Kapitel 27

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Nun endlich wieder ein Kapitel. Tut mir leid, dass ich nicht mehr gepostet habe, aber ich konnte mich im Urlaub nicht so gut konzentrieren. Besser spät als nie :)

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Unzählige Menschen drängen sich in der engen Gasse an mir vorbei. Vermutlich wollen sie, wie ich, noch die letzten warmen Sonnenstrahlen genießen, bevor die wenigen warmen Tage auch noch von den kalten Temperaturen eingenommen werden. Die kühlen Oktobertage werden nun immer kürzer und in den wenigen Sonnenstunden die wir noch haben tummeln sich umso mehr in den verzweigten Gassen und Straßen unserer Hauptstadt.

Mit meinem kleinen Einkaufskorb, gefüllt mit frischen Obst, Gemüse und Eiern, zwänge ich mich durch die Menschenmasse, auf dem Weg zum Hauptquartier. Das schlichte Haus ist mir mittlerweile sogar ans Herz gewachsen und fühlt sich beinahe schon wie ein Zuhause an. Es ist definitiv besser als die modrige, dunkle Zelle im Schloss.

Fox, Yorick und ich haben die letzten Tage mit Pläneschmieden verbracht. Jetzt, wo die Bevölkerung immer unruhiger wird und von sich aus Proteste veranstaltet, sollten wir schnell handeln und die instabile Situation ausnutzten.
Morgen werde ich mich das erste Mal direkt der Bevölkerung stellen und alleine, wenn ich daran denke breiten sich Schmetterlinge in meinem Bauch aus. Aber hoffentlich verläuft alles nach Plan.

Mit meinen Gedanken bei der morgigen Rede laufe ich den mittlerweile bekannten Weg entlang. Ich vermeide solange es geht die größeren Straßen und nehme lieber kleine Nebenstraßen.
Das Risiko von einem Anhänger der Königin entdeckt zu werden, will ich eher nicht eingehen. Meine gewöhnliche Route führt mich eine enge, dunkle Gasse entlang. Durch das schwindende Sonnenlicht, fällt mir das Sehen auf dem schlecht beleuchteten Weg immer schwerer und ich starre vermehrt auf den buckeligen Boden um nicht zu stolpern.

Plötzlich fällt jedoch ein Schatten über mich und etwas überrascht blicke ich auf, denn ich konnte niemanden kommen hören. Vor mir befindet sich ein in schwarz gekleideter Mann mit seinen Händen tief in seinen Hosentaschen vergraben.
Er lächelt mich lediglich halbherzig an und mustert mich dabei neugierig. Sein intensiver Blick macht mich etwas nervös und die Tatsache, dass ich ihn nicht hören konnte und diese kleinen Gassen selten Jemand benutzt, hilft meiner Nervosität auch nicht.

Mit einem unsicheren Lächeln nähere ich mich ihm und gerade als ich mich an ihm vorbeischieben will, packt mich eine Hand von hinten. Bevor ich einen Schrei von mir geben kann, überdeckt eine riesige Hand meine untere Gesichtshälfte und schneidet mir beinahe die Luft ab. Vor Schock lasse ich meinen Korb fallen und höre lediglich ein Knacksen, welches definitiv von den Eiern stammt.

Panisch greife ich nach der riesigen Hand, doch meine Finger finden an dem glatten Lederhandschuh der Hand keinen Halt. Verzweifelt versuche ich zu schreien, doch der feste Griff verschluckt jegliche Geräusche.
Sofort gehe ich zu einer anderen Taktik über und ramme meinen Ellbogen so fest wie ich nur kann nach hinten. Doch mein Angreifer hat dies vermutlich vorausgesehen und mein Arm verfehlt sein Ziel. Mit einem Ruck zieht er meinen Kopf zu sich und packt meine Arme mit seiner zweiten, riesigen Hand.

Der schwarz-gekleidete Mann vor mir lächelt nun mit einem Lächeln, welches diesmal auch seine Augen erreicht. Doch zu seinem sadistischen Lächeln kommt noch etwas dazu, was mir noch mehr Angst macht.

Ein Messer.

Die Klinge funkelt in den letzten Sonnenstrahlen während er mit Leichtigkeit mit der Waffe spielt und sie zwischen seinen Händen dreht.
Wer sind diese Männer? Und was wollen sie von mir?

Die Angst steht mir vermutlich ins Gesicht geschrieben, denn mein Gegenüber lacht kurz auf und dreht das Messer gekonnt zwischen Zeige- und Mittelfinger.
Er richtet seine dunklen Augen auf den Mann, der mich fest im Griff hat.
„Willst du die Ehre haben?", fragt der Mann vor mir und wirft das Messer kurz in die Luft nur um es gleich danach wieder zu fangen.

Mein Herz könnte mittlerweile wahrscheinlich mit Leichtigkeit aus meinem Brustkorb herausgaloppieren, so schnell wie es klopft und das Blut rauscht mir beinahe schon schmerzhaft durch meine Ohren.
Abermals versuche ich mich diesmal durch einen Tritt zu befreien, doch auch das erweist sich als nutzlos, denn die Hand mit dem Lederhandschuh zieht mich lediglich noch fester zu sich.
Heiße Tränen laufen mir unwillkürlich über meine Wangen.

„Na, na. Keine Sorge, wir werden schnell sein", sagt der schwarzgekleidete Mann und schnalzt mit seiner Zunge. Er nähert sich mir gefährlich und streckt mir währenddessen das Messer entgegen. 
Spaß halber zieht er die Spitze der Klinge über die nasse Spur meiner Tränen während mein Kopf unter dem Druck des Messers zu zittern beginnt.
Noch drückt er nicht fest genug auf um meine Haut zu schneiden, was mich aber nicht sonderlich beruhigt, denn es ist nur eine Frage der Zeit bis er genug von den Spielereien hat.

Er schleift das Messer quälend langsam über mein Gesicht, zieht es an der Hand mit dem Handschuh vorbei und zu meinem Kinn hinunter. Über meiner Kehle bleibt das Messer schließlich stehen. Panisch starre ich ihm mit flehenden Augen entgegen, doch das bringt ihn nur dazu etwas fester aufzudrücken und verzweifelt kneife ich meine Augen feste zusammen.
Ein plötzlicher Schmerz, so als hätte ich mich mit einer Nadel gestochen, nur etwas tiefer, breitet sich aus, doch natürlich ist es in diesem Fall keine Nadel, sondern ein Messer. Sofort spüre ich warmes Blut über meinen Hals laufen.

Doch anstatt noch fester zu drücken, lässt der Druck wieder nach und ich öffne meine Augen. Das Messer lauert noch immer drohend über meinem Hals, aber der schadenfrohe Blick meines Gegenübers zieht meine Aufmerksam von dem Messer auf sich.
Er hebt seine zweite Hand zu meinem Gesicht und nimmt eine Haarsträhne zwischen seine Finger. „Schade, dass wir dich töten müssen, man könnte so viele andere Dinge mit dir machen."
Seine Aussage lässt mein Herz nur noch schneller schlagen und ein kalter Schauer läuft über meinen Rücken.

Mit einem Achselzucken entfernt er seine Hand wieder und setzt das Messer erneut an meiner Kehle an.

„Liebe Grüße von der Königin", sagt er mit einem breiten Grinsen.
Damit drückt er das Messer in meine Haut und frisches Blut quellt auf. Panisch kneife ich meine Augen wieder zusammen. Das war's also. So werde ich sterben.
Meine Familie wird vermutlich nie wissen, was wirklich geschehen ist und ich kann mich nicht einmal verabschieden.

Angsterfüllt atme ich tief ein und aus und bereite mich auf den kommenden Schmerz vor, doch statt mehr Schmerzen zu verspüren, bleibt der stechende Schmerz gleich.

Plötzlich fällt mir die unnatürliche Stille auf. Alles um mich herum ist mucksmäuschenstill. Nur das laute Rauschen in meinen Ohren und mein rasendes Herz ist zu erkennen. Nicht einmal die Menschenmassen in den anliegenden Straßen ist zu hören. Bin ich tot?

Ängstlich öffne ich meine Augen mit der Erwartung ein grelles Licht zu sehen, oder ähnliches, doch was mich erwartet, schockt mich erneut.
Der Mann vor mir hält immer noch das Messer in seiner blassen Hand und die Klinge ist feste gegen meinen Hals gepresst, doch sein Körper steht wie versteinert vor mir. Seine Augen starren auf meine Kehle und bewegen sich kein bisschen, nicht einmal sein Brustkorb bewegt sich zum Atmen.
Verwirrt drehe ich meinen Kopf, doch sofort sticht mir das Messer tiefer und ich verharre in meiner Bewegung.

Hinter meinem Rücken befinden sich meine verkrampften Arme noch immer in dem Griff der riesigen Hand. Zögerlich bewege ich meine Arme und siehe da, die Hand löst sich von einem Handgelenk. Vorsichtig entferne ich meine zweite Hand von seiner Hand.

Ich bringe meine zitternden Hände auf Gesichtshöhe und mustere sie verwundert. Vorsichtig berühre ich den kunstvoll verzierten Griff des Messers und nichts passiert. Keine Reaktion von den zwei Männern.
Nun mit etwas mehr Mut lege ich meine Hand um die meines Angreifers und muss mir dabei ein ängstliches Wimmern verkneifen.
Ich entferne die Klinge von meinem Hals und atme erleichtert auf als sich immer noch nichts tut.

Ich widme mich der Hand über meinem Mund und entferne sie ebenfalls, jetzt aber etwas schneller. Ich will so schnell wie möglich weg von hier. Misstrauisch krieche ich zwischen den Männern hervor und drehe mich noch ein letztes Mal prüfend um.
Der Mann mit den Lederhandschuhen ist genauso groß wie man durch seine gewaltigen Hände erahnen konnte. Vermutlich über zwei Meter und etwas halb so breit wie er hoch ist, jedoch ausschließlich nur Muskelmasse, welche auch noch durch seinen Pullover deutlich sichtbar sind.
Wie er sich mit der Größe an mich heranschleichen konnte, verstehe ich nicht, aber um nicht noch mehr Zeit mit diesen mordlustigen Männern verbringen zu müssen, packe ich hastig meinen Korb mit den kaputten Eiern und eile aus der dunklen Gasse.

Sobald ich aus der engen Straße hervortrete, bleibe ich wie angewurzelt stehen. Alle Leute um mich herum sind ebenfalls versteinert und bewegen sich keinen Zentimeter. Sogar die gelben Blätter der Bäume schweben bewegungslos in der Luft.
Mit offenem Mund beobachte ich die sonst so belebte Straße. Kein Wunder, weshalb ich niemanden hören konnte.

Langsam reiße ich mich aus meiner Verwunderung und setzte einen Fuß vor den anderen. Achtsam keinen, der Fußgänger umzustoßen, schiebe ich mich an den versteinerten Menschen vorbei. Zum Hauptquartier sind es noch gute zehn Minuten und wer weiß, wann diese Starre sich wieder auflöst. Aber wenn es passiert, will ich so weit wie möglich weg sein.

Am Ende der Straße erblicke ich das zerfallene Haus, welches unser Hauptquartier verbirgt. Sofort laufe ich zur Tür. Erst als ich die Türklinke in die Hand nehme, atme ich erleichtert auf, doch plötzliche Geräusche dröhnen in meinen Ohren und überrascht reiße ich meine Hand von der Türklinke. Etwas überwältigt von der plötzlichen Lärmkulisse lege ich meine Hände schützend über meine sensiblen Ohren.

Verwundert drehe ich mich um und sehe einige Menschen an mir vorbeilaufen, ohne mich zu beachten. Als wären sie nicht eine Sekunde zuvor noch versteinert gewesen, tummeln sie sich nun wieder in den Straßen. Mit verengten Augen beobachte ich die Menschen an mir vorbeieilen.
Plötzlich geht mir ein Licht auf und sofort drehe ich mich um und reiße die Eingangstür auf.

Die verwirrten Gesichter von Fox und Magnus blicken mir entgegen. Magnus' Blick gleitet zu meinem Hals und sofort weiten sich seine Augen und er springt von seinem Stuhl. „Kalia, was ist passiert? Du blutest."
„Keine Sorge, es tut überhaupt nicht weh", behaupte ich.
Doch Magnus lässt sich davon nicht beirren und kommt trotzdem auf mich zu. Fox hat sich nun ebenfalls von seinem Stuhl erhoben und mustert besorgt meine Wunden.

„Ich muss euch etwas erzählen." Irgendetwas an meinem Ton veranlasst Magnus doch dazu stehen zu bleiben.

„Ich bin ein Chronos."

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