Wochenend Trip

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Montag 09.01.2017 5:19 Uhr

Notrufzentrale, welchen Dienst benötigen Sie?"

„...(lautes Schluchzen)"

„Hallo?"

„Hallo...ich brauche die Polizei und einen Krankenwagen, bitte..."

„Wie heißen Sie, Miss?"

„Susan...Susan Norbatch."

„Miss Norbatch, was ist passiert?"

„Der Vater von Ihnen, er ist vollkommen irre! Er wollte sie nicht gehen lassen! Er hat jemanden umgebracht!"

„Wessen Vater? Miss Norbatch, was ist passiert?"

„Meine Tochter war mit Freunden und deren Vater unterwegs und er ist durchgedreht! Er hat versucht sie festzuhalten! Sie mussten fliehen!"

„Wie heißt Ihre Tochter?"

„Lacey... Lacey Norbatch."

„Okay, Miss, wo ist ihre Tochter jetzt genau?"

„Ich weiß es nicht genau, sie sind auf irgendeiner Landstraße, sie sagen, sie haben kaum noch Benzin!"

„Okay, dann werden wir Ihr Handy orten lassen und Sie so schnell wie möglich holen lassen. Können Sie uns die Nummer ihrer Tochter geben? Sind noch andere Personen bei ihrer Tochter?"

„Ja, ich geb' Ihnen die Nummer. Bei ihr ist wohl ein Freund und sein kleiner Bruder?"

„Sind Sie verletzt?"

„Nein, soweit geht's den dreien wohl gut, sie stehen aber vermutlich unter Schock."

„Okay und der Vater der Beiden, Sie sagen er hat sie verfolgt?"

„Ja, sie mussten vor ihm fliehen!"

„Und ist er noch hinter Ihnen her?"

„Keine Ahnung, ich glaube nicht!"

„Sie sagen er hat jemanden umgebracht?"

„Ich weiß es nicht genau. Lacey sagte er hätte jemanden umgebracht."

„Wie alt ist Ihre Tochter?"

„Sechzehn."

„Und ihr Freund und sein Bruder?"

„Ich weiß es nicht genau..."

„Okay, wir haben jetzt eine Einheit zu Ihnen geschickt, die wird Sie in Kürze abholen."

„Vielen Dank, sagen Sie mir bitte, wo ich sie abholen kann?"

66 Stunden zuvor...

Freitag 06.01.2017 11:00 Uhr

Lacey Norbatch beobachtete, wie die schneeweiße Landschaft an ihnen vorbeizog. Sie lehnte sich auf dem Beifahrersitz zurück und blickte dann zu ihrem Freund. Zack hatte keinen Blick für die Landschaft. Im Gegenteil. Er schien sich darüber zu ärgern, dass überall nur Schnee lag und sie die Landstraße entlangfahren mussten, anstatt über den schneefreien Highway.

„Nun, schau doch nicht so. Wir liegen doch gut in der Zeit. In zwei Stunden sind wir da und dann können wir erstmal entspannen, okay?", versuchte sie ihn aufzuheitern.

„Das sagst du. Seit einer Stunde, fahren wir jetzt durch die Pampa und in spätestens einer Stunde soll es schon wieder schneien. Wenn wir Pech haben, werden wir vielleicht noch eingeschneit", maulte Zack.

Lacey seufzte.

„Wir schaffen das schon. Bisher ist doch auch alles glatt gegangen, okay?"

„Ja, wenn ich etwas schneller fahren könnte, dann würde es auch weiterhin glatt laufen, dann würden wir auch etwas schneller ankommen. Aber wegen dem scheiß Schnee geht das ja nicht", knurrte er.

Lacey spürte, wie sie ungeduldig wurde, atmete aber tief durch und befahl sich ruhig zu bleiben. Sie wollte nicht mit ihm schon auf der Hinfahrt streiten. Immerhin hatten die beiden sich entschieden das Wochenende über wegzufahren, weil sie diesen Urlaub brauchten. Allein schon für ihre Beziehung.

„Haben wir noch Sandwiches?", fragte Zack dann.

„Ja, warte, ich geb dir eins." Sie holte die Kühltasche von der Rückbank und holte die Box mit den Sandwiches heraus. Sie reichte ihm eins.

„Danke Baby."

Lacey verdrehte innerlich die Augen. Sie hasste es, wenn sie „Baby" genannt wurde. Und Zack wusste es eigentlich auch, immerhin hatte sie es ja schon an die hundertmal zu ihm gesagt.

Zack biss in das Sandwich hinein, kaute darauf herum und öffnete dann plötzlich das Fenster um das restliche Sandwich hinauszuwerfen. Den Bissen den er schon im Mund hatte, spuckte er ebenfalls aus.

„Spinnst du mir das zu geben? Da waren Gurken drauf! Willst du mich umbringen!", fauchte er sie an.

„Sorry, das wusste ich nicht."

„Was dass ich dass ich die Dinger hasse? Klar, ich hab es dir ja erst dreißigmal gesagt!", fuhr er sie an.

„Nein, ich wusste nicht, dass es auf dem Sandwich war. Außerdem hast du doch die Sandwiches gemacht und eingepackt, also woher sollte ich das wissen?", verteidigte sie sich.

Zack knurrte nur etwas Unverständliches. Lacey rieb sich über die Schläfen. Das Wochenende fing ja gut an.

„Soll ich vielleicht fahren, dann kannst du dich ausruhen", bot sie ihm an.

Alles, nur damit er mal aufhörte zu meckern.

„Hab ich gesagt, dass ich müde bin?", knurrte er.

„Nein."

„Gut, dann frag mich sowas nicht."

Allmählich reichte es Lacey. Sie versuchte wirklich geduldig zu sein, aber seine ständige Gereiztheit ging ihr tierisch auf die Nerven.

„Könntest du mir bitte verraten, was los ist?", bat sie ihn deshalb leicht angespannt.

„Nichts, was soll schon sein?"

„Na, weil du so gut gelaunt bist?"

„Ach ich weiß nicht, vielleicht weil wir hier stundenlang durch die Pampa fahren zu einem Hotel mitten in den Bergen um dort Skiurlaub zu machen, obwohl du weißt, dass ich das nicht mag. Und jetzt erwartest du auch noch gute Laune von mir? Sorry, dass ich dir damit nicht auch noch behilflich sein kann", ätzte er.

Jetzt reicht's, dachte Lacey.

„Entschuldige mal. Falls du dich erinnerst. Du warst derjenige, der einen Wochenendtrip vorgeschlagen hat und gesagt hat, ich kann aussuchen, was ich will. Das hab ich getan und dass der Weg hierdurch führt, ist auch nicht meine Schuld, also gib mir jetzt nicht die Schuld daran, okay?", gab sie nun bissig zurück.

„Du hättest etwas aussuchen, was uns beiden gefällt."

„Du hast gesagt, es tut dir leid und dass ich deshalb alleine aussuchen kann. Außerdem bist du doch bisher noch nie Ski gefahren. Vielleicht gefällt's dir sogar", versuchte sie ihn umzustimmen.

„Das ist doch kompletter Scheiß, das ganze hier."

Lacey sah ihn fassungslos an.

„Das ist es also? Unsere Beziehung ist kompletter Scheiß?"

„So hab ich das nicht gemeint. Nur der Trip ist scheiße."

„Du wolltest den Trip mit mir machen. Du hast gesagt, es ist zur Wiedergutmachung, weil du Scheiße gebaut hast. Ich hab das Angebot angenommen, also verhalte dich jetzt auch dementsprechend", forderte sie von ihm.

„Ach, darum geht's dir? Weil ich einmal Mist gebaut habe, muss ich jetzt die ganze Zeit gute Laune haben?", meinte er provozierend.

„Nein, aber du könntest aufhören, dich wie ein Arschloch zu benehmen, oder einfach die Klappe halten, wenn's dir schon nicht gefällt."

„Ich bin ein Arschloch? Nur weil ich einen Fehler gemacht habe?"

„Einen Fehler? Du hast mich fast vier Monate betrogen! Das nennst du nur einen Fehler? Du hast mein Vertrauen missbraucht!"

Lacey fühlte sich, als würde sie gleich explodieren.

„Ich hab mich doch dafür entschuldigt! Wie oft willst du mir das noch vorhalten?"

„Ach und mit einer Entschuldigung ist alles getan? Wenn ich dein Haus anzünde und mich entschuldige, ist dann auch alles gleich wieder cool?", fauchte sie wütend.

„Mann, Lacey. Ich fahre doch auf diesen dämlichen Trip mit dir. Ist das denn nicht Beweis genug dafür, dass ich dich liebe?"

„Keine Ahnung. Ehrlich gesagt, verhältst du dich gerade nicht, wie der Traummann schlechthin, sondern redest alles schlecht!", meinte sie ernst.

Zack sah sie stechend an, dann bremste er plötzlich scharf und kam an der Straßenseite zum Stehen. Er stieg aus, ging um das Auto herum und öffnete die Beifahrertür.

„Steig aus", sagte er nur.

Verwirrt schnallte Lacey sich ab und stieg aus. Was sollte das jetzt werden? Zack beugte sich ins Auto, nahm Lacey's Rucksack und warf ihn ihr zu. Er landete vor ihren Füßen.

„Weißt du was, ich muss mir hier nicht sagen lassen, dass ich nicht alles dafür tue, um unsere Beziehung zu retten. Ich hab's wirklich versucht, aber du scheinst es echt nicht anzuerkennen. Ich glaube, wir sollten das ganze hier abbrechen. Also dann. Viel Spaß noch."

Damit stieg er wieder ins Auto und fuhr einfach los.

Lacey griff ihren Rucksack und versuchte ihm hinterher zu rennen.

„Zack! Zack, was soll die Scheiße? Bleib stehen!"

Dieser ignorierte sie und fuhr einfach weiter. Der Abstand zwischen Lacey und dem Auto wurde immer größer.

„Zack! Verdammt! Du kannst mich doch nicht einfach hierlassen! Zack!"

Lacey kam stolpernd zum Stehen und sah ihm hinterher.

„ZACK!"

Das Auto verschwand hinter einer Kurve. Keuchend sah sie ihm hinterher. Das konnte doch jetzt nicht sein verdammter Ernst sein!

„ZACK! VERDAMMTE SCHEIßE, komm zurück! ZACK!"

Sie stand hier mitten in der Pampa und es war eiskalt. Sie entschloss sich abzuwarten. Zack würde sich bestimmt bald beruhigen und dann wieder umdrehen. Er würde sie doch nicht wirklich mitten im Nirgendwo einfach sich selbst überlassen. Das zog er garantiert nicht durch. Also stellte sie sich an den Straßenrand und wartete. Und wartete. Als nach zehn Minuten immer noch nichts zu sehen war, zog sie ihr Handy hervor und versuchte ihn anzurufen. Kein Netz.

„Scheiße!", fluchte sie wütend.

Lacey überlegte. Sie konnte Zack nicht erreichen und es war verdammt kalt. Zwar schien heute die Sonne, aber es waren zwischen -19 und -24 Grad draußen. Sie konnte hier nicht ewig draußen stehen bleiben. Deshalb beschloss sie Zack nur noch weitere 10 Minuten zu geben, ehe sie loslief. Die Zeit verstrich quälend langsam und Zack kam nicht. Dafür wurde ihre Wut auf ihren Freund immer größer. Was bildete sich dieser Trottel eigentlich ein, sie einfach hier draußen stehen zu lassen?! Er war doch derjenige der Scheiße gebaut hatte, warum gab er ihr die Schuld?

Als die zehn Minuten um waren, war Laceys Laune der Außentemperatur angepasst. Sie warf sich ihren Rucksack über und sah sich um. Sie waren mindestens 20 Minuten auf der Landstraße unterwegs gewesen. Und sie wusste nicht, wie lange es noch über die Landstraße weiterging. Dennoch begann sie in der Richtung weiter zu laufen, in die Zack verschwunden war. Unterwegs überlegte sie sich, was sie nun am besten als nächstes tat. Es war jetzt kurz nach elf. Bis zum Hotel waren es noch über 100 Meilen, mit dem Auto in etwa 2 Stunden machbar. Aber das würde sie heute keinesfalls zu Fuß schaffen, denn neben dem langen Weg kamen auch noch andere Tatsachen hinzu. Es war eiskalt und verschneit, was ihr den Weg zusätzlich erschwerte. Außerdem waren die Tage im Winter kurz, dass hieß das vermutlich spätestens gegen 5 Uhr dunkel werden würde. Und dann würde es auch schon wieder viel kälter sein.

Lacey warf erneut einen Blick auf ihr Handy. Fuck, noch immer kein Netz. Das machte es sogar noch schwerer. So konnte sie weder jemanden anrufen, noch herausfinden, wie weit es bis zum nächsten Dorf war. Sie musste einfach auf gut Glück hoffen, dass sie in den nächsten 6 Stunden irgendwie in die nächste Stadt oder Dorf kam.

Der Wind blies ihr mit eisigem Atem durch das Haar. Sie erschauderte, ehe sie die Riemen ihres Rucksacks fester zurrte und biss die Zähne zusammen, bevor sie mit festem Schritt weiterging.

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