht doch."

Das Orakel fauchte. Ihr eisiger Atem hinterließ Eisblumen auf dem schwarzen Metall der Maske.
„Der Weltenwandler hat mit mir einen Handel gemacht. Er wird ihn mir bringen."

Kaïas Augenrollen wurde nur noch von dem Klicken ihrer Zunge übertroffen. Sie sah erschöpft aus, aber das milderte die Schärfe ihrer Zunge nicht ab.
„Du bist ein Orakel. Sollt ihr nicht sowas wie Voraussicht haben? Er wird nichts dergleichen tun und bis das sogar dir klar ist, ist er mit dem Dämonenstein sieben Welten außer deiner Reichweite."

„Dann wird er jetzt mit den Konsequenzen leben."

Kaïa verzog unter ihrer Maske die Nase kraus. Leere Drohungen.
„Was willst du tun? Den Usurpator auf ihn aufmerksam machen? Der Junge ist nutzlos."

Das Orakel verzog die Lippen zu einem grotesken Spiegelbild eines Lächelns, das alle spitzen Zähne entblößte.
„Im Gegenteil. Ich werde die Rebellen in seinen Palast lassen."

Kaïa zuckte mit den Achseln und ging um sie herum, wie um eine Stehlampe. Rebellen, die Druck auf den jungen Usurpator ausübten konnten in Mika'ils Tod oder Völkermord enden.
„Das bringt dir auch nicht den Dämonenstein."

Dieses Mal war das Lachen des Orakels hörbar. Es hallte durch die leere Höhle wie aus dutzenden Mündern. Wieder und wieder, bis Kaïa nicht mehr wusste, von wo es ursprünglich gekommen war.
Du willst einen Handel machen?"

Kaïa hielt inne, um so viel Dummheit besser verarbeiten zu können, ehe sie sich mit einem Seufzen umdrehte. „Ich sage dir, wer den Stein gestohlen hat und du wirst mir im Gegenzug sagen, wo sich diese Person in ein paar Tagen aufhalten wird. Wer ihn zuerst erreicht, gewinnt."

Die Finger des Orakels verformten sich zu Krallen, bevor sie sie zu Fäusten ballte. Blut tropfte auf den Boden und ließ Kaïa den Mund vor so viel Melodramatik verziehen.
„Wer?" Gefaucht war das Wort kaum zu verstehen.

Kaïa musterte sie langsam. Das Orakel konnte ein schauriger Anblick sein. Mehr Biest als Mensch. Mehr Trugbild als Lebewesen. Aber am Ende des Tages hatte Kaïa nur Mitleid für sie übrig.
„Nahem. Er hat einen kleinen Bruder, der noch immer bei der Jägergilde ist."

Ihre nüchterne Aussage ließ den Dämon ihr gegenüber, die Krallen wieder einfahren. Der animalische Ausdruck wich milder Kuriosität, als sähe sie ein ganz besonders seltenes Insekt in ihrer Höhle.
„Du willst es wirklich machen, nicht wahr?" In einer abgehakten Bewegung legte das Orakel den Kopf schief und kam wieder auf sie zu, zögerlich, die Beine setzend wie eine Spinne. „Du weißt, dass es dich am Ende das Leben kosten wird? Entweder der Versuch oder zwei Tage später alles andere."

Kaïa hielt sie allein mit einem Blick auf Abstand. Ihre Geduld hatte ihr Ende erreicht. Sie wollte eine Antwort und wieder auf der Straße sein. Sie knackte einen Finger und ein Bein des Orakels brach. „Zuerst muss ich von hier fort. Vielleicht versuche ich es danach doch mit einer anderen Welt. Mika'il sagt, dass es sogar Tote wecken kann."

Bellendes Gelächter begleitete sie, als die Gestalt des Mädchens zu Boden ging. Aber sie sah die Tränen, die schwarz wie Öl über die Wangen liefen, als sie wieder zu ihr aufsah. Sie verfärbten Kleid und Haare, die darin kleben blieben.
„Dabei bist du doch so gut darin, kein Mensch zu sein."

Kaïa ließ einen zweiten Finger knacken und das andere Bein winkelte sich grotesk ab.
„Nenn es ein Experiment. Also?"

Das widerwärtige Grinsen blieb bestehen. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Die Luft zwischen ihnen lud sich mit bittersüßer Elektrizität auf, die das Orakel in großen Atemzügen in sich aufsog.
„Ich kann ihn nicht lokalisieren."

Kaïa stoppte. Das konnte nur eines bedeuten.
„Bei den Seelenweberinnen."

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        Ana träumte. Es war einer der merkwürdigsten Träume, die sie jemals gehabt hatte und das wollte etwas heißen. Es war nicht einmal einer dieser Träume. Sie war sich durchaus bewusst, dass sie träumte. Aber im Gegensatz zu den anderen Träumen konnte sie nichts unternehmen. Ihre Schritte waren nicht ihre eigenen. Alles, was passierte lief ab wie ein bereits gedrehter Film.

Eine Erinnerung, wie ihr morgens bewusstwurde, als sie im Bett lag und zu der vertäfelten Decke der Stadtvilla hochstarrte. Eine Erinnerung an eine Bibliothek. An Adriel, der gesagt bekam, dass er ein Caraid war.

Sechs Wochen war er bereits fort. Hatte sie ihn vermisst? Ana rümpfte die Nase. Hatte sie erwartet, dass er ihr schreiben würde? Sie konnte ihm nicht verübeln, dass er sie weggesperrt hatte. Sie hätte es trotzdem noch mal versucht.

Die Walnuss lag neben ihr auf dem Kissen. Aus dem Augenwinkel schielte sie den braunen Klumpen an. "Ein bisschen Konzentration könnte dir guttun." Sie drehte den Kopf und kniff die Augen zusammen, als könne sie sich so Adriels Gesicht auf der unebenen Oberfläche vorstellen. Walnuss. Walnuss. Wal-... Hatte da jemand genossen?

Oh.

Walnu-... ach was solls. Unzufrieden drehte Ana sich auf die Seite. Nicht einmal drei Sekunden. Nicht einmal! Sie wusste nicht mal, warum es sie so frustrierte, dass es nicht funktionierte. Wusste nicht, was sie sich erhoffte, wenn sie doch einmal Kontrolle über ihren Verstand erlangen würde.

Und doch nahm sie die Nuss jeden Abend in die Hand. In der Hoffnung, dass irgendetwas passieren würde.

Stattdessen verfolgte Adriels Gesicht sie durch den ganzen Morgen, als sie der Haushälterin half, den Frühstückstisch zu decken. Er hatte keine einzige Nacht hier geschlafen. Es war ihr egal gewesen. Aber dennoch verfolgte er sie, als sie im kleinen Garten des Hauses Blumen zusammensuchte. Keiner von ihnen beiden hatte es für nötig erachtet, sich zu verabschieden. Und es machte Ana unzufrieden, dass er sie jetzt von ihrem Alltag abhielt. Von den kleinen friedlichen Aktivitäten, die perfekte Gelegenheiten boten, das Haus zu verlassen.

Selbst als sie mit Lady DeCries und ihrer Tochter im Salon saß und las, kehrten ihre Gedanken ständig zu dem Traum zurück. Zu dem Jäger, dem Orakelspruch und diesem anderen Jungen, der mit ihr heimlich das Geschehen belauscht hatte. Salem. Er war jung gewesen, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als sie- und doch hatte er sich bereits einer Gemeinschaft verschrieben, die Jagd auf andere Menschen machte.

„Kind, wenn du noch öfters das Gesicht beim Lesen verziehst, wirst du irgendwann Falten davon bekommen", tadelte Lady DeCries sie milde, ihre eigene kleine Zeitung niemals senkend. Sie saßen in zwei großen Ohrensesseln, gemütlich in einen kleinen Fensteralkoven gedrängt. Es war ihr gemeinsamer Lieblingsplatz, denn er gab den Blick auf die Straße und die rastlose See dahinter frei.

Ana hatte Wochen gebraucht, bis sie sich selbst eingeredet hatte, dass die schmiedeeisernen Gitter die Fenster vor einem Sturz bewahren konnten. Ihr wurde immer noch schwindelig, aber wenn sie hier las... wenn sie vergessen konnte...
Cerriv bot ihr viel, um zu vergessen. Sie konnte oft nicht glauben, dass sie wirklich hier war. Dieses Mal würde sie es herausfinden. Warum sie hier war- immer wieder hierher zurückkehrte. Und dann würde sie verschwinden.

Der Salon selbst war nicht all zu groß, mit dunklem unebenem Holzboden, dessen Alter Ana an Schiffsplanken erinnerte. Kein Raum war zu groß in diesem doch enormen Stadthaus, um den kleinen verteilten Öfen eine Chance gegen die Feuchtigkeit zu geben.

Abfälliges Schnauben.
Es kam von dem Teil einer anderen Sitzgruppe weiter hinten im den Raum. Die hohe geschwungene Lehne des Sofas verbarg Rea, bis auf zwei ausgestreckte Hände, die mit wenig Präzision aber besonders viel Enthusiasmus eine Fadenlose Nadel in ein Kissen rammten. Stich um Stich. Wie ein Mordopfer.

Lady DeCries senkte ihre Zeitung. Das Mordopfer bekam ein weiteres Loch.

Rein technisch gesehen, war Rea ebenfalls eine Prinzessin. Sie war Adriels Cousine, nur wenige Jahre älter als Ana selbst und sie wollte nichts mit ihrem Cousin zu tun haben. Leider war das ihre einzige sympathische Qualität.

„Rea", Lady DeCries sprach den Namen in einer perfekten Warnung aus.

Ana wurde sofort kleiner in ihrem Sessel, doch Lady DeCries fuhr ungerührt fort, „Ich denke, das Kissen hat seine Lektion gelernt. Bitte lege es zur Seite und hol deine warmen Schuhe. Die Köchin hat etwas vergessen und-..."

„Nein danke", schnitt ihre Tochter ihr das Wort ab und versenkte die Nadel mitten im Kissen, bis nichts mehr davon zu sehen war. Sie sagte es mit derselben Autorität wie ihr Cousin, nur mit all der Schärfe, die Adriel stets fehlte.

Ana überlegte unterdessen, dass es eine hervorragende Fähigkeit wäre, mit ihrem Sessel zu verschmelzen. Sie kannte die Auseinandersetzungen der beiden Frauen. Es hatte Bürgerkriege gegeben, die friedlicher verlaufen waren.

Lady DeCries Lippen wurden zu einer dünnen Linie. Man widersprach Lady DeCries nicht.
Ana hatte die Geschichten aus ihrer Vergangenheit gehört: Männer, mit einer Stricknadel erstochen, bewaffnete Soldaten fremder Länder enthauptet. Nicht alles war wahr. Vieles wurde ihr zugeschrieben und wenn sie nicht kurz vor dem Verschwinden den letzten Caraiden bereits nach Cerriv verband worden wäre, hätte man es ihr bestimmt ebenfalls zugesprochen.

Aber Ana war selbst in ihrem Traum in der Stadt gewesen, als sie einen Mann gezwungen hatte wiederholt von den Klippen zu springen, bis er endlich an einer zerbarst. Oder einen anderen mit seinen eigenen Augen beworfen hatte. Lady DeCries war in Cerriv berühmt für ihre blutige Vergangenheit und ihr kurzes Temperament.
Aber in Rücksicht auf die Polstermöbel, gab sie ihrer einzigen Tochter eine zweite Chance.
„Es geht um Zutaten für deine Geburtstagsessen morgen."

Ihr Tonfall bildete Eisblumen auf dem Fenster.

Rea richtete sich auf, wie Mumien aus Särgen kamen, die Augen vor Langeweile halb geschlossen und einen starrsinnigen Zug um die Lippen. Sie warf ihrer Mutter einen Blick zu, der sich irgendwo zwischen Abneigung und Ungeduld verlaufen hatte.
„Dann soll die Köchin nach ihrer Arbeit selbst noch einmal hinunter gehen."

Lady DeCries Finger zuckten. Es war Anas letzter Hinweis, dass die Hausdame sich Mühe gab, ihr Temperament nicht freizulassen. Dass sie versuchte, ihre Tochter zu verstehen. Aber in all den Wochen hatte das noch nie funktioniert. Das Wohnzimmer, in dem sie zuvor immer gesessen hatten, wurde immer noch renoviert.

Die Abneigung zwischen Tochter und Mutter war eine Einbahnstraße, deren Gründe und Gesetze Ana noch nicht durchschaut hatte. Aber sie war stetig wie das Meer unter ihnen.

Ana wollte nicht schon wieder ein neues Wohnzimmer. Sie mochte diesen Ort und sie hatte lange und hart daran gearbeitet, dass sie neben einem Fenster sitzen konnte, ohne Chlor zu riechen.
„Wenn Ihr mir eine Liste gebt, kann ich zum Markt hinunter gehen."

Keine der beiden Frauen sah sie an. Ein Herzschlag verstrich. Dann noch einer. Gefangen in einem Blickduell, war es schließlich Rea, die nachgab. Mit einem humorlosen Lachen ließ sie sich zurück auf den Rücken fallen.

Es war das Zünglein, das ihrer Mutter gefehlt hatte. Sie fuhr aus ihrem Sessel hoch, dass Ana beinahe rückwärts über die Armlehne ihres eigenen kippte.
„Rea, es ist jetzt genug."

Ana flehte innerlich, dass Rea sich benehmen würde. Dass, wenn sie schon kein Mitleid mit der Köchin hatte, sie sich vielleicht ihrer Nerven erbarmen würde. Doch jede dieser Bitten wurde ignoriert.

Rea war nicht beeindruckt von ihrer Mutter, so wie nur Kinder ihre Eltern ignorieren konnten.
„Was denn? Gib ihr doch noch einen Grund, draußen herumzustromern. Sie sitzt ja noch nicht wie eine Hauskatze vor dem Fenster und starrt hinaus."

Weil sie es hier zum ersten Mal wieder konnte. Ohne starre Muskeln. Ohne das ständige Gefühl zu fallen. Und weil sie wieder in Cerriv war. Es war schwierig das Gefühl der Heimkehr zu erklären, wenn man den Leuten nicht auf die Nase binden wollte, dass man anscheinend in seinen Träumen in andere Welten reiste. Sie wusste nicht, ob Cerriv eine geschlossene Anstalt hatte, aber sie wollte es auch nicht herausfinden.

In einer winzigen Bewegung flatterte Lady DeCries Blick zu Ana. Es war nur ein kurzer Moment, eine winzige Bestätigung. Doch ihre Stimme verlor sofort an Schärfe.
„Rea-..."

Und ihre Tochter stürzte sich darauf wie eine Hyäne.
„Es ist fast, als wolltest du, dass sie abhaut. Vielleicht findet sie ja noch einen Massenmörder, den sie auf eine andere Welt loslassen kann. Zweimal."

Anas Mund klappte in Protest auf und wieder zu. Gefangen im Gefühl sich rechtfertigen zu müssen, vergaß sie, dass nicht in diesen Krieg hineingezogen werden wollte.
„Mir gefällt die Stadt. Ich finde jeden Tag etwas Neues."

Reas Schnauben brachte Farbe in Anas Ohrspitzen.
„Neue Kriminelle vielleicht. Niemandem gefällt dieses Loch außer Mördern und Kriminellen." Mit Schwung warf sie ihre Beine über die Sofakante und richtete sich auf.

Ihre Mutter stand wie ein bedrohlicher Berg vor ihrem Sessel, schwer atmend und die Hände zu Fäusten geballt, die die Nähte ihrer Handschuhe spannten.
„Anscheinend vergisst du, dass ich auch zu diesen Mördern und Kriminellen gehöre."

Rea warf ihr einen einzigen langen, bedeutungsschweren Blick zu und wandte sich zur Tür.
„Das ist unmöglich, glaube mir. Und nur weil du wieder eine zweite Kaliah angenommen hast, wird sich das auch nicht ändern. Wir werden hier verrotten."

Und damit war sie aus dem Zimmer. Vermutlich nicht, um der Köchin die Zutaten zu bringen.

Ein Prickeln wanderte durch Ana, als hätte sie in eine Steckdose gefasst. Sie hatte diesen Namen schon einmal gehört. Schon öfter. Sehr langsam drehte sie sich zu Lady DeCries um, nicht ganz ihren eigenen Gedanken folgen könnend.
„Wer ist Kaliah?"

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"Kaliah? Who the f*ck is Kaliah?" - Ana. Hätte gerne Facebook, um jemanden zu stalken.

So meine Lieben. Habt ihr alle endlich Ferien?
Oder müsst ihr schon wieder arbeiten?

Ich färbe gerade fröhlich meine Haare.
Ich wollte dunkler und habe es geschafft, dass sie noch heller sind als davor.
Warum bin ich so schlecht darin?

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