Kapitel 4: Leonora

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Eine größere Gestalt, saß dort. In einen Wollmantel,gehüllt, wie ihren. Nur, dass dieser weitaus dunkler und größerwar. Nur leise war der Brunnen zu hören. Andere Kinder. Murmeln.Doch sonst war es Still. Eine Stille, die er vermutete, ungewöhnlichfür eine Stadt sonst war. . Zumindest, wenn Büchern und seinemBauchgefühl zu glauben waren. Oliver zog Eborin zur Seite. EineKiste. Sie stand an der Mauer neben ihnen. Eine Gelegenheit zumsitzen. So deutete er es zumindest, als sich Oliver auf diese setzteund neben sich auf das Holz klopfte. Es könnte nicht schaden. Siewürden länger bleiben. Den Geschichten folgen. So setzte er sich zuihm. Hoffentlich hielte der Tag was er versprach. Hoffentlich zahltesich das Risiko aus. Er atmete ein. Tippte nervös, auf das raue,spröde Holz. Atmete aus. Es war anders hier. Oliver lächelte, unddeutete gespannt ruhig zu sein. Eborin folgte der Bitte. Es löste inihm ein komisches Gefühl .. ein unbehagliche Neugierde aus. DieGestalt warf ihre Kapuze zurück und begutachtete die Menge ausKindern die sich um sie versammelt hatte. Lange schwarze Haare warenzu einem hohen Zopf gebunden, aus dem Vorne viele Strähnen nebensein rechtes Auge fielen. Auch diese besaßen die selbe Farbe. DerBlick. „Wie glühende Kohlen.", dachte Eborin. Blinzelte, dochdas Bild blieb. Ein junger Mann. Vielleicht um die Ende zwanzig.Jung gegen die Personen aus seinen Büchern. Doch was war, dass schonfür ein Vergleich? Doch auch, wenn er nun sein Gesicht sah. Ging esnicht. Das Gefühl. Dieses Gefühl, dass diese Person verbreitete. Neugierig. Ruhig. Erwartungsvoll beäugend. Die Kinder. Nicht nur erschien es zu spüren. Diese komische Ausstrahlung, die ihn ohne Wortedas Wort erteilte. Ohne das es jemand von ihnen hätte aussprechenmüssen. Und ohne einen weiteren Atemzug durch drang er dieaufgebaute Stille. Beginnend mit einer Geschichte. Seine Stimme warschneidend und doch passend. Rauer als die er sonst hörte. Dochpassend zu dem was er sprach.

Von diesem Tag an waren sie oft dort gewesen. Das Gefühlwar geblieben. Die Faszination war nur stetig gewachsen und dasRisiko mittlerweile ein täglicher Begleiter. Doch sollte nicht nurdies sein Leben wieder auf den Kopf stellen.

Leonora. Rosige Wangen und goldenes, schimmerndes Haar.Und schneller, als ein Wiesel. Doch dabei immer Mutters stolz. Seinekleine Schwester. Mit dem Frühling war sie gekommen. Mit demFrühling des nächsten Jahres in sein Leben. Wie die erstenKrokusse. Und auch, wenn diese wieder schnell kamen und gingen,sie blieb. Und dieses neue Gefühl. Diese neueAufgabe .. Verantwortung ein Bruder zu sein. Ein Vorbild zu sein. Das leere Zimmer war nun Geschichte. Gefüllt mit einerneuen. Einer die ihn öfter, als er es jemals zu glauben vermochthatte von seinen Büchern und in manche Schwierigkeiten holte. Und so älter sie wurde, desto schwierig war es zuverbergen. Die sommerlichen Ausflüge, die ihm wichtig gewordenwaren. Es kam jener Sommertag. Der Tag wie es kommen musste.

 Das ist nicht gerecht!" Leonora prustete ihreWangen auf. Starrte vorwurfsvoll die Seiten vor ihr an. Als würdendiese mit voller Absicht ihre Geheimnisse vor ihr verbergen wollen.Sich einen Spaß daraus machen. Eborin schmunzelte. „Niedlich." Ihr Blick streifte über das Papier. Konzentriert. Sieversuchte einen Sinn in all den feinen, schwarzen Linien und Punktenauf den Blättern zu finden. Runzelte ihre kleine Stirn und wendetedas Buch von Seite zu Seite.

Zwecklos!

Das ist nicht gerecht ! Ich will sie auch verstehenkönnen..!" Sie ließ ihren Kopf in den Nacken fallen. Sah ihn mitselber verdrießlicher, fast schon ernster Miene an. Was?" Er konnte sich nicht helfen. Sie war ..sie.Eborin wuschelte ihr durchs Haar. Schmunzelte. Sie war schonniedlich. Seine kleine Schwester. Er konnte es immer noch nicht..immer wieder aufs neue kaum glauben. Er hatte eine kleine Schwester.Nicht nur irgendeine. Sie war besonders. In seinen Augen zumindest.Wärme. Diese Wärme die sie ausstrahlte egal wohin sie ging. EineWärme die er von Vater und Mutter nicht kannte. Wärme in seinerBrust. Das Gefühl einer Familie. Ja, sie waren seine Eltern. Ineiner Art also eine Familie. Sie liebten ihn bestimmt. ... Bestimmt. Auch, wenn er es nicht spüren konnte. Was vielleicht... bestimmtseine Schuld war. Er biss sich leicht in die Wange. Nur seine. Siemussten es... Doch bei ihr war es anders. Sie zeigte es. Es war einGefühl wie frische Sonnenstrahlen am Morgen. Das Gefühl einerwirklichen Familie. So wie er es sich zumindest vorgestellt hatte.Sie war sie.. Jemand für den es sich sogar lohnte ein Buch aus derHand zu legen. Und das hieß was beim ihm. Niedlich." Das war das passendste Wort dass ihm inden Sinn kam. Wie sie ihn, so, streng ansah. Ihre Augenbrauen sich zuzwei kleinen Hügeln zusammen zogen und ihr Haar nach unten, anseinem Gesicht vorbei, fiel. Wobei vereinzelte Härchen, wie dünnenFäden vor ihr schwebten. „Dorian! Ich mein das ernst!" Sie schüttelte sich. Versuchte seine Hand von ihremKopf hinunter zu bewegen. Sie verschwendete keinen Gedanken daran wiesie dabei wirkte. Oder ob es für sie üblich war. Nicht vor ihm.Nicht vor Adelskindern oder sonst jemanden anderen. Auch, wenn erälter war, musste er zugeben, dass er das beneidete. Oder geradeweil er älter war. Natürlich wusste sie sich vor Vater und Mutterzu benehmen. Doch blieb sie dabei, irgendwie, sie selbst. Er mochtees. Lachte. Sie warf ihren Kopf umher. Wand sich in alle erdenklichenRichtungen. Links. Rechts. Vorne. Hinten. Immer wieder musste erausweichen. Und fast hätte sie ihn getroffen. Ein paar mal. IhreLocken flogen nur wild durcheinander. Ein kleiner, goldenerWirbelsturm. In alle Richtungen. Als hätten sie ein Eigenleben. Dochvor allem in sein Gesicht. Unbeschwert. Kitzelig. Haare...Leichtmusste Eborin niesen. Haare. Sie kitzelten seine Nase. Ein kleinergoldener Wirbelsturm aus Haaren, auf seinen Schoß. Und wieder.Pustete er solche von sich. Ein paar hafteten an seinem Mund. ÜberallHaare... Leonora kicherte. Sie strahlte ihn an. Das war sicher nichtsein Einfluss als Bruder gewesen! Oliver hatte sie so verdorben. Ermüsste mit ihm reden! Und zwar dringend! Er prustete.

...

Eborin lächelte. Verdrehte leicht die Augen. „Wieschön, dass da jemand wieder lachen kann." Er spukte die letzten Haare aus. Wärme. Leicht. Esbrachte ihm nur mehr lachen ein. „Hach.. war klar .. kleinesMonster." „Niedliches kleines Monster." Kurz hielt er Inne. Nahm ein paar kurze Atemzüge, bevorauf das Thema zurück kam. Wenn du es können willst,", er hielt wieder fürein paar Sekunden kurz inne. Sah in ihre gespannten Augen. Sein Herz.Sie wurde Unruhiger. Rutschte leicht auf seinem Schoß hin und her..Dann sprach er weiter. "Warum lernst du es nicht... ?" Ihr Blick hätte Bände sprechen können. Das war nichtsein .. Sie legte den Kopf schief, drehte sich zu ihm und stützediesen auf ihren Ellenbogen. Einen weiteren Moment. Ein Schimmer. Ein weiterer Moment. Sie blinzelte kurz.Eine Idee. Es war spannend. Verwirrt. Er konnte es sehen. Sehen, wiesich ihr Stirnrunzeln in Lächeln, und wieder zurück wandelte. Niedlich." Er benutzte wirklich zu häufig diesesWort. Leonora zog ihre rechte Augenbraue hoch. Sie hatte sichentschieden.

Du könntest es mir bei..."

„Ich könnte es dir bei.."

Sie vielen sich ins Wort.

Ohne eine Entschuldigung beendete sie den Gedankengang.„Dann ist es beschlossen!" Im selben Moment sprang sie auf. Nur kurz. Setzte sich wieder und wipptefröhlich auf und ab. „Unverbesserl.." Ugh.." er keuchte. Ellenbogen... Kinn... Sie hattesich fallen gelassen. Auf ihn. Ohne einen Gedanken. Wieder. Es schmerzte. Wieder. Schlug ihm etwas Luft aus denLungen, als sie auf seiner Brust aufkam und ihn unbekümmertanlächelte. Sie war gefährlich.. unabsichtlich..all-gemeingefährlich! Er zischte leicht auf, während sie ihnverwirrt ansah. Dann begriff und einen Wimpernschlag später: „Tutmir leid .. du weißt nur, dass es echt nett ist ,dass....ich wolltenicht, aber du bist ja ...", hervorbrachte. Sie sprach schnell. Soschnell, dass er sich nicht mehr fragte, wo sich der Anfang und dasEnde des Satzes... der Sätze befinden sollte. Er holte Luft. Atmetedas Stechen weg oder versuchte es. „Unverbesserlich" Auch nicht versuchte er Sinn aus diesen zu machen. „Unverbesserlich." Einatmen. Aus atmen. „Schon gut... Ich werde davon schon nicht sterben."Er seufzte. Luft. „Davon nicht." Sie umarmte ihn. Oder genauerbeschrieben, erdrückte ihn sie ihn. "Warum...?..Luft!" „Schongut." Eborin klopfte ihr beruhigend auf den Rücken. Wieder undwieder. Selber Takt. Vier mal. Kurzer Abstand. „Schon gut,...",er klopfte etwas stärker, „du erdrückst mich.." Es gingschneller. Diesmal. Mit einem Moment, war er wieder frei. Sie ließlos. Augenblicklich, strömte wohltuende Luft in seine Lungen. Auch,wenn es nur Zimmerluft war. Sie tat gut und sein Gesicht verlorwieder etwas an Röte.

Dorian!" Ein Stein flog an das Glas seinesFensters. Er stieß scharf Luft aus. Das auch noch!" „Hat dajemand.. Jemand ruft dich..!" Er nickte nur. „Und du weißtwer.." Wieder antwortete er nur mit einem nicken. Legte seinen Armschützend auf seine Stirn. Währenddessen war sie zum Fenstergeeilt. Schnell war die Fensterbank erklommen und der nächste Steinließ nicht auf sich warten. „Oliver du I.." Er stoppte kurz seinen Gedankengang. Es war heutewieder .. das hatte er total vergessen..! Er blickte zu Leonora. Aberwie... Eborin raffte sich langsam wieder auf. Rieb sich leichtseine Brust. Das würde blaue Flecke geben. Er spürte es.



Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro