Teil 10

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Ich hätte es echt nicht erwartet, doch es ist manchmal mehr als schwer, auf dieser Welt ein Mensch zu sein, der sich in seinen zwanziger Jahren befindet. Ich hatte immer geglaubt, dass die Teenagerzeit die Schwierigste sein würde, doch ich merke zumindest momentan, dass das so nicht ganz gestimmt hat.

Ich bin ein sehr ehrlicher Mensch, daher möchte ich hier schreiben, was mich gerade so beschäftigt, in der Hoffnung, dass es anderen auch helfen kann. Man fühlt sich gleich einfach weniger allein, wenn man sieht, dass andere sich manchmal ebenfalls so fühlen.

Zum einen sind da all die Erwartungen an dich, die du irgendwann erfüllen solltest. Ich weiß bis heute immer noch nicht, ob das Studium, das ich angetreten habe, tatsächlich das Richtige für mich ist und ob es mich am Ende glücklich machen kann. Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass es nicht die richtige Entscheidung war, wäre das okay. Man darf Wege einschlagen, bei denen man erst danach merkt, dass sie einen in die falsche Richtung gebracht haben. Wir müssen uns nun mal entscheiden und das Beste daraus machen. Es gibt praktisch keine andere Möglichkeit.

Die Frage, wie man seine Zukunft gestalten möchte, wird immer präsenter. Man wird danach gefragt, was für einen Job man antreten möchte, ob man irgendwann eine Familie haben und ein Haus bauen möchte. Die meisten dieser Fragen kann ich zum jetzigen Standpunkt einfach nicht beantworten, weil ich einfach noch nicht weiß, wer genau ich bin und wohin ich möchte.

Ein weiteres Thema, was einen beschäftigt, ist die Liebe. Wer meine Bücher liest, der weiß, dass ich mir viele Gedanken dazu mache. Ich möchte nicht nur dieses Gefühl in meinen Werken beschreiben können, sondern gerne auch mal selbst erleben wollen. Ich würde mir einen anderen Menschen wünschen, der ein bisschen so wie ich ist und in mir jemand besonderen sehen würde.

Gerade wenn dich selbst deine eignen Freunde darauf hinweisen, dass du gefühlt der einzige Single bist, löst das bei einem selbst schlechte Gefühle aus. Wenn Personen, die dich nicht sonderlich mögen, erfahren, dass du noch nie eine Beziehung hattest, taucht auch das Wort ,,prüde'' auf, das ich leider schon von anderen zu hören bekommen habe. Wenig Erfahrung hat überhaupt nichts damit zu tun, ob du denn nun prüde bist oder nicht ... Selbst wenn du es wärst, wäre das vollkommen in Ordnung. Das hat niemand zu bewerten. Du selbst entscheidest, was okay für dich ist und was nicht. Im übrigen haben das die Menschen um dich herum unter jeden Umständen zu akzeptieren.

Geprägt von dem, was mir vermittelt wurde, bin ich davon ausgegangen, dass ich nur genügen würde, wenn ich jemanden an meiner Seite hätte. Mittlerweile weiß ich zum Glück, dass es totaler Schwachsinn ist und ich allein bereits unglaublich wertvoll bin. Ich habe nicht mehr den Wunsch, mit jemandem zusammen zu sein, nur um dann sagen zu können, dass ich in einer Beziehung bin.

Und wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich bei den Leben, dass ich gerade führe, nicht einmal die nötigen Kapazitäten, um für einen anderen Menschen auf diese Weise da zu sein. Ich befinde mich noch in der ,,Ich lerne mich selbst zu lieben'' Phase und da kann eben keine andere Person vorerst diesen Platz haben. Es geht um mich und ich will wissen, was mich ausmacht und was ich denn nun an mir selbst mag. Erst wenn ich dieses Kapitel abgeschlossen habe, könnte ich mir vorstellen, mit auf eine andere Person einzulassen. Ich nehme mir dafür all die Zeit der Welt, die ich dafür brauche.

Wir kommen nicht drumherum, uns mit anderen zu vergleichen. Gerade auf Wattpad ging es mir so, weil ich gesehen habe, wie erfolgreich manche Autoren hier sind und wie verdammt gut sie schreiben können. Ich hatte vergessen, warum ich überhaupt mit dem Schreiben angefangen habe und wollte aufgeben, weil ich in dem Mindset festgesteckt habe, dass ich einfach nur schlecht bin und andere es sowieso besser können. Es hat etwas gebraucht, aber die Liebe zum Schreiben konnte ich zurückgewinnen. Und das einfach, indem ich mich an das kleine Mädchen erinnert habe, dass Geschichten erzählen wollte, die andere berühren. Ich kann von niemandem sonst das Buch schreiben, also bleibt mir nicht anderes übrig, als selber in die Tasten zu hauen und das, was ich ausdrücken möchte, mit meinen eigenen Worten zu formulieren.

Ich habe vor allem in diesem Jahr gelernt, dass es guttut, offen über das zu sprechen, was man wirklich denkt. Ich war schon immer ein Overthinker und habe den größten Teil meiner Zeit mit den Gedanken in meinen Kopf verbracht. Daher war es ein großer Schritt, diese aufzuschreiben und sie so transparenter zu machen. Die größte Bereicherung war es, diese mit Leuten wie euch zu teilen und zu sehen, dass ich etwas mit meinen Worten bewirken kann. Dafür ein großes Dankeschön an dieser Stelle <3

Was ich hier zum Schluss ansprechen möchte, ist eine weitere Sache, die einem bedauerlicherweise häufig eingeredet wird.

Du darfst nicht scheitern!

Lass dir gesagt sein, dass du es darfst. Die Welt wird davon nicht untergehen, wenn du mal diese eine Arbeit nicht bestehen solltest. Du bist kein Versager, wenn du dein Ziel, auf das du lange hingearbeitet hast, nicht erreicht hast. Du stehst einfach wieder auf und machst weiter. Es gibt einen Grund, warum etwas nicht geklappt hat. Das Schicksal denkst sich etwas dabei und möchte, dass du motiviert und stark bleibst.

An alle, die es ähnlich ergehen sollte wie mir. Das ist der Beweis, dass ihr nicht allein seid. Genießt jede Sekunde, Stunde und Tag. Es ist nämlich absolut nicht selbstverständlich, dass wir einen weiteren Moment erleben dürfen. Wir alle fühlen uns mal verloren, stehen auf der Stelle und haben keinen Plan, wie es weitergehen soll. Vielleicht liegt ja genau darin der Augenblick, in dem wir klar sehen können und erkennen, wer in uns steckt :)

Liebe Grüße

Natalia

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