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Am 31. Dezember diesen Jahres war es beißend kalt. Shahas Atem stieg in kleinen, blassen Wölkchen vor ihren Augen auf und das gefrorene Gras knirschte unter ihren rehbraunen Stiefeln. Vorsichtig warf sie einen Blick auf die drei Gestalten, die neben ihr entlang schritten.
Lottie zog ihren Mantel enger um die Schultern, bevor sie plötzlich auf etwas oben im Himmel zeigte. »Seht mal!«
Über ihren Köpfen stieg jenseits der Schulmauern eine Rakete in die Luft und tauchte sie Sekunden später in pinkfarbenes Licht.
Gerade wollte Lottie darauf zulaufen, doch Jamie hielt sie zurück.
»Lottie, warte.« Er wandte sich an die anderen, »Habt ihr das gehört?«
Er wirkte alarmiert, doch durch den Knall der Rakete konnte Shaha sich beim besten Willen nicht besinnen, welches Geräusch er meinte.
Sogleich hielten sie alle den Atem an und lauschten.
Jamie duckte sich und schlich leise auf den Baum zu, aus dessen Richtung das Geräusch gekommen sein musste und im Bruchteil einer Sekunde zog er eine Gestalt dahinter hervor.
Rasch hatte er ihr die Beine unterm Körper weggetreten und pinnte ihr die Arme auf den Rücken, während er sie zu Boden drückte.
»BITTE TU MIR NICHTS! ES TUT MIR LEID!«
»Raphael?«, Shahas Stimme erklang zugleich mit der von Lottie. Jamie jedoch lockerte seinen Griff nicht.
»Himmelherrgott, Jamie! Ich wollte euch abholen und dachte, es wäre witzig, euch ein bisschen Angst ein zu jagen.« Shaha hatte bei seinen Worten das Gefühl, dass er sie dabei ganz besonders ansah. Sie schnaubte, er hatte sie während des Laufens oft genug erschreckt. Zu oft für ihren Geschmack.
Als Jamie ihn mit einem Ruck hochzog, jaulte er auf. Kicherte jedoch, als er Jamies ernstes Gesicht bemerkte. »Zugegeben, es war nicht meine beste Idee.«
Stumm musterte Jamie ihn, dann sah er hinüber zu den anderen Ivy Schülern. Lottie zuckte nur mit den Schultern. Shaha erwiderte seinen Blick stumm und legte den Kopf leicht schief. Wer gar nicht reagierte war Ellie.
»Nachdenken war noch nie deine Stärke.«, tadelte Jamie ihn.
Shaha unterdrückte ein Kichern. Raphael prustete los. Er schlingerte leicht und wirkte noch unberechenbarer als sonst. Sie runzelte die Stirn, er wirkte allermindestens angetrunken. Jamie entging das natürlich nicht.
Mit hochgezogenen Augenbrauen fragte er: »Ist alles in Ordnung?«
»Alles bestens! Wir machen nur was Lustiges und ich wollte nicht, dass ihr das verpasst.« Sein Grinsen war wenig dezent zu breit.
Ellie kicherte. »Eine wilde Party? Das muss ich mir anschauen.« Sie drehte sich erwartungsvoll zur Erdbeer Prinzessin um, »Lottie, kommst du?«
Ein weiterer lauter Knall ertönte und sie wurden von einer neuen Rakete in rotes Licht getaucht.
»Ich zeig euch den Weg.«, sagte Raphael.
Gemeinsam gingen sie in Richtung Conch. Shaha vergrub ihre Hände tief in den Taschen ihres oliv-farbenen Mantels, als ihr ein kalter schauer den Rücken herunter lief. Sie hatte ein ungutes Gefühl bei alldem.
Eine kleine Gruppe Conch Schüler, unter anderem Anastasia und Saskia, standen mit mehreren Flaschen in den Händen da und tuschelten und kicherten überdreht.
»Was habt ihr vor?« Jamie war wie immer sachlich.
Raphael erwiderte, erneut mit einem überbreiten Grinsen: »Wir brechen ins Schwimmbad ein.«
Shaha stöhnte auf.
Natürlich.
»Aber das ist doch verboten!«, keuchte Lottie laut.
»Eben, das ist doch der Spaß daran!«, antwortete ein kleines Mädchen aus Conch, das eine rote Schleife im Haar trug.
»Au ja! Wir brechen ein!«
Ellie machte einen Satz nach vorn und Lottie und sie zuckten zusammen.
Shaha schüttelte entschieden den Kopf.
»Wir gehen nicht mit.« Jamies Stimme war todernst und bildete das komplette Gegenteil zum albernen Gekicher der anderen.
Saskia sah ihn aus schmalen Augen an. Ihr komplettes Verhalten änderte sich innerhalb eines Wimpernschlages.
Shaha spannte sich an, irgendwas stimmte nicht.
»Komm schon, das wird lustig.«, probierte die Jahrgangssprecherin Jamie zu überzeugen.
»Halt den Mund!« Er sah sie scharf an und Saskia verstummte. Ihr Gesicht war kühl.
Schließlich lächelte sie wieder und schüttelte den Kopf. »Na, ihr wisst ja, wo ihr uns findet, falls ihr es euch anders überlegt.«
Die Conch Gruppe folgte ihr den kleinen Pfad zum Schwimmbad entlang. Nur Anastasia zögerte kurz, sie wirkte als einzige nicht sonderlich begeistert von der Idee.
Ellie drehte sich zu Jamie um und schubste ihn heftig. Was vollkommen sinnlos war, denn er bewegte sich keinen Millimeter.
»Ellie!«, Shaha fühlte sich von Sekunde zu Sekunde unwohler.
Jamie jedoch hob nur die Brauen. »Wir gehen nicht mit, Ellie.«, wiederholte er, als wäre sie ein trotziges Kleinkind.
Die schwarzhaarige blickte den anderen hinterher, bevor sie sie alle entschlossen anblickte.
»Wir müssen«, entgegnete sie, »Sie dürfen nicht denken, dass wir Angst haben.«
Jamie blieb unerweichlich: »Nein.«
Auch Shaha schüttelte erneut den Kopf. »Das ist der falsche Weg, Ellie.«
Beleidigt streckte sie ihnen die Zunge heraus, fasste Lottie bei der Hand und verkündete: »Also ich gehe. Macht ihr Spaßbremsen, was ihr wollt.« Sie sprang mit einem Satz von ihm weg und zog Lottie mit sich.
»Ellie, komm sofort zurück!«
»Fang uns doch!«, rief sie und lief, mit einer mehr oder weniger begeisterten Lottie, den anderen hinterher.
Jamie stöhnte und sprintete ihnen nach.
»Hey!«, rief Shaha ihnen nach. Doch da waren sie auch schon außer Hörweite. Ein Seufzen verließ ihre Lippen und schon lief sie den anderen hinterher.
Was ein wunderbarer Einstieg ins neue Jahr.

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