Teil 19

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Es gibt eine Sache, über die ich mir schon länger Gedanken mache. Und zwar ist das das Thema Charaktere. Wenn man etwas über meine Hauptprotagonisten wissen sollte dann, dass sie sich nicht immer perfekt verhalten. Mir persönlich ist das wichtig, weil ich finde, dass es ihnen eine authentische Note verleiht. Im echten Leben benehmen sich die Menschen auch nicht immer perfekt und das wollte ich in meinen Geschichten aufgreifen und darstellen. Das kann jeder aber natürlich anders sehen.

Ich habe schon einiges an Rückmeldung bekommen, was meine Protas betrifft und scheinbar haben einige ein Problem damit, dass meine eben alles andere als perfekt sind. Das wiederum hat mich überrascht und auch zweifeln lassen, ob ich denn moralische Werte vertrete. Das tue ich durchaus und mir liegt es ebenso am Herzen, alle Perspektiven zu durchleuchten und zu erkunden. Das kann man gut oder auch schlecht finden, das muss jeder für sich entscheiden.

Aber was ich mir nicht sagen lasse ist, dass meine Figuren toxisch seien.. Und ja, das habe ich tatsächlich schon lesen müssen. Da frage ich mich, ob Leute überhaupt eine Vorstellung davon haben, was toxisch bedeutet. Für mich wäre das, wenn man sich zum Beispiel in seinen Stalker/Entführer verliebt oder wenn man eine Person zu etwas zwingt, was sie absolut nicht möchte. Mir würden noch einige Beispiele einfallen, aber ich glaube, ihr wisst, auf was ich hinauswill. Vor allem verstehe ich darunter, dass man den Willen der anderen Person nicht ernst nimmt und man nicht ehrlich zueinander ist. Meine Figuren haben in einigen Momenten Dinge voreinander verheimlicht, doch anschließend klärende Gespräche geführt, die geholfen haben. Ich würde mir wünschen, dass es diese öfters gäbe und man einander so besser verstehen kann. Das ist wiederum eine andere Sache.

Was ich aber über meine Figuren sagen kann ist, dass sie manchmal nicht ihre Eifersucht unter Kontrolle haben oder Fehler begehen, die dann ihre Konsequenzen haben. Für mich ist das realistisch und ich würde es immer so darstellen, weil es für mich menschlich ist, dass man nicht immer klug handelt oder sich perfekt verhält. Dafür versuche ich umso mehr rüberzubringen, wie gut Ehrlichkeit ist und Klischees viel mit der eigenen Wahrnehmung der Welt zu tun haben. Denn ja, ich wähle bewusst Klischees, um sie an den passenden Stellen zu brechen und bewusst machen möchte, dass man so viel mehr ist und man nicht in eine Schublade gesteckt werden kann.

Wenn jemand damit ein Problem hat, kann ich damit leben. Für mich bedeutet es sogar sehr viel, wenn ich jemanden durch meine Figuren zum Nachdenken bringen kann und man sich vielleicht selbst sogar hinterfragt, was Vorurteile angeht. Niemand muss meine Figuren mögen, aber ich wäre dankbar, wenn man wenigstens versucht, diese zu verstehen und nicht voreingenommen ist. Am Ende muss ich es aber niemandem recht machen, dessen bin ich mir bewusst.

Jedenfalls war das krass für mich, wie unterschiedlich Meinungen sind. Manche Leser mochten meine Charaktere sehr gerne, andere konnten sich gar nicht mit ihnen nicht identifizieren und haben sie aus verschiedenen Gründen nicht gemocht. Für mich ist das okay.

Ich möchte mit diesem Beitrag darauf hinweisen, dass wir Autoren selbst dafür verantwortlich sind, was für Werte wir mit unseren Büchern vertreten wollen. Darüber sollten wir uns immer Gedanken machen. Wir müssen es Lesern nicht recht machen und unsere Geschichten so gestalten, wie wir es für richtig halten. Und ich wäre dankbar, wenn Leser sich Mühe geben, hinter die Fassade zu schauen, nicht alles direkt schwarz weiß kategorisieren würden und einfach offen bleiben, was Charaktere gibt.

Nicht alles, was meine Figuren machen, ist okay, aber sie lernen auch daraus, machen es besser und ich bin bereit, ihre Perspektive zu schildern, weil diese ebenfalls gehört werden sollte. Niemand muss mir hier zustimmen, ich wollte hier lediglich meine Meinung wiedergeben.

Liebe Grüße

Natalia

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