Kapitel 1

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Kapitel 1

Hermione's P.O.V.


Leichtfüßig sprang ich zurück auf den Bahnsteig. Das Gepäck war im Zug verstaut, nun hieß es Abschied nehmen.
Harry und Ron waren die Einzigen, die uns zum Bahnhof hatten bringen konnten, der Rest der Familie Weasley arbeitete oder war anders seitig eingebunden. Mum und Dad waren vor ein paar Tagen nach Australien aufgebrochen.
Noch immer fiel mir der Gedanke schwer, dass sie nicht meine leiblichen Eltern waren. In den ersten Tagen nach dem Harry und Ginny mir die Neuigkeit unterbreitet hatten, hatte ich gefürchtet, dass die Tatsache, dass ich nun Bescheid wusste, etwas an meiner Beziehung zu meinen Eltern verändern würde, doch ich hatte schnell festgestellt, dass diese Sorge unberechtigt war.
Ich hatte mich noch nicht daran gewohnt die Tochter von Lily und James Potter zu sein, vielleicht würde es mir immer schwer fallen, doch Harry als meinen Bruder zu sehen, schien das natürlichste auf der Welt zu sein.
Bereits in all den Jahren, die wir zusammen in Hogwarts verbracht hatten, hatte sich unsere Freundschaft zu geschwisterlicher Liebe entwickelt. Zu erfahren, dass er tatsächlich mein Bruder war, war ein Schock gewesen, unbegreiflich, aber gleichzeitig das schönste Geschenk, dass ich in meinem gesamten bisherigen Leben bekommen hatte.
Es tat genauso sehr weh ihn nun hier in London zurück zulassen, wie es weh tat, dass Ron hier bleiben würde.
Mein Freund und mein Bruder.
Immerhin würde Ginny mit mir kommen.
Für mich hatte es außer Frage gestanden nicht nach Hogwarts zurückzukehren, selbst nachdem ich die Wahrheit über meine Abstammung erfahren hatte, doch hatte es mir davor gegraut, alleine durch die Korridore der Schule schreiten zu müssen.
Eine Weile hatte ich bangen müssen, Ginny war sich unsicher gewesen, ob sie nach allem, was im letzten Jahr geschehen war, wirklich zurück wollte, aber dann hatte sie sich dafür entschieden.
Ron legte einen Arm um mich. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und blickte zu ihm auf.
"Ich werde dich vermissen!", flüsterte ich.
"Und ich dich erst.", seine Stimme klang sanft und leise.
So sehr ich mich auch darauf freute noch ein letztes Jahr in Hogwarts verbringen zu dürfen, der Gedanke ohne Harry und Ron auskommen zu müssen, brachte mich beinahe um.
Als hätte er meine Gedanken gelesen, murmelte Ron: "Wir kommen euch an den Hogsmead Wochenenden besuchen und in den Ferien seit ihr für drei Wochen zurück in London!"
Ich nickte leicht. Er hatte recht, trotzdem würde es schwer werden. Vor allem, nachdem wir in den letzten Wochen so viel Zeit miteinander verbracht hatten.
Ron gab mir einen liebevollen Kuss. Er schmeckte nach Liebe und nach Abschied. Nach Vermissen und Zuversicht. Nach Hoffnung und Neugierde.
"Ich liebe dich!", raunte er in mein Ohr und sah mir dann tief in die Augen.
"Ich liebe dich auch!", antwortete ich.
"Jetzt lass mich mich aber mal von meiner Schwester verabschieden!", sagte Harry und klopfte Ron grinsend auf die Schulter.
Eilig gab ich ihm noch einen Kuss, dann löste ich mich von ihm und schlang stattdessen meine Arme um Harrys Hals.
"Oh Harry, ich werde dich so vermissen!", seufzte ich.
Als Antwort drückte er mich noch fester an sich.
"Schreibt uns Briefe!", ermahnte ich ihn, "Und pass auf Ron auf! Ihr macht das schon!"
"Mache ich!", versicherte er.
Ein lautes Pfeifen ertönte. Rasch eilten Ginny und ich zur Zugtür hinüber. Als wir die Stufen hoch geklettert waren, drehten wir uns noch einmal um und winkten Harry und Ron zu, dann verschwanden wir in dem Abteil, in dem wir unser Gepäck verstaut hatten.
Als wir auf unseren Plätzen saßen und der Zug sich mit einem stetigen Tuckern in Bewegung setzte, sah ich noch einmal aus dem Fenster und winkte Ron und Harry so lange zu, bis sie nur noch zwei kleine Punkte in der Ferne waren.
"Ich bin gespannt, wie das Jahr wird!", verkündete Ginny, "Vielleicht ja endlich mal ein bisschen weniger turbulent!"
Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und zog die Beine hoch, auf die Sitzbank.
"Ich werde sie so schrecklich vermissen!", sagte sie resigniert, "Das tue ich jetzt schon."
"Oh ja...", wieder seufzte ich.
Es vergingen einige Minuten in denen wir London dabei zu sahen, wie es vor den Fenstern vorbei zog, dann öffnete sich die Schiebetür zum Abteil.
Neville stand in der Tür.
Sofort sprang ich auf um ihn zu umarmen. Es war Wochen, wenn nicht sogar Monate her, dass ich ihn zuletzt gesehen hatte.
"Du siehst gut aus!", stellte Ginny fest, "Wie geht es dir?"
Sie hatte recht. Die Spuren des Kampfes waren aus seinem Gesicht verschwunden, stattdessen funkelten seine Augen vor Lebensfreude und Energie.
"Ganz gut, würde ich sagen.", er grinste uns fröhlich an, "Seht mal, was meine Großmutter mir geschenkt hat!"
Ich erwartete schon fast, dass er uns eine neue Pflanze zeigen würde, doch stattdessen griff er neben sich und hob einen Käfig in unser Sichtfeld. Darin saß eine Eule. Ein prachtvolles Tier mit großen, weisen Augen und glänzendem dunkelbraunem Gefieder.
"Wow! Wie heißt sie?", fragte ich und musterte das anmutige Tier ein wenig genauer.
"Alice.", sagte er und ein gedankenverlorenes Lächeln trat auf sein Gesicht, "Ich habe sie nach meiner Mum benannt."
"Das ist eine wundervolle Idee!", sagte Ginny.
"Wie geht es deinen Eltern?", schob ich nach.
"Oh, wenn man ihre Lage bedenkt, sehr gut.", antwortete Neville mit einem breiten Grinsen im Gesicht und man sah ihm an, wie glücklich er darüber war.
"Willst du rein kommen, oder hast du schon einen Platz in einem anderen Abteil?", bot ich an.
"Nein, habe ich nicht. Gerne!", sagte er und stellte den Eulenkäfig auf einem der freien Plätze ab, dann lies er sich selbst in die gut gepolsterten Sitze fallen.

Wieder sahen wir der Landschaft dabei zu, wie sie vor dem Fenster vorbeizog. Nach einer Weile rollte Ginny sich zusammen und schloss die Augen, Neville holte ein Buch aus der Tasche und begann zu lesen. Auf dem Einband waren dutzende magische Gewächse abgebildet, der Titel >Kräuterkunde für Fortgeschrittene – Lernen Sie alles, was es über magische Pflanzen zu wissen gibt< war in goldenen, geschwungenen Buchstaben darauf geprägt.

Kräuterkunde hatte nie zu meinen liebsten Fächern in Hogwarts gehört, aber ich konnte Nevilles Faszination irgendwie dennoch verstehen.

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