48 - die Rückkehr des wahren Thronerben

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„Wird er uns töten?"

Taèlione fand nicht den Mut sich dieser Frage zu stellen, er wusste es schlichtweg nicht und das lag mitnicht an der jahrelangen Abschottung zu Jincher, die sie längst entfremdet hatte. Jincher besaß von Geburt an etwas Hinterlistiges, etwas, was man keinesfalls unterschätzen durfte, und die Striemen an Taèlione's Hals verdeutlichten den bitteren Ernst, mit dem man Jincher begegnen sollte. Er selbst hatte sich in falscher Sicherheit gewogen und blind auf ihre Bruderbande vertraut, dafür bezahlte er mit einem verübten Attentat. Beflissen wandte er den Blick weg von Hoėsidorr und hin zum Himmel, der allein die richtige Antwort kennen mochte.

„Zweifelslos müssen wir auf der Hut sein. Bei jedem Schritt", riet Taèlione wahrheitsgemäß und passte sich dem Tempo des anderen an, damit ihn die zusammengebundenen Hände nicht aus der Balance warfen und er stolperte. Bekleidet mit einem unhandlichen Mantel erschwerte sich der stabile Gang, doch das Gewand war essentiell notwendig um zu verbergen, was Taèlione darunter mit sich führte und beabsichtigte, in den Palast zu schmuggeln. „Jincher schätzt das Leben nicht so, wie es andere tun. Für ihn ist weder der Titel, noch die Blutsverwandschaft wertig genug, um Milde zu zeigen"

Unwohl schluckte Hoėsidorr, so laut, dass es Taèlione hörte aber er konnte keine aufmunternden Tröstungen finden, die der Wahrheit entsprachen. Sein Herzschlag klopfte gegen die Rippen gemessen an dem, was auf ihn zukam. Sie ertrugen es beide, denn den Plan kannten sie im Schlaf und sie vertrauten auf ihre reibungsloses Zusammenarbeit als Verbündete, die für denselben Zweck ihr Leben riskierten.

Die beiden stapften weiter über das Feld und mit jedem Schritt wurde die Luft kälter. Sie hielten vor dem Schutzwall der Geisterseelen, blickten an ihr empor und es war Hoėsidorr, der nun Anzeichen von Unwohlsein äußerte. Hörbar schluckte er erneut und hielt das Seil fester in den Händen, wandte sich zu Taèlione und es war das erste Mal, dass der Jäger an sich selbst zu zweifeln begann. Taèlione erkannte diese Gefühle und weil ihm selbst das Herz bis zum Hals schlug, so schwieg er um kein Wort zu äußern, was für die Nerven noch mehr Belastung sein könnte. Es wird schon gut gehen, rief er sich Chimiras Abschiedsworte in den Sinn, die er gesprochen hatte während er ihm die Kordel in einer bestimmten Schlaufe angelegt hatte. Hoėsidorr gibt vor, dich an Jincher gegen das Kopfgeld auszuliefern, und sobald ihr die Palasttore öffnet, geben wir euch Rückendeckung damit du mit Rookėon den silbernen Soldat suchen kannst.

Ihn suchen, gewiss, aber ich muss einschreiten bevor ein Kampf zwischen den uralten Magien entbrennt, dachte Taèlione zu sich und dem folgte der schwerwiegendere Gedanke, dem er einige schlaflose Nächte anlasten durfte. Jedes Mal wenn er diesen heutigen Tag durchgetüftelt hatte, da war er zu einem Punkt gelangt, von dem es keine andere Strategie zu geben schien um zu verhindern, was Taèlione tun müsste. Meine Zuneigung gebührt dir, Rookėon . Deinen Tod würde ich mir niemals verzeihen, ich muss ihn verhindern.

Mit einem tiefen Atemzug schloss er die Augen, bevor er sie wieder öffnete und mit direktem Blick hin zu den nebligen Geistern gerichtet in einer Sprache forderte, was sogleich umgesetzt wurde. Hoėsidorr erkannte die Sprache nicht, sie musste weit älter sein als die ihm bekannte Zivilisation, doch was auch immer die befremdlichen Silben bedeuteten: er erfuhr es anhand dem, was sich vor seinen Augen zutrug. Die helle Nebelmasse begann zu leuchten, aus der zentrallen Mitte des Lichtkegels erklomm eine skelettierte Hand die Luft und sie reckte sich nach Taèlione, mit den knöchernen Fingerspitzen berührte sie ihm die Stirn. Als der körperlose Knochen aufsetzte, eilte ein Ruck durch Taèlione und die hellgrünen Augen erblassten zu milchigem Nichts. Der Geist fordert einen Tribut für seinen Dienst, erkannte Hoėsidorr und ihm grauste dieser Anblick so sehr, dass er sich abwandte um nicht in Angst zu schlottern. Der Hand folgte ein Arm, an diesem hing der knöcherne Brustkorb des gefallenen Soldaten und wo der Kopf folgen müsste, da verhüllte ein uralter Soldatenhelm das Gesicht. Der Geist musterte Taèlione und durch die Verbindung ihrer beiden Welten erlangte er den gewünschten Preis, beglückte sich an den irdischen Empfindungen und Taèlione stieß einen spitzen Aufschrei aus, gefolgt von einem schmerzhaften Keuchen als er gezwungen war durchzuleben, wie er das Ohr verlor. Nebelschwaden lösten sich aus dem Schutzwall und formten dem Geistersoldat den zweiten Arm herbei, den er in einer weitreichenden Bewegung beugte und mit ihm beugten sich die Seelen.

Hoėsidorr schluckte und weil Taèlione bislang kein Wort äußerte, musste er sich überwinden um zu ihm zu blicken. Er versicherte sich seines Wohlergehens, wusste um die Gier der toten Seelen und löste die Verbindung indem er Taèlione an den Schultern nahm und umsichtig schüttelte. Rookėon befahl, ich muss Acht geben damit die Geister ihn nicht zu sich holen. Er blinzelte und mit jedem Blinzeln lösten sich die Schleier auf seinen Augen, bis sie wieder grün strahlten und er sich mit einer atemlosen Geste für die Hilfe bedankte. Hoėsidorr verlangte keinen Dank und stattdessen nickte er hin nach vorne, wo sich der Dienst offenbarte, für den sich Taèlione an die Toten wandte.

Ehrfürchtig staunte Hoėsidorr. Taèlione fasste sich und er streckte die Schultern durch, zeigte beispiellose Tapferkeit wie er als erster durch den entstandenen Tunnel schritt. Der Schutzwall war intakt und würde bis zu seinem Signal den Schleier der Unsichtbarkeit für die Ferocez aufrecht erhalten, solange würde sich Taèlione auf seine Gabe verlassen müssen. Durch den geschaffenen Tunnel war es ihm in der Folge von Hoėsidorr möglich, das Zeltlager zu verlassen und er wartete geduldig, bis der Jäger hinter ihm aufschloss.

„Geht es dir gut?", erkundigte er sich nach seinem Verbündeten, und wie dieser etwas verunsichert von der neuen Erfahrung nickte, drehten sich beide um. Hinter ihnen erspähten sie eine brachliegende Wiese in einem Tal, heimgesucht von einer massiven schlecht Wetterfront und Nebel, lediglich durch den kleinen Tunnel mochte man durch die mythische Trennung lugen und die Zelte der Ferocez in der Ferne erspähen.

Taèlione wurde schwer ums Herz und er war gewiss, dass seine Tapferkeit von den Ferocez bezeugt worden war, die sich inform einer dunklen Linie an den Zelten stehend von dem Elf verabschiedet hatten. An ihrer Spitze stand eine Silhouette, die Taèlione überall wiedererkannt hätte. Rookėon , wir werden uns bald wieder sehen, flößte er ihm in Gedanken zu, wissen, dass die Geister diese Gedanken niemals an ihn herantragen würden. Sie wurden für einen anderen Dienst entlohnt, der weitaus bedeutsamer war als Botenträger für verliebte Narren.

Mit einem tiefen Atemzug gegen die Furcht wandten sie ihren Verbündeten den Rücken zu.

Taèlione wusste nicht recht, wie er mit diesen befremdlichen Gefühlen in sich umzugehen hatte. Seine Brauen zogen sich unwillkürlich zusammen als ihm klar wurde, dass der Tag der Abrechnung ein finales Datum für jeden Anwesenden sein würde. Seine Muskeln spannten sich an und drückten gegen die Lederkutte, sie hatten sich im Lauf der letzten 3 Jahre gebildet und sich in seinem erlernten Wissen geformt, um ihm nun in seinem wichtigsten Kampf zur Verfügung zu sein.

„Da ist er", flüsterte Hoėsidorr staunend. Entgegen seinem Vorsatz, er würde ebenso beherrscht und kühl wie Taèlione auftreten, klappte ihm der Mund auf. Dass er diesen Anblick jemals mit eigenen Augen tun würde, das hätte er weder in Träumen noch in Albträumen für möglich erachtet.

Dennoch stand er nun hier.

Einen kurzweiligen Fußmarsch entfernt vom Königspalast von Therondia, dessen goldene Türme hinter einer ländlichen Siedlung steil und erhaben in den Himmel aufragten. Sie reichen so hoch, dachte er hingerissen von der beeindruckenden Baukunst, als wollten die Elfen die Götter herausfordern, und sich ihre Throne zu erkämpfen.


Wohin Hoėsidorr staunte, hüllte sich Taèlione in wortkargen Argwohn. Ein schöner Palast legt keine behütete Kindheit zugrunde. Lange Zeit war er nicht mehr auf diesem Boden gestanden, und auch die Luft schien anders zu duften als die, an die er sich gewohnt hatte. Plötzlich erschien ihm der Anblick des Palastes nicht mehr nach einer Heimkehr, sondern wie das Betreten eines entfremdeten Ortes. Als habe er alle Verbindungen dazu gekappt und hinter sich gelassen, so weit in der Vergangenheit, dass er nun keine Bezugspunkte mehr spürte um sich wahrlich heimisch zu fühlen.

„Los", meinte er mit einem so klopfenden Herzen, dass er fürchtete, Hoėsidorr könnte es vernehmen und sich um ihn sorgen. Er biss sich auf die Lippe und zupfte an dem Seil, nur so fest, dass sich die sorgfältige Verschnürung nicht vorzeigt ablöste. „Von nun an warten die Ferocez auf unser Signal. Wir dürfen keine Zeit verlieren"

„Natürlich", verstand sich Hoėsidorr sofort auf den Plan zurückzukommen, und da sich Taèlione bereits in Bewegung setzte, war es ein Leichtes für Hoėsidorr, sich von dem Palast abzuwenden und ihm zu folgen. Zu zweit schritten sie auf die Siedlung zu und wappneten sich auf die Reaktionen der Elfen, die unweigerlich von einem Extrem ins andere geraten könnten. Sollten sie erst Taèlione's totgeglaubtes Gesicht erkennen, wie würden sie ihn empfangen? Durch sein Verschwinden gelangte Jincher an den Thron und von dem Moment seiner Krönung an, da wirtschaftete er Therondia in die Krise und die Lebensqualität reduzierte sich auf einen rauen Überlebenskampf. Ohne jeden Zweifel würden sie in ihm keinen geretteten Prinzen erkennen, sondern ihn für all das Leid und die Misere verantwortlich machen.

Taèlione schluckte hart. Wie sie es besprochen hatten, verlangsamte er seine Schritte und rückte hinter Hoėsidorr, um seine Darbietung als gefangener Prinz glaubhaft zu verkörpern. Jeder sollte es glauben, dass das Kopfgeld auf ihn nun für den Jäger bestimmt war und ganz besonders galt es, Jincher von dem Schauspiel zu überzeugen.

Die Kordel saß fest um Taèlione's Handgelenke. Bei jedem Schritt schien sich die Schnur enger in die Haut zu drücken und an einer Stelle wuchs der Druck enorm an, bis sich die Kordel begann rot zu verfärben. Taèlione bemerkte den Schmerz nicht, der in sein Nervensystem versuchte einzufallen, denn seine Zähne biss er angestrengt zusammen um sich zu beherrschen. Es war wichtig, dass er einen kühlen Kopf bewahrte und dazu musste er sich aus der Lage loslösen, in der er sich gerade befand. Die Kordel schnürte sich enger und der erste Tropfen formte sich aus den Fesselungen, wuchs bis er der Schwerkraft erlag und wie ihm allmählich mehr Blutstropfen folgten, da erst wurde Taèlione aus seinen versteiften Gedanken losgelöst.

„Pst", drang es spitz an sein Ohr, und er musste sich anstrengen um durch das gepresste Flüstern eine Botschaft zu erkennen. „Beruhige dich, du blutest", wisperte Hoėsidorr in einem mahnenden Unterton und er schunkelte an dem Seil, das er an den Händen hielt. Geführt von ihm schlossen sich die Kordelstränge um Taèlione's Handgelenke, und Hoėsidorr musste einschreiten um den Plan nicht zu gefährden. Umdrehen durfte er sich nicht, denn er führte Taèlione als seinen vermeintlichen Gefangenen hinter sich her und doch konnte er den Beschützerinstinkt nicht unterdrücken, den er hegte. „Entspanne dich, Chimiras hat die Kordel mit einem Trickknoten versehen. Er sollte dir keine Verletzung einbringen"

„Ich weiß", gestand Taèlione missmutig und zwang sich zu einem tiefen Atemzug. „Ich bin angespannt. Schließlich ersteht man nicht allzu oft von den Toten wieder auf"

Da sich Hoėsidorr nicht umdrehen konnte ohne unaufgenehme Aufmerksamkeit zu erwecken, ließ er es Taèlione's Spürsinn übrig, das etwas angespannte Grinsen aus seiner Mimik zu deuten. Die Laune wurde mit der Stimme übertragen hin zu Taèlione, der gegenwärtig seiner Freiheit beraubt merkwürdig gefasst schien. „Du musst von den Toten auferstehen, um Jincher deinen Platz freizumachen"

Blutige Rinnsale tröpfelten an Taèlione's Fingern hinab und besprenkelten den Boden. Eine Spur, die nicht in ihrem Plan definiert war und zu unvorhergesehenen Gefahrenquellen werden konnten, sollten die falschen Augen sie erspähen. Es erfüllte ihn mit immensen Unbehagen, dass der so sorgfältig ausgetüfftelte Plan nun an ihm zu scheitern drohte, bevor er überhaupt erst begonnen hatte. Schwer fühlten sich seine Beine an, wie sie hinter Hoėsidorr herstapften und dennoch mochte ihn die relativ leichte Knotenbildung etwas mit Zuversicht besänftigen. Er ist so geknotet, dass ich jederzeit durch die Schlaufe ziehend die Fesseln abnehmen kann, erinnerte er sich und blickte auf die Kordel. Seine Brauen zogen sich zusammen und es missfiel ihm, dass seine Anspannung ihm nun in die Quere kam.

Durch das Dorf marschierten sie, wie Yoontos es vorausgesehen hatte. Mit einer gespaltenen Meinung, die in den Elfen kursierte und wo einige sich für des lebenden Prinzen erfreuten, so wurde er von der Gegenseite mit allerlei Gemüseabfällen beworfen. Er nahm es schweigend hin, senkte den Kopf in Schande und dieses Mal musste er sich nicht bemühen um sich glaubhaft darzustellen. Die Scham haftete wie matschiger Salat an ihm und er hätte am liebsten jedem die Hand gereicht um sich für das Leid zu entschuldigen, was durch sein Verschwinden Einzug über all diese unschuldigen Bewohner gehalten hatte. Reuevoll schluckte er, doch der Kummer nahm ihn entsetzlich mit und als ihm vom letzten Haus der Siedlung ein Mädchen anblickte, da war es um ihn geschehen.

Eine Träne löste sich aus dem Wimpernkranz und hinterließ eine schimmernde Bahn der Reue in seinem Antlitz. Erbost verurteilten die Bewohner ihn und buhten ihm zu. Hoėsidorr verzog angespannt das Gesicht, fragend, ob selbst diese Aufmerksamkeit nicht exorbitant hoch war für einen heimkehrenden Prinzen.

Nach dem Dorf zog er das Seil etwas kürzer und er musste sich zusammenreißen, um auf das schmerzhafte Zischen mit keiner Entschuldigung zu reagieren. Es musste sein, er wusste es und Taèlione wusste es und vielleicht war ein bisschen tatsächlicher Schmerz hilfreich, ihr Unterfangen so glaubhaft wie möglich zu porträtieren.

„Der Zugang zum Palast liegt nun vor uns", informierte er Taèlione mit einem unauffälligen Flüstern, dem folgte ein Husten. Mit einer Handbewegung beschrieb er grob den Pfad, der nach 30 Fuß auf die breite Zugangsbrücke mündete und als einziges noch zwischen ihnen, und dem Palast lag. Die beiden setzten sich in Bewegung und je weiter sie sich den Wachen annäherten, desto mehr lag es in Hoėsidorrs Aufgabe, sich als Fänger zu verkaufen. Seine Brust strotzte sich und mit erhobenem Haupt trat er an die handvoll Wachen heran, um verkünden zu lassen, dass er als einziger in der Lage gewesen war, den Ruf vom König zu erfüllen.

„Geschwind", fächerte er mit der Hand hin zu den verschlossenen Toren, hoffend, nicht zu dick aufzutragen. „Verkündet Eurem König, ich habe, nach was er verlangt. Und das ich haben will, was er für diesen Wicht in Aussicht gestellt hat"

Zum Nachdruck hob er das Seil hoch und zog daran, womit Taèlione einen ruckartigen Schub nach vorne tat und sich taumelnd niederbeugte. Ächzend hob er das Kinn und kniff die Augen zusammen, gegen die helle Reflexion der Brustpanzer in der Sonne. Sie blendeten und so wie er dastand, grinsten die Wachen ihn süffisant an.

„Der verschwundene Prinz. Nicht mehr wert als drei Säcke gefüllt mit Gold. Erbärmlich"

Taèlione verzog das Gesicht, doch er ließ diesen Kommentar auf sich sitzen weil er entschlossen war, sich durch diese belanglosen Trietzereien nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Er musste sich beherrschen, denn der Grund seiner Anwesenheit war größer, als sich für den Rufmord zu rächen. Einer der Wachen trug die Kunde in den Palast, während Hoėsidorr mit den anderen zurückblieb und sie abwechselnd auf Taèlione schielten. Also warteten sie geduldig, und ihr Plan schien reibungslos zu funktionieren. 

Mit einem Mal wich die Tapferkeit einer bedrückenden Furcht, die ausgelöst wurde durch das Knarzen der sich öffnenden Tore. Erschrocken holte Taèlione Luft und es war der erste Schritt auf dem Pflaster, den er tat, um wie zurückgeworfen in der Nacht vor 3 Jahren zu landen. Damals hatte sich das Tor in selbigen Lauten geöffnet und ihn hergegeben, nun blickte Taèlione an den Toren hoch und es war ihm, als öffnete sich ein riesiges Maul um ihn für immer zu verschlucken. Seine Schritte wirkten verkrampft und das waren sie auch, Hoėsidorr bemerkte die Furcht in seinem Verbündeten wie sich dieser in einer kränklichen Blässe an die Vergangenheit erinnerte.

Bemüht die Wachen weiterhin im Glauben zu behalten, er wäre als Kopfgeldjäger lediglich auf die Belohnung aus, räusperte er sich und legte einen Arm um Taèlione's Rücken, wodurch er ihn anschob und gleichzeitig zu verstehen gab, dass er nicht allein war. Dieses Mal nicht, hoffte er symbolisch zu verdeutlichen, hinter der unsichtbaren Schutzwall wartet eine Armee auf dein Signal, sich zu erheben.

Kein Wort wurde gesprochen, und dennoch schöpfte Taèlione aus dem bloßen Auflegen der Hand etwas Zuversicht. Allein war er nicht, das verstand er, und wie er sich mit den Atemzügen versicherte, war es lediglich die Furcht aus der Vergangenheit, die ihn in dieser Umgebung befiel und scheinbar nur darauf gewartet hatte, sich auf ihn zu stürzen. Doch die Angst versiegte, denn Taèlione war von einem verängstigten Prinzensohn zu einem tapferen Überlebenskünstler herangewachsen und hatte mehr überlebt, als man ihm zugetraut hatte. Weder die rasende Eifersucht eines Bruders, noch sintflutartigen Regenfälle vermochtem ihm den Garaus zu machen. Und wie sich das jugendliche Aussehen zu ehrenvollen Gesichtszügen definierte hatte, da definierten ihn nun seine Raffinesse und Geschick zu einem noch viel gefährlicheren Kontrahenten im Kampf. Jincher wird es bald schon erfahren, biss Taèlione die Zähne zusammen und er spürte das Gewicht der Lederkutte, die unter dem Umhang verborgen an ihm saß und seine Zugehörigkeit preisgeben würde, wann er sich dazu entschloss.

Er kehrte nicht als der wieder, der vor drei Jahren verschwand.

Taèlione kehrte wieder als der Sturm, unter dessen Macht sich Therondia in Demut beugen würde. 

Sein Blick verdüsterte sich, als er zum ersten Mal sah, wie sich der Ort seines Aufwachsens verunstaltet hatte. Die Missbildungen die Jincher zuließ, gar in Auftrag gab, das war nicht mehr das, was Taèlione erwartet hätte zu sehen. Die Wachen führten ihn vorbei an neuen Skulpturen von Gottheiten, die keine Verankerung in der elfischen Mythologie fanden. Es war Götterlästerung wie sich die Skulpturen in den Himmel rangten und die einstigen Götter vertrieben, sich dieser Plätze rühmten mit keiner Daseinsberechtigung. Könnte Vater diesen Protz sehen, wallte es Taèlione wehmütig durch den Kopf wie er sich versuchte an den Zustand zu erinnern, als er noch im Prinzentitel lebte, er würde sich im Grab umdrehen. Welche Ideologie verleitete Jincher zu diesen

Schandzeichen?

Das Tor schloss sich mit einem zermürbenden Malmen, und als sich Taèlione umdrehte um ein letztes Mal in die Freiheit zu blicken, da verschwand sie hinter den Toren. Missmutig schürzte er die Lippen und als er sich nach vorne beugte, da fühlte er es tief in sich. Die Rebellion, das Kernelement das ihn derzeit antrieb und er verweigerte es, dieses Schicksal als endgültig zu betrachten. Die Freiheit ist teuer, doch den Preis bin ich bereit zu zahlen, war er fest entschlossen und musste sich ermahnen, die zitternden Hände zu entspannen um die Fesseln nicht vorzeitig zu lösen. Deine Vergeltung wird bald eintreffen. 

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