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Shaha betrat mit langsamen Schritten den Trohnsaal und wandte ihren Blick sogleich in Ellies und Jamies Richtung, nur um sicher zu gehen, dass sie sich auch wirklich so verhielt wie man es von ihr erwartete.
Beide zeigten keinerlei Reaktion.
Aufmerksam blickte sie sich um, musterte den großen hellen Saal, den prunkvollen Thron und schließlich alle, die sich mit im Raum befanden. Der König saß ihnen gegenüber wie verschmolzen mit seinem Thron. Hinter ihm stand ein höflich lächelnder Mann, der allem Anschein nach ein Glasauge besaß. Doch auf Shaha machte er den Eindruck einer Schlange, die nur darauf wartet zuzuschnappen. Neben dem König saß eine ältere Dame, deren grauweiße Haartolle sich hoch in den Raum streckte:
Die gefürchtete Großmutter.
»Eure Hoheit, Prinzessin Eleanor Prudence Wolfson«, begann der Mann mit dem Glasauge, bevor er sich direkt an Ellie wandte. »Ihr habt um eine offizielle Audienz gebeten, um Sonderverordnung sechs in die Wege zu leiten. Die offiziellen Nachforschungen zu Angemessenheit und Tauglichkeit dieses Wunsches haben begonnen. Das Gegenargument... «, er räusperte sich, bevor er wiederholte, »Das Gegenargument ist, das Ihr, Prinzessin, um ihre Majestät, die Königsmutter, zu zitieren, >bei allen bisherigen Vereinbarungen die Erwartungen grenzenlos enttäuscht habt<.«
Mitfühlend betrachtete Shaha Ellie, zuckte jedoch zusammen als ein lautes Geräusch ertönte, die alte Dame zur rechten des Königs hatte mit ihrem Stab auf den Boden geschlagen. Nun lachte sie bellend und Shaha konnte nicht umher als dabei an Ellies zähnefletschendes Grinsen und Jamies Wolfs ähnliches Knurren zu denken.
»Enttäuscht?«, die Schärfe in ihrer Stimme verursachte Shaha dazu eine Braue zu heben. »Diesen Ausdruck würde ich nicht verwenden. Das würde ja heißen, dass wir überhaupt eine Hoffnung gehabt hätten, liebe Eleanor.«
Shaha erwartete geradezu eine patzige Antwort à la Ellie oder einen wie üblich sarkastischen Kommentar von Jamie, doch niemand außer dem König reagierte, der gereizt aufseufzte.
»Wir nehmen deine Meinung zur Kenntnis Mutter.«
Er schien ja genauso von seiner Mutter angetan zu sein, wie jeder andere.
»Also dann. Beginnen wir mit der Prüfung.«
Plötzlich fühlte Shaha Unwohlsein in sich aufsteigen, sie warf Lottie einen mitfühlenden Blick zu, den diese verwirrt erwiderte.
Die Schlange räusperte sich: »Miss Charlotte Edith Pumpkin – «
»Pumpkin?«, echote die Großmutter, bevor sie hinzufügte: »Was für ein eigentümlicher Name.«, doch es klang vielmehr nach 'Was für ein unglaublich lächerlicher Name'.
Lottie senkte zutiefst verängstigt und beschämt ihren Kopf, sodass Shaha vorsichtig nach der Hand der Blonden griff. Die sie aufmunternd drückte, ehe sie der Königsmutter ein falsches Lächeln schickte, das jeden noch so sonnigen Platz mit Leichtigkeit und in sekundenschnelle hätte gefrieren lassen können. Woraufhin Jamie ihr einen Blick zuwarf, den sie nicht ganz deuten konnte.
»Miss Charlotte Edith Pumpkin, geborene Charlotte Edith Curran...«, Lottie atmete scharf ein, »Schülerin der 10. Klasse von Rosewood Hall, Zimmergenossin von Eleanor, keinem nennenswerten Adelsgeschlecht entstammend, wohnhaft in St. Ives, Cornwall, bei ihrer Stiefmutter Bready Curran, bis September dieses Jahres, seither wohnhaft in Rosewood. Die Mutter an Leukämie verstorben...«
Eine Art Schalter legte sich in Shahas Kopf um und von sich selbst überrascht hörte sie ihre eigenene Stimme um einiges herrischer rufen, als sie sich gerade fühlte: »Mit Verlaub: Es ist genug.«. Alle im Raum starrten sie an und in diesem Moment hätte sie sich am Liebsten in einem Mauseloch verkrochen, doch stattdessen straffte sie ihre Schultern und senkte ihren Kopf in einer Geste des Respekts vor dem König. Der nickte ihr nur kurz zu und wandte sich dann an den Berater: »Kommen Sie zum Ende.«
»Gehört in allen Kursen zu den obersten zwei Prozent, abgesehen von Mathematik und Sport.«, wäre die Situation nicht so erst gewesen hätte Shaha schmunzeln müssen, »Derzeit zweitbeste Schülerin in Englischer Literatur und drittbeste in Geschichte.«
Jamie musterte Lottie auf einmal, als wollte er sich vergewissern, dass auch wirklich über die richtige Person gesprochen wurde.
»Sie ist eine von gerade einmal 22 Schülerinnen und Schülern in der Geschichte von Rosewood, denen das Stipendium für außergewöhnliche Umstände zugesprochen wurde. Es heißt, dass Professor Devine sie persönlich in Ivy aufgenommen hat.«, ein stolzes Lächeln strich über Shahas Gesicht, Lottie war wirklich unglaublich.
»Eine fleißige kleine Arbeiterin.«, kommentierte der König mit einem trockenen Lächeln.
Shahas Braue schoss automatisch in die Höhe.
»Ellie, du beschämst uns. Wenn dieses Mädchen unter den gegebenen Umständen solche Erfolge vorweisen kann, dann hast du, eine künftige Königin, keine Ausrede, nicht etwas Vergleichbares zu erreichen.«
Am liebsten wäre Shaha eingeschritten, doch dies war nicht ihr Kampf.
»Du vergisst, welches Glück du hast.«, auch wenn Shaha es ungern zugab, ein kleiner Teil von ihr musste Ellies Vater da zustimmen.
Doch als Ellie etwas erwidern wollte brachte der König sie mit erhobener Hand zum Schweigen.
»Wir haben dich unter der Voraussetzung nach Rosewood gehen lassen, dass du deine Identität geheim halten würdest. Diese Vereinbarung sollte es dir ermöglichen, dich ohne die königlichen Zwänge in die Schule einzufügen. Du hast in beiderlei Hinsicht versagt.«
Shahas Mund schwang auf, doch schnell klappte sie ihn wieder zu. Lotties Hand die noch immer in der ihren lag verkrampfte sich, bevor sie zur Überraschung aller anwesenden zum ersten Mal etwas sagte: »Sie wurde für die Fechtmannschaft vorgeschlagen.«.
Jamie und Shaha schüttelten beide den Kopf, er vollkommen entsetzt, sie mit einem anerkennenden Lächeln auf den Lippen. Kurz erwiderten ein paar ozeanblaue Augen ihren Blick, bevor Lottie fort fuhr: »Ihr habt also, bei allem Respekt, Unrecht mit eurer Vermutung, eure Majestät. Sie hat eine persönliche Einladung von Ms Bolter, einer ehemaligen olympischen Goldmedaillengewinnerin. Außerdem verhilft sie anderen zu Höchstleistungen: Sie gibt mir Nachhilfe in Mathematik, sie hat meine Sportnote verbessert, sie lernt mit dem klügsten Mädchen der Schule und sie bringt sogar Anastasia Alcroft beim LaCrosse ins Schwitzen. Sie gehört nach Rosewood und ich werde alles tun, damit sie dort bleiben kann.«
Plötzlich ertönte eine helle Stimme aus dem Hintergrund, »Wirklich alles?«. Sie gehörte zu einer zierlichen blonden Frau, die mit ihren großen eisblauen Augen und der Porzellanhaut wie eine Puppe wirkte. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen, doch als sich ihr Blick mit dem von Shaha kreuzte hatte diese das Gefühl, dass sie sich gleich in Ursula verwandeln und Lottie einen Handel anbieten würde. Schnell schüttelte sie den Kopf um den Gedanken zu vertreiben.
»Ja«, kam es auf die unerwartete Frage von Lottie.
»Tatsächlich?«, das Lächeln der Frau wurde breiter. »Würdest du auch der Königsfamilie dein Leben überlassen?«
Wie bitte?!

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