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Geschickt kam Jimin auf dem Boden an, die Spieluhr an seine Brust gepresst. Er zog schnell die futuristische Nachtsichtbrille über seine Augen und drehte das Arefakt in seinen Händen um, sodass er den Boden ansehen konnte. Zwanzig Minuten. Er biss sich fest auf seine Lippe und sah sich langsam um, stieg gleicherweise den hölzernen Boden entlang.

Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Eine zwanzig Minunten war schrecklich viel Zeit in seiner Situation. Er hatte gedacht, dass ihm, wie bei seiner letzten Zeitreise, nur wenige Minuten blieben. Er hatte die ganze vergangene Nacht für genügend Zeit gebetet und seine Worte wurden erhöhrt.

Leise stieg er die Stufen des Dachbodens hinunter und er griff direkt nach einem Hebel, der sich auf der Rückseite des Bücherregals befand, der er gerade gegenüber stand. Gyeong hatte ihm erklärt, warum der Durchgang verschlossen war, als Jimin den Dachboden aufsuchen wollte: Er hatte ihn mit eigenen Händen verschwinden lassen. Gyeong musste verhindern, dass unerwünschte Eindringlinge oder gar die Polizei von dem Durchgang erfuhren, deswegen hatte er ihn komplett mit Holz überhämmert und die Tapete darüber gesetzt.

Wäre Jimin damals nicht so hartnäckig gewesen, hätte er niemals die Spieluhr finden können.

Und somit gleichzeitig auch nicht Taehyung und Rio. Aber ohne das Artefakt hätte er niemals die Chance gehabt, die Min Familie von dem Anwesen zu befreien. Er war schon so weit gekommen und für ihn war klar, dass er jetzt nicht aufgeben würde. Er war so kurz vorm Ziel, so nah wie noch nie zuvor.

Er riss den Hebel hinunter, weswegen leises Geratter ertönte und das Regal sich, wie eine schwere Tür, öffnete. Im Flur hörte er schwere, agressive Schritte, die schnell an dem Kaminzimmer vorbei liefen. Jimin wusste: das musste Yusong sein.

Diese Chance musste er ergreifen. Jimin wurde gesagt, dass Jong-Hun schon selber klar käme. Schließlich müsste bald auch Gyeong kommen, um ihn mitzunehmen und die Flucht zu erschlagen. Er war sich aber nicht sicher, ob er die Zeit dafür hätte, auf den Mann zu warten. Er musste es selber in die Hand nehmen, eine andere Wahl blieb ihm nicht. Und doch war diese schreckliche Tat noch nicht passiert. Noch hatte Gyeongs Bruder nicht gemordet. Die Familie lebte in diesem Moment.

Es juckte Jimin in den Fingern. Er könnte! Er könnte und würde alle von ihnen nur zu gerne mit sich nehmen, doch er wusste, dass es schon lange für sie zu spät war. Sie waren in seiner Gegenwart nicht einmal als erkennbare Geistergestalt anwesend, also war es ihm nicht möglich, sie in seine Zeit zu nehmen. Doch Yoongi...

Jimin öffnete die Tür. Es war totenstill im Haus. Leise lief er den Flur entlang, die Brille auf seinem Nasenrücken verrückend. Er stieg auf die Treppen im Saal, betrat wenige Sekunden später die rechte Hälfte des Hauses.

Seine Beine trugen ihn wie von allein den Flur entlang und seine Schritte wurden immer schneller. Die Tür riss er unachtsam auf und durch das Nachtsichtgerät konnte er eine Silhouette im großen Bett erkennen. Jimin schossen Tränen in die Augen. Yoongi! Yoongi, ich bin bei dir! Ich nehme dich mit zu mir, Yoongi! Hörst du mich?!

Jimin rannte auf ihn zu. Er riss die Bettdecke weg von dem Körper, der sich auf der Matratze wälzte und langsam an Bewusstsein erlangte. »Bist du es, Jong-Hun?«, hauchte Yoongi schlaftrunken und griff mit halb geöffneten Augen nach Jimins Hand.

Er brach in Tränen aus. Fest presste er Yoongi an sich, spürte seine Haut unter den Fingern, die langen Haare in seinem Gesicht. Yoongi schreckte auf, er regte sich nicht.

Jimin hatte seinen Plan vollkommen vergessen. Er hatte alles um sich herum vergessen, sein Kopf war so leer.

Gott, ich habe Yoongi in meinen Armen! Mein Yoongi! Ich liebe dich so sehr.. Die Stimme in Jimins Kopf schrie schrecklich laut. Sein Verstand spielte verrückt. Er roch Yoongis Geruch! Und dann weinte er noch mehr.

»W-was? Wer bist du?«, hauchte Yoongi panisch und drückte Jimin von sich. Er spürte die Waffen an seinem Arm und der Hüfte und die Angst begann zu steigen. Aber Jimin legte seine Hände nur an die Wangen seines Gegenübers, strich sachte über sie und konnte kaum etwas wegen seinen Tränen sehen.

»Jimin. Ich bin Jimin, erinnerst du dich? Ich habe dich gewarnt, dass du diese Nacht sterben wirst. Ich rette dich, hörst du? Du musst mir zuhören, ja?«

Er wartete erst gar nicht auf irgendeine Reaktion. Schluchtzend rieb er sich die Tränen vom Gesicht und umgriff fest Yoongis Hand, zog ihn harsch aus dem Bett. Yoongis Hand! Oh Gott..
Yoongi trug das Schlafgewandt, welches Jimin von seiner Gestergestalt bereits kannte. Nur ohne die roten Blutflecken und..

»Wir müssen jetzt ganz schnell sein, Yoongi. Du musst tun was ich sage, vertrau mir.«, zischte Jimin ihm zu und zog ihn dann den Flur zum Ausgang entlang. Sie blieben bei der Tür stehen, die zur linken Hälfte des Hauses führte.

Laute Fußstapfen ertönten. Jemand schien mit Eile und Agression den Teppich entlang zu stampfen. Die Person entfernte sich von der Tür, bei der sich Jimin und Yoongi befanden. Dann war es still. Yusong schien sich nun als erstes an Jong-Hun zu vergehen, ihn im Gästezimmer des Anwesens anzugreifen.
Das mussten sie nutzen.

»Schnell!«, flüsterte Jimin und zog ihn in den Flur. Man hörte aus dem Gästezimmer Poltern und Stöhnen, als würden zwei Leute miteinander kämpfen. Jimin führte Yoongi zum Kaminzimmer und drückte ihn in eine Ecke. Er lief durch den Durchgang in der Wand und stieg die Stufen hoch, öffnete die Tür zum Dachboden bis zum Anschlag auf. Es musste alles bereit sein.

»Yoongi, bleib bitte hier. Beweg dich nicht, warte auf mich. Du wirst später erfahren, wieso, okay?« Yoongi sah Jimin verängstigt an, kauerte sich in der dunklen Ecke des Zimmers zusammen. Er schien zu spüren, dass da etwas nicht stimmte. Und er wehrte sich auch nicht gegen Jimins grobes und überrumpelndes Verhalten, nickte nur schüchtern und zog die Beine an sich.

Jimin stellte die Uhr an seinem freien Handgelenk ein und gab dort die Zeit an, die ihm noch blieb. Er bekam Panik, als er sah, dass ihm noch etwas mehr als zwölf Minuten blieben. Die Zeit flog nur so an ihm vorbei, und ihm war klar, dass er sich wirklich beeilen musste. Er hatte fast die Hälfte der Zeit gebraucht, nur um Yoongi in Sicherheit zu bringen. Ob er es schaffen wird, alles wie geplant durchzuführen und den Fluch zu brechen?




Er riss die Tür auf und blickte durch das Nachtsichtgerät in den Flur, als es plötzlich an der Tür des Gästezimmers knallte und dumpfe Schreie ertönte. Nein!, dachte er sich und flüchtete schnell zur Tür zum Saal. Er musste noch Gyeong zu sich holen, bevor Jong-Hun aus den Klauen von Yusong fliehen konnte!

Beinahe panisch sprang er die Stufen runter und hoch und drückte die angelehnte Tür zur rechten Hälfte des Hauses auf. Seine Schritte waren laut, die Waffen hingen ihm schwer am Leib.

Jimin stürmte in das Schlafzimmer von Yoongis Eltern und rannte zur Bettseite, auf der Gyeong schlief. Die Decke riss er unachtsam weg, und er sah, wie sich der Mann erschrocken aufsetzte. Er sah sich um, konnte aber nichts in der matten Dunkelheit erkennen. »Herr Min! Ich bin es, Jimin!«, flüsterte er und zog an seinem Arm. Er hatte keine Zeit für Erklärungen! Er musste ihn wohl oder übel hinter sich her zerren, selbst, wenn er sich weigerte.

»Was zur-« Jimin zerrte den schweren Mann aus dem Bett. Ungeschickt rappelte er sich auf und der Zeitreisende ließ dem Herrn keine Zeit, um Fragen zu stellen. Seine Frau schien von dem Lärm nicht wach geworden zu sein, sie hatte wohl einen sehr tiefen Schlaf. Gyeong warf ihren Umrissen einen letzten Blick zu, zögerte dann nicht, dem Fremden zu helfen. Sie rannten den Flur entlang zum Saal, wollten gerade die Treppen hoch steigen, als ihnen ein dunkler Schatten entgegen kam.

Er stieß so heftig mit Jimin zusammen, dass dieser beinahe die Treppen runter fiel und dabei Gyeong mit sich gerissen hätte. Erschrocken hielt Jimin sich aufrecht und stieß die Person von sich.

Es war Jong-Hun! Blutüberströmt stand er da, hielt sich eine Hälfte des Gesichts. Er atmete schwer, sein Nachtkleid triefte von seinem Blut. Seine Augen waren geweitet, im schwachen Licht des Mondes, welches durch die großen Fensterscheiben hineindrang, konnte er die Umrisse von Jimin und Gyeong erkennen.

Wieder stürmten schwere Füße über den hölzernen Boden. Jimin konnte gar nicht erst reagieren, als Yusong plötzlich durch die Tür zu ihnen sprang und alle drei überrumpelte. Er griff Jong-Hun an, während Gyeong erschrocken die restlichen Stufen nach unten stolperte und Richtung Haustür flüchtete. »Jong-Hun, hol sie!«, brüllte er den Jungen an, doch Jimin fiel ihm direkt ins Wort, bevor es zu misslungenen Fluchtversuchen kam: »Ich habe sie, keine Sorge!«

Gyeong sah ihn erschrocken an, doch Jimin ging nicht weiter darauf ein und richtete seine Innenhandfläche auf die kämpfenden Personen, entsicherte die Waffe. Sie standen auf der Platte, die die Treppe spaltete und griffen sich gegenseitig an. Auch, wenn Jong-Hun verletzt war, schien er sich nicht davor zu scheuen, sich zu wehren. Da starb er doch wenigstens mit dem Wissen, dass er alles versucht hatte.

»Jimin, hinter dir!«, schrie Gyeong auf und Jimin drehte sich erschrocken um, sah dabei zu, wie Yusong auf ihn zu rannte und die Klinge des Messer dabei aufblitzte.

Jimin spürte etwas an seinem Arm, zwei Hände, wie sie sich an seine Waffe legten und sie auf Yusong richtete.

Dann ertönte ein lauter Knall.

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