Fahrstunden

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06.01.2017 14:04 Uhr

Lacey wurde dadurch wach, dass sie die Autotür schlagen hörte. Sie musste wohl eingenickt sein und setzt sich von der Müdigkeit die Augen reibend auf. Bradley war nicht mehr da. Verwirrt blickte sie nach draußen und sah Caleb, welcher noch immer mit seinem Vater Schießübungen machte. Überrascht blickte Lacey auf die Uhr und stellte fest, dass sie bereits über eine Stunde hier waren...Bald würde die Sonne untergehen und sie wollte endlich zurück in die Stadt, um endlich ihre Mutter anrufen zu könne oder wenigstens eine Fahrt nach Hause buchen zu können. Bestimmt machte sich ihre Mutter bereits Sorgen. Immerhin hatte Lacey ihr versprochen, dass sie sich bei ihr melden würde, sobald sie mit Zack angekommen war. Sie fragte sich, was Zack wohl ihrer Mutter erzählen würde, wenn sie bei ihm anrief. Und das würde sie ganz bestimmt. Denn wenn Zack ihr erzählte, was wirklich passiert war, würde sie ihm garantiert die Hölle heiß machen. Und auch wenn Lacey es ihm durchaus gönnte, wollte sie nicht, dass ihre Mutter sich unnötig Sorgen machte.

Sie beschloss Elliot zu bitten, ob sie nun endlich fahren konnten. Als sie die Autotür öffnete, sah sie gerade wie Bradley im Wald verschwand.

„Wo will er denn hin?", fragte sie Elliot.

„Austreten."

Sie nickte, ehe sie sich gegen das Auto lehnte und die beiden einen Moment beobachtete, ehe sie Elliot ansprach.

„Hey Elliot?"

Er drehte sich zu ihr um. In seiner Hand hielt er eine Dose Bier. Lacey war sich ziemlich sicher, dass es nicht die erste war.

„Ich möchte nicht drängeln, aber könnten wir bitte bald fahren? Ich würde gerne in der Stadt sein, bevor es dunkel wird. Meine Mom macht sich mittlerweile bestimmt Sorgen, weil ich sie nicht anrufen kann", erklärte sie.

„Hm, sicher", meinte er dann lächelnd.

Etwas an seinem Lächeln störte Lacey. Es wirkte irgendwie spöttisch, vielleicht sogar ein wenig sadistisch. Aber sie nahm es stumm hin. Er nahm einen Schluck von seinem Bier. Caleb sah interessiert auf die Bierdose in seiner Hand. Elliot grinste ihn an.

„Willst n' Schluck?", fragte er dann.

„Ja", meinte Caleb begierig.

„Sicher?", harkte Elliot nach.

„Sicher."

Elliot reichte seinem Sohn die Bierdose.

„Hey, Elliot, der Kleine ist erst zwölf", warf Lacey halbherzig ein.

„Ist doch nur n' Schluck", meinte Elliot lässig.

Lacey hob die Augenbrauen, verkniff sich aber jeglichen Kommentar. Caleb nahm einen Schluck. Man sah ihm sofort an, dass es ihn offensichtlich anekelte. Aber er versuchte es so gut wie möglich zu verstecken. Allerdings ohne großen Erfolg.

Das hat er jetzt davon, dachte Lacey.

„Ist das gut?", fragte Elliot spöttisch grinsend, als er die Abscheu seines Sohns bemerkte.

„Gar nicht übel", gab Caleb wenig überzeugend von sich und reichte die Dose zurück.

Lacey verdrehte die Augen.

„Probier's in zwei, drei Jahren nochmal, dann schmeckst besser", meinte sie zu Caleb.

Und ist auch weniger gefährlich für dich, fügte sie in Gedanken hinzu.

„Hast du eigentlich schonmal mit sowas geschossen, Lacey?", fragte Elliot und hielt ihr das Gewehr hin.

„Nein, ich weiß zwar wie man es hält, aber geschossen hab ich noch nie mit sowas."

Bradley kam zurück, wobei er sich im Gehen Hemd und Hose richtete.

„Dad hat mich mal an seinem Bier nippen lassen", informierte Caleb seinen Bruder.

„Toll", gab Bradley sarkastisch zurück.

Er blickte zu Lacey, die nur mit den Schultern zuckte.

„Muss du mich jetzt verpetzen?", fragte Elliot spaßhaft.

„Ach so n' Quatsch!"

Bradley gesellte sich zu den dreien, die Hände in den Taschen seines Hoodies.

„Triff einmal das Ziel, dann können wir gehen, okay?", schlug Elliot seinem Sohn vor, da er merkte, dass Bradley sich nun beruhigt hatte.

„Okay", stimmte Bradley zu.

Elliot legte eine Patrone ein und ließ das Gewehr zuschnappen, ehe er es an Caleb weiterreichte.

„Gut. Caleb, zeig ihm wie's geht", forderte seinen jüngsten Sohn auf.

Caleb nahm die Waffe und ging in Position. Bradley beobachtete seinen Bruder aufmerksam, genau wie Lacey.

„Also, pass auf: Zuerst musst du etwas breitbeiniger stehen, okay? Und dann presst du sie gegen den weichen Teil deiner Schulter. Und dann zielst du mit...", erklärte Caleb fachmännisch, bevor Elliot ihm mit einem leisen „Hey!" unterbrach.

„Hey, seht mal", raunte Elliot.

Alle drei blickten auf. Lacey brauchte einen Moment, ehe sie erkannte, was Elliot meinte. Ein schneeweißes Kaninchen hoppelte zwischen den Stämmen hervor und schien seine vier Beobachter gar nicht zu bemerken. Elliot beobachtete es einen Moment, ehe er zu Caleb blickte.

„Los", flüsterte er ihm zu.

Caleb sah von dem Kaninchen zu seinem Vater. Sein Gesicht war verängstigt und sehr verunsichert aus. Dann richtete er seine Waffe auf das Tier. Lacey's Augen wurden groß, als sie verstand, was nun passierte. Caleb würde doch wohl nicht wirklich auf das Kaninchen schießen? Das war ein Lebewesen! Das war etwas völlig anderes, als auf eine Bierdose zu schießen.

„Caleb...", fing sie an, doch hielt inne, als sie beobachtete wie das Tier auf dem Stamm mit der Bierdose zu hoppelte, welche als eigentliches Ziel diente.

Caleb legte an. Lacey merkte wie verunsichert er war.

„Caleb, nein", flüsterte sie.

„Caleb nicht...", fing Bradley an, doch da hatte Caleb bereits abgedrückt.

Erschrocken und fassungslos starrten die drei Kinder auf das Tier. Caleb hatte getroffen. Elliot hingegen sah begeistert aus.

„Guter Schuss!", lobte er seinen Sohn, nahm ihm die Waffe ab und ging hinüber um das Kaninchen aufzuheben. Caleb starrte entsetzte auf das angeschossene Tier. Als er den Anblick nicht mehr ertrug, schaute er zu Boden. Er sah aus, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Auch Lacey wurde bei dem Anblick ganz übel. Vor allem tat es ihr aber für Caleb leid. Er war noch ein Kind und auch wenn er selber abgedrückt hatte, vermutlich hatte er jetzt erst begriffen, was es hieß etwas zu töten. Zögerlich berührte sie seine Schulter.

Bradley hingegen starrte weiterhin auf das Tier, als könnte er es selbst nicht fassen. Elliot nahm seelenruhig den Gewehrkolben und ließ ihn auf das Kaninchen niedersausen, um es endgültig zu töten. Das Geräusch von den Brechen der Knochen, ging den dreien durch Mark und Bein. Lacey beugte sie ein Stück vor und stützte sich mit den Händen auf ihren Oberschenkeln ab, da sie befürchtete, jeden Moment sich über geben zu müssen. Elliot kam mit dem erbeuteten Tier zurück.

„Seht mal her!", rief er stolz.

Als er sah, wie alle drei ihn voller Entsetzten anstarrten, blickte er sie verwirrt an.

„Ihn länger leiden zu lassen, wäre nicht besser gewesen", erklärte er.

Keiner der Drei sagten ein Wort. Noch immer starrten sie ihn und das Kaninchen in seiner Hand an.

„Was dachtest du passiert?", fragte Elliot Caleb daraufhin beinahe enttäuscht, als wäre es völlig normal.

„Ich dachte nicht, dass ich treffe...", antwortete Caleb daraufhin schwach.

„Ihr seid ja ein paar Weicheier", meinte Elliot daraufhin beinahe beleidigt und enttäuscht.

Lacey hielt es nicht länger aus.

„Elliot, er ist erst zwölf. Er hat doch bisher noch nie was getötet! Was hast du denn erwartet?", meinte sie fassungslos von seinem komplett unsensiblen Verhalten.

Elliot blickte sie einen Moment stechend an, ehe er schließlich sagte: „Na schön, lasst uns gehen.... Gehen wir."

Im Vorbeigehen warf er den Hasen beiseite und packte das Gewehr in den Kofferraum. Caleb stand immer noch wie erstarrt da.

Lacey legte ihm vorsichtig die Hände auf die Schultern.

„Geht's dir gut?", fragte Bradley vorsichtig.

Caleb schniefte nur kurz und ging dann ohne ein Wort zum Auto. Er war leichenblass. Bradley und Lacey warfen sich einen kurzen Blick zu, ehe sie ihm folgten. Als Elliot den Kofferraum zuklappte, blieb Bradley neben ihm stehen.

„Du bist angetrunken", es war keine Frage sondern eine Feststellung.

„So?", erwiderte Elliot, es klang fast schon streitlustig.

Er schien nicht ganz zu begreifen, was Bradley ihm damit sagen wollte. Bradley deutete unauffällig mit dem Kopf zum Auto und blickte dann ihn wieder an. Lacey war dieser Gedanke bereits ebenfalls gekommen, allerdings hatte sie es nicht gewagt Elliot darauf anzusprechen. Allerdings war sie ebenfalls davon überzeugt, dass Alkoholkonsum, ein Auto und eine verschneite Waldstraße keine gute Kombination waren.

Elliot schien zu verstehen, was sein Sohn ihm unterschwellig mitteilen wollte, nickte und zog den Autoschlüssel aus seiner Tasche. Er hielt ihn Bradley hin.

„Du fährst", meinte er dann.

Lacey hob sie Augenbrauen. Das wurde ja immer besser.

„Er hat doch kein Führerschein!", warf Caleb ein.

„Den macht er schon noch", erwiderte Elliot beruhigend.

Bradley schien sich darüber zu freuen, fahren zu dürfen. Welcher Teenager würde das auch nicht, allerdings war das jetzt nicht eine ideale Situation zum Üben. Lacey selber hatte zwar schon den Führerschein, aber sie hatte noch nie ein Geländewagen gefahren. Dennoch befand sie es für besser, dass sie es zumindest anbot.

„Soll ich nicht lieber fahren? Immerhin hab ich ja schon...", fing sie an, doch Elliot unterbrach sie.

„Nein, nein, er macht das schon. Irgendwann muss er es ja mal lernen", meinte er und hielt Bradley weiterhin die Schlüssel hin.

„Na gut", meinte Bradley sichtlich beflügelt und nahm die Schlüssel. Elliot folgte ihm und stieg auf der Beifahrerseite ein. Caleb blickte kurz zu Lacey, ehe er ebenfalls hinten einstieg.

Das ist eine ganz beschissene Idee, dachte Lacey, ehe sie ebenfalls einstieg.

„Ted hat dich nie fahren lassen?", fragte Elliot, als sie dann alle endlich im Auto saßen.

„Als ob Ted ihn jemals fahren lassen würde", spottete Caleb.

Lacey verdrehte die Augen.

Bradley steckte den Schlüssel ins Schüsselloch und drehte ihn um. Er schien sehr unsicher.

„Fahr ganz langsam und bleib ruhig. Du kannst das", ermutigte Elliot ihn.

„Okay", erwiderte Bradley ein wenig nervös.

Er ließ den Motor an und legte die Hände auf das Lenkrad. Dann legte er den Vorwärtsgang ein.

„Handbremse lösen", wies Elliot ihn ruhig an und Bradley gehorchte.

„Langsam losfahren."

Und Bradley fuhr. Das Auto setzte sich langsam in Bewegung und Bradley lenkte es über den Platz auf die Straße. Noch immer war er nervös, aber er machte es erstaunlich gut fürs erste Mal befand Lacey.

„Geht doch. Du fährst", lobte Elliot ihn und Bradley murmelte erneut: „Okay", wobei er nun etwas sicherer wurde. Lacey blickte aus dem Fenster. Zwischen den Bäumen schien die Sonne hindurch. Es begann zu dämmern. Nicht mehr lange dann würde es dunkel werden.

„Du machst das gut. Und wenn du bremsen musst, mach es vorsichtig. Nicht voll drauftreten, hier auf Eis, da rutschen wir dann", gab Elliot ihm weitere Hinweise.

„Okay", murmelte Bradley, der sich komplett auf die Straße vor ihm konzentrierte.

„Das machst du gut."

„Danke erwiderte Bradley angespannt. Da er versuchte sich zu konzentrieren und ohnehin schon sehr nervös war, war er etwas genervt von Elliots ständigem Gerede.

„Alles gut?"

„Ja."

„Soll ich mal übernehmen?", bot Elliot an.

„Nein, mir geht's gut, alles klar", meinte Bradley bestimmt.

„Nun lass ihm doch mal etwas Luft. Er muss sich konzentrieren", meinte Lacey nun etwas ungeduldig.

Doch nun entschied Caleb sich einzumischen.

„Du fährst wie eine Großmutter. Lass mich mal", kommentierte er.

„Du kannst nicht mal übers Lenkrad gucken", konterte Bradley spöttisch zurück.

Dafür schlug Caleb seinem Bruder von hinten auf den Arm. Mit einer Hand schlug Bradley nach hinten zurück.

„Hey lass das!"

Oh großartig, Geschwisterstreit in so einer Situation, dachte Lacey nun ein wenig unbehaglich.

„Hey, lasst das! Aufhören!", meinte auch Elliot bestimmend.

Daraufhin änderte Caleb seine Taktik und begann mit den Füßen gegen Bradleys Sitz zu treten.

„Caleb, hör jetzt auf! Er muss sich konzentrieren!", meinte Lacey nun warnend.

Bradley drehte sich zu seinem Bruder und schlug mit einem Arm zurück. Elliot griff ins Lenkrad, als er bemerkte, dass Bradley gar nicht mehr auf die Straße achtete.

„Ich hab gesagt aufhören!", rief er wütend und Lacey versuchte Caleb festzuhalten.

„Caleb, verdammt nochmal, lass den Scheiß, du wirst uns noch umbringen!", brüllte sie.

Bradley drehte sich zurück, er und Elliot verrissen das Lenkrad. Der Wagen fuhr ruckartig nach links und von der Straße herunter. Noch bevor sie irgendwas tun konnten, knallte der Wagen direkt in eine hohe Schneewehe. Der Aufprall schleuderte alle in dem Auto nach vorne.

Lacey spürte wie sie mit der Stirn gegen etwas hartes prallte. Benommen blickte sie sich um. Sie sah auf dem Rücksitz, neben sich Caleb, der total verschreckt, aber nicht weiter verletzt wirkte. Etwas Warmes, flüssiges lief ihr über die Stirn herab und Sekunden später spürte sie wie der Schmerz in ihrem Kopf explodierte. Elliot drehte sich zu den Beiden um.

„Ach du Scheiße, alles okay?", fragte er panisch.

„Ja...ja", erwiderte Caleb zitternd.

„Entschuldige, ich hab nicht... es ist... ich weiß nicht...", antwortete Bradley komplett durcheinander.

Er drehte sich zu Caleb und Lacey.

„Scheiße, Lacey...", meinte er. Lacey berührte ihre Stirn, dort wo der Schmerz durch ihren Kopf pulsierte.

Etwas Feuchtes klebte an ihren Fingerspitzen. Blut.

„Fuck, bist du okay?", fragte Elliot sie besorgt.

„Ich glaub schon...mein Kopf...", flüsterte sie verwirrt.

Elliot hatte ebenfalls eine kleine blutende Wunde am Kopf, vermutlich war er bei dem Aufprall auf das Armaturenbrett geknallt. Er warf einen raschen Blick nach draußen.

„Scheiße!", fluchte er leise.

„MIST!", brüllte er dann laut, ehe er sich abschnallte und ausstieg.

„Ich hab gesagt, ihr sollt nicht rumalbern!", schimpfte er, während er vor das Auto trat um sich den Schaden anzusehen.

„Scheiße!", fluchte er erneut.

Caleb stieg ebenfalls aus.

„Dad?"

Bradley drehte sich nun zu Lacey um.

„Ist sonst alles okay? Ist dir schlecht oder so?", fragte er besorgt.

„Mir ist etwas schwindelig", murmelte Lacey benommen.

Sie sah, dass an dem Kopfteil vom Beifahrersitz ebenfalls Blut klebte. Daran musste sie sich offenbar beim Aufprall den Kopf gestoßen haben.

„Okay, dann leg dich einfach auf die Rückbank, lagere die Beine hoch und versuch ganz ruhig zu atmen", wies Bradley sie an.

„Starte den Motor", rief sein Vater ihm nun zu. Bradley gehorchte, während Lacey sich langsam zur Seite rutschten ließ und sich auf die Rückbank legte. Es schien sich alles zu drehen und schlecht war ihr auch ein wenig. Dennoch schaffte sie es sich richtig hinzulegen und ihre Beine hochzunehmen und gegen die Autotür zu pressen. Sie befahl sich innerlich ruhig zu atmen und schaute an die Decke des Autos. Nur halbwegs bekam sie mit, wie Bradley versuchte rückwärts wieder aus der Schneewehe herauszufahren, aber das Auto offensichtlich feststeckte. Bradley, der sein Handy im Handschuhfach gefunden hatte, versuchte Hilfe zu holen, bekam aber keine Verbindung. Elliot und Caleb versuchten mit Hilfe einiger Äste ein Stützte für die Reifen zu bauen, sodass sie wieder herausfahren konnten, aber es half alles nichts. Sie steckten fest.

Oje, oje. Das war ja keine gelungene erste Fahrstunde. Leider fangen hier die Probleme erst an. Ich hoffe euch gefällt die Geschichte bisher. Ich würde mich sehr über eurer Feedback freuen.  Und nicht vergessen, die englische Version findet ihr wie immer auf meinem 2. Profil kissedbystories

Lg eure liz;)

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