#3 - Kennenlernen

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Seraphine Redwood, Mita Siyāti und Olivia Morgenstern wären vor Freude beinah explodiert, als sie sich endlich nach einem Jahr wiedergesehen hatten. Letztes Jahr waren alle drei gemeinsam zum ersten Mal hier gewesen und sie hatten sich auf Anhieb blendend verstanden.

Nun saßen die drei erneut gemeinsam in der Hütte Eule und versuchten einander über die Geschehnisse des letzten Jahres aufzuklären. Mita erzählte gerade davon, wie sie ins Quidditchteam aufgenommen worden und somit eine der jüngsten Treiberinnen seit Langem geworden war. Olivia hörte ihr aufmerksam zu, während Seraphine in ihrem Tagebuch blätterte, um zu schauen, was ihr Wichtiges im letzten Jahr geschehen war, damit sie ja nichts vergessen würde.

„Elian wird im kommenden Schuljahr eingeschult.", erzählte Seraphine als Mita verstummte, „Ich hoffe, er kommt nicht auch nach gehörnte Schlange. Er geht mir soo sehr auf die Nerven!" Mita und Olivia grinsten, denn sie empfanden es ebenso. Elian war der kleine Bruder von Seraphine und Aurora. Sie hatten ihn letztes Jahr während eines Ausflugs nach Wellspring kennengelernt und er hatte sie innerhalb von zehn Minuten beinah in den Wahnsinn getrieben.

„Ab nächstem Jahr kommt er dann doch sicherlich auch hierher, oder?", fragte Mita nun und Seraphine seufzte. „Ich schätze schon.", sagte sie, „Er wäre ja am liebsten schon dieses Jahr mitgekommen." „Und dann ist Rory nicht mal mehr da, um auf ihn aufzupassen.", ergänzte Mita und Seraphine biss die Zähne zusammen. „Erinner mich nicht dran!", jammerte sie, „Lass uns über was schöneres reden."

Einen Moment lang dachten alle drei angestrengt nach und dann rief Seraphine: „Habt ihr die Jungs gesehen?" Olivia schmunzelte und Mita verdrehte die Augen. Seraphine war nun in dem Alter angekommen, in welchem sie anfing, sich für die Jungen zu interessieren, auch wenn sie selbstverständlich noch zu jung für eine Beziehung war. Aber das würde sie natürlich nicht davon abhalten, süßen Jungs hinterherzugucken oder sich mit ihren Freundinnen darüber zu unterhalten.

„Cian und Clyde sind wieder da.", stellte schulterzuckend Mita fest, „Und ich hab Yan vorhin gesehen." Seraphine kicherte. Selbstverständlich waren die Jungs alle zu alt für sie, aber trotzdem konnte man Cian gut beim Quidditch zusehen. „Vielleicht darf ich ja dieses Jahr in sein Quidditchteam!", sagte Mita freudig. „Das wäre soo cool! Ich wünschte, ich könnte auch Quidditch spielen.", gab Seraphine zurück und begann erneut zu kichern.

„Es sind auch neue Jungs bei Katze.", sagte Olivia plötzlich und Seraphine und Mita sahen sie überrascht an. Meist saß sie nur dabei, während Mita und Seraphine sich mit ihrer scheinbar unendlichen Energie unterhielten und hörte zu. Es war selten, dass sie etwas zum Tratsch beitrug.

„Und?", fragte Mita aufgeregt, „Waren die in unserem Alter?" „Wie sahen sie aus?", sprudelte Seraphine los, „Waren sie süß?" Olivia schien es sofort zu bereuen, dass sie etwas gesagt hatte. So viel Aufmerksamkeit überforderte sie ein wenig, doch trotzdem wollte sie die Fragen ihrer Freundinnen beantworten.

„Ich schätze, die waren wohl auch älter als wir.", antwortete sie und die beiden anderen seufzten enttäusch. „Wieso gibt es denn keine süßen Jungs in unserem Alter?", klagte Seraphine und Olivia schmunzelte. „Vielleicht solltest du einfach bei den fiktiven Jungs aus deinen Büchern bleiben, Phine.", sagte Mita lachend und Seraphine warf ihr einen gespielt wütenden Blick zu. „Vielleicht sollte ich das wirklich! Die sehen immerhin gut aus, sind talentiert und haben einen tollen Charakter." Die drei prusteten los und bemerkten deshalb nicht, dass sich die Türe zur Hütte öffnete.

Olivia bemerkte es als erste und stupste Seraphine leicht in die Seite, um sich auf das gerade hereingekommene Mädchen aufmerksam zu machen. „Hallo.", sagte diese mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. „Hey!", schallte es von den Dreien im Chor zurück. „Du kannst das Bett da haben.", sagte Mita und zeigte auf das einzige Bett, auf welchem noch kein Chaos herrschte.

„Danke.", sagte das Mädchen, „Ich bin übringens Tamara Spring. Schön euch kennenzulernen." Es folgte eine kurze Vorstellungsrunde der anderen drei Mädchen und dann ließ Tamara ihre Tasche neben und sich selbst auf das Bett plumpsen.

Seraphine musterte sie neugierig. Sie trug ihre schwarzen Haare zu einem Zopf zusammengebunden und ihre großen, dunkelblauen Augen schimmerten im Licht der Nachmittagssonne, welches durch die Fenster hineinfiel. Sie zwar klein und zierlich, aber immer noch größer als die anderen drei Mädchen, was vermutlich daran lag, dass sie definitiv älter war als sie. Mita, Olivia und Seraphine waren alle samt 13, doch Seraphine bezweifelte stark, dass Tamara in ihrem Alter war. Sie wirkte einfach erwachsener und reifer, auch wenn sie quasi keine weiblichen Rundungen hatte.

Tamara räumte ihre Sachen aus ihrer Tasche in das kleine Schränkchen neben ihrem Bett. Die Stapel waren gerade, alles fand einen ordentlichen Platz und nichts wurde, wie bei Seraphine und Mita, einfach irgendwo hingeworfen.
„Wie alt bist du?", fragte Mita schließlich und Tamara sah verwundert auf. „16.", antwortete sie und die anderen drei legten den Kopf schief, denn normalerweise waren die Bewohner einer Hütte ungefähr im selben Alter. Wieso sie wohl zu ihnen gekommen war? 

Charles Sinclair wollte wirklich nicht hier sein. Es half nicht im Geringsten, dass seine nervige Zwillingsschwester Sam auch hier war und noch weniger, dass es zum Mittagessen nichts gegeben hatte, was Charlies Geschmack getroffen hatte. Jetzt schlurfte er zurück zu seiner Hütte, in welcher er immerhin vorerst seine Ruhe hatte. Er hoffte, dass auch Sam ihn in Ruhe lassen würde. Sie hatte doch jetzt genug andere Beschäftigung, oder? Schließlich hatte sie hier immerhin so etwas wie Freunde.

Sie war, anders als Charlie, bereits letztes Jahr hier gewesen und hatte zum ersten Mal in ihrem Leben Freunde gefunden. Wobei Charlie sich unsicher war, inwiefern man Leute, die man nur einmal im Jahr sah, als Freunde bezeichnen könnte.

Er selbst hatte nicht die Absicht, hier Freundschaften zu schließen. Er hatte in Hogwarts genug davon und die Leute hier würde er eh nie wieder sehen, schließlich würde er nicht wieder herkommen. Sein erster Eindruck der Leute hier hatte ihn ebenfalls wenig begeistert. Viel zu viel Mädchen und die Jungen schienen nicht gerade seiner Liga zu entsprechen.

Tatsächlich jedoch waren hier im Thornhill Sommercamp mehr bekannte Gesichter als erwartet. Viele gingen nach Hogwarts, einige von ihnen sogar in seine Stufe und es gab sogar andere Slytherin Schüler. Nyx Antares und Nemesis Black waren zwei von ihnen. Mit Nemesis teilte sich Charles bereits seit seinem ersten Schuljahr einen Schlafsaal und doch hatten die beiden sich nie angefreundet. Charlie und die anderen Jungen in ihrem Schlafsaal waren berüchtigt dafür, dass man sich vor ihnen in Acht nehmen sollte, doch bei Nemesis waren selbst sie vorsichtig.

Nyx war in Charlies Augen einfach eine arrogante Tusse. Sie stolzierte durch die Gänge der Schule meist, als wäre es ihr persönliches Schloss und kommandierte ihre „Freunde" herum, als wären sie ihr persönlicher Hofstaat. Auch Jasper Stout kannte er bereits aus der Schule und da er ein Gryffindor war, waren die beiden bereits mehr als nur einmal aneinandergeraten.

Und als er seine Hütte erreicht hatte und die Türe zu dieser aufschob, entdeckte er ein weiteres bekanntes Gesicht. Noch ein Hogwartsschüler. Den Namen des dunkelblonden Lockenkopfs kannte er nicht, doch Charlie wusste, dass er ein Hufflepuff war, ebenso wie Sam.

„Oh, hi.", sagte er, „Ich hoffe, es war okay, dass ich mir dieses Bett gekrallt habe." Er kratze sich am Hinterkopf und deutete auf jenes Bett, auf welchem er bereits seine Sachen ausgebreitet hatte. Charlie zuckte nur uninteressiert mit den Schultern und ging an ihm vorbei.

„Ich bin übrigens Yannart. Aber nenn mich doch bitte Yan.", sagte er und lächelte. „Charlie.", gab er zurück und ließ sich auf sein Bett fallen. „Du bist Sams Zwillingsbruder, oder?", fragte Yannart und Charlie nickte nur knapp. „Ist sie auch hier?", fragte er weiter. Charlie stöhnte. So viel zur Ruhe. „Ja, in Sonne.", antwortete er knapp. „Und jetzt hör auf, unnötige Fragen zu stellen.", ergänzte er. „Oh, entschuldige. Ich wollte dich nicht nerven.", sagte Yannart und Charlie verdrehte die Augen. Hufflepuffs... 

Milo Pedersen und sein Zwillingsbruder Wynn waren nicht die typischen Zwillinge, wie man sie aus Geschichten kannte. Milo hätte sich wirklich gewünscht, er könne nachvollziehen, was im Kopf seines Bruders vor sich ging, obwohl es meistens so wirkte, als wäre das nicht viel. Auch äußerlich hätten die beiden sich kaum mehr voneinander unterscheiden können und die meistens Leute glaubten ihnen nicht mal, dass sie Brüder, geschweige denn Zwillinge waren.

Wynns Augen, welche heute wie so oft gen Himmel wanderten, hatten den auffälligen blauen Farbton einer Kornblume, während Milos Augen Moosgrün schimmerten und auf den Weg in das Camp gerichtet waren. Wynn hatte ein deutlich schmaleres Gesicht als Milo, was jedoch wohl damit zu begründen war, dass Wynn regelmäßig vergaß zu essen, während Milos Appetit kaum zu stillen war. Das Einzige, was die beiden Zwillinge gemeinsam hatten, war ihr unbändiges Haar, wobei selbst dies bei Milo kastanienbraun und bei Wynn graublond war.

„Nun, dann wird es wohl doch nicht so schwierig, euch auseinander zu halten, wie ich gedacht hatte.", sagte der Betreuer Finn und lächelte die beiden freundlich an, nachdem ihre Mutter sie vorgestellt hatte. Milo nickte freundlich zurück und musste Wynn einen kleinen Stups in die Seite geben, damit dieser seinen umherschweifenden Blick wieder zurück auf das Geschehen richtete.

Ihre Mutter verabschiedete sich von ihnen, indem sie beide fest in den Arm schloss und versuchte ihnen einen Kuss auf die Stirn zu setzen. Milo wehrte die Versuche seiner Mutter erfolgreich ab, – schließlich war er schon viel zu alt für sowas - doch Wynn blinzelte nur überrascht, als ihn der Kuss seiner Mutter traf. „Seid lieb und habt Spaß!", sagte ihre Mutter und sah die beiden wehleidig an. Milo glaubte sogar den leichten Schimmer einer Träne in ihrem Augenwinkel zu sehen, doch bevor er genauer hinsehen konnte, war sie schon disapperiert.

Finn studierte sein Klemmbrett und sagte dann: „Ihr seid ihr einer der Hütten, für die ich zuständig bin; Katze. Sie liegt direkt hinter dem Aufenthaltsraum. Einfach dem Weg entlang, ihr könnt sie nicht verfehlen." Er deutete auf ein großes Gebäude, hinter welchem nur klein eine Holzhütte zu erkennen war. „Ich komm später mal vorbei und schau, ob alles bei euch in Ordnung ist.", fügte er noch hinzu.

Milo begann seinen Weg, musste jedoch schon nach einigen Schritten wieder stehenbleiben, weil Wynn nicht hinterherkam. „Wynn!", rief ihn Milo und sah ihn streng an. Er sah überrascht zu ihm und nach einigen Sekunden schulterte er seine Tasche und lief ihm wie ein kleiner Welpe nach. Wynn war immer verträumt und mit den Gedanken wo anders, doch heute war es noch schlimmer. Wahrscheinlich war dies der neuen Umgebung geschuldet.

Milo und Wynn liefen den Weg bis zum großen Aufenthaltsraum entlang. Kurz blieben sie stehen und warfen einen Blick hinein. Viele Holztische in verschiedenen Größen waren darin aufgestellt. Es duftete, als hätte es gerade essen gegeben und Milo bedauerte, dass sie es verpasst hatten.

Milo schlang seinen Arm um Wynns Schultern und lächelte ihn an. „Das wird sicherlich großartig!", sagte Milo, doch Wynns Blick machte deutlich, dass er sich da unsicherer war. Dies überraschte Milo jedoch keineswegs, denn Wynn kam nie gut mit neuen Situationen klar und brauchte meist recht lange, um sich irgendwo einzuleben. Immerhin waren sie in derselben Hütte, so hatte Wynn die Sicherheit seines Bruders hinter sich und Milo würde es leichter fallen, ein Auge auf ihn zu haben.

Hinter dem Aufenthaltsraum bogen sie auf einen kleineren Erdweg ab und stiegen eine kleine Treppe zu einer Hütte hinauf. Die Hütte war mit Holz verkleidet und hatte eine kleine Terrasse mit Sonnenstühlen vor dem Eingang. Sie wirkte von außen nicht sonderlich groß und dies bestätigte sich ebenfalls als sie zur Tür hineintraten.

Innen war es recht dunkel. Die Vorhänge waren zugezogen und sorgten dafür, dass die Sommerhitze draußen blieb. Die Hütte bestand aus einem einzigen Raum und einem winzigen Badezimmer. Am Eingang der Hütte waren einige Sitzkissen und flauschige Teppiche ausgelegt, welche offenbar als Wohnbereich dienten, während im hinteren Teil der Hütte zwei Stockbetten und ein kleines Einzelbett standen. Scheinbar war noch keines der Betten belegt.

Milo grinste Wynn an. An Stockbetten waren die beiden gewöhnt und so wussten sie genau, wo sie schlafen würden. Zuhause in ihrer winzigen Wohnung in Kopenhagen hatten die beiden sich schon immer ein Zimmer teilen müssen und aus Platzgründen in einem Stockbett geschlafen. Wynn schlief für gewöhnlich unten, da er morgens dazu tendierte verschlafen aus dem Bett zu fallen.

Milo erklomm die Sprossenleiter des Stockbettes und ließ sich oben auf die weiche Matratze plumpsen. Die Aussicht von hier oben war verbesserungsfähig, doch das Bett an sich schien gemütlich. Zuhause konnte er von seinem Stockbett aus die Straße hinunter bis zum Hafen schauen, doch hier blickte er nur vor schäbige Vorhänge.

Die Tür sprang auf und in das dunkle Innere der Hütte fielen einige Augenblicke lang die Sonnenstrahlen, bevor sie wieder zufiel.

Luke Springfield schob die Türe zu der kleinen Hütte entschlossen auf und trat hinein. Im Inneren warteten bereits zwei Personen. Ein Junge mit kastanienbraunen Haaren saß oben auf einem der Stockbetten, sah ihn zunächst überrascht an und lächelte dann freundlich. Unter ihm saß ein weiterer Junge. Er hatte aschblonde Haare, drückte ein großes Kissen gegen seine Brust und vergrub sein Gesicht leicht darin. Nur seine blauen Augen schauten scheu über den Rand des Kissens hinweg zu Luke.

„Moin", sagte Luke und ließ seine Tasche auf den Holzboden plumpsen, „Wie geht's denn so? Ich bin Luke." Der Junge mit den kastanienbraunen Haaren sprang vom Stockbett hinunter. „Hey. Ich bin Milo.", sagte er und streckte ihm seine Hand entgegen. Luke lächelte und schüttelte diese. Nach ihrem Handschlag sahen beide zu dem anderen Jungen, doch dieser vergrub sein Gesicht nur noch tiefer im Kissen.

Milo schmunzelte und sagte schließlich: „Das ist mein Bruder Wynn. Nimm's dir nicht zu Herzen, er ist etwas schüchtern." Luke grinste: „Ach wirklich?" Er machte gerne Scherze mit anderen, und schüchterne Menschen waren immer so leichte Ziele. „Trotzdem schön dich kennenzulernen.", sagte Luke schließlich zu Wynn. Kaum merklich schien Wynn zusammenzuzucken, doch nach einigen Sekunden sagte er so leise, dass Luke es nur gerade eben hören konnte: „Hi."

„Nun, hier ist es ja nicht so spannend.", sagte Luke und warf seine Tasche auf eines der freien Betten, „Habt ihr Lust, das Camp ein bisschen unsicher zu machen?" „Klaro!", entgegnete Milo und blickte zu Wynn, welcher jäh mit dem Kopf schüttelte. „Willst du wirklich allein hierbleiben?", fragte Milo und Wynn nickte. „Könnte aber sein, dass neue Leute ankommen, während wir weg sind.", ergänzte er und Wynns Augen weiteten sich. „Aber draußen sind natürlich auch neue Leute.", sagte Milo und grinste seinen Bruder an. Wynn biss sich auf die Unterlippe und starrte gegen die Wand. Luke konnte sehen, wie er mit sich rang.

„Naja, wir gehen dann mal. Tschauu!", sagte Milo und öffnete die Tür. Wynn warf ihm einen Blick zu, von dem Luke vermutete, er sollte wütend sein. Luke folgte Milo. Wynn bliebt zurück, doch Luke war sich nicht sicher, ob er sich wirklich dafür entschieden hatte oder ob er immer noch darüber nachdachte.

Milo hüpfte bereits pfeifend die Stufen vor der Hütte hinab. „Wie viel jünger ist Wynn?", fragte Luke, während er ihm hinunter folgte. „Er ist älter.", erklärte Milo und Luke runzelte ungläubig die Stirn, „Ganze 20 Minuten." Er lachte. „Ihr seid Zwillinge?", sagte Luke, „Jetzt willst du mich doch verarschen." Milo schüttelte den Kopf und grinste: „Ich würde niemals lügen!" „Wieso glaub ich dir das nicht?", fragte Luke und grinste zurück. Milo zuckte nur mit den Schultern und setzte eine Unschuldsmiene auf.

Luke war sich sicher; Er und Milo würden sich bestens verstehen.

Misaki Itou fiel es für gewöhnlich schwer, Freunde zu finden. Umso glücklicher war sie darüber, dass sie hier bereits Leute kannte. Aurora war selbstverständlich wie jedes Jahr wieder hier und auch Samantha, die sie letztes Jahr kennengelernt hatte, war erneut gekommen. Und auch ihre vierte Mitbewohnerin für dieses Jahr kannte sie bereits, obwohl diese zum ersten Mal hier war. Kami Kaori Takahashi, das ebenfalls japanische Mädchen, welches sich soeben bei ihnen vorgestellt hatte, ging nämlich in dieselbe Stufe der Mahoutokoro Schule für Magie wie sie. Miteinander gesprochen hatten die beiden jedoch bisher nie wirklich. Doch dies lag vermutlich daran, dass keiner von ihnen beiden besonders gesprächig war, aber Misaki war trotzdem froh, keinen völlig fremden Menschen vor sich zu haben. Jetzt fehlte nur noch eine Person, dann wäre die Hütte voll. Und schon jetzt war Misaki mehr als nur dankbar für die angenehme Stimmung, welche hier herrschte.

„Ich hoffe wirklich, dass Charlie hier Freunde findet.", sagte Samantha und Aurora zog eine Augenbraue hoch. „Ich dachte, er wäre immer gemein zu dir.", sagte sie und Samantha nickte. „Schon, aber ich weiß ja, dass er auch nett sein kann. Daher hoffe ich ja, dass er hier jemanden findet, mit dem er eine gute Zeit verbringen kann.", erklärte sie und Aurora zuckte mit den Schultern. „In Drache gibt's nen neuen Miesepeter. Vielleicht würden die beiden sich ja gut miteinander verstehen." Samantha kicherte und Aurora warf ihr ein schelmisches Grinsen über die Schulter zu, während sie aus ihrer Tasche ihre Pinsel hervorzog.

Plötzlich wurde die Tür mit einem so heftigen Knall aufgerissen, dass alle vier Mädchen vor Schreck zusammenzuckten und Aurora ließ die Pinsel auf den Boden fallen. Im Türrahmen stand ein Mädchen mit langen dunkelbraunen Haaren, blauen Augen und rosigen Wangen. Sie atmete schwer und als Aurora sie erblickte, weiteten sich ihre Augen.

JACKIE!", rief sie und Samantha und Misaki sprangen überrascht auf. Jackie und Aurora rannten sich entgegen und schlossen sich in eine feste Umarmung. „Sie haben mich tatsächlich zu euch kommen lassen!", sagte Jackie aufgeregt, als sie sich aus der Umarmung löste. Nun schlossen auch Misaki und Samantha sie in den Arm. „Du siehst großartig aus, Jackie!", sagte Misaki und Jackies Lächeln wurde noch größer.

Jackie kam ebenfalls schon seit mehreren Jahren ins Sommercamp, doch es war ihr erstes Jahr in der Hütte Sonne. Normalerweise besuchte man jedes Jahr dieselbe Hütte und so war es die letzten Jahre bei Jackie ebenfalls gewesen, doch in der Hütte Drache, wo sie sonst immer gewesen war, hatte sie sich nie wohl gefühlt.

Als Misaki Jackie drei Jahre zuvor das erste Mal getroffen hatte, hatte diese noch den Namen Jack getragen, doch sich keineswegs wohl auf diese Weise gefühlt. Damals war sie noch anders gewesen; Ein kleiner schmächtiger Junge, welcher sein Gesicht meist hinter zerzausten Haaren versteckte und so wenig Zeit bei den anderen Jungen verbrachte, wie nur möglich. Als sie letztes Jahr ins Camp zurückkehrte, war sie komplett verändert. Sie war lauter geworden, frecher und wenn sie jemand als Junge bezeichnete, protestierte sie lautstark dagegen. Trotzdem hatte sie ihren Sommer in der Hütte Drache bei den anderen Jungen verbringen müssen, doch zum Glück hatte sie dort Clyde und Cian, welche sie so gut es ging vor den dummen Kommentaren und der Respektlosigkeit der anderen beschützt hatten.

Dieses Jahr war Jackie wohl an ihren Höhepunkt angelangt. Sie hatte ihre dunkelbraunen Haare lang wachsen lassen und auf ihren Lippen lag ein schelmisches Grinsen. Auch ihre Kleidung war nun so feminin, wie sie immer hatte sein wollen; Ein enganliegendes weißes T-Shirt und ein kurzer schwarzes Faltenrock, Kniestrümpfe und dazu Plateauschuhe in mattem Leder. Sie sah wirklich großartig aus!

Kami beobachtete die vier aufmerksam, während sie sich kaum wieder einkriegten, und schließlich fiel Jackies Blick auf sie. „Hey! Ein neues Gesicht.", sagte sie freudig und bevor Kami irgendetwas sagen konnten, fuhr sie fort, „Ich bin sofort hierher. Ist sonst noch wer von den alten Leuten hier? Habt ihr schon die Neuen kennengelernt?" Aurora schmunzelte. „Komm erstmal runter und bring deine Tasche weg. Dann erzählen wir dir alles in Ruhe." 



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Im heutigen Kapitel habe ich versucht, bereits möglichst viele der Charaktere vorzustellen; Einige natürlich etwas ausführlicher als andere. Ich hoffe, ich konnte eure Charaktere gut umsetzen und euch gefällt das Kapitel.

Im Laufe der Geschichte, werde ich mir Charaktere raussuchen, welche etwas mehr in den Vordergrund gerückt werden als andere, da es sonst zu unübersichtlich zum Schreiben wird. Da ich jedoch selbst erstmal die OCs kennenlernen muss und schauen möchte, aus wessen POV ich gut schreiben kann bzw. am meisten Spaß habe zu schreiben, wird sich dass im Laufe der Geschichte einfach so ergeben, denke ich. Natürlich werde ich trotzdem darauf achten, dass alle Charaktere genug Liebe und Aufmerksamkeit bekommen! 

Des Weiteren würde ich die Leute, die ihre Charaktere noch nicht fertig gestellt haben hiermit daran erinnern, dass ich mich freuen würde, sie bald zu bekommen, damit ich auch diese schnell einbinden kann. 

Es sind auch noch Plätze frei, wer also noch einen Charakter erstellen möchte oder jemanden kennt, der interessiert wäre; Fühlt euch frei, euch einen Platz zu reservieren. :)


Ich hoffe, ihr habt ein schönes Wochenende!

~Luna


Vorkommende Charaktere:
-Seraphine Redwood von @LunaShuto
-Mita Siyāti von @Fay_thg12
-Olivia Morgenstern von @Kmlywm
-Tamara Spring von @Ko_ra_be_lla

-Charles Sinclair von @M4d_L1na
-Yannart Kalyba von @Fay_thy12 

-Milo Pedersen von @WitchOfDragons
-Wynn Pedersen von @WitchOfDragons
-Luke Springfield von @Kmlywm

-Misaki Itou von @alinaanders246
-Kami Koari Takahashi von @M4d_L1na
-Aurora Redwood von @LunaShuto
-Samantha Sinclair von @M4d_L1na
-Jackie Miller von @LunaShuto

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