Kapitel 21

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„Hauptquartier?", frage ich verwirrt. Wer sind diese Leute und wofür brauchen sie ein Hauptquartier? Reicht eine gewöhnliche Wohnung nicht aus?
„Wir nennen uns die schwarzen Phönixe", antwortet Fox rasch.
„Schwarzen Phönixe?" Noch nie davon gehört.
„Das Wappenzeichen der de Moys ist ein schwarzer Phönix, falls dir das hilf", ergänzt Yorick.
Ehm, okay. Was hat das damit zu tun? Ich folge den zwei Männern weiter in das moderne Haus bis wir uns in einem großzügigen Wohnbereich befinden.
Mein Blick fällt auf eine Obstschale auf dem Esstisch. Vor Freude sammelt sich das Wasser in meinem Mund.
Fox ist scheinbar meinem Blick gefolgt und lacht herzhaft. „Schlag zu, fühl dich wie zuhause."
Sofort greife ich nach einem giftgrünen Apfel und beiße genüsslich hinein. Das öde Essen in meiner Zelle war nicht wirklich abwechslungsreich und bestand hauptsachlich aus Brot oder Reis.

Nach einer langen heißen Dusche schlüpfe ich in die frische Kleidung, welche Fox mir gegeben hat, und begebe mich wieder in das Wohnzimmer.
„Da bist du ja endlich", begrüßt mich Yorick ohne aufzuschauen, „wir haben den anderen Mitglieder Bescheid gegeben, sie sollte nun jeden Moment hier sein. Wenn du willst, können wir aber schon beginnen."
„Womit beginnen?", frage ich zögerlich.

Yorick und Fox wechseln wieder verdächtige Blicke. Fox nähert sich mir, legt seine Hand behutsam auf meine Schulter und führt mich zu einem bequemen Stuhl.
Er lässt sich gegenüber von mir nieder und lehnt sich gespannt nach vorne.
„Du wirst dich vermutlich schon fragen, warum wir dich überhaupt hierhergebracht haben", er paust kurz und wirft einen prüfenden Blick zu Yorick, welcher im zunickt. „Nun ja, wir sind davon überzeugt, dass du ein Nachfahre von Tarquin de Moy bist."
Er paust erstmal und lässt seine Aussage einsickern. Wie bitte? Meint er das ernst? Ich kann doch unmöglich mit ihm verwandt sein.

„Da du zwei Fähigkeiten hast, wärest du auch der bevorzugte Thronfolger. Sonst hätten wir deinen Bruder angesprochen", fährt er nach einigen Sekunden fort.
„Wir wussten schon seit längerem, dass Tarquin einen Sohn, Killian, hinterlassen hat, konnten aber keine Hinweise auf ihn finden. Nach langem Suchen haben wir aber Dokumente gefunden, die den Ort erwähnen, wo Killian nach der Ermordung seiner Eltern aufgewachsen ist. Nach weiteren Suchen sind wir schließlich auf jemanden gestoßen, der seinen Sohn kannte. Wir glauben, dass sein Sohn dein leiblicher Vater ist." Abermals pausiert er kurz, setzt aber gleich seine Erzählung fort.
„Nach längerem Forschen haben wir erfahren, dass sein Sohn zwei Kinder hatte und glücklich mit seiner Frau und Kindern in einem friedlichen Dorf gewohnt hat. Von einen Tag auf den anderen ist er aber, zusammen mit seiner Familie, plötzlich verwunden. Vermutlich wurden sie von jemanden, der seine Herkunft kannte, entdeckt und mussten verschwinden. Daher haben sie deinen Bruder und dich ausgesetzt, in der Hoffnung, man würde euch nicht finden. Wie das Schicksal es aber will, landet ihr beide in Kabisera und du sogar im Schloss."

Was? Er kann das doch nicht ernst meinen, oder?
„was willst du damit sagen?"
„Du bist in unseren Augen die rechtmassige Herrscherin und nicht diese falsche Schlage, die sich Königin nennt. Wir haben genug Gründe zu glauben, dass die Adairs fälschlicherweise die de Moys gestürzt. Wir glauben auch, dass die Königin sich dessen bewusst ist und sie diejenige war, die deine Eltern dazu gebracht hat euch auszusetzten. Sie weiß, dass es noch genug Menschen gibt, die Verbündete der de Moys sind. Daher will sie verhindern, dass die Öffentlichkeit erfährt, wer du eigentlich bist."
Keine Ahnung, wo ich jetzt überhaupt anfangen soll, es schwirren zu viele Fragen in meinem Kopf. Doch bevor ich meine Fragen stellen kann, öffnet sich die Eingangstür.

Hinein kommen zwei weitere Männer und zwei Frauen. Sie begrüßen Fox und Yorick und sammeln sich schließlich vor mir. „Du bist also die berüchtigte Kalia de Moy", sagt eine große, schlanke Frau mit blonden Haaren, während sie mich neugierig mustert. Die Frau neben ihr hingegen ist das komplette Gegenteil, mit ihrer dunklen Haut und Haaren. Außerdem ist die zweite Frau schrecklich klein und rund und tragt ein herzliches Lächeln auf ihrem Gesicht, nicht wie die Blonde, welche mit arroganten Augen mich beobachtet.
Die kleine Frau kommt auf mich zu und schließlich mich in eine feste Umarmung. „Es ist so schön dich endlich persönlich zu treffen. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie froh ich bin dich bei uns zu haben."
„Nitida, zerquetsch das arme Mädchen doch nicht. Sie weiß nicht einmal wer wir sind", lacht der gebräunte Mann hinter ihr.

Die kleine Frau, Nitida, löst sich von mir und entschuldigt sich. „Kein Problem", kichere ich und lächle ihr freundlich zu. Zärtlich legt der Mann seinen Arm um die kleine Frau und schenkt mir ebenfalls ein Lächeln.
„Meine Frau freut sich schon seit Wochen dich endlich zu treffen, das kannst du dir gar nicht vorstellen", erklärt er mir. „Ich bin Magnus, Nitidas Mann", stellt der Mann mit den Sonnengebleichten, hellbraunen Haaren sich vor. Anschließend zeigt er auf die schlanke Frau neben sich. „Das ist Lyra und das", er zeigt auf den anderen Mann neben Lyra, „ist Paavo unser schweigendes Genie." Paavo begrüßt mich knapp und widmet sich wieder dem kleinen Gerät in seiner Hand.

Nachdem weiter Höflichkeiten ausgetauscht wurden, kommen wir endlich wieder zur Sache.
„Fox und Yorick habe dir bereits unsere Theorie erklärt, richtig?", fragt Lyra. Etwas eingeschüchtert von der blonden Schönheit nicke ich lediglich.
„Sehr gut. Dann können wir gleich anfangen." Sie hebt sich von ihrem Stuhl und blickt erwartend die anderen an.
„Lyra, sie ist erst heute aus dem Gefängnis befreit worden, ich bezweifle, dass sie jetzt schon Trainieren will", meint Fox, wofür ich ihm dankbar bin. Trainieren wäre ziemlich das letzte worauf ich jetzt Lust hätte.
„Und wofür genau müsste ich trainieren?", frage ich verwirrt.
„Für unserer Mission natürlich", erwidert Lyra empört.
„Was für eine Mission?"
Sie zieht eine Augenbraue hoch und mustert Fox und Yorick genervt. „Ehm, ja. Dazu sind wir noch nicht gekommen", erklingt Yoricks Stimme entschuldigend. Sie murmelt irgendwas Unverständliches und verschränkt die Arme vor ihrer Brust.

„Welche Mission jetzt?", frage ich ungeduldig als keiner meine Frage beantworten will.
„Nun ja", ertönt Nitidas liebliche Stimme, „wir müssen das Volk überzeugen, dass du der rechtmäßige Herrscher bist. Was nicht allzu schwer sein sollte, da immer mehr einsehen, dass die Königin nichts für sie macht und sich nur um ihre eigenen Bedürfnisse kümmert. Seit die Königin gekrönt wurde, ging es nur mehr und mittlerweile geht es der Bevölkerung noch schlechter als zuvor.
„Um sie zu überzeugen, müssen wir jedoch deine Herkunft beweisen können. Außerdem müssen wir die Lügen der Adairs aufdecken und veröffentlichen."

Ich weiß nicht einmal, ob ich überhaupt ein Königreich leiten will und sie planen schon meine Herrschaft schon, als wäre es selbstverständlich. Ich kann aber auch schlecht nein sagen und sie enttäuschen.
Natürlich will ich auch der Bevölkerung helfen, falls es ihnen wirklich so schlecht geht. Ob ich so einer Aufgabe aber gewachsen bin, bezweifle ich im Moment eher.

„Okay", sage ich zögerlich, „wie machen wir das?"
„Zunächst müssen wir dich trainieren. Du musst deine Ausdauer und Muskeln wieder aufbauen und stärken. Zusätzlich wird Fox deine Fähigkeit als Obscuri weiter ausbilden. Das Ziel wäre, dass du mindestens eine Person für mehrere Stunden mit dir unsichtbar machst."
Ich schlucke nervös. Mein Rekord ist gerade mal zwei Stunden am Stück unsichtbar zu sein. Wie soll ich bloß eine zweite Person auch noch unsichtbar machen?
„Keine Sorge", ermutigt mich Nitida mit einem herzerwärmenden Lächeln, „bis es soweit ist, hast du genug Zeit um zu trainieren."
„Zunächst müssen wir klären, wie wir vorgehen werden", meldet sich Magnus. „Sollen wir zuerst ihre Eltern suchen, oder die Dokumente?"

Mir bleibt die Luft weg. Meine Eltern? Meine leiblichen Eltern? Mir wird etwas mulmig zumute. Mein Leben lang habe ich den Gedanken an meine richtigen Eltern verdrängt, sie haben uns doch schließlich ausgesetzt und sich nie wieder gemeldet. Aber jetzt die Möglichkeit zu haben sie vielleicht wirklich zu treffen, überwältigt mich.

„Meine Eltern? Also meine richtigen Eltern?", frage ich nervös.
„Unter der Voraussetzung, dass sie noch leben", erwidert Lyra nüchtern. Abermals stockt mein Atem. Daran habe ich nicht gedacht. Sie sind vielleicht tot. Der kleine Hoffnungsschimmer meine Eltern kennenlernen zu können löst sich in Luft auf und wird mit Trauer ersetzt.
Natürlich hätte ich gerne meine Eltern gekannt, aber jetzt wo mir klar wird, dass ich vielleicht nie dazu komme, überwältigen mich meine Gefühle. Auf einmal schießen mir die Tränen in die Augen.
Mit einem Husten versuche ich davon abzulenken und die Tränen zu verdecken, doch erkenne einige bemitleidende Blicke. Zum Gluck sprechen sie mich aber nicht darauf an.

Um sie von meinen Eltern abzulenken, stelle ich schnell eine andere Frage. „Wie würden wir denn Beweise von den Lügen der Adairs finden?"
Ein freches Grinsen breitet sich auf Lyras Gesicht aus. „Wir brechen ins Schloss ein", erklärt sie mit Vorfreude.
Schieße. Mein Mund öffnet sich unwillkürlich vor Schock. „Ich kann doch nicht wieder ins Schloss. Sobald die Königin mich sieht, bin ich tot."
„Daher musst du auch deine Obscurifähigkeiten trainieren. Du wirst nämlich mindestens einen von uns mitnehmen müssen."
Sprachlos lasse ich deren Plan einsickern. Ich will nicht wieder in die Nähe der Königin, aber mir bleibt wohl keine Wahl.

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Für alle meine Leser, für die die Schule schon begonnen hat:
Hoffentlich hat euch eure erste Schulwoche dieses Jahr gefallen und ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg im restlichen Schuljahr! :)

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