"Er hat vor in den frühen Morgenstunden anzugreifen" gab Robin geschlagen zu.
"Wann!" Unterbrach ich ihn scharf.
"Laut meiner letzten Information...in zwei Wochen" entsetzt starrte ich ihn an.
"Was ist sein Plan?" fragte ich mit leichter Panik in der Stimme, da zwei Wochen kaum zur Vorbereitung reichten.
"Er wird mit einer Riesigen Armee vor den Toren stehen und wird die Mauer stürmen" jetzt musste ich doch lachen.
"Die Mauer stürmen? Wie will der das schaffen?" er grinste mich an nachdem er eine Ladung Blut auf den Boden gespuckt hatte.
"Er ist ein Wissenschaftler, er besitzt ein Arsenal von hochexplosiven Waffen, Bomben und Soldaten die ihm treu ergeben sind" mein lachen verstummte schlagartig und ich lehnte mich auf seinen angeketteten Armen ab. Dabei drückte ich fest auf die Schnittwunde an seinem Arm und sah ihm starr in die Augen, so das sein grinsen ebenfalls verschwand.
"Erzähl weiter" Befahl ich ihm. Mein Gesicht war nur Zentimeter von seinem Schmerzverzerrtem Gesicht entfernt.
"Na gut, na gut!" flehte er und ich ließ ihn wieder lose. Nachdem er keuchend nach Luft rang, sprach er weiter.
"Er hat vor die Tore zu Sprengen und mit seiner Zombiearmee ins innere der Mauer vor zu dringen und alle zu töten dich sich weigern sich ihm anzuschließen.....vielleicht nimmt er auch welche gefangen um seine Experimente an ihnen durchzuführen... aber so genau weiß ich das nicht....Bitte lass mich einfach sterben! Ihr habt keine Ahnung was er mit Leuten macht die ihn verraten haben! BITTE!" flehte er plötzlich und ich sah ihn perplex wegen dieser Überreaktion an. Fragend sah ich ihn an und ignorierte seinen Todeswunsch erst mal.
"Wann hast du deine letzten Informationen erhalten?" Jetzt sah auch er fragend drein. Ich sah Angst und Tränen in seinen Augen.
"Zwei Tage bevor du Abgereist bist. Warum ist das denn so wichtig?" schluchzte er und sah zu Boden. Enttäuscht wandte ich mich dem Kommandanten zu.
"Weil ich die Flöte zerstört und Natalie getötet habe. Dein Plan ist veraltet" Robin wurde nervös und sah mich panisch an.
"E..er wird einen anderen Weg finden"
"So oder so sind deine Infos nutzlos und ich habe meine Zeit um sonst vergeudet" konterte ich und spuckte ihm vor die Füße.

Enttäuscht ging ich zum Kommandanten und hielt ihm mit einem Strengen Blick sein Messer hin.
"Bitten sie mich nie wider um so was. Ihre Drecksarbeit können sie in Zukunft wieder selber machen" somit verließ ich Stinksauer und ohne auf eine Reaktion des Kommandanten zu warten das Gefängnis.

Im Büro des Kommandanten

"Wir müssen was unternehmen" Wütend und nervös lief ich im Büro auf und ab.
"Kate.." kam es ungewöhnlich besorgt vom Kommandanten, doch ich wollte das gar nicht erst hören.
"Nein! Lee wird angreifen. Zombiearmee hin oder her. Vielleicht war das nicht seine einzige Flöte und er kann die Zombies trotzdem kontrollieren, aber das wissen wir nicht!" unterbrach ich ihn lautstark.
"Wir wissen nicht mal genau was er vor hat und ob er nach dem Vorfall mit dir immer noch Angreifen wird" Wütend schlug ich mit meiner Hand auf den Tisch.
"Sie wollten das ich ihnen diese Informationen beschaffe, also machen sie jetzt was damit! Folter gehörte nie zum Job, aber weil ich sie respektiere und weil ich ihnen wegen ihrem Arm noch was schuldig war, habe ich es getan! Lassen sie das jetzt bloß nicht um sonst gewesen sein" Fuhr ich ihn kurz darauf an.

"Kate ich hab nachgedacht... und... sie mit da rein zu ziehen war keine gute Idee..." gab er kleinlaut zu.
Ach was sie nicht sagen!
"Sie haben ihre Wut nicht im Griff und so lange sie diese Sache zu Persönlich nehmen können sie an dem Fall nicht weiter Arbeiten" Wütend sah ich ihn an. Er zog er mich mit der Sache quer durch den Dreck und jetzt ließ er mich einfach fallen und das obwohl ich ihm davor bereits gesagt hatte das ich dazu nicht in der Lage war? Innerlich kochte ich förmlich vor Wut.
"Damit kommen sie jetzt!? Das hätte ihnen vor der Folter Nummer schon auffallen sollen! Und tun sie jetzt nicht so als wäre das ganze auf Ihrem Mist gewachsen, ich habe ihnen klar und deutlich gesagt das ich eine Auszeit brauche, aber ihnen war das scheiß egal! Sie haben darauf bestanden das ich diese schräge Nummer durchziehe!" Ruhig sah er von seinem Stuhl zu mir auf.
"Und ich sehe ein, dass es ein Fehler war, also werden sie für in paar Tage beurlaubt"
"Aber.." wollte ich ihn unterbrechen, doch mit einer Handbewegung würgte er mich wider ab.
"Und dann werden sie sich um die neuen Rekruten kümmern die ich noch Rekrutieren werde. Sie können von ihnen viel lernen Kate" Fassungslos sah ich ihn an.
Wieder eine Zwangsrekrutierung?
"Ist das ihr ernst? Wollen sie noch mehr Leute in den Dienst zwingen? Und ich soll den Lehrer von den Verängstigte Rekruten sein? Wo wollen sie ihre neuen Rekruten her bekommen? Auf das Außenteam ist nach wie vor keiner scharf und nach dem was hinter dem Osttor passiert ist, will da erst recht keiner mehr mitmachen" Ich war neugierig und wütend zugleich.
Was hat der Kommandant nur vor?
"Das lass nur meine Sorge sein. Wegtreten" sagte er kühl, doch ich merkte das er meinem Blick auswich. Geschlagen verließ ich das Büro und ging mit gemischten Gefühlen nach Hause.

Auszeit

Nachdem ich mich zu Hause abgeregt hatte, beschloss ich zum Kirschbaum zugehen dessen ruhige Atmosphäre mich nach jedem beschissenem Tag beruhigte. Dieser Ort war einer der letzten Grünen Plätze hier und da es für viele Kinder als Spielfläche diente, haben einige Eltern es geschafft diesen Baum so zu sagen als Naturschutz zu erklären. Somit durfte der gierige Bürgermeister ihn nicht fällen um hier was zu bauen und jeder hoffte das er sich daran hielt. Ich legte mich darunter und schloss die Augen, das einzige was ich hörte waren die Blätter im Wind. Eine ganze Zeit lag ich einfach nur da und genoss die ruhe bis sich jemand zu mir gesellte.

Es war Nelly.
"Hey Kate, wie geht es dir?" Ich sah sie an und setzte mich im Schneidersitz hin, sie setzte sich dann neben mich.
"Ganz gut soweit. Ich wurde so zu sagen Beurlaubt... ist vielleicht auch besser so" gab ich zu ohne sie dabei anzusehen. Sie nickte.
"Ja, eine Pause tut dir bestimmt gut" Ich musterte sie und musste grinsen.
"Was?" fragte sie kurz darauf.
"Weißt du noch früher, als wir uns immer die Haare in allen möglichen Farben gefärbt haben" Jetzt musste sie auch lachen.
"Ja wie könnte ich das vergessen" lachte sie und wir schwelgten kurz beide in der Vergangenheit. Nelly hatte sich früher die Haare in Orange und Rottönen gefärbt, während ich Blau und Lila favorisierte. Jeder hatte in seiner Jugend so seine Phasen. Sie jetzt mit Schwarzen Haaren zu sehen ist nach wie vor ungewohnt für mich, aber so passten unsere natürlichen Haarfarben auch zu unseren Augen. Meine waren Blau-grün und Nellys Augen waren Haselnussbraun. Eine weile saßen wir da und redeten, biss ich mir eine Frage stellte.
"Hey Nelly... wie seit ihr damals eigentlich zu Lee gekommen?" Verlegen sah sie zu Boden. Schon lange fragte ich mich das und jetzt hatte ich die Zeit mir die Geschichte in ruhe anzuhören.
"Weißt du... wir hatten nicht wirklich viele Möglichkeiten... eigentlich nur zwei" Sie machte eine Pause.
"Erzähl von Anfang an. Ich mache euch wegen Lee auch keine Vorwürfe" beruhigte ich sie und sie fing an zu erzählen.

"Als die Zombies anfingen die Dörfer zu überrollen, war ich bei Alice, weil es bei uns schon nicht mehr sicher war. Wir waren oben in den Feldern Spazieren als wir den Tumult im Dorf mitbekamen. Natürlich wollte Alice sofort zu ihrer Familie rennen und als wir ankamen rannten sie schon auf uns zu und meinten wir sollen wegrennen. Hinter ihnen konnten wir schon sehen wie Zombies sich über die Dorfbewohner hermachten. Ich war in dem Augenblick wie erstarrt. Alice wollte nicht ohne ihre Familie wegrennen doch ihr Vater verlangte es und wir rannten und rannten bis uns die Puste ausging und wir eine Pause machten. Viele Tage sind wir Ziellos umhergeirrt, wir hatten nichts zu Essen und haben aus Fischigen Bachläufen Wasser getrunken bis wir plötzlich Autos hörten die auf uns zu fuhren. Männer stiegen aus, überprüften uns und nahmen uns mit ohne wirklich was zu sagen, sie ließen uns also nicht wirklich eine Wahl und wir waren zu erschöpft um uns dagegen zu wären. Was hätten wir auch anderes tun sollen? Die einzigen Möglichkeiten die wir hatten war es mit ihnen mitzugehen oder zu sterben" Ich nahm sie in den Arm um sie zu trösten.
"Ist schon gut ich verstehe es ja, ich hätte wahrscheinlich auch so gehandelt. Aber jetzt seit ihr in Sicherheit, dafür werde ich sorgen. Versprochen" sagte ich ruhig und strich ihr langsam über den Rücken.
"Danke Kate" Eine weile saßen wir nur dann schweigend da.

Wenig später kam ein kleiner Unbeholfener Mann mit Brille auf uns zu. Er kam mir bekannt vor, doch es war schon eine ganze weile her. Als er näher kam erkannte ich ihn.
"Sullie?" Nelly sah mich fragend an und Sullie lief auf uns zu.
"Oh...Master Sergeant Kate ich hörte sie haben Urlaub?" fragte er zur Begrüßung und ich fragte mich nur was er denn wollte, wenn er über meine Beurlaubung Bescheid wusste.
"Ähm.. ja, aber was hast du da alles?" verwundert sah ich auf den Papierstapel den er in seinen Händen hielt und als ich es erwähnte zuckte er kurz zusammen.
"Oh...das... ach nichts" mit durchdringendem Blick sah ich ihn an.
"Sullie! Was ist das?" wieder fuhr er zusammen.
"Der...der Kommandant will nicht das sie das bekommen" versuchte er sich raus zu reden, doch dadurch weckte er erst recht meine Neugierde.
"Dann bist du die falsche Straße entlanggelaufen, gib her oder ich breche dir den Finger!" drohte ich, nicht weil ich ihm wehtun wolle, sondern weil der Kommandant mir was verheimlichte und das hatte ich mehr als dick.
"Kate!" unterbrach mich Nelly und ich versuchte mich zu beruhigen.
Ich muss endlich meine Wut in den griff bekommen. Geschlagen atmete ich aus.
"Tut mir leid... gibst du mir jetzt so einen Zettel...Bitte" dieses.
"Bitte" brauchte sehr viel Überwindung. Zögernd reichte er mir einen Zettel und verschwand so schnell wie er gekommen war und irgendwie hatte ich das Gefühl das er wollte das ich von dem Plan des Kommandanten erfuhr.

Den Blick auf den Zettel gerichtet wandte ich mich Nelly zu.
"Ich glaub das nicht"
"Wieso was steht drin?" fragte sie mich aufgeregt. Ich Atmete tief durch um Nelly die Bekanntmachung des Kommandanten vorzulesen...