19. Kapitel

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Harper Thea Osborn
Mit Min-Ah in unserer Gruppe wurde die Stimmung gleich etwas lockerer. Sie erzählte lauer komischer Dinge, von denen die Hälfte wahrscheinlich nicht einmal wahr waren, doch das war nicht so wichtig, solange die Stimmung gut war.

Und dann erreichten wir die Adresse der Morgans. Alles in mir zog sich zusammen, doch ich überwand mich und machte vorsichtig einen Schritt nach dem anderen auf die Tür zu. Vor der Tür stoppte ich, bewegte meine Hand auf die Klingel zu, doch ich hielt inne. Meine Hand zitterte und ich schaffte es nicht, die kleine Bewegung bis zur Klingel auszuführen.

«Was brauchst du denn so lange? Es ist echt nicht so schwierig eine Klingel zu drücken», sagte Min-Ah, schob sich an mir vorbei und drückte ohne zu zögern auf die Klingel.

«Wessen Adresse ist das eigentlich?», fragte Min-Ah, als sie wieder neben Ley und Jasper platz genommen hatte und wartete, dass die Tür sich öffnete.

«Weylin», sagte Ley mit tonloser Stimme.

«Oh!», machte Min-Ah und unterdrückte ein leichtes Kichern, «Tut mir leid, nimm dir deine Zeit»

Doch im selben Moment öffnete sich die Tür und mir stockte der Atem. Ich konnte nicht glauben, was ich sah, also starrte ich einfach und konnte nicht den Blick abwenden. Es war, als wäre ich am Träumen und erst jetzt, als etwas so Unmögliches geschehen war, wurde mir klar, dass ich am Träumen war.

«Weylin?», hauchte ich. Augenblicklich bildeten sich Tränen in meinen Augen und mein Herz schlug viel zu schnell gegen meine Brust.

«Ich- ehm...», begann er, doch bevor er weitersprechen konnte, hatte ich einen Schritt nach vorne gemacht und die Arme um ihn geschlossen. Doch etwas stimmte nicht, etwas fühlte sich nicht richtig an.

Ich liess von ihm ab und taumelte zwei Schritte rückwärts. Beinahe wäre ich die Treppe hinabgestürzt, doch Min-Ah konnte mich noch im letzten Moment abfangen. Ich schüttelte den Kopf, blinzelte mehrere Male, doch Weylin stand noch immer vor mir.

«Ich bin nicht Weylin – tut mir leid», sagte der Junge vor mir, «Ich bin sein Bruder, Gray»

Ich atmete schwer und zitternd. Meine Hände wollten nicht ruhig bleiben und ich fühlte mich wacklig auf den Beinen. Wieder schüttelte ich den Kopf, um wieder klar im Kopf zu sein. Weylin war nicht am Leben, das konnte er gar nicht. Ich hatte ihn mit eignen Augen sterben sehen. Und als ich noch einmal genau hinsah, konnte ich auch deutlich ein paar Unterschiede in Grays Gesicht erkennen, die ich von Weylin anders kannte.

«Tut mir leid», sagte ich kleinlaut und mit dem Blick auf den Boden gerichtet. «Du hast ihm einfach so ähnlich gesehen und ich- ich wusste nicht, dass Weylin einen Bruder hat»

«Mach dir nichts draus», sagte Gray, «wollt ihr reinkommen – ich könnte uns einen Tee machen»

«Klar», sagte ich, dann traten ich und meine Verbündeten in das Haus ein. Ich zitterte immer noch leicht bei der Vorstellung, dass Weylin vor etwas mehr als einem Jahr noch hier gelebt hat. Es fühlte sich so unrealistisch an.

Gray führte und in ein Wohnzimmer mit einer Couch und einem Sessel. Wir liessen uns auf die Couch sinken. Stumm warteten wir, bis Gray mit dem Tee wieder kam und jedem von uns eine Tasse überreichte.

«Danke», murmelte ich ihm zu, als er mir eine Tasse mit heissem Tee gab, die ich dankend annahm.

«Also», sagte Gray und musterte alle von uns nacheinander, «Was verschlägt euch hierhin?»

Ich stellte meine Tasse auf einem kleinen Tisch vor der Couch ab. «Wir brauchen deine Hilfe, denn es gibt etwas, das im Interesse von uns allen liegt. Doch wir brauchen so viel Hilfe, wie wir bekommen können»

«Und was genau ist es, was ihr erreichen wollt?»

«Die Hungerspiele für immer zu beenden», sagte ich trocken und schaute erwartungsvoll in seine Richtung. Seine Miene war nicht zu deuten, er blickte mich nur an. Doch dann senkte er den Blick, raufte sich die Haare.

«Wow», entfuhr es ihm, «Das habt ihr euch echt was vorgenommen»

«Du bist der erste, der nicht fragt 'wie wollt ihr das denn schaffen, das ist unmöglich' Warum?», hakte ich nach.

«Ich bin davon überzeugt, dass ihr einen Plan habt. Sonst würdet ihn wohl nicht hier auftauchen», erwiderte er. «Also – was ist der Plan?»

«Du hilfst uns also?», fragte Min-Ah skeptisch, «Wir verraten den Plan nicht an Aussenstehende. Du musst erst zustimmen, dann sagen wir die, was Sache ist»

«Ach, halt die Klappe Min-Ah!», entfuhr es Ley, «Du weisst selbst noch nicht, was der Plan ist und ausserdem können wir Gray verstrauen, oder?»

Er nickte. «Ihr könnt mir vertrauen»

Ich atmete noch einmal tief ein und aus, dann erzählte ich zum wiederholten Mal die vollständige Geschichte von Anfang bis Ende. Ich machte ab und zu eine Pause, um sicher zu gehen, dass Gray und Min-Ah mir folgen konnten. Immer wenn sie zustimmend nickten, konnte ich weitermachen.

Als ich geendet hatte stand Min-Ahs Mund weit offen. Ungläubig starrte sie mich an. «Krass!», sagte sie beeindruckt, «Das ist alles wirklich wahr?»

«Yap», seufzte ich, dann sah ich zu Gray, der mir stumm zugehört hatte. Erwartungsvoll sah ich ihn an, «Wirst du uns helfen?»

«Auf jeden Fall», sagte er, «Für Weylin»

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