4. Kapitel

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Sorry für die Verspätung, aber hier ist das erste Kapitel der Lesenacht.

. . .

Willow Jane Osborn

Schwer atmend stemmte ich die Hände in die Knie. Nach mehreren Durchläufen des Geschicklichkeitsparcour ging mein Atem mehr als schwer und meine Beine drohten unter mir nachzugeben.

Schon mehrere Stunden war ich jetzt am Trainieren, aber gelernt hatte ich noch nicht wirklich viel. Nach der Pflanzen-Station war ich gleich hierhergekommen. Nova war zu den Waffen gegangen und hatte mich gefragt, ob ich mitkommen wollte, aber ich hatte abgelehnt. Mit den Waffen würde ich zuletzt üben.

Nachdem ich einen kurzen Moment Atem geschöpft hatte, begab ich mich zur Kletter-Station. Eine hohe Wand ragte vor mir in die Höhe und ich bezweifelte, dass ich genug Kraft haben würde, um sie zu erklimmen. Aber ich kratzte alle Motivation zusammen, die ich aufbringen konnte.

Ich atmete noch einmal tief ein und aus, dann setzte ich den rechten Fuß an und suchte mir den Händen Halt. So ging es voran. Mit einem Fuß ein Stück nach oben, dann mit den Händen auch.

Stück für Stück erklomm ich die Wand und als ich tatsächlich am oberen Ende ankam, war ich ein wenig stolz auf mich.

Nun saß ich da oben und fragte mich, wie ich wohl wieder nach unten kommen würde. Wenn man steil nach unten sah, wirkte die Wand viel steiler als vorher.

Ich nahm meinen Mut zusammen und drehte mich so hin, dass ich bereit war nach unten zu klettern. Vorsichtig setzte ich den ersten Fuß an. Jetzt ging es andersrum als beim Hochklettern. Ich bewegte erst die Hände ein Stück nach unten, dann die Füße. So kam ich ganz gut voran.

Als ich nur noch wenige Meter vom Boden entfernt war, rutschte ich mit dem linken Fuß ab, verlor prompt auch den Halt mit den Hände und knallte hart auf den Rücken. Zum Glück war da eine Matte und ich hatte mir nicht wehgetan.

«Hahaha!», kam es von hinter mir. Ich wirbelte herum. Da stand eine Gruppe von Tributen – wahrscheinlich die Karrieros – die mich anstarrten.

«Und sowas aus Distrikt 4», bemerkte eines der Mädchen und schüttelte bedauernd den Kopf.

Verdammt, dachte ich und rappelte mich sofort hoch auf die Füße. Jetzt wollten die Karrieros mich endgültig loswerden, weil sie wussten, dass ich ein leichtes Opfer war.

Ich verließ die Kletter-Station und ging eine Weile durch die riesige Halle und beobachtete die anderen Tribute.

Auf einer großen Kampffläche kämpfte ein Junge gerade mit einem der Trainer. Es sah gekonnt aus und er wich jedem Hieb geschickt aus.

Bei einer Waffen-Station stand ein Mädchen, das nicht viel älter als ich sein konnte. Trotzdem schoss sie die Pfeile mit ihrem Bogen so gezielt, dass jeder sein Ziel traf. Nicht alle in die Mitte, aber alle auf die Scheibe. Würde ich den Bogen in die Hand nah, würde ich keinen einzigen treffen.

Ein paar Meter weiter schlug ein Tribut mit einem Schwert auf eine Puppe ein, bis die den Kopf verloren hatte. Gleich danach machte er das Gleich bei der nächsten Puppe.

Nach der Pause begab ich mich schliesslich noch zu der Erste-Hilfe-Station. Eine Trainerin war auch da, also fragte ich sie nach Hilfe. Sie war sehr nett und brachte mir alles Mögliche bei.

Erst lernte ich, wie man Verbände anbrachte, danach wie man verschiedene Wunden behandelte. Sie zeigte mir auch, wie man eine Wunde mit Nadel und Faden verschloss, aber das schaffte ich nicht so gut.

Danach war das Training für heute vorbei und die Tribute verließen nach und nach die Halle, mich eingeschlossen.

Als ich gerade durch die Tür ging, sah ich Rune vor mir. Also beschleunigte ich mein Tempo und schloss zu ihm auf. Allein würde ich den Weg zu unserem Appartement wahrscheinlich nicht mehr finden.

Im Appartement erwartete uns Irina bereits und begann auch gleich zu sprechen und nervige Fragen zu stellen.

«Und, wie war es?», fragte sie dreimal nacheinander, da keiner von uns ihr eine Antwort gab.

«Was habt ihr alles gelernt?», versuchte sie es nun, aber ich setzte mich ohne ein Wort an den herzlich gedeckten Tisch.

Mit einem Seufzen gab Irina nach und ließ sich ebenfalls auf ihren Stuhl sinken. Ein paar Minuten später war auch Harper da und setzte sich neben mich.

Ich war hungrig vom heutigen Tag, deshalb aß ich reichlich. Erst einen Salat, dann Kartoffeln mit irgendetwas, was ich nicht identifizieren konnte. Auf jeden Fall schmeckte es lecker. Nachdem ich auch noch ein Stück Schokoladenkuchen gegessen hatte, war ich vollkommen satt.

«Und, was habt ihr heute gelernt?», versuchte es Irina wieder.

«Geschicklichkeit, Messerwerfen, Nahkampf und ich habe mich mit Castle Fallon verbündet», rasselte er runter, «War's das?»

«Wunderbar», sagte Irina ein wenig überrumpelt, «Und du, Willow?»

«Ich habe mit Nova Dashwood giftige und nicht giftige Pflanzen gelernt, war bei der Geschicklichkeits-Station, der Kletter-Station und habe Erste-Hilfe mit einer Trainerin gelernt», sagte ich.

«Gut!», erwiderte Irina begeistert.

«Vergiss die Waffen nicht, Willow», ermahnte mich Harper und warf mir einen besorgten Blick zu.

«Ich sollte mich auf das konzentrieren, was ich in drei Tagen lernen kann», antwortete ich.

«Denk nicht so pessimistisch», trichterte mir Harper ein, «Ich weiß, dass du es schaffen kannst»

«Nein!», entfiel es mir etwas zu laut und ich erhob mich ruckartig vom Tisch. «Ich bin gerade einmal 13 Jahre alt, ich kann nicht kämpfen. Nie und Nimmer werde ich überleben. Hast du diesen Riesen aus 1 gesehen, wie sollte ich gegen den etwas ausrichten können?»

«Will-«, begann Harper beruhigend, aber ich schnitt ihr das Wort ab.

«Nein, Harper! Ich werde nicht überleben» Mit diesen Worten verließ ich den Raum und verkroch mich in meinem Zimmer.

Ich warf mich in das riesige Bett und vergrub mein Gesicht zwischen dem Berg aus Kissen. Die Tränen begannen zu fließen und saugten sich in den Stoff der Kissen.

Warum war alles so verloren? Warum musste es unbedingt mich getroffen haben? Hatte es nicht gereicht, dass Harper in die Spiele musste?

Die Verzweiflung machte sich in meinem ganzen Körper breit. Unaufhaltsam flossen die Tränen, ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte.

Ich wollte nicht sterben, aber im Moment schien mein Tod unausweichlich zu sein. Jede Hoffnung schien verloren zu sein.

Was sollte ich nur tun?

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